Montag, 3. August 2009

Asibus reloaded

Einen Tag ist meine Rückkehr aus Weiden mit dem Asibus nun vorbei. Und damit wird bei mir in der Reflektion der ganzen Geschichte auch klarer, was mich am meisten genervt hat. Es ist nämlich nicht so, dass mich das Benehmen im Bus sonderlich gestört hat. Das ist zwar nicht meine Welt, aber ich kann so was sehr gut ausblenden und wenn ich dann raus bin aus dem Bus ist das Thema für mich auch gegessen. Ich bin nicht gerade das, was man einen zart besaiteten Menschen nennen würde und was Exzesse angeht bin ich für alles gewappnet und habe glaube ich auch schon viel erlebt. Mich mit irgendwie geartetem menschlichen Benehmen ernsthaft zu erschrecken dürfte schwer sein.

Mir geht es auch nicht um eine moralische Komponente. Ich habe früher Dinge getan die weitaus schlimmer waren als die Kinkerlitzchen auf der Busfahrt. Mir fehlt daher das alarmistische Element um den Untergang des Abendlandes zu beschwören. Ich mache mich nicht gut als Aktivbürger, der sich darüber aufregt, wie schlimm das doch für die Raststättenbetreiber ist oder was denn wäre, wenn Kinder so was mitbekommen. Letztlich ist es jedem selber überlassen, ob er sich so benehmen möchte, dass man ihn als Teil der zivilisierten Gesellschaft wahrnimmt oder ob er die einfachsten Regeln des menschlichen Zusammenseins ignoriert. So lange es da nicht zu rassistischen oder schwerkriminellen Aktionen kommt, gibt es für mich keinen Grund da aktiv zu werden. Es ist nicht mein Job die Welt zu retten, meine Name ist nicht Knigge und ich bin auch nicht für Menschen verantwortlich die nur flüchtig kenne.

Was für mich persönlich viel schwere wiegt ist, dass ich das Gefühl hatte, dass es einigen der Mitfahrer – es ist mir hierbei wichtig zu betonen, dass das deutlich NICHT die Mehrheit war - wenig bis gar nicht um den BVB ging, sonder nur und ausschließlich um ihren persönlichen Spaß. Natürlich ist Spaß bei einer Fußball-Fahrt eine absolut legitime Komponente und mir ist völlig klar, dass es eben beim Fußball auch diese Event-Fans der anderen Art geben muss. Ich mag MICH nur einfach nicht mit solchen Leuten umgeben. Trotz allem Spaß ist für mich der Verein immer noch eine Sache die ich mit großem Ernst verfolge. Oