Montag, 31. August 2009

Frankfurt Reloaded

Eddie hat meinen gestrigen Blogpost zum Frankfurt-Spiel im Eintrachtforum verlinkt. Das heißt für mich: Jede Menge Besucher und natürlich diverse Kommentare und sogar das "Commando Gießen" hat mich in seinem Forum verlinkt. Unter den Kommentaren waren neben den zu erwartenden Beleidigungen im Stile von „wer wind säht,wir sturm ernten
du zecke“ durchaus auch ernsthafte Diskussionsbeiträge, wie z.B. dieser hier:

„Jaja, die Frankurter Fans sind alles Verbrecher; die Ultras Frankfurt ganz besonders. Meine Fresse, was für eine billige Verallgemeinerung. Die Dortmunder haben letztes Jahr auch Sachen geklaut und zwar auch von irgendeinem Fanclub. Muss nicht sein, genauso wie die Aktionen einiger (weniger) Frankfurter am Samstag. Aber Verallgemeinerungen nach dem Motto "alle Frankfurter sind Assis" sind billig und daneben. FFM hat eine der lebendigsten Fankulturen des Landes und daran haben die Ultras großen Anteil. Wer das verkennt, hat keine Ahnung...“

Die hier vom Autor geäußerte Kritik nehme ich durchaus ernst. In der Tat gehörte der gestrige Post nicht unbedingt zu meinem stärksten. Ich hatte einen Kater, war emotional aufgewühlt und in Zeitdruck. Ich würde den heute so nicht mehr schreiben. Was nichts daran ändert, dass ich Leute die anderen Menschen Schals zocken zum Kotzen finde. Und ja liebe Frankfurter, auch Leute, die anderen Leuten Fahnen zocken. Diese billige Rechtfertigung von Euch trägt aber auch nicht weiter als ein Schwein schwimmen kann. „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ hat einer in den Kommentaren geschrieben. Bibelfest und asozial ist ja auch mal was. Aber inhaltlich hat der Autor des Kommentars durchaus Recht. Frankfurt hat eine lebendige Fanszene. Wenn es aber ums zocken von Sachen und tätliche Angriffe auf Leute geht, ist mir das zu lebhaft.

Sehr amüsiert dagegen habe ich mich über folgenden Post im Eintrachtforum: „Ich fasse es nicht, der war mal mein Chefredakteur beim Praktikum hier in Hamburg. Hab bei dem Haufen irgendwie kein Land gesehen, da meine Texte nicht den Vorstellungen entsprachen... Ich habe so gut wie nix gelernt, weil ich einfach nie gewusst habe, was ich denn falsch mache bzw. verbessern könnte. Bei der Rechtschreibung wird mir jetzt einiges klar... Peinlich!“

Ab gesehen davon, dass er mit der Rechtschreibung durchaus Recht hat – ich bin unfassbar flusig, was so was angeht und der Zeitdruck unter dem ich oft die Postings erstelle macht es nicht besser – und dass er - wenn ich mich meine Erinnerung nicht täuscht, wer hinter seiner Mailadresse steckt – einer der unmotiviertesten Praktikanten die wir jemals hatten war, merke ich durch solche Aktionen langsam schon, dass ich durch meinen Blog eben eine sehr öffentliche Person bin. Ich habe mich ja bewusst entschieden de facto unter meinem Klarnamen zu bloggen und auch mit Teilen meines sonstigen Lebens offen umzugehen. Ich finde es feige, sich hinter Pseudonymen wie Rappelwurst1970 oder sonst was zu verstecken. Auch und gerade weil dieser Blog natürlich viele Brüche meiner Person offenbart. Trotzdem ist es natürlich manchmal auch ein komisches Gefühl so gläsern zu sein. Und was da steht, steht da halt. Das interessiert keinen, wie früh am morgen ich es geschrieben habe, ob ich verkatert oder schlecht gelaunt war. Würde mich wundern, wenn mir da nicht irgendwann irgendwas auf die Füße fällt.

Aber bei allem was man mir sonst zurecht vorwerfen kann: Feige war ich noch nie.

Edit: Der Kollege Ex-Praktikant hat mir auf meine Mail geantwortet die ich ihm geschrieben habe und war wohl etwas überrascht, dass es doch nicht so anonym ist, wie der dachte ;)

Sonntag, 30. August 2009

Die Hauptstadt des Verbrechens und ihre asozialen Söhne

So, diesen Satz den Sie hier lesen ist der 15. Versuch eines ersten Satzes für den Blogpost über den gestrigen Spieltag. Alles anderen 14 habe ich wieder gelöscht, weil ich nicht richtig weiß, wie ich anfangen soll. Ich habe nämlich keine klare Meinung zum gestrigen Tag. Zumindest keine einheitliche. Gefühlt war der Tag für mich ganz okay, was den Spaßfaktor angeht. Aber es gibt drei Dinge, die mir komplett auf den Sack gegangen sind.

Als erstes z.B. das Spiel. Ich habe keine Ahnung, warum aber unser Team spielt im Moment echt scheiße. Es ist mir ein Rätsel, was aus der souveränen Mannschaft vom Ende der letzten Rückrunde geworden ist. Das Spiel gestern hätten wir locker verlieren können, wenn der Schiri das erste Tor der Frankfurter gibt oder der Kopfball kurz vor Schluss reingeht. Und wir hätten es locker gewinnen können, wenn wir nicht so ein dämliches Tor bekommen und mal in der Lage sind ein schmutziges Spiel zu gewinnen. Sind wir aber – ich hoffe NOCH – nicht. Aber von allen Dingen stört mich das Spiel unser Mannschaft aber am wenigsten. Ich habe Vertrauen in Jürgen Klopp. Der wird die Mannschaft schon wieder hinbekommen. Und wenn man insgesamt nicht so gut spielt und trotzdem 5 Punkte holt, dann ist das völlig okay. Ich mach mir insgesamt um die Saison wenig Sorgen. Wobei ich auch nicht den Anspruch habe unbedingt Fünfter werden zu müssen. Einstelliger Tabellenplatz ist völlig okay.

Das zweite was gestern genervt hat ist die unfassbare Asozialität der Frankfurter Fans. Wie sie in zivil bei uns vor der Kurve rum geschlichen sind, um uns auszukundschaften. Winnetou wäre echt stolz auf sie. Und wie sie Anfang der zweiten Halbzeit jede Menge geklaute BVB Sachen präsentiert haben. Meine Damen und Herren, Applaus für die Hauptstadt des Verbrechens und ihre asozialen Söhne. Mich nervt es, dass Fußball in Frankfurt einfach keinen Spaß macht, weil geistig verwirrte das Ganze mit einem Krieg verwechseln. Ganz im ernst : Nichts an Euch ist cool oder toll oder besonders. Außer besonders dumm und besonders kriminell. Haut doch bitte einfach nach Italien ab. Da könnt ihr den bösen Ultra spielen und glauben, dass ihr was ganz großes seid, weil ihr anderen Leuten ihre teuer erworbenen Dinge abnehmt. Und bis dahin geht einfach sterben. Hängt Euch auf oder spring von einer Brücke. Es ist mir egal wie ihr es macht, Hauptsache ihr befreit die Welt vom Elend Eurer Existenz. Auf Euch würde ich nicht mal pissen, wenn ihr brennt.

Der dritte Punkt ist der, der mich am meisten nervt: Die Stimmung auf unserer Seite gestern war echt scheiße. So was kann echt nicht angehen. Der Stehblock war voll von Leuten mit Trikots von vor vier bis acht Jahren, denen Du schon ansiehst, dass sie aus der Region kommen und sonst nie zu Spielen gehen. Und das ist auch gut so. Ich hörte ich von überall her Gemecker an Zidan, Subotic und an der Mannschaft als solches, während nur von einem geringen Teil der Leute dauerhaft gesungen wurde. Ich habe keine Lust mit geistigen Osttribünenbesuchern im Block zu stehen. Wieso kommen solche Leute an Stehplatzkarten? Und vor allem wie? Ich schäme mich für die Stimmung gestern. Das war einer der schlechtesten BVB Auswärtssupport der letzten Zeit. Natürlich gibt es Vereine für die unser Auftritt gestern noch ein guter Support gewesen wäre. Aber messen wir uns jetzt schon mit dem VfB Stuttgart?

Singt oder sterbt!

Samstag, 29. August 2009

Ich und mein Kater auf dem Weg nach Frankfurt

Fußball-Fan sein hat was latent Asoziales. Nachdem wir uns 10 Tage nicht gesehen haben, ist gestern Abend die tollste Frau von Welt wo gibt wiedergekommen. Und was mache ich? Ich fahre am nächsten Morgen erst mal schön zum Fußball nach Frankfurt. Ich könnte jeden verstehen, der das nicht versteht. Ich würde auch gerade ehrlich gesagt lieber ausschlafen und mich mit ihr befassen als zum Fußball zu fahren. Vor allem angesichts der Tatsache, dass wir gestern Firmenfeier hatten bei der ich bis zum bitteren Ende blieb und heute einen Mordskater mit mir rumschleppe. Ich bin übrigens mal gespannt, was die Kollegen sagen, wenn sie Montag in die Firma kommen und feststellen, dass die Wand hinter dem Kopierer nun mit Bilder geschmückt sind, die entstehen, wenn man den Kopf auf den Kopierer drückt. Zwei Kollegen, zwanzig Bier und ich fanden das gestern nämlich eine mordswitzige Idee. Ich schätze mal , dass die Glasplatte des Kopieres nun auch ziemlich fettverschmiert ist. Ärger mit der Geschäftsführung ist aber eher nicht zu erwarten. Einer von denen war mit dabei. Ich liebe meinen Job.

Aber ich freu mich auf jeden Fall sehr heute nach Hause zu kommen und zu wissen, dass da wieder der Mensch ist, der mir eine Heimat im Leben gibt und ein Anker in der stürmischen See ist. Endlich wieder unsere geliebten Rituale und zum Höhepunkt Morgen der sonntägliche Streit über den DSF Doppelpass. Wie dem auch sei, jetzt geht es erst mal nach Frankfurt zum Versuch sowohl mit drei Punkten als auch mit Zähnen wieder zu kommen. Verlieren ist nicht drin, denn sowohl einer meiner Geschäftsführer als auch Eddie sind Eintracht-Fans.

Auf geht´s Dortmund, kämpfen und siegen, ich will mich Montag ins Büro trauen!

Freitag, 28. August 2009

„Da hat man was fürs Leben“ vs. „Das Konsumopfer“

Oft muss ich mich fragen, ob ich doof bin, weil ich komische Sachen mache. Wie über mehrer hundert Kilometer zum Fußball fahren z.B. Etwas, was man Außenstehenden nur schwer vermitteln kann. Manchmal muss ich mich aber nicht mal mehr fragen, weil ich schlicht und ergreifend den direkten Beweis sofort antrete. Beispiel gefällig? Ich hab gestern die Premium Ausgabe von „Ein Jahrhundert Borussia Dortmund“ im Schwatzgelb-Shop bei Amazon vorbestellt. Die kostet mal schlappe 99€. Total bescheuert, irre Preistreiberei und eine Unverschämtheit sonder gleichen. Es ist ja nicht mal so, dass da etwas beiliegt, was den Preis rechtfertigt, z.B. ein Gramm Koks oder ein Gutschein für eine Freistunde im Puff. Das Ding ist absolut überteuert. Sonst nichts.

Ich rege mich da schon seit Wochen drüber auf, was bei mir immer ein sicheres Zeichen ist, dass ich es haben will. Denn ansonsten wäre es mir schlicht und ergreifend egal, ob das Buch 99 oder 99.000€ kostet. Aber ich schleich seit Wochen um das Buch rum, schau mir das bei Amazon immer wieder an und stelle mir vor, wie ich es auspacke. Ich bin ein elendes Konsumopfer.

Gestern habe ich mich dann spontan – auch das ist eine typische Reaktion von mir – dazu entschieden das Werk zu bestellen. Ich hatte bei Schwatzgelb einen kurzen Newsartikel über das Buch gelesen, der zwar auch nicht mehr aussagt als die Beschreibung bei Amazon, aber mir das Werk wieder in Erinnerung holte. Die letzte Entscheidung – sozusagen der Kick zum Click – fiel dann im SG-Chat in dem ich mich u.a. mit dem Autor des Artikels über das Buch austauschte. Ich schrieb, dass ich überlege würde das Buch zu kaufen, mich dann beim Kauf und im Folgemonat unfassbar über das entgangenen Geld ärgere, aber in 10 Jahren extrem froh bin, weil ich dann Besitzer einer besonderen Ausgabe bin die 99€ aber schon lange vergessen sind. Sozusagen ein Kauf fürs Leben. In dem Moment als ich das schrieb machte es bei mir – im doppelten Sinne – Klick und das Buch war vorbestellt. Vielleicht ist das nur die Rechtfertigung eines Konsumopfers. Aber der BVB ist was heiliges und irgendwie ist so eine Premiumedition ein passender Ausdruck davon.

Nun ist es zum Glück eine Vorbestellung, d.h. ich kann das Buch jederzeit wieder abbestellen.Ich kann - und muss - jetzt in Ruhe überlegen, ob ich wirklich so doof bin 99€ für ein Buch auszugeben. Okay, ich bin doof, aber bin ich wirklich SO doof? Und ich muss mir Gedanken machen, was ich dafür einspare. Es ist nämlich im Moment wirklich nicht so, dass ich nicht weiß wohin mit meinem Geld. Im Gegenteil. Ich gebe eigentlich aktuell nur Geld für Fußball aus. Und da tut es eben echt weh, wenn einem mal eben ein 100er zum Leben fehlt. Ich sollte mal zur Abwechslung – nur einmal – vernünftig sein.

Aber es ist doch bestimmt so schön, wenn ich das Buch auspacke.

Donnerstag, 27. August 2009

Die modischen Verirrungen von Fußball-Fans

Die Bekleidung von Fußball-Fans unterliegt – wie auch jede andere Bekleidung – Trends. Einiges von früher vermisse ich echt, bei anderen frage ich mich, wie ich da jemals mitmachen konnte ohne vor Scham in den Tod zu gehen.

Am meisten vermisse ich den Balken-Schal, der – wenn ich mich nicht irre – Mitte der 80er aus der Mode gekommen ist. Für die jungen unter Euch: Es handelte sich bei diesem Stück Stoff um einen relativ langen, gestrickten Schal, der bei den meisten vorzugsweise von der Oma hergestellt wurde. Bei mir war es die Ur-Oma, aber ansonsten war es wohl wie bei allen anderen Fans auch. Man wartete wochenlang auf den Schal, schaut immer wieder, wie weit er schon war und wenn man ihn dann überreicht bekam war das der schönste Moment des Jahres. Damit begann aber erst die eigentliche Schwierigkeit, nämlich die Frage, wie man den trägt. Es gab da diverse modische und hierarchische Abstufungen. Definitiv falsch für den Südtribünen-Besucher war es den Balkenschal wie einen normalen Schal um den Hals zu tragen. Das war etwas für Haupttribünenbesucher bzw. Leute über 40 und natürlich total uncool! Deutliche lässiger, war es das Ding um die Schultern zu drapieren. Ich persönlich gehört aber zu der „Auf–Hüfthöhe-Tragen“-Fraktion. Dabei konnte man sich den Schal entweder am Gürtel befestigen, oder wie ich um den Bauch tragen. Auch wenn das heute natürlich nicht mehr zu vermitteln ist: Ich mochte diese Mode sehr und denke gerne daran zurück. Mir hat auch kein gekaufter Schal jemals soviel bedeutet wie dieser selbst gestrickte. Und wenn man sich Fotos aus der Zeit anschaut, ist das zwar ein Anachronismus, aber sieht definitiv nicht peinlich aus.

Ganz im Gegensatz zu diesen Schiebermützen mit Pappe drin. Ich weiß gar nicht, wie die offiziell heißen, aber die kamen Ende der 80er auf und man sah damit aus, als hätte jemand einem einen Schreibblock mit einem Bügelbrett an die Mütze festgeklöppelt, bzw. als hätte man auf dem Jahrmarkt den Trostpreis gewonnen, aber keiner traut sich das einem zu sagen, weswegen man das Ding mit sich rumträgt. Sehr stark vertreten war diese Mützengattung im Pokalfinale 1989 und wenn ich mich recht erinnere hatte ich auch so eine Grausamkeit auf der Birne. Ich frage mich, ob man damit schon damals schon scheiße aussah und es nicht gemerkt hat, oder ob die End-80er bis Mitte 90er wirklich so schlimm waren und das völlig okay war. Ich fürchte fast letzteres. Wieso hat man sich damals eigentlich nicht für seine Existenz geschämt? Ein Fall für Galileo-Mystery.

Was früher die Pappmütze war ist heute glaube ich das Bauchtäschchen. Dieses modische Verirrung der aktuellen „Ich-wäre-auch-so-gerne-ultra-schaut-mal-wie-böse-ich-bin“-Fraktion trug man in den 80er nur im Ski-Urlaub und da ging das auch nur, weil alle anderen auch eine hatten. Man hat sich also quasi auf Waffenstillstand geeinigt. Klar sind die praktisch. Aber das sind Brustbeutel und Filzpantoffel auch.

Lustigerweise sind die von einigen Bauchtäschchen gerne als „Kutten“ geschmähten Trikotträger immer auf der sicheren Seite. Zwar segelt man damit modisch nie vor dem Wind, kann sich aber sicher sein, dass man sich seine Fotos auch noch in 20 Jahren anschauen kann.
Ober anders ausgedrückt: Diejenigen die sich heute so über Trikotträger amüsieren sind die über die man in später lachen wird.

Manchmal ist das Leben doch gerecht.

Mittwoch, 26. August 2009

Einsam, krank und ohne Zähne

Die Frankfurtfahrt wirft so ganz langsam ihre Schatten voraus. Und aktuell stehen drei Probleme vor der Tür. Das erste ist der Umstand, dass ich allein fahre, weil ich der einzige ICE-Fahrer bin. Die anderen Jungs fahren mit dem Auto. Ich löse aber meine Bahncard-Punkte-Prämie ein und habe ein kostenfreies Tagesticket besorgt. Das spart mir nach Frankfurt gut 80€, was ich im Moment echt gut gebrauchen kann. Wir haben schließlich Monatsende und ich keinen Goldesel im Keller. Was echt schade ist. Wenn einer mal so ein Tier findet, möge er es mir mitbringen. Ich zahle dann in Goldstücken.

Das ganze wirft mich ein wenig in Vor-Fanclub-Zeiten zurück. Ich war eigentlich Zeit meines Lebens Einzelfahrer, bevor ich zu den Sailors gestoßen bin. Ich habe nie wirklich Kontakt zu anderen BVB-Fans gesucht. Schon als Jugendlicher stand ich auf der Süd alleine. Zwar waren wir später in Block 13 eine Gruppe von Fans die sich kannten, aber mehr als Smalltalk gab es nicht und ich bin eher selten bis nie mit anderen Fans zu Spiele gefahren. Erst mit den Sailors habe ich eine Bezugsgruppe bei der ich das Gefühl habe, dass es passt. Eine Gruppe die sich verschieden sein lässt und trotzdem Gemeinsamkeiten schafft. Trotzdem bringt es mich nicht um mal ein paar Stunden alleine im Zug zu sitzen. Gebe ich halt mal wieder den einsamen Wolf. Auch wenn das vielleicht weniger lustig ist: Es geht ja letztlich nicht um den Spaß auf der Fahrt, sondern darum bei seinem Verein zu sein. Der BVB ist ja keine Kaffeefahrt.

Das zweite Problem ist schon deutlich schwieriger. Nämlich der Umstand, dass ich richtig krank werde. Ich fühle mich als wenn es mich richtig erwischt und um mich rum liegt die halbe Firma danieder. Und die andere Hälfte wird krank. Aber ich habe mir fest vorgenommen dieses Jahr alle Spiele zu schaffen. Und da wird mich so ein dummer Virus nicht von abhalten. Wer arbeiten kann, kann auch feiern.

Das dritte Problem ist der Umstand, dass Frankfurt dieses Mal wohl derbe heftig werden könnte. Denn beim letzten Spiel in Frankfurt kam es zu einem meiner Meinung nach sinnlosen Fahnenklau. Wenn ich richtig informiert wird das Spiel in Frankfurt für die örtliche Polizei als das Spiel mit dem höchsten Risikopotenzial eingeschätzt. Es werden soweit ich weiß alle BVB Busse von den Cops eskortiert und auch die Autos an einer Autobahnabfahrt gemeinsam raus gewunken. Da stellt sich als jemand, der bis zum Stadion alleine unterwegs ist die Frage, was man macht? Eigentlich hatte ich ja geplant in zivil zu fahren und die Fanutensilien unter den Klamotten zu tragen. Aber irgendwie schmeckt mir das nicht. Ich bin BVB-Fan und das soll jeder sehen. Ich mag mich nicht feige zum Stadion schleichen. Das habe ich das letzte Mal in den 80ern im Parkstadion gemacht und da schon gehasst. Das verletzt meinen Stolz. Auf der anderen Seite mag ich meine Zähne auch echt gerne. Ich werde das glaube ich relativ spontan entscheiden, je nachdem wie sehr ich mich am Samstag einer potenziellen Auseinandersetzung gewachsen fühle. Ich könnte aber ja eigentlich zur Abwechslung auch mal vernünftig sein.

Auf der anderen Seite: Wer braucht schon Zähne?

Dienstag, 25. August 2009

Jumbo, König der Herzen

Es war – natürlich – mal wieder im Schwatzgelb-Forum in dem jemand fragte wer denn dieser Jumbo sei, der in einem der BVB-Alltime-Classic „Der Tag als der FC Scheiße starb“ (Gesungen auf „Der Tag als Conny Kramer starb“)erwähnt würde. Ich muss zugeben, dass ich das bisher auch nicht wusste, mich aber auch schon regelmäßig gefragt hatte. Freundlicherweise tauchte dann UliS auf und erklärte die Geschichte.

Für diejenigen die zu faul sind zu clicken hier die Kurzform der Kurzform: Jumbo hieß Jumbo, weil er ein großer stattlicher Mensch war, war Mitglied im damals größten Fanclub und auf einer der Busfahrten ist das Lied entstanden. Fragen Sie nun bitte nicht warum, aber mich fasziniert Jumbo. Irgendwie ist Jumbo eine Erinnerung an die gute alte Zeit, die gar nicht so gut war. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie das Lied damals entstanden ist, denn ich war oft genug selber bei solchen Gruppendynamiken dabei. Gewöhnlich beginnt so was am Anfang einer Fahrt. Irgendwer hat eine Idee für einen Song, bzw. eine Liedzeile der dann in schöner Regelmäßigkeit im Bus oder Zug gesungen wird und zum Dauerbrenner wird, bis sie fast schon nervt. Ich vermute mal, dass auf der Hinfahrt immer mehr an dem Lied gebastelt wurde bis es stand und das Ding auf der Rückfahrt dann nur noch hoch und runter gesungen wurde. Aber das ist natürlich alles Spekulatius, weil ich nicht dabei war. Aber ich habe Spaß daran mir darüber den Kopf zu zerbrechen.

Normalerweise verschwinden solche Songs genauso schnell wie sie gekommen sind, weil sie eine aktuelle Situation spiegeln, für Außenstehende aber nichts aussagen. Aber Jumbo und seine Mitstreiter hatten das Glück ein Lied zu texten, dass über Generationen hinweg das Lebensgefühl der Borussen in Bezug auf das Gelsenkirchener Pack ausgedrückt hat und ausdrücken wird. Auf diese Weise hat sich Jumbo bei allen BVB-Fans verewigt. Mich fasziniert so was unfassbar. Ich weiß nicht mal warum. Ich finde es schön, irgendwie noch mal an die alten Recken von früher zu denken. Und mich faszinieren Lebensgeschichten. Das ist eine Berufskrankheit. Menschen sind mir egal, aber deren Geschichten finde ich spannend.

Leider weiß ich nicht in welcher Zeit der Song entstanden ist. Ich tippe mal auf die Zeit kurz nach Erscheinen der deutschen Version des des Liedes von Juliane Werding, also so 1972 bis 1976, aber ich kann auch total daneben liegen. Wie dem auch sei mich würde brennend interessieren, was Jumbo heute macht. Geht er noch ins Stadion und hat einen Platz auf der Ost-Tribüne? Ist er krank und kann nur noch zu Hause Radio hören oder Premiere schauen? Ist ihm der BVB gar nicht mehr so wichtig? Oder weilt er – was ich natürlich nicht hoffe – nicht mehr unter uns? Hört der das Lied oft, ist stolz und denkt an die alten Zeiten?

Aber egal was er jetzt auch macht: Beim nächsten Derby ist er wieder tausendfach dabei. Jumbo, König der Herzen!

Montag, 24. August 2009

Hört auf zu heulen!

Es gibt Tage, da sollte man nicht ins Schwatzgelb-Forum gehen. Wenn man ehrlich ist sollte man eh gar nicht ins Schwatzgelb-Forum gehen bzw. noch genereller ist der Zeitvertreib in Foren eh eine zu vermeidende Freizeitbeschäftigung. Foren sind was für Wichtigtuer wie mich. Wobei ich wenigstens Talent mitbringe, ein paar Dinge zu regeln. Schwierig wird es, wenn man außer dem Talent zu meckern nichts hat.

Gestern war mal wieder ein ganz besonders nerviger Tag. Die Schmackos hatten wieder Ausgang. Mir geht dieses Geheule einfach nur auf den Keks. „Wir haben zwei Punkte verloren“, „Wir sind unter Soll“, „Wenn man internationale Ansprüche hat, muss da mehr kommen“. Ist klar. Nach drei Spieltagen hat man schon das Gefühl, dass bei einigen dringend ein Realitätscheck von Nöten ist. Wir sind nicht der FC Bayern. DIE dürfen aktuell heulen.

Was ist denn bei uns bisher passiert? Wir haben in Hamburg verloren. Definitiv mit einer Leistung, die man nicht zeigen darf, aber dass die Hamburger was können konnte man gestern bewundern. In Hamburg hätte man zwar anders Spielen können, aber eine Niederlage bei denen muss man einrechnen. Und wir haben zu Hause gegen den Championsleague-Teilnehmer VfB Stuttgart nur Unentschieden gespielt. So what?

Ganz im Ernst ihr Meckerköppe überprüft mal Eure Ansprüche. Wir haben nicht die Kohle, um uns absolute Top-Leute zu leisten. Wir haben echt gutes Personal für unsere Finanzlage. Sahin, Hummels, Subotic, Santana, Kehl, etc.pp. Aber dass wir nicht mal eben an den ersten drei Spieltagen alles wegrocken konnte sich man wohl ausrechnen. Zumindest, wenn man in der Lage ist höher als ein Schwein zu springen.

Ab gesehen davon, dass man erst nach 34 Spieltagen abrechnet und nicht nach 3. Aber das scheint da einigen dieser Patienten nicht klar zu sein. „Wir wollen einen langfristigen Aufbau, aber bitte morgen“. Aber was reg ich mich eigentlich auch. Es ist ja der Vor- oder Nachteil von Foren, dass man ohne Ansicht der Person über deren Meinung diskutiert bzw. die zur Kenntnis nimmt. Bei einigen Schreibern würde man im realen Leben sofort erkennen, dass sie nicht in der Lage sind sich alleine die Hose anzuziehen. Aber diese Ebene verwischen Internetforen halt. Deswegen muss man sich da eben auch mit solchen Patienten rumärgern.

Aber manchmal nervt das einfach. Merkt ihr das eigentlich nicht? Vor zwei Jahren habt ihn noch „Zorc raus“ geschrieben. Ihr habt von der langfristigen Planung eines Fußballvereines soviel Ahnung wie ein Schimpanse von Quantenphysik. Ich übrigens auch. Aber ich gebe auch der BVB-Führung keine schlauen Tipps. Und ihr solltet das auch nicht machen. Man wirkt da immer dumm bei. Am Besten gar nicht schreiben! Oder Euch meinetwegen auch aufhängen. Auf jeden Fall mir nicht mehr auf die Nerven gehen.

Übrigens: Auch wenn man es nicht merkt: Ich habe heute gute Laune.

Sonntag, 23. August 2009

Sehr witzig, oder: Wo ist das verdammte Banner?

Der Tag gestern nervt mich. Um genau zu sein, nervt mich MEIN gestriges Verhalten. Ich hatte noch einen Zug früher nach Dortmund genommen, als ich geplant hatte und daher schon um 12:00 Uhr am Stadion, bzw. im Schwimmbad hinter der Süd. Zum Glück hatte Andreas von der Grafschaft schwarz-gelb einen Termin im Stadion und war schon früh da. Auch Mirko war diesmal ohne Familienanhang gekommen und ebenfalls schon um kurz nach 12 am Schwimmbad. Das roch doch schon nach feuchtfröhlichem Nachmittag.

Wie ich nun mal bin, konnte ich nicht an mich halten und musste ein paar Bier verputzen. Aber es ist eindeutig zu früh schon 3.5 Stunden vor dem Spiel mit ausführlichem Bierkonsum anzufangen. Dass sich dann auch noch Jörch zu mir gesellte und auch in eindeutiger Trinklaune war, macht meine Lage auch nicht besser. Es kam wie es kommen musste: Ein Bier jagte das andere und ich bin breit wie ein Eimer ins Stadion gewackelt von dem ich aber nicht soviel mitbekam. Ich glaube die Motzköppe hinter mir waren in anderer Zusammensetzung da als beim letzten Spiel, bin mir aber nicht sicher. Betrunken sehen die irgendwie anders aus. Die Frau zu meiner Linken, war aber dieselbe wie die, die beim letzte mal nach der ersten Halbzeit gegangen ist. Nur ihr Mann sah komplett anders aus. Wie kann man sich denn in 14 Tagen so verändern? Wenn ich nüchtern gewesen wäre, hätte ich wohl festgestellt, dass es tatsächlich ihre Mutter war, aber solche Details haben mich gestern nicht angefochten. Auch vom Spiel selber habe ich nur schemenhafte Erinnerungen, was mir tierisch auf den Keks geht, denn auch mein Support war eher mäßig. Es ist nicht der Sinn sich so abzuschießen, dass man vom Spiel nichts mehr mitkriegt. Gerne auf dem Rückweg, aber nicht zum Spiel. Das muss in Frankfurt anders werden. Wobei es sich da eh empfielt nüchtern zu bleiben, weil es sonst recht unlustig werden könnte. Und mein Körper hat mir gestern Abend eh zu verstehen gegeben, dass es ihm nach einer Woche Hardcore-Suff reicht. Und mir auch.

Apropos lustig: Besonders komisch fanden sich auch der Captain und Sabrina, auf der Heimfahrt. Ich bin nämlich Mirko zusammen Bahn gefahren, der mit zwei anderen Jungs unser Banner erstellt hat und der das auf der Hinfahrt auch mitgenommen hatte. In meinen besoffenen Schädel fragte - oder soll ich sagten lallte? - ich ihn, ob er das Banner wieder eingepackt habe. Was er mit einem „Das hat Uwe wohl mitgenommen“ beantwortete. Ich hätte es nicht machen sollen, aber natürlich musste ich Sabrina fragen, ob sie das Banner im Auto haben. Scheiß Verantwortungsgefühl. Worauf diese mir eine SMS schickte: „Uwe sagt, dass wolltest du einpacken“. Mein besoffener Kopf versuchte sich zu ordnen: Es war eine Mischung aus: „Ey, das darf nicht wahr sein“ und „Sind die bescheuert? Die können doch nicht mir in meinem Zustand das Banner geben wollen“. Trotzdem überlegte ich mir, wie ich das Mirko beibringe, dass er umsonst gearbeitet hat und kam zu dem Schluss: Gar nicht. Irgendwie kriege ich das Teil zurück. Wen ruft man aber bitte an um zu fragen, ob ein Banner im Stadion gefunden wurde? Die Stadt? Oder wer betreibt den Biergarten im Schwimmbad? „Leckt mich doch alle, ich bin besoffen und will mir da keinen Kopf drum machen“

Ich habe sogar Anke und Dennis angerufen, die mir allerdings versicherten, dass Uwe das Banner eingepackt hatte. Aber ich war echt nicht sicher. Suff und Ration sind nicht die besten Freunde. Erst als Sabrina per SMS schrieb „Uwe tobt, ich habe Angst“ war mir klar, dass das Teil bei denen im Auto ist, ich ein Idiot bin und die sich gerade bepissen. Die beiden Spaßvögel zogen das Spiel aber noch länger durch bis Uwe sich mal bequemte anzurufen.

Meine Damen und Herren, hatte ihr Frühstück eine rote Nase? Dann kommen Sie zu den Sailors

Samstag, 22. August 2009

Haben wir ein Krise? Mir doch egal

So, das war es mit der GamesCom für mich. Endlich wieder zurück in mein normales Leben. Schöner Nebenaspekt der Geschichte: Ich muss nur eine Stunde ICE fahren, um von Köln nach Dortmund zu gelangen. Wenn das mal nicht schön ist. Ich werde relativ früh aufbrechen, um noch die Atmosphäre in Dortmund zu genießen. Dieses einmalige Sirren von Fußball, wie Du es eigentlich nur in der schwarz-gelben Stadt erlebst. Ich könnte diese spezielle Stimmung vor Ort immer in mich aufsaugen, aber im Nachgang zur GamesCom, wird mir das besonders gut tun. Lass dich einatmen, Leben!

Gefahr am heutigen Tage: Ich bin mit Gepäck unterwegs. Wie man weiß kann das bei mir zu komischen Folgen führen. Ich werde mir deswegen einen Wecker stellen, der mich vor Abfahrt des Zuges nach Hamburg daran erinnert, dass ich noch Sachen im Schließfach habe. Selbst wenn ich heute nicht so besoffen sein dürfte, wäre mir das trotzdem zuzutrauen, dass ich das vergesse. Ich bin ja wie gesagt froh, wenn ich morgens weiß wie der Typ da im Spiegel heißt.

Ansonsten gehe ich ohne große Erwartungen an den Spieltag. Weder positive noch negative. Durch diese Woche emotionalen Ausnahmezustand bin ich psychisch nicht mit dem BVB mitgekommen. Haben wir eine Krise? Darüber kann ich mir erst jetzt Gedanken machen. Spannende Frage: Hat man eine Krise wenn man in 5 Tagen 9 Tore kassiert? Eigentlich ja, aber wenn davon ein Testspiel gegen Real dabei ist relativiert sich das wieder. Vor allem, wenn wir durchgewechselt haben und Real nicht. Ich denke die Frage wird sich nur retrospektiv erörtern lassen. Wenn der VfB uns heute verhaut, dann kann man wohl davon ausgehen, dass da was im Argen liegt. Wenn wir heute gewinnen, war es einfach nur ein beschissenes Spiel in Hamburg.

Doch selbst, wenn wir in eine Krise geraten sollten, wäre mir das fast wurst. Natürlich will ich heute gewinnen, aber jede Mannschaft hat eine schlechte Phase in der Saison. Wenn wir unsere am Anfang nehmen, soll es mir recht sein. Einen guten Trainer macht nicht aus, dass er in keine schlechte Phase kommt, sondern sich daraus befreit. Und wir sind halt immer noch in einer Übergangsphase. Wir haben nicht das Geld von Hamburg oder auch Stuttgart. Von Bayern oder Wolfsburg gar nicht zu reden. Irgendwann werden wir wieder so weit sein, aber jetzt noch nicht. Klopp hat es ja schon vor der Saison gesagt. Ich habe wieder richtig Spaß an diesem Verein, ob wir eine Krise haben oder nicht ist mir dabei scheißegal. Krisen sind dazu da um überwunden zu werden.

Und nun haut die Schwaben weg.

Freitag, 21. August 2009

Tausche Campino gegen SüdWest Block 38

So langsam beginnt die Phase in der mir die GamesConvention auf den Keks geht. Das ist so eine unfassbar künstliche Welt hier. Ich habe dieses Jahr nur Business-Termine und sehe so gut wie keine Spielpräsentationen. Auf deutsch: Ich labere den ganzen Tag über unnützen Kram und werde immer mehr zur Kommunikationsmaschine. Ich freue mich so sehr auf das Spiel morgen. Und zwar nicht nur, weil ich mich immer freue den BVB live zu sehen, sondern weil ich unfassbar Lust habe mich mit normalen Menschen zu umgeben.

Gestern wurde ich gegen 17 Uhr der GamesCom von einem Fahrer abgeholt und zusammen mit meinem lieben Kollegen Flo, der mir damals beim erstellen des „Unser BVB“-Videos geholfen hat, zu einem Empfang gekarrt auf dem eine so illustre Runde wie ein Mensch von der Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG, diverse Spieleentwickler, eine PR-Frau eines Tabakkonzerns und die Toten Hosen waren. Sehr amüsant war die Tabakfrau, die so offensichtlich keine Lust auf den empfang hatte, aber ansonsten ist so was einfach unfassbar nervig „Darf ich Dir XY vorstellen, er macht XY“ Wenn man mal ehrlich ist braucht das kein Mensch. Zugegebenermaßen klingt es cool, wenn man sagt „Ich wurde von eine Limousine abgeholt, um mit den toten Hosen Caipirinha zu schlürfen“. Ist es aber nicht. Ich konnte die Hosen noch nie leiden.

Wie degeneriert man hier wird, kann man auch den Umstand entnehmen, dass gestern irgendwer von uns später am Abend ganz empört eine Veranstaltung verließ. Grund der Aufregung: „Hier müssen wir für unsere Getränke selbst zahlen“. Ich bin da ja leider auch nicht besser und natürlich ist es auch toll sich jeden Abend umsonst die Hucke voll zu saufen, aber man gewöhnt sich dran und fängt an das normal zu finden. Und da wird es dann ekelhaft.

Ich freu mich einfach wie Bolle drauf im Schwimmbad hinter der Süd zu stehen und mit normalen Leuten über Fußball zu reden und wenn ich ein Bier will dafür Geld zu bezahlen. Und dann in Block 38 zu stratzen und mir die Seele aus dem Leib zu schreien. Über Fußball diskutieren und sich über den Schiri aufregen. Selbst auf die Motzköppe freue ich mich. Die sind wenigstens authentisch, auch wenn man da graphisch noch mal nachbesser könnte.

Ich will hier weg, ich will zu Euch.

Donnerstag, 20. August 2009

Alkohol stinkt

Ich wollte mir das Spiel unseres BVB gegen Real eigentlich gar nicht anschauen, aber passenderweise kam ich genau von der GamesCom als Anpfiff war. Ich wollte dann eigentlich nur mal kurz reinschauen, bevor ich zur nächsten Business-Party entschwinde, aber das Spiel hat mich dann doch gepackt. Die Fußball-Droge wirkt selbst auf der Messe. Beruhigend irgendwie.

Weniger beruhigend war die Leistung des BVB in der zweiten Halbzeit. Ich hoffe wirklich, dass wir gegen Stuttgart am Samstag anders auftreten. Sonst setzt es die nächste Niederlage. Ich freu mich aber so oder so auf Fußball am Samstag. Gerade weil mir das im Moment meilenweit weg erscheint. Es ist so schön, wenn die Welt am Samstag wieder einfach ist: Wir wollen drei Punkte, der Gegner auch. Und ich muss nicht den ganzen Tag durch die Gegend reden und mit Menschen reden. Ein Traum.

Ich freu mich aktuell sogar darauf mal nicht zu trinken. Ich war gestern wieder voll wie ein Eimer. Wie man auf der GC eben jeden Abend voll ist, weil die Drinks nichts kosten und man sich den Tag aus dem Kopf spült. Wie alle anderen auch. Messewahn. Ich glaube ich werde am Samstag wirklich nichts trinken, obwohl ich ohne die tollste Frau von Welt wo gibt unterwegs bin. Aber ich muss ja anschließend zurück auf die Messe. Und da muss ich dann wieder trinken.

Alkohol stinkt.

Mittwoch, 19. August 2009

Big Brother: Football Edition

„Du bist so infantil. Dein ganzer Blog ist so infantil. Häng Dir doch am besten noch eine Kamera vor die Nase, dann können Dir alle noch beim Kacken zuschauen. Wenn die alle wüssten, was ich mit Dir durchmache.“ Gestern Morgen. Am Frühstückstisch! Tollste Frau der Welt wo gibt!

Ich bekenne mich schuldig, was den Exhibitionismus angeht. Es macht mir nichts aus Leute in gewissen Grenzen an einem Teil meines Lebens teilhaben zu lassen. Dieser Blog bedeutet mir sehr viel und ich freu mich, wenn mir Leute sagen, dass ich Gedanken ausspreche, die sie auch haben. Da komm ich dann aber eben nicht drum herum auch mal ein wenig die Hosen runterzulassen. Es gibt gefühlte 10 Trillionen Webseiten und wenn ich will, dass die Leute jeden Tag ausgerechnet meine Klicken, dann komme ich da nicht drum rum ihnen was zu bieten, was andere nicht haben. Und ich habe da nur mich im Angebot. Also: Kommen Sie rein, schauen Sie zu! Ob ich mich wohl auch als Big Brother Bewohner gut machen würde? Wann gibt es das in der Fußball-Edition? 18 Fans der Bundesligisten zusammen in einem Haus. Jede Menge Konflikte vorprogrammiert. Der Bremer verhaut den HSV-Fan, dem Fan der TSG Hoppenheim ist das alles zu prollig und der Leverkusener streitet sich mit dem Wolfsburger, ob Bayer der bessere Arbeitgeber im Vergleich zu VW ist. Und wer die Wochenaufgabe nicht schaft muss mit dem Schlake-Fan in einen Raum. Horror pur.

Auch in Punkto Infantilität muss ich mich schuldig sprechen. Ich bin gerne Kind, wenn es um Fußball geht. Ich gehöre definitiv zu den älteren Semestern in der Kurve. Auch wenn ich einen sehr lockeren Job habe, muss ich den ganzen Tag erwachsen sein. Ich treffe erwachsene Entscheidungen, führe erwachsene Gespräche und tue auch sonst fürchterlich viel erwachsenes Zeug. Wenigstens wenn es um Fußball geht, will ich mich nicht von einem 17-jährigen unterscheiden. Ja, man kann das jetzt ganz schrecklich finden und denken, dass ich mich in dem Alter anders benehmen müsste.

Man kann es aber auch lassen!

Dienstag, 18. August 2009

Wer ist dieser „Fußball“ ?

Ich bin ab heute in Köln auf der GamesCom. Für diejenigen von Euch, die in der Spielbranche nicht so zu Hause sind, die GamesCom ist die Nachfolgerin der GamesConvention in Leipzig und die wichtigste Spielemesse in Europa.

Fußball wird für mich die nächsten Tage sehr weit weg sein. Leben generell wird für mich sehr weit weg sein. Wir fangen auf der Messe normalerweise morgens um 07:00 Uhr an zu arbeiten und sind Abends gegen 22 Uhr fertig. Dann geht es noch auf irgendeine Branchenparty und am nächsten Morgen verkatert in unseren Bus zur Messe zu klettern. Dazwischen liegen im Halbstundenrhythmus Gesprächstermine, Spielepräsentation und Interviews zu den kommenden Highlights. Leider aber auch zu Spielen, die von Highlights meilenweit entfernt sind. Und spätestens ab Donnerstag Nachmittag kannst Du die alle nicht mehr sehen.

Jeder Mensch, der beruflich mit Videospielen zu tun hat empfindet eine Hassliebe zur GC. Man degeneriert auf dieser Veranstaltung zur absoluten Kommunikationsmaschine die mit allem redet, was einem vor die Flinte kommt. Ich habe letztes Jahr ungelogen mit der Freundin eines meiner besten Freunde fünf Minuten geredet, bis ich festgestellt habe, dass sie gar kein Business-Kontakt von mir ist. Ich war so im Kommunikationsmodus, dass ich die in der falschen Schublade meines Hirns gesucht hatte. Das ist wirklich kranke Scheiße.

In diesem Tunnel würde man nicht mal mitbekommen, wenn die Welt untergeht – außer sie tut das virtuell. Themen wie die Mannschaftsaufstellung des BVB sind da meilenweit weg. Fußball ist generell weit weg. Wer ist dieser Fußball überhaupt? Trotzdem will ich natürlich Samstag zum Spiele gegen Stuttgart fahren, denn ich will ja alle 34 Spiele schaffen dieses Jahr. Die GC ist da die erste nennenswerte Hürde. Es scheint aber, als wenn ich die überspringen werden. Und dafür Uke ein kräftiges „Diggen Dank“.

Selbiger hat nämlich die Redaktionsleitung von GAME ONE von mir übernommen, während ich mich als Chefredakteur mehr ums „große Ganze“ kümmere. Uke ist hochgradig irre, was ihn mir natürlich sympathisch macht. Ohne seinen „Segen“ hätte ich nicht nach Stuttgart fahren können. Denn natürlich bin ich formal sein Chef, aber man lässt die Truppe ja nicht im Stich, wenn die in Not ist. Ich bin Fan, aber kein Idiot und ich liebe meinen Job und natürlich hat der im Konfliktfall den Vorrang. Hätte der geisteskranke Friese also „Spinnst Du" gesagt, wäre es sehr eng geworden.

Ich bin also ziemlich kleinlaut zu Uke geschlichen um mal vorzufühlen, wie die Reaktion ist, wenn ich sage, dass ich am Samstag gerne nach Dortmund fahren will und habe mich dabei tatsächlich wie ein 16-jähriger auf dem Weg zum ersten Date gefühlt. Als Uke meinte, dass das doch echt kein Problem sei hätte ich ihn fast geküsst. Das wäre kein schönes Bild geworden. Falls Du das hier liest: Du weißt gar nicht, was Du mir damit Gutes getan hast.

Ach ja: Bloggen werde ich trotzdem. Und wahrscheinlich wissen Sie, lieber Leser, gar nicht, was für eine Herausforderung das ist. Aber das sollen sie eigentlich auch gar nicht mitbekommen, wenn es gut läuft.

Montag, 17. August 2009

Auswärtssieg in Hamburg

Hoobs hat meinen gestrigen Abend gerettet. Wirklich. Ich hatte den ganzen Tag unfassbar schlechte Laune. Ich bin nach dem gestrigen Scheißspiel wirklich den ganzen Tag mies drauf gewesen. Nebenbei habe ich mir in einem Anfall von Masochismus noch das Spiel von Schlake gegen die Bochumer angeschaut und als ich das Pack dann auch noch „Die Nummer 1 im Pott sind wir“ habe schreien hören steigerte sich die schlechte Laune in blanken Hass. Ich hatte Lust mich ins Auto zu setzten und jedem von diesen blauweißen Arschlöchern persönlich den Hinter zu versohlen. Es gibt keine Wort dafür wie scheiße ich das GE-sindel finde und eigentlich wollte genau darüber heute schreiben.

Bis ich mich an den Rechner setzte und einen Komentar von Hoobs zu meinem gestrigen Blogeintrag las: „Was unglaublich imponierend war, war Eure Fan-Kulisse! Das habe ich so noch nie von Auswärtsfans gesehen und gehört. Ganz großes Kino!“

Zur Erklärung Hoobs ist ein mein Friseur, großer HSV-Fan sowie ein ganz feiner und fairer Sportmann. Hanseat durch und durch eben. Auch wenn er es nicht weiß, aber er hat mir den Abend gerettet. Denn plötzlich wusste ich wieder, warum ich so stolz bin BVB-Fan zu sein. Nicht wegen der Spieler, nicht wegen der Erfolge, sondern wegen uns Fans. Natürlich bin ich heiß auf Titel, natürlich freu ich mich, wenn wir gewinnen und natürlich leide ich wie Sau an Niederlagen. Aber das was mir wirklich wichtig ist, ist ein Teil dieser unfassbar tollen BVB-Gemeinschaft zu sein. Und die waren wir schon immer. Und das werden wir immer sein.

Im Zweifel ist mir die gute Performance von uns auf der Tribüne wichtiger als das Ergebnis. Idealweise stimmt natürlich beides, aber das Spiel auf dem Rasen kann ich nur bedingt beeinflussen, deswegen kann ich meine Trauer darüber leichter verdrängen. Aber das, was wir auf der Tribüne ablassen ist nun mal unsere Baustelle. Das können wir beeinflussen. Und was wir da abliefern ist ganz groß. Wir haben bis zum 4:1 mehr Stimmung gemacht als die Hamburger. Und ich bin da verdammt noch mal stolz drauf. Es ist mir egal, ob das irgendwelche Hirnis für die Fußball in der Sportschau stattfindet verstehen oder nicht. Meine Liebe zum BVB ist unendlich und ich bin stolz auf jeden, der sich in Hamburg die Kehle aus dem Leib gesungen hat.

Also scheiß auf das Ergebnis! Auswärtssieg.

Sonntag, 16. August 2009

Leckt mich alle am Arsch

Ich habe unfassbar schlechte Laune und bin außerdem unfassbar verkatert. Ein Traum. Dann ist der Sonntag wenigstens auch im Eimer. Dabei hatte alles so gut angefangen. Bis auf ein neues Mitglied von uns waren alle 43 Leute zur richtigen Zeit an den jeweils Orten bzw. meldeten sich, wenn sie an einem anderen Treffpunkt zu uns stießen. Es hat sich scheinbar gelohnt, dass ich in die Orga der Anfahrt - und damit einhergehend der Kartenübergabe – ziemlich viel Arbeit investiert und alle mehrmals per Mail informiert habe.

Die Stimmung im Block war auch sehr gut. Wenn die Mannschaft gestern nur halb so gut performed hätte wie wir, dann hätte uns der HSV nicht so abgeschlachtet. Wir haben uns gestern selbst besiegt. Dabei war ich mir nach dem schnellen 1:1 sicher, dass wir das Ding nach Hause holen. Und selbst Anfang der zweiten Halbzeit hatte ich noch Hoffung. Um genau zu sein bis zum 4:1. Danach war ja allgemeine Grabesstimmung.

Was soll so ein Scheiß? Warum lässt man sich so völlig ohne Gegenwehr abschlachten? So ein sinnloser Scheiß. Wir waren anschließend noch mit der Grafschaft schwarz-gelb im „Jolly Roger“ feiern. Das war wieder der Beweis für die These, dass man die besten Feiern nach Niederlagen hat. Es war ein unfassbar lustiger Abend. Ich weiß gar nicht wie oft wir vor dem Jolly „Ballspielverein Borussia aus Dortmund“ angestimmt haben. Natürlich inkl. hinsetzen. Ich möchte mich hiermit offiziell bei den Anwohnern für die entgangene Nachtruhe entschuldigen. Auf jeden Fall ist die Grafschaft ein sehr geiler Fanclub. Mit Andreas habe ich ja schon seit Wochen regelmäßig Kontakt. Der kriegt viel auf die Reihe und wir tauschen uns regelmäßig aus. Aber auch der Rest der Truppe ist ein sehr bunter und lustiger Haufen. Leider musste ich um Mitternacht, dann gehen, weil ich so besoffen war, dass ich echt nicht mehr konnte.

Nun bin ich seit 8 Uhr bin ich wach, habe einen Schädel wie ein Rathaus, bin mies drauf, sitze vor meinem Laptop, versuche diese Zeilen hier in die Tasten zu Hauen und habe keine Lust auf meine üblichen Rituale. Nein, ich will nicht in der BVB Sektion der Ruhrnachrichten was über das Spiel lesen. Ich will auch nicht mal den DSF Doppelpass sehen. Ich habe ja eh ein ambivalentes Verhältnis zu der Sendung aber heute will ich mir das echt nicht sehen. Normalerweise geht es da 90 Minuten um Bayern. Wahrscheinlich ist aber heute Bernd Hoffmann zu Gast und das Spiel gestern wird ausführlich seziert. Ich habe auch keine Lust morgen in die Firma zu gehen und mir das triumphierende Grinsen von Nicole und Gregor anzuschauen. Zum Glück sind das keine Hardcore-Fans, aber es reicht um mich zu nerven. Das allerletzte, was ich im Moment will ist aber ins Schwatzgelb-Forum zu schauen. Ohne dass ich auch nur eine Zeile gelesen habe weiß ich jetzt schon was drin steht. Ich schwöre, dass irgendwelche Schmackos schreiben, dass man mit Alex Frei nicht verloren hätte und es ein Fehler war den zu verkaufen weil Lucas eben in der Bundesliga nicht klar kommt. Auf keinen Fall dürfe man jetzt noch Kringe verkaufen schreibt dann ein Anderer und dann wird irgendeine Bratzbirne behaupten, dass Klopp alle Spieler mit Charakter aus dem Mannschaft treibt. Leckt mich doch alle am Arsch. Geht alle sterben und lasst mich in Ruhe. Da habe ich keine Lust drauf.

Ich glaube ich gehe jetzt doch mal ins SG Forum und schlag da Krawall. Ich hab Bock auf Streit.

Samstag, 15. August 2009

Teddy de Beer – Held meiner Jugend

Wir haben uns gestern Abend im Hotel noch mit einer kleinen Abordnung der Borussen Sailors mit unserem Ehrenmitglied Teddy de Beer getroffen. Ich hatte eigentlich zwar keine Zeit, weil mein ältester Freund in der Stadt war, um mir mit sein Baby zu zeigen, aber ich habe mit zwischendurch dann doch freigeschossen und bin für ein Stündchen weg, um Teddy wenigstens die Hand zu schütteln. Denn Teddy ist wirklich ein feiner Kerl.

Ich bin was Promis und „Helden meiner Jugend „ angeht ziemlich abgewichst. Beruflich habe ich ja regelmäßig mit „Stars“ oder was sich dafür hält zu tun und falls das bei Ihnen anders ist, dann glauben Sie mir: Sie haben nichts verpasst. Mit 95% von denen will man nichts zu tun haben. Der Durchschnittspromis ist eine lebensunfähige Nervensäge, der das Glück hat in irgendetwas sehr talentiert zu sein und mich daher zwingen kann mit seinen Neurose zu leben. Bei Interviews verbringt man gefühlte 200% der Zeit damit darauf zu warten bis sich der Herr Star man bequemt einen Satz in die Kamera zu sprechen. Die einzige Band auf die ich mich immer wieder freue sind die Donots. www.donots.com . Die sind nämlich saunett und haben es allein schon deswegen verdient, dass Sie ihre Platte kaufen. Der Rest der Promiwelt geht mir gepflegt auf den Sack. Falls das einer von meinen Moderatoren liest: Ja, ihr auch. Aber das wisst ihr ja.

Allerdings kann sich glaube ich niemand der ab und zu mal mit bekannteren Persönlichkeiten zu tun hat davon frei machen gegenüber anderen auf dicke Hose zu machen. Der Mensch stellt sich gerne als was Besonderes dar, auch wenn das wohl im buddhistischen Sinne nicht zwingend zur Verbesserung des Karmas führt. Aber bin ich Buddhist.

Natürlich wäre es sehr uncool da einfach zu sagen „Schau mal, wenn ich schon alles getroffen habe“. Weswegen man versucht möglichst beiläufig den Satz „hat mir Philipp Lahm erzählt“ oder „haben wir die Eier von Evil Jared interviewt“ einzubauen, um so zu wirken, als würde man eigentlich jeden Sonntag mit Franz Beckenbauer frühstücken. Das mit Evil Jareds Hoden war übrigens wirklich eine schräge Erfahrung. Falls Sie nicht wissen wer Evil Jared ist: Der ist Bassist bei der Bloodhound Gang und ist dafür bekannt überall sein Genital zu zeigen. Und im Backstagebereich der letzten MTV Game Awards haben wir dann ein Interview mit seinem Sack geführt. Er hat ihn in die Kamera gehalten und Fragen beantwortet. Das wurde übrigens – welch Wunder – nie gesendet. Aber ich schweife ab. Wahrscheinlich diente dieser Abschnitt auch nur dazu Ihnen zu zeigen, was ich für ein cooler Fisch bin, was natürlich extrem uncool ist. Weil das aber hier mein Blog ist kann ich hier so lange uncool sein wie ich will.

Was ich aber sagen eigentlich wollte: Ich mag Teddy wirklich gerne und habe mich gefreut ihn gestern zu sehen. Und zwar nicht, weil Teddy ein Idol meiner Jugend ist, sondern weil das wirklich ein feiner Mensch ist. Der Captain und ich haben ihn auf der BVB Fanclub-Weihnachtsfeier kennen gelernt. Bei dieser Veranstaltung lädt der BVB – vereinfacht gesagt - Vertreter der Fanclubs ein und füllt die kostenlos ab, während im Hintergrund gelangweilte Multimillionäre zwischen 20 und 30 Bier zapfen und hoffen, dass sie bald nach Hause können. Das ist alles sehr skurril und wäre auch eher nervig gewesen, wenn ich nicht so unfassbar dicht gewesen wäre. Mit Alkohol lässt sich alles ertragen. Ich weiß gar nicht mehr warum und wie, aber irgendwie kamen wir mit Teddy ins Gespräch. Der gehört zu der Sorte BVB-Fußballer, denen gegenüber ich eine gewisse Grunddankbarkeit empfinde, weil sie sich für mich unsterblich gemacht haben. Wie z.B. Manfred Burgsmüller, Lars Ricken, Marcel Raducanu, der unvermeidliche Norbert Dickel und eben Teddy de Beer.

Mit den beiden letztgenannten werde ich immer das Pokalfinale 1989 verbinden. Jüngere Fans werden das nicht nachfühlen können, was dieses Spiel damals bedeutet hat, aber für Fans meiner Generation war das der Aufbruch und das Zeichen, dass der BVB doch mehr kann als um Platz 13 zu spielen. Neben der Relegation 1986 bleibt das für mich nach wie vor DAS Spiel.

Wir kamen auf besagter Fanclub-Weihnachtsfeier wie gesagt mit Teddy ins Gespräch, haben uns über zwei Stunden festgequatscht und festgestellt, dass wir gut miteinander können. Am Ende des Abends haben wir Teddy dann die Ehrenmitgliedschaft angeboten und der Captain hat seitdem regelmäßig mit Teddy Kontakt.

Und so war dann auch schon lange klar, dass man sich in Hamburg trifft vor dem Spiel. Wobei es da noch zu einem Missverständnis kam. Denn der Captain hat Urlaub und sein Diensthandy aus. Und Teddy hatte ihm da auch die Mailbox gesprochen und gesagt, dass das mit dem Treffen klappt. Uwe hatte die Mailbox aber erst Freitagnachmittag abgehört und rief mich dann leicht hektisch an, dass man sich doch treffen würde.

Teddy als Person ist einfach angenehm normal und es macht Spaß mit ihm zu schnacken. Damit gehört er zu den wenigen meiner Helden die mir auch noch was bedeutet haben, NACHDEM ich sie kennen gelernt habe.

Um genau zu sein ist er der einzige.

Teddy de Beer – Held meiner Jugend

Wir haben uns gestern Abend im Hotel noch mit einer kleinen Abordnung der Borussen Sailors mit unserem Ehrenmitglied Teddy de Beer http://borussen-sailors.de/index.php?mod=static&action=view&id=7 getroffen. Ich hatte eigentlich zwar keine Zeit, weil mein ältester Freund in der Stadt war, um mir mit sein Baby zu zeigen, aber ich habe mit zwischendurch dann doch freigeschossen und bin für ein Stündchen weg, um Teddy wenigstens die Hand zu schütteln. Denn Teddy ist wirklich ein feiner Kerl.

Ich bin was Promis und „Helden meiner Jugend „ angeht ziemlich abgewichst. Beruflich habe ich ja regelmäßig mit „Stars“ oder was sich dafür hält zu tun und falls das bei Ihnen anders ist, dann glauben Sie mir: Sie haben nichts verpasst. Mit 95% von denen will man nichts zu tun haben. Der Durchschnittspromis ist eine lebensunfähige Nervensäge, der das Glück hat in irgendetwas sehr talentiert zu sein und mich daher zwingen kann mit seinen Neurose zu leben. Bei Interviews verbringt man gefühlte 200% der Zeit damit darauf zu warten bis sich der Herr Star man bequemt einen Satz in die Kamera zu sprechen. Die einzige Band auf die ich mich immer wieder freue sind die Donots. www.donots.com . Die sind nämlich saunett und haben es allein schon deswegen verdient, dass Sie ihre Platte kaufen. Der Rest der Promiwelt geht mir gepflegt auf den Sack. Falls das einer von meinen Moderatoren liest: Ja, ihr auch. Aber das wisst ihr ja. Es gibt dann aber doch ein paar Leute, bei denen ich ganz peinlich Fanboy bin. Jürgen Klopp zum Beispiel. Bei dem könnte ich wieder 14 werden.

Allerdings kann sich glaube ich niemand der ab und zu mal mit bekannteren Persönlichkeiten zu tun hat davon frei machen gegenüber anderen auf dicke Hose zu machen. Der Mensch stellt sich gerne als was Besonderes dar, auch wenn das wohl im buddhistischen Sinne nicht zwingend zur Verbesserung des Karmas führt. Aber bin ich Buddhist.

Natürlich wäre es sehr uncool da einfach zu sagen „Schau mal, wenn ich schon alles getroffen habe“. Weswegen man versucht möglichst beiläufig den Satz „hat mir Philipp Lahm erzählt“ oder „haben wir die Eier von Evil Jared interviewt“ einzubauen, um so zu wirken, als würde man eigentlich jeden Sonntag mit Franz Beckenbauer frühstücken. Das mit Evil Jareds Hoden war übrigens wirklich eine schräge Erfahrung. Falls Sie nicht wissen wer Evil Jared ist: Der ist Bassist bei der Bloodhound Gang und ist dafür bekannt überall sein Genital zu zeigen. Und im Backstagebereich der letzten MTV Game Awards haben wir dann ein Interview mit seinem Sack geführt. Er hat ihn in die Kamera gehalten und Fragen beantwortet. Das wurde übrigens – welch Wunder – nie gesendet. Aber ich schweife ab. Wahrscheinlich diente dieser Abschnitt auch nur dazu Ihnen zu zeigen, was ich für ein cooler Fisch bin, was natürlich extrem uncool ist. Weil das aber hier mein Blog ist kann ich hier so lange uncool sein wie ich will.

Was ich aber sagen eigentlich wollte: Ich mag Teddy wirklich gerne und habe mich gefreut ihn gestern zu sehen. Und zwar nicht, weil Teddy ein Idol meiner Jugend ist, sondern weil das wirklich ein feiner Mensch ist. Der Captain und ich haben ihn auf der BVB Fanclub-Weihnachtsfeier kennen gelernt. Bei dieser Veranstaltung lädt der BVB – vereinfacht gesagt - Vertreter der Fanclubs ein und füllt die kostenlos ab, während im Hintergrund gelangweilte Multimillionäre zwischen 20 und 30 Bier zapfen und hoffen, dass sie bald nach Hause können. Das ist alles sehr skurril und wäre auch eher nervig gewesen, wenn ich nicht so unfassbar dicht gewesen wäre. Mit Alkohol lässt sich alles ertragen. Ich weiß gar nicht mehr warum und wie, aber irgendwie kamen wir mit Teddy ins Gespräch. Der gehört zu der Sorte BVB-Fußballer, denen gegenüber ich eine gewisse Grunddankbarkeit empfinde, weil sie sich für mich unsterblich gemacht haben. Wie z.B. Manfred Burgsmüller, Lars Ricken, Marcel Raducanu, der unvermeidliche Norbert Dickel und eben Teddy de Beer.

Mit den beiden letztgenannten werde ich immer das Pokalfinale 1989 verbinden. Jüngere Fans werden das nicht nachfühlen können, was dieses Spiel damals bedeutet hat, aber für Fans meiner Generation war das der Aufbruch und das Zeichen, dass der BVB doch mehr kann als um Platz 13 zu spielen. Neben der Relegation 1986 bleibt das für mich nach wie vor DAS Spiel.

Wir kamen auf besagter Fanclub-Weihnachtsfeier wie gesagt mit Teddy ins Gespräch, haben uns über zwei Stunden festgequatscht und festgestellt, dass wir gut miteinander können. Am Ende des Abends haben wir Teddy dann die Ehrenmitgliedschaft angeboten und der Captain hat seitdem regelmäßig mit Teddy Kontakt.

Und so war dann auch schon lange klar, dass man sich in Hamburg trifft vor dem Spiel. Wobei es da noch zu einem Missverständnis kam. Denn der Captain hat Urlaub und sein Diensthandy aus. Und Teddy hatte ihm da auch die Mailbox gesprochen und gesagt, dass das mit dem Treffen klappt. Uwe hatte die Mailbox aber erst Freitagnachmittag abgehört und rief mich dann leicht hektisch an, dass man sich doch treffen würde.

Teddy ist einfach angenehm normal und es macht Spaß mit ihm zu schnacken. Damit gehört er zu den wenigen meiner Helden die mir auch noch was bedeutet haben, NACHDEM ich sie kennen gelernt habe.

Um genau zu sein ist er der einzige.

Freitag, 14. August 2009

Scheiß Themensuche

Ich habe eine Schreibblockade. Ich weiß nicht worüber ich bloggen soll. Wie ich vor ein paar Tagen erwähnt habe, stecke ich derzeit in diversen brennenden Projekten. Ich sitze in der Vorproduktion für eine MTV Sendung, produziere eine Pilotsendung, die am Montag beim Kunden sein muss und nächste Woche ist GamesCom, die wichtigste Messe der Spielebranche. Ich bin im Moment schwer am rotieren und habe keine ahnung, worüber ich schreiben soll. .Während ich das hier tippe gehen mir ständig Gedanken durch den Kopf, dass sich der Kunde immer noch nicht geäußert hat auf welchem Format der Pilot ausgespielt werden soll, dass ich hoffe das die Sendung nach Änderungen jetzt abgenommen wird, weil das zeitlich sonst richtig eng wird und welche Prio-A-Themen ich in den letzten Tagen einfach ignoriert habe, weil es nicht anders ging. Ich die ich aber spätestens Montag gemacht haben muss, weil ich dann eine Woche weg bin. Und da soll man bloggen. Ein Traum.

Ich habe beim Duschen intensiv darüber nachgedacht worüber ich schreiben könnte. Das Thema „HSV Spiel“ ist durch. Ich habe den tollsten Cousin von Welt wo gibt thematisiert und über mein Vorfreude auf die S-Bahn-Fahrt gebloggt. Auch die Sailors als Fanclub sind durchgekaut. Und selbst, dass ich keine Zeit habe, habe ich als Thema schon verbraten. Mir fällt beim besten Willen kein Prä-HSV-Thema mehr ein, dass nicht konstruiert ist. Ich kann ja nun wirklich nicht über die Shuttle-Busse schreiben oder darüber, dass ich mich frage, wie die Würstchen im Stadion schmecken. Beides geht mir nämlich am Arsch vorbei. Wie wäre es mit Suff generell als Thema? Im Moment könnte ich mich nämlich jeden Tag vollaufen lassen. An sich gut, aber das kommt eh so oft vor, dass ich aufpassen muss, dass es nicht abgenudelt wird.

Ich war kurzfristig schon sicher was darüber schreiben zu wollen, dass das Westfalenstadion von der Times zum besten Stadion Europas gewählt wurde. http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/Dortmund-Darum-hat-der-BVB-das-beste-Stadion-der-Welt;art930,638040 Aber irgendwie hat mich das auch nicht überzeugt. Das wäre eher so eine Notlösung. Denn es soll in diesem Blog ja um meine subjektive Sicht der Dinge gehen. Und nicht um irgendwelche Fakten. Gut, natürlich hat es mich stolz gemacht, dass wir da vor San Siro und so gelandet sind, also ist das schon subjektiv, aber irgendwie hat mich das ganze als Blogthema nicht überzeugt. Das wäre eine Notlösung und somit keine Option.

Ich habe mich sogar dabei erwischt, dass ich darüber nachdacht habe, zu schreiben, dass ich zum zweiten Mal in der 11Freunde Blogschau war. Wenn man ernsthaft überlegt so selbstreferrenzielles Zeug zu schreiben ist man WIRKLICH verzweifelt.

Nun habe ich eine Menge Nicht-Themen, aber immer noch kein Thema. Ich will nichts schreiben von dem ich nicht überzeugt bin. Dieser Blog hat inzwischen eine durchaus stattliche Anzahl regelmäßiger Leser. Ich habe keine Lust die zu enttäuschen. Ich stehe jede Morgen eine Stunde früher auf um zu bloggen, selbst wenn ich wie vorgestern erst um 4 Uhr von der Arbeit kam. Wenn ich mir das schon antue, dann will ich keinen Rotz schreiben. Mir liegt sehr daran, dass die Leser nicht enttäuscht werden, wenn die auf ihr Lesezeichen „Hamburg schwarz-gelb“ clicken. Also werde ich nicht irgendeinen Scheiß schreiben, nur damit da was steht. Das ist weder beruflich noch privat mein Anspruch.

Vielleicht sollte ich meinen Leser einfach mal sagen, wie sehr es mich freut, dass so viele Leute den Quatsch hier lesen, den ich mir in meinem kranken Schädel ausdenke. Und dass ich immer wieder stolz wie Oskar bin, wenn mir jemand sagt oder schreibt, dass er meinen Blog regelmäßig liest und oft das Gefühl hat, dass ich da Sachen schreibe, die er auch so denkt. Das rührt mich tatsächlich zu Herzen. So abgefuckt wie ich in gewissen Dingen bin, so was lässt mich verschämt zu Boden schauen. Ich habe den Blog damals angefangen, weil ich einfach mal ein paar Dinge aus dem Kopf bekommen wollte. Ich hätte mir nicht im Traum einfallen lassen, dass eine nennenswerte Anzahl an Leuten interessiert. Ich könnte mich ja einfach mal bei allen Lesern bedanken. Auf der anderen Seite wäre das auch schon wieder unbescheiden. Mist. Ich dachte ich hätte ein Thema. Das ist aber auch schwierig heute.

Sollten Sie mich suchen: Ich bin jetzt arbeiten.

Donnerstag, 13. August 2009

Die Erotik der S-Bahn

Ich fahre mit der S-Bahn ins Stadion“. Was für ein banaler Satz, oder? Ich sage ihn nur so selten. Weil es bei mir de facto nur einmal im Jahr vorkommt. Deswegen istd as Spiel in Hamburg natürlich was besonderes. „Alle 14 Tage steige ich in unseren Bus“ singen Pommes-Schwarz Gelb im „Auswärtssong“. Ab gesehen davon, dass ich vom Bus fahren im Moment die Schnauze voll habe steige ich da aber auf übertragener Ebene jede Woche ein. Daher freue ich mich eben ganz besonders auf Samstag.

Wenn Sie, geneigter Leser, aus NRW oder gar Dortmund selbst kommen, dann werden Sie das vielleicht gar nicht zu schätzen wissen, was für ein Privileg Sie genießen. Machen Sie sich diesen Luxus ruhig mal bewusst. Genießen Sie die nächste Bahnfahrt und meinen Neid. Wenn die DFL es böse mit mir meint und in der nächsten Saison das Spiel in Hamburg erst am 34. Spieltag ansetzt, dann wären es sogar fast zwei Jahre bis zur nächsten Chance mit der S-Bahn ins Stadion zu düsen.

Ich werde jede Minute auf dem Weg ins Stadion zelebrieren. Eben weil es nur so wenige sind. Mit der Buslinie 5 zum Dammtor, da in die S-21 umsteigen, eine Station bis zum Hauptbahnhof, sich mit den anderen Sailors treffen und dann mit der S-21 wieder in die anderen Richtung nach Stellingen. Klingt das nicht herrlich? Ist das nicht pure Erotik? Ein Traum. Wahrscheinlich werde ich dem Bahnhofsvorsteher um den Hals fallen, wenn er „zurückbleiben bitte“ ins Mikrofon haucht. Danke, lieber HVV.

Mindestens genauso freue ich mich auf den Umstand, dass ich bis 10:00 Uhr schlafen kann, also einigermaßen ausgepennt ins Wochenende gehe. Länger als bis 11:00 Uhr schlafe ich ja Sonntags auch nicht, so dass der totale Erholungseffekt am Wochenende auch eher ausbleibt. Eine Woche bevor die GamesCom – und damit die anstrengenste Zeit des Jahres – beginnt ein sehr freundlicher Zug des Schicksals. Außerdem gibt es noch einen sportlichen Aspekt: Die drei Punkte bleiben in Hamburg. So oder so.

Das ist ja auch mal was.

Mittwoch, 12. August 2009

Der Cousin, oder: Der zukünftige Allesfahrer

So langsam wird die ganze Familie der tollsten Frau von Welt wo gibt verschwarzgelbisiert. Interessanterweise tauchte letztens auch noch ein BVB Fan auf mit dem keiner gerechnet hat und wo ich zur Abwechslung mal nicht mein Finger im Spiel hatte. Die Gattin war auf einer Familienfeier und es ging – sehr löblich - um den BVB. Und in dem Zusammenhang stellte sich heraus, dass der Cousin meiner Angebeteten – also sozusagen der tollste Cousin von Welt wo gibt - BVB Fan ist. Allerdings mit deutlichen Problemen zu kämpfen hatte.

Der tollste Cousin von Welt wo gibt hat es nicht leicht im Leben gehabt. Seine Mutter ist recht früh verstorben und er und seine Geschwister wurden ohne Mutter groß. Und das bei finanziell sehr schwierigen Verhältnissen. Ich kenne seinen Vater, dass ist ein super netter Kerl, aber leider wohl auch kein – nun sagen wir mal: pädagogisches Genie. Ohne genau Details zu kennen war er wohl so genervt vom BVB Fimmel seinen Sohnes, dass er alle Dinge mit BVB Bezug entsorgte. Worauf dieser irgendwann so frustriert war, dass er seine Fußballleidenschaft hinten an stellte, weil er keine Lust hatte immer gegen seinen Vater anzukämpfen. Deswegen war er auch noch nie im Stadion, hatte den BVB aber wohl immer in seinem Herzen. Und wir man als geneigter Leser dieses Blogs weiß ist das ja das, was für mich das wichtigste ist.

Auf jeden Fall schickte mir die tollste Frau der Welt auf der Familienfeier dann eine SMS und fragte, ob wir den zum Spiel mitnehmen. Ich hatte ja über den HSV zusätzlich mehr Karten bestellt als wir brauchten und so noch vier Stück über. Allerdings war klar, dass er sich 39€ nicht mal im Ansatz leisten kann. Aber jetzt mal im Ernst: Was für schäbige Menschen wären wir, wenn wir den nicht mitgenommen hätten? Also beschlossen wir ihn einzuladen. Der tollste Cousin von Welt wo gibt, der sich normalerweise – Zitat Gattin – „mehr so innerlich freut“, hat ihrem Vernehmen deutliche Laute der Freude von sich gegeben. Treffer! Versenkt!

Ich freu mich jetzt sehr darauf ihn kennen zu lernen. Leider können wir das Spiel nicht zusammen verbringen, weil wir ja Stehplatzkarten haben. Aber ich denke er ist im Block der an den Gästesitzer angrenzt gut aufgehoben. Da ist u.a. die Rotenburger Gruppe und Mirko hat mir versprochen sich darum zu kümmern, dass er da integriert wird. Nachdem was mir die tollste Frau von Welt wo gibt über ihren Cousin erzählt hat werden die sich denke ich sehr gut verstehen.

Wenn ich mir seine Lebensgeschichte so aus der Ferne anschaue, dann hat der übrigens alle Vorraussetzungen mal Allesfahrer zu werden: Er ist fußballtechnisch emotional Aufgeladen und musste lange verzichten. Seine Lieblingscousine hat eine Dauerkarte und ist Mitglied in einem Fanclub. Deren Verlobter fährt alles und ist praktischerweise noch Vorstand des besagten Fanclubs. Und mit 20 ist der auf genau im perfekten Alter für solche Aktionen. Wenn ich mich nicht ganz täusche sitzt der bald jedes Wochenende mit einem WET im Zug. Der braucht halt nur wen, der ihn am Anfang an die Hand nimmt. Ich habe da zufällig einen im Kopf.

Das nenne ich mal Familienhilfe.

Dienstag, 11. August 2009

Die Sailors, ein wundersamer Haufen

Das Spiel in Hamburg wirft seine Schatten voraus und die Vorfreude ist groß. Es passiert nur einmal im Jahr, dass man mit der S-Bahn zum Fußball fahren kann. Und das sollte man genießen. Doch neben den rein praktischen Vorzügen der Partie in Hamburg ist das Ganze natürlich auch ein Familientreffen der „Borussen Sailors Hamburg“. Und auf dieses freu ich mich sehr, denn die Sailors sind mir in dem einem Jahr meine Mitgliedschaft sehr ans Herz gewachsen.

Wir sind kein einfacher Fanclub. Es ist nicht leicht im „Feindesland“ einen BVB-Fanclub am laufen zu halten, wenn man der Fanclub nicht nur aus persönlichen Freunden besteht. Der Captain hat die Truppe damals mit dem Gedanken gegründet, dass es bei den Sailors keinen Zwang geben soll, sondern jeder sich so weit einbringt, wie es seine individuelle Lebenssituation zulässt. Denn es gibt immer Lebenssituationen bei denen man nicht so viel Zeit hat für den BVB wie man gerne hätte. Seien es Kinder, Karriere, Geldmangel oder sonst was. Dadurch wird die Liebe zum BVB aber nicht kleiner. Uwe wollte damals auch diesen Menschen im Norden eine Heimat bieten. Aus diesem Gedanken heraus erklärt sich glaube ich ganz gut, warum wir in zwei Jahren auf 48 Leute angewachsen sind. Die Lebenswelten unserer Mitglieder sind dabei aber extrem unterschiedlich.

Wir haben ein junge Mutter die an der Ostsee wohnt als Mitglied, die eine Dauerkarte auf der Süd hat und zu jedem Samstag-Heimspiel mit dem Wochenendticket von Morgens um 5 Uhr bis Nachts um 1 Uhr unterwegs ist. Die würde gerne auch zu jedem Auswärtsspiel fahren, kann aber aus nachvollziehbaren Gründen Mann und Kinder nicht jedes Wochenende alleine lassen. Wir haben unsere junge Allesfahrertruppe, wir haben mit dem Captain und mir das, was ich die ICE Fraktion nennen würde (auch wenn der Captain gar nicht ICE fährt) und wir haben ein Mitglied mit Dauerkarte auf der Süd, das sehr oft gemeinsam mit Vater und seinem behinderten Bruder zum Spiel fährt. Darüber hinaus viele Mitglieder mit Schichtdienst, die sich deswegen keine Dauerkarte holen können, sowie auch die kleine Champagnerfraktion, die oft zu Auswärtsspielen fliegt und das Spiel in Hamburg in der Dannemann-Lounge verfolgt. Und wir haben auch Mitglieder in Braunschweig und anderen norddeutschen Regionen, die extrem aktiv bei uns sind.

Aus dieser Heterogenität leitet sich aber ab, dass die Sailors eben nicht so leicht zusammen zu halten sind. Ein Fanclub, der nicht aus persönlichen Freunden besteht muss immer seine Identität finden und bewahren, wenn er nicht auseinander fliegen will. Denn wie immer wenn unterschiedliche Lebenswelten aufeinanderprallen gibt es da auch Unverständnis und Konflikte. Und genau das macht für mich die Sailors so spannend. Denn die Beschäftigung mit anderen Lebenswelten bringt einen nach vorne und sorgt dafür, dass man seinen Horizont erweitert. Ich sehe es ganz konkret an mir persönlich.

In NRW hätte ich mich wahrscheinlich einem Fanclub angeschlossen der aus Mitgliedern besteht, die nah an meiner Lebenswelt sind. Und dann hätte ich was verpasst. Denn die Auseinandersetzung mit unseren ultra-orientierten Allesfahrern hat mir viel über die Wahrnehmung der jungen Generation erklärt. Eine Sichtweise, die mir definitiv fehlen würde. Und auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, warum jemand gerne eine Spiel in der Dannemann-lounge verfolgt finde ich es hochinteressant sich mit dieser Lebenswelt auseinander zu setzen. Der Austausch unter den Sailors – auch und gerade weil er nicht immer konfliktfrei ist – macht diesen Fanclub für mich so reizvoll. Vor allem bringen alle Seiten unterschiedliche Fähigkeiten in den Club ein. Und ihre Neurosen!

Ja, wir sind manchmal ein wirklich wundersamer Haufen, aber was uns verbindet ist die Liebe zum BVB. Und die sorgt eben dafür, dass Menschen unterschiedlichster Altersgruppen, Lebenswelten aus Hamburg und darüber hinaus sich in diesem Fanclub engagieren, ihn zusammen und am laufen halten und den Norden ein Stück schwarzgelber machen. Dank an alle Sailors für dieses wirklich schöne BVB-Jahr, auch wenn es nicht immer einfach war.

Oder anders formuliert: Ihr geht mir manchmal auf den Sack, aber ihr würdet mir fehlen, wenn es Euch nicht gäbe.

Montag, 10. August 2009

Aufladen für die „Happy Hour“

Ab Samstag, 13:30 werde ich mich unfassbar besaufen. Ich weiß jetzt schon, dass es schlimm wird. Denn die Woche bietet alles, was für einen schlimmen Suff notwendig ist.

Z. B. Eine unfassbar anstrengende Arbeitswoche. Ich habe ja einen Job, der sehr schwer zu berechnen ist und bei dem ich mir manchmal auch Zeit nehmen kann ein paar Tickets zu besorgen. Dann gibt es auch wieder Phasen wo ich zu nichts anderem komme und nicht mal dran zu denken ist, dass ich nebenbei auch nur ins Schwatzgelb-Forum schaue. Und schließlich gibt es Phasen wie diese Woche wo ich zu gar nichts kommen werden. Ich habe drei Projekte gleichzeitig, die in die heiße Phase gehen. Die TV Redaktion von Game One fängt heute nach der Sommerpause wieder an und nächste Woche ist GamesCom, ich arbeite an einem Piloten, der Donnerstag raus muss und es gibt noch ein weiteres dickes Projekt mit Milestones diese Woche. Es ist so eine dieser Wochen, wo Du egal was du machst immer nur Prio 1-Themen verschiebst. Ich hoffe inständig, dass mir nichts fußballmäßiges dazwischen kommt, was eilt, denn vor heute Abend um 22 Uhr komme ich zu nichts. Selbst bloggen fällt mir schwer. Oft habe ich schon am Abend vorher eine Idee worüber ich schreiben will, meistens fällt es mir aber ein nachdem morgens der Wecker klingelt, ich noch eine halbe Stunde im Bett döse und ich setze mich mit einer Idee an den Rechner. Seit heute morgen um 7 denke ich aber nur ans arbeiten und null ans Bloggen, so dass ich hier quasi „live blogge“. Ich habe keine Ahnung wo das endet, was ich hier schreibe. Ich bin also genauso gespannt auf das Ende wie der Leser. Auch mal schön in seinem eigenen Blog Passagier zu sein.

Wie dem auch sei: Ich werde mich in diese Woche stressmäßig extrem aufladen. Und auch die Vorbereitung zum Spiel wird eher unentspannt werden. Mir wird die Anreise fehlen. Ich ertappe mich gerade dabei, dass ich das schade finde. Morgens in die Bahn steigen und ein bisschen Bier trinken ist für mich flüssiger Urlaub. Da wir in Hamburg aber mit maximaler Stärke an Mitgliederb anrücken und noch kaum einer seine Tickets hat, wird es vor dem Spiel auch tendenziell mal eher nicht so entspannt. Und mit Bier im Kopf Tickets verteilen ist auch nicht so der Hit. Also bleibe ich morgens leider nüchtern.

Aber um 13:30 Uhr ist mir alles egal. Bis dahin habe ich hoffentlich alles erledigt und stürme pünktlich zur Öffnung der Tore in den Block. Und dann werden diverse Biere ihr Leben aushauchen. Ich muss die Stress der Woche irgendwie aus dem Kopf kriegen. Und in Hamburg ist nach Einlass bis eine Stunde vor dem Spiel „Happy Hour“. Zwei Bier zum Preis von einem. Bei den gesalzenen Preisen in deutschen Stadien ein echtes Argument sich abzuschießen. Und das werde ich tun. Schön ein paar Bier in den Kopf und dann geht es nur noch um den BVB. Supporten, saufen, supporten. Den BVB zu Sieg schreien. Scheiß auf alle Projekte dieser Welt. Danach gehen wir noch in Kieznähe zusammen mit der Grafschaft schwarz-gelb feiern. Entweder die drei Punkte begießen oder die Niederlage vergessen.

Und Sonntag habe ich einen Kater, der sich gewaschen hat.

Sonntag, 9. August 2009

„Da muss einer helfen“

Endlich wieder Fußball. Endlich wieder Westfalenstadion! Endlich wieder supporten! Endlich wieder Meckerköppe! Endlich wieder jedes Wochenende mehrere hundert Kilometer fahren! Endlich wieder Sonntag früh über den Doppelpass ärgern! Endlich wieder leben!

Die Saison 2009 / 2009 ist losgegangen und sie fühlt sich an wie die letzte. Wir machen hinten alles dicht und kriegen vorne den Ball nicht rein. Willkommen zu Hause. Aber wir waren gestern haushoch überlegen und haben das Spiel verdient gewonnen. Also scheiß drauf. Die Saison beginnt mit einem Sieg und jetzt kann man entspannter nach Hamburg fahren. Bzw. in meinem Falle ausnahmsweise mal NICHT fahren, sondern darauf warten, dass die anderen kommen. Aber das wird hier nächste Woche eh noch Thema sein.

Die tollste Frau von Welt wo gibt und ich haben gestern erstmal unsere neuen Dauerkartenplätze bezogen. Ich hatte die im Netz nach gewissen Kriterien bestellt und wusste nicht, was uns erwartet. Klar war ja, dass es die Süd-West-Ecke werden soll, weil das meine Heimat im Westfalenstadion ist. Auswärts stehen, zu Hause sitzen. Und Block 38 ist besser als 39, weil da mehr gesungen wird. Darüber hinaus kann die Gattin mit ihrem Rücken ja nur schwer Treppen steigen, so dass wir uns sehr weit unten zwei Plätze geholt haben. Ansonsten wären wir weiter nach oben gegangen. Aber das Thema können wir hoffentlich nächstes Jahr angehen. Aber es ist schon sehr toll, dass man mit einer Frau zusammen ist, die bereit ist jedes zweite Wochenende 700 KM zum Fußball zu fahren und die lauter singt, als manche von den alten Hasen.

Die spannender Frage war: Wie sind unsere Sitznachbarn? Mit denen verbringt man schließlich die halbe Saison. Zur Linken war ein Pärchen ohne Fanutensilien. Er sah aus wie ein Jurist oder BWLer. So einer mit einem Karo-Hemd, das aussah als hätte Oma eines ihrer Trockentücher umgenäht. Beide waren aber trotzdem nicht unangenehm. Zur Halbzeit waren sie aber weg. Futsch! Verschwunden! Ich habe mich natürlich gefragt, ob ich mal wieder schuld bin. Habe ich zu laut gesungen? Habe ich eine negative Aura? Stinke ich gar? Anders kann ich es mir nicht erklären, dass zwei Menschen, die nach eigenen Aussage Dauerkarten haben in der Halbzeit zum Saisonauftakt verschwinden. Sollten Sie auf Ebay demnächst also zwei Karten neben Block 38, Reihe 22, Plätze 34 und 35 frei finden und Lust haben neben mir die Saison zu verbringen: Greifen Sie zu!

Nachdem ich die Nachbarn zur Linken also scheinbar vertrieben habe, kann ich mich ja der Reihe hinter mir widmen. Es handelt sich bei denen, - wie sich schnell heraus stellte - um Meckersäcke. Und ich hasse Meckersäcke. Nach ca. 15 Minuten kam wie es kommen musste: Die Reihe hinter mir schoss sich auf Kuba ein und ich drehte mich um und schaute meinen Hintermann böse an. Ich hasse es, wenn man sich auf Spieler unsere Mannschaft einschießt. Die sollen den Verein nach unterstützen und nicht motzen. Die tollste Frau von Welt wo gibt kommentierte das mit einem deutlich genervten „Du musst Dich auch gleich überall unbeliebt machen, oder?“ Sie hat ja Recht, aber ich bin beim Fußball halt emotional.

Im Verlauf des Spieles stellte sich zum Glück aber raus, dass man es mit der Reihe hinter uns doch irgendwie aushalten kann. Zwar meckern die wirklich das ganze Spiel, aber es ist nicht die Sorte Meckerköppe wie sie auf der Ost zu finden sind. Zwar sind ab und zu Ausraster wie „Den Kuba würde ich jetzt sofort rausnehmen dabei“, aber insgesamt sind das ganz possierliche Nager mit Loriot-mäßigen Ansätzen! Der Lieblingssatz des Menschen links hinter mir lautet nämlich „Da muss einer helfen“. Und zwar in JEDER Situation. Egal wer wen wie anspielt hinter mir wird gebrüllt, dass einer helfen muss. Sehr amüsant! Auf Platz zwei der Motzkopp-Hitparade steht „Der Kuba zieht immer nach innen. Warum zieht der nicht nach außen“, knapp gefolgt „Dem würde ich den Ball auch nicht geben“, wenn jemand NICHT auf Kuba passt. Das ganze ist aber zum Glück wie gesagt auf einer Ebene die einen nicht aufregt, sondern eher ganz amüsant ist. Ruhrgebiet live eben. Zwar supportert die Reihe hinter mir nicht, aber sie regen sich nicht auf, wenn wir aufstehen und sind nicht ekelig in ihrer Kritik. Und es sind keine Zidan-Hasser. Bei der Sorte werde ich nämlich allergisch. Man wird sich also miteinander arrangieren können.

Ich habe trotzdem das Gefühl, dass die mir noch einige Steilvorlagen für den Blog liefern werden.

Samstag, 8. August 2009

Liebe Saison 2009 / 2010 ...

nun fängst Du endlich an. Ich habe so lange auf Dich gewartet und schon gedacht Du kommst gar nicht. Heute kann ich Dich im Stadion endlich begrüßen. Ich habe keine Ahnung was Du mir bringen wirst. Ich habe wie jedes Jahr wenn ich an Dich bzw. Deine Vorgänger denke sehr viele Hoffungen, Wünsche, Träume und Ängste, wenn ich an dich denke. Was davon wahr wird, weiß man aber eben vorher nie. Das macht den Fußball ja so schön.

Was ich aber sicher weiß, dass es anstrengend wird. Ich werde fluchen, jubeln, verzweifeln, zittern, beten, hassen, lieben und emotionale Achterbahnen mitmachen. Abseits, zu unrecht gegebene Tore, Fehler, Meisterleistungen, Verletzungen und was weiß denn ich noch. Ich freu mich einfach generell auf alles was Du bringst. Aber ich fände es perfekt, wenn Du mir vielleicht insgesamt was Schönes bringen würdest.

Schau mal, liebe Saison 2009/2010 ich habe es wirklich nicht leicht gehabt in den letzten Jahren. Okay, Dein Vorgänger war natürlich super, da hast Du echt eine hohe Latte die Du überspringen musst. Aber davor war es echt nicht leicht. Ich musste die Rhetorik von Thomas Doll ertragen. Und noch schlimmer: Seine Spielweise. Hey, wenn das nicht hart war, was dann? Okay, dafür habe ich ein Pokalfinale geschenkt bekommen, das ziemlich geil war. Also sollte ich eigentlich nicht meckern und Forderungen stellen. Tue ich auch nicht. Ich würde nur noch mal gerne emotional so eine Saison wie die letzte erleben. Nur ohne vier Hamburger im Abseits.

Also bitte sei lieb zu mir.

Freitag, 7. August 2009

Ich bin ein Schönwetter-Fan

Ich liebe die tollste Frau von Welt wo gibt. Das ist jetzt nicht so ungewöhnlich, das werden die meisten Leute tun. Aber ich habe einfach unfassbares Glück gehabt, dass ich genau diese Frau erwischt habe. Und gestern Abend habe ich es mal wieder gemerkt.

Wir sind gestern Abend schon in den Pott gefahren, weil ich heute Nachmittag einen Termin mit dem Käpt´n der Sailos bei unserer Fanbetreuerin Petra habe. Uwe hatte den ausgemacht und ich habe mir um den Termin rum noch berufliche Dates gelegt. Wir haben eh einen Kunden in Essen mit dem ich dringend was klären muss und ich treffe mich noch mit einem Menschen, den ich aus anderen beruflichen Zusammenhängen kenne, weil ich dringend Personal brauche. Es gibt nämlich kaum TV-Redakteure mit Gameserfahrung. Wenn Sie einen kennen her damit. Gute Praktikanten suche ich übrigens auch immer. Ich kenne mich und mein Leben inzwischen so gut, dass ich weiß, dass ich mir nicht verschiebbare Termine machen muss, weil ich ansonsten nicht fahren würde. Wir haben aktuell soviel Stress, dass ich sonst abgesagt hätte. Bei aller Liebe für den BVB muss man auch Prioritäten setzen. Und den Termin hätte Uwe auch allein machen können.

Aber ich schweife ab. Ich wollte ja sagen, warum meine Frau so perfekt für mich ist. Ich habe meine Göttergattin gestern direkt nach der Arbeit eingesackt und wir haben uns auf den Weg zu meinen Eltern gemacht. Meine Süße erzähle mit auf Höhe Vechta dann wie heiß sie auf das Spiel am Samstag ist und warf die CD mit BVB Songs ein. Soweit ja ganz lustig. Das Problem an der Sache ist, dass auf dieser CD nur 6 Lieder sind. Als wir die dann aber zum dritten mal hörten und ich die wieder auswarf wurde ich die nächste Stunde – zwar nicht ernst gemeint, aber durchaus penetrant – als Schönwetterfan beschimft. Mit wachsender Begeisterung. Es ist schon toll mit der „Wir halten fest und treu zusammen“ zu singen. Vor 2 Jahren konnte die tollste Frau der Welt mit meiner Fußballleidenschaft nichts anfangen. Es ist einfach herrlich. Das ist wirklich so toll. Mit dem Pokalfinale ging es langsam los und seitdem wird ihre BVB-Leidenschaft jede Woche größer. Und das macht mich natürlich richtig froh . Denn wenn sie meine Leidenschaft nicht teilen würde, wäre es deutlich stressiger dieses Jahr meine 34 Spiele zu schaffen. Du kannst so was nicht machen ohne, dass Deine Frau hinter dir steht. Es sein denn Du bist ein emotional minderbemittelt.

Das einzige was ich mir noch abgewöhnen muss ist, dass ich immer so doof grinse, wenn sie mich was zum Fußball fragt. Denn im Gegensatz zu mir – ich zitiere – „wohnt sie nicht auf BVB Seiten im Internet“. Was natürlich dazu führt, dass sie nicht jedes Detail kennt. Da es sie interessiert fragt sie aber immer wieder was nach und ich kann es mir dummerweise nicht verkneifen dabei immer so herablassend zu grinsen. So ein „Boah, wieso weißt du das nicht“-Grinsen. Ätzendes Verhalten, das jedes mal zu Streit führt.

Aber irgendwie auch logisch. SIE ist die tollste Frau der Welt, ICH bin ein Arschloch.

Donnerstag, 6. August 2009

Wo bitte geht es zur "Weißen Wiese"?

Es ist ganz spannend zu sehen, wie viele von unseren jungen und auch älteren Fans nicht wissen, was die „Weiße Wiese“ war. Und darunter auch einige die immer drauf hinweisen, dass wir ein Traditionclub sind. Was ja auch stimmt, aber dann sollte man seine Geschichte auch kennen. Es ist ganz amüsant, wenn sich jemand sehr weit aus dem Fenster lehnt und auf die Frage, ob er denn wisse was die „Weiße Wiese“ sei betroffen zu Boden schaut. Den Test mache ich immer wieder gerne und ich gebe zu, dass der mich amüsiert.

Nun ist es auch nicht so, dass ich zu den Menschen gehöre, die jedes Detail aus 100 Jahren BVB-Geschichte kennen und direkt nach dem Wecken die Mannschaftsausstellung vom 2. Spieltag 1953 in der Oberliga West auswendig aufsagen können. Ich kann mir ja nur mit Müh und Not merken, wie ich heiße. Trotzdem finde ich, dass sich jeder BVB-Fan mit der Geschichte seines Vereins befassen sollte. Fast hätte ich MUSS geschrieben, wenn das nicht mal wieder so selbstherrlich wirken würde.

Was uns von Vereinen wie Hoppelheim und Co unterscheidet ist eben der Umstand, dass wir schon seit Jahrzehnten die Menschen bewegen. Natürlich haben die Hoppelheimer rein nach Zahlen sogar eine längere Tradition. Nur die war auch nicht aufregender und hat auch nicht mehr Menschen bewegt als die Historie von TuS Heven 09. Aber wenn wenn man unsere Geschichte eben nicht kennt, dann ist sie wertlos.

Und deswegen finde ich es traurig, dass die tollste Frau der Welt tatsächlich mehr über den Verein weiß, als manch anderen, den ich kenne. Die hat sich einfach mal hingesetzt und ein paar Abende im Internet verbracht. Und kennt sogar die Weiße Wiese. Mir persönlich ist es einfach wichtig, dass Menschen in meinem Umfeld sich mit meinem Verein befassen. Schwatzgelb.de bietet einen ausführlichen historischen Teil , wer lieber was in der Hand hat und es sowieso ausführlicher will, der sei an „Der Ruhm, der Traum und das Geld. Die Geschichte von Borussia Dortmund“ von Dietrich Schulze-Marmeling verwiesen. Vom selben Autor erscheint demnächst „Ein Jahrhundert Borussia Dortmund“ , das denke ich in eine ähnliche Richtung gehen wird.

Ja, ich weiß, was Sie jetzt denken und Sie haben Recht. „Der Typ tut mal wieder so, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen und sei der Mittelpunkt der Fan-Welt“. Natürlich wirke ich hier mal wieder extrem arrogant und selbstgefällig. Ich arbeite dran. Wirklich. Ich weiß, dass ich manchmal scheiße bin. Und mir ist schon klar, dass die viele die diesen Blog lesen die Geschichte des BVB kennen. Wahrscheinlich viele sogar deutlich besser als ich, weil ich mir wie gesagt eh nichts merken kann. Aber es gibt eben auch die anderen. Und wenn Sie zu denen gehören, dann würde es mich einfach glücklich machen, wenn Sie das ändern. Ich schlage einen Deal vor: Wenn Sie noch nicht so fit in BVB-Geschichte sind, dann holen Sie sich ein Buch zum Thema.

Und ich kaufe mir „Für dich immer noch Sie Arschloch. Null Toleranz für schlechtes Benehmen“

Vielleicht hilft es ja bei mir

Mittwoch, 5. August 2009

Der alte Affe Angst

Der Saisonstart steht bevor. Und damit kommt bei mir die Unsicherheit zurück. Zu Beginn der Vorbereitung, war ich von einer unfassbaren Sicherheit erfasst. Ich war mir sicher, dass wir die Europa League schaffen. Vielleicht sogar um die Championsleague mitspielen. Und in einem stillen Moment habe ich mich sogar dabei erwischt, dass ich mich gefragt habe, ob wir nicht mal wieder der nächste Überraschungsmeister sein könnten. Ja, ich weiß, ich sollte mich schämem, aber ich war halt euphorisiert. Tut mir ja auch leid.

Nun ist die rosa Wolke auf jeden Fall weg und ich sehe das Ganze deutlich realistischer. Gerade dass Kehl verletzt ist, hat mich sehr böse runter geholt. Auch die Verletzung von Dede und der mögliche Ausfall von Weide hat mich wieder in die Realität geholt. Okay, wir sind auf allen Positionen doppelt besetzt, aber einen Kehl ersetzen wir mal eben nicht so. Einen Dede auch nicht. Und bei denjenigen, die sagen dass Ziegler so gut ist wie Weidenfeller, frage ich mich immer wo sie die letzten Jahre waren und ob sie dessen Strafraumbeherrschung wirklich als Maß aller Dinge sehen.

Ich muss mich wieder dran erinnern, dass der Weg den wir vor uns haben ein langer ist und dass wir letztes Jahr einen Schritt weiter waren als wir hätten sein dürfen. Diese verdammte heimliche Erwartungshaltung lässt mich immer darauf hoffen, dass wir vielleicht doch wieder so gut abscheiden wie letzte Saison. Oder sogar noch besser. 1000 Mal kann ich mir sagen, dass ich realistisch bleiben muss es kommt im Hirn einfach nicht an. Es ist mir egal, dass sich andere teurer verstärkt haben. Ich will einfach den Erfolg. Und ich habe Angst, dass die Realität weh tut. Lasst mich einfach weiter träumen. Können wir die Saison vielleicht verschieben, lieber DFB? Nur so einen Monat.

Ich frage mich, was ein möglicher anfänglicher Misserfolg wohl mit mir machen würde. Wie hart der emotionale Aufschlag wirklich wäre. Ob ich es schaffen würde mir und anderen klar zu machen, dass es eben noch dauert bis wir wieder da sind, wo wir hingehören: Oben. Sollten wir aus den ersten beiden Spielen keine Punkt holen, dann ist das halt so. Dann holen wir die später. Das erste Spiel ist immer auch Glücksache und in Hamburg kann man auch verlieren. Ich hoffe, dass dann die Starteuphorie dann im Verein nicht in das genaue Gegenteil umschlägt. Wobei es nicht Dortmund wäre, wenn es anders wäre. Ich wäre gespannt wie viel Unruhe dann im Verein wäre und wie wir das wegstecken.

Aber eigentlich will ich das gar nicht wissen. Haut sie einfach weg.

Dienstag, 4. August 2009

Die elende Frage nach dem Warum

Letztens fragte irgendwer in einem Thread bei Schwatzgelb: Warum geht ihr ins Stadion? Manchmal können kleine, unschuldige Fragen mitten ins Schwarze treffen: Warum geh ich ins Stadion? Oder wie die Frage eigentlich treffender formuliert werden könnte: Warum gebe ich jeden Monat mehrere hundert Euro aus, um ins Stadion zu gehen? Oder nicht weniger passend: Warum setzte ich mich am Wochenende in den Zug, um stundenlang durch die Republik zu reisen, um dann zweieinhalb Stunden gerne auch bei Eiseskälte oder Bullenhitze im Stadion zu verweilen? Alternativ könnte man noch fragen: Warum verlasse ich die Geburtstagsfeier der tollsten Frau von Welt wo gibt um nach Süddeutschland mit dem Bus zu fahren? All das sind Fragen, die man völlig zu recht stellen kann.

Man kann aber auch umgekehrt fragen, warum ich nicht einfach zu Hause bleibe, mich ausschlafe und dann ganz entspannt mit der Bettdecke vor meinen 55 Zoll Fernseher auf meine Liegewiese umziehe, mir das Spiel auf Sky HD mit Dolby Surround anschauen, wenn ich da schon jeden Monat für zahle. Und warum ich nicht dabei einfach Chips mumpfel und in Ruhe ein paar kühle Bier trinke? Und warum ich mir nicht nach dem Spiel einfach die Zusammenfassungen der anderen Spiele anschaue, bevor ich wieder einschlafe und den Rest der Wochenendes mit der tollsten Frau von Welt wo gib genieße`?

Ich bin da keine Ausnahme. Diese Fragen können sich 100% der aktiven Fußball-Fans stellen. Gibt es da eigentlich eine wissenschaftliche Betrachtung zu? „Die Betrachtung des Stadionbesuchs unter soziologischen Gesichtspunkten, oder: Warum Fußballfans so doof sind“. Das wäre doch mal ein echtes Forschungsprojekt. Ich stelle mich sofort für Interviews oder Versuche am lebenden Objekt zur Verfügung. Call me now!


Aber das alles bringt mich ja nicht weiter auf der Antwort nach der Frage, warum ich ins Stadion gehe. Ich habe da auch keine Antwort drauf. Vielleicht wegen des Gemeinschaftsgefühls. Ich habe aber zumindest eine Antwort auf die Frage, warum ich ins SO VIEL Stadion gehe. Das hat viel mit den Sailors zu tun. Ich bin die letzten Jahre auch ins Stadion gefahren, hatte in Norddeutschland aber keine Kontakte, so dass ich auf acht bis zwölf Spiele im Jahr gekommen bin. Durch den Kontakt zu den Sailors hat sich das geändert. Ich fühle mich stärker eingebunden und habe fast schon das Gefühl, dass ich verpflichtet bin ins Stadion zu gehen. Es ist im Moment keine ernsthafte Option nicht zum Fußball zu fahren. Ich habe das Gefühl, dass ich mithelfen kann - nein MUSS - dem BVB wieder zu alter Größe zu verhelfen. Denn da hat jeder seine Aufgabe. Klopp, Zorc, Watzke und ich. Wobei man jetzt zu Recht anmerken könnte, dass ich aus der Reihe der genannten Namen doch herausfalle und vielleicht ein wenig unbedeutender bin als die anderen drei Herren.

Kommt mir bitte nicht mit Realität. Ich habe eine Mission zu erfüllen.

Montag, 3. August 2009

Asibus reloaded

Einen Tag ist meine Rückkehr aus Weiden mit dem Asibus nun vorbei. Und damit wird bei mir in der Reflektion der ganzen Geschichte auch klarer, was mich am meisten genervt hat. Es ist nämlich nicht so, dass mich das Benehmen im Bus sonderlich gestört hat. Das ist zwar nicht meine Welt, aber ich kann so was sehr gut ausblenden und wenn ich dann raus bin aus dem Bus ist das Thema für mich auch gegessen. Ich bin nicht gerade das, was man einen zart besaiteten Menschen nennen würde und was Exzesse angeht bin ich für alles gewappnet und habe glaube ich auch schon viel erlebt. Mich mit irgendwie geartetem menschlichen Benehmen ernsthaft zu erschrecken dürfte schwer sein.

Mir geht es auch nicht um eine moralische Komponente. Ich habe früher Dinge getan die weitaus schlimmer waren als die Kinkerlitzchen auf der Busfahrt. Mir fehlt daher das alarmistische Element um den Untergang des Abendlandes zu beschwören. Ich mache mich nicht gut als Aktivbürger, der sich darüber aufregt, wie schlimm das doch für die Raststättenbetreiber ist oder was denn wäre, wenn Kinder so was mitbekommen. Letztlich ist es jedem selber überlassen, ob er sich so benehmen möchte, dass man ihn als Teil der zivilisierten Gesellschaft wahrnimmt oder ob er die einfachsten Regeln des menschlichen Zusammenseins ignoriert. So lange es da nicht zu rassistischen oder schwerkriminellen Aktionen kommt, gibt es für mich keinen Grund da aktiv zu werden. Es ist nicht mein Job die Welt zu retten, meine Name ist nicht Knigge und ich bin auch nicht für Menschen verantwortlich die nur flüchtig kenne.

Was für mich persönlich viel schwere wiegt ist, dass ich das Gefühl hatte, dass es einigen der Mitfahrer – es ist mir hierbei wichtig zu betonen, dass das deutlich NICHT die Mehrheit war - wenig bis gar nicht um den BVB ging, sonder nur und ausschließlich um ihren persönlichen Spaß. Natürlich ist Spaß bei einer Fußball-Fahrt eine absolut legitime Komponente und mir ist völlig klar, dass es eben beim Fußball auch diese Event-Fans der anderen Art geben muss. Ich mag MICH nur einfach nicht mit solchen Leuten umgeben. Trotz allem Spaß ist für mich der Verein immer noch eine Sache die ich mit großem Ernst verfolge. Oder anders gesagt: Wenn es um den BVB geht verstehe ich keinen Spaß.

Natürlich begebe ich mich mit der Aussage, dass es einem Teil der Busbesatzung nicht um den Verein geht auf dünnes Eis, denn erstens ist das natürlich reine Spekulation bzw. ein Bauchgefühl und zweitens könnte man mir zurecht vorwerfen mich hier zum Richter aufspielen zu wollen, der seine Definition von Fansein als Maßstab für andere nimmt. Es steht mir auch wirklich nicht zu die Vereinstreue von anderen Menschen zu beurteilen oder gar zu bewerten.

Trotzdem hätte mich mal interessiert wie viele der Mitfahrer sitzen geblieben wären, wenn man bei Abfahrt gesagt hätte, dass das Spiel ausfällt, der Bus aber trotzdem fährt. Und ich hätte gerne mit einigen Teilnehmern wirklich mal gerne ein Gespräch geführt, für was sie stehen und was der BVB für sie bedeutet.

Wo ist Peter Schuengel, wenn man ihn braucht?

Sonntag, 2. August 2009

Die Busfahrt, oder: Worüber blogge ich bloß?

Ich bin zurück aus Weiden. 25 Stunden Busfahrt liegen hinter mir. 25 Stunden schlimme Busfahrt „Da hast Du ja jede Menge Stoff für Deinen Blog“ habe ich gestern mehrmals gehört. Eine Aussage, die wohl – vorsichtig formuliert - nicht ganz aus der Luft gegriffen ist. Wobei ich da eigentlich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Denn Themen bieten sich genug an und die redaktionelle Aufgabe eines Bloggers ist es, das richtige Thema und dessen Aufmachen zu finden.

Ich könnte das ganze über die über die Vereinsebene aufmachen und die Frage stellen, ob es Leuten, die sich bereits nach zwei Stunden Fahrt mit Schnapps so besoffen haben, dass sie nichts mehr mitbekommen wirklich um den Verein geht oder ob die den Verein nicht einfach nutzen um einen Vorwand zu bekommen sich mit anderen komplett zu abzuschießen. Wie wichtig denen der BVB eigentlich ist, fände ich eine sehr spannende Frage.

Ich könnte es natürlich auch über Busfahrer aufmachen. Der weigerte sich nämlich einmal auf der Hin- und einmal auf der Rückfahrt weiter zu fahren, wenn er nicht 600€ Kaution für die Schäden und Reinigungskosten bekommen würde. Zugegeben: Der Typ war wirklich extrem unentspannt und nicht gerade deeskalierend – man stelle sich einen Typ „Hausmeister“ vor - aber ich hätte gestern auch nicht unser Busfahrer sein mögen und kann den absolut verstehen. Ich glaube nach 3 Stunden hat einer erstmals komplett das Klo voll gekotzt und es lief auch sonst alles mögliche überall hin. Auf der Rückfahrt bekam er dann nach über eine Stunde „Verhandlung“ 150€. Die Betrachtung aus Busfahrersicht wäre ein schöner Blogeintrag.

Man könnte das ganze Ding auch eher surreal erzählen und die Situation schildern, als beispielsweise auf der Rückfahrt eine Horde schwer besoffener Fußball-Fans zum nicht geringen Teil nur in Boxershorts bekleidet in einer Raststätte einfiel. Alleine die Beschreibung dieser abstrusen – und ich meine WIRKLICH abstrus – Situation wäre einen Blogpost wert. Stellen Sie sich das einfach mal vor. Machen Sie die Augen zu. Sie sehen Menschen in Boxershort, die sich bei Burger King was zu essen bestellen. Strange, oder? Ich frage mich, was die armen Angestellten gedacht haben.

Man könnte allerdings das Thema auch durchaus mal ernst betrachten und das ganze exemplarisch an einem dieser jungen Menschen aufziehen. Denn wenn man nicht nur extrem besoffen ist über 25 Stunden, in Boxershorts durch die Gegend läuft und dann noch bei Burger King von irgendwelchen Tabletts die Reste isst, dann kann man durchaus an Hand dieses Beispieles mal überlegen, wo das Leben dieses Menschen mal irgendwann endet. Und ob das nicht eigentlich mehr ein Drama als eine Komödie ist die da im Theater seines Lebens aufgeführt wird.

Ich könnte es auch einfach mal an mir persönlich aufmachen und erzählen, warum ich keine Lust gehabt habe während der Fahrt was zu trinken, weil es mir wichtig war, dass ich mich von gewissen Leute separiere, weil ich mich wirklich extrem fremd geschämt habe. Und ich nicht gedacht hätte, dass sich die Busfahrt zum UEFA Cup Spiel nach Rom in den frühen 90ern noch mal toppen lässt in Punkto Asozialität. Oder wie oft ich gestern bereut habe nicht mit dem ICE gefahren zu sein. Auch dazu würde mir jede Menge einfallen.

Ebenfalls möglich wäre es mich einfach mal mit den Normalen zu befassen die es da ja auch gab. Denn ich habe mich durchaus gefreut diverse Leute mal wieder zu sehen. Und es gab da ein paar andere Leute die ich gerne in einem anderen Rahmen mal wieder sehen möchte, um zu wissen wie sie ticken. Und selbst bei der Suff-Fraktion waren ein paar Leute bei, die ich gerne treffe, wenn sie eine paar Flaschen Hartalk weniger haben. Ich würde dann das Alkoholthema komplett ignorieren und mich mehr einigen Menschen widmen. Entweder Leuten, die ich schon kenne wie Nadine und Klaus oder Leute die ich bisher gar nicht kannt, wie z.B. dem Menschen, der mir meinte, dass er meinen Blog gerne liest. Was mich natürlich immer freut, wenn ich sowas höre.

Und natürlich wäre das Spiel als solches noch ein interessantes Thema. Die teilweise aufgeladenen Stimmung vor Ort und die komische Mischung unter den Besuchern. All das könnte locker alleine einen Blogpost füllen. Worüber ich wirklich schreibe werde ich sehen, ich muss das alles erst mal reflektieren.

Vielleicht will ich den Tag auch einfach nur vergessen.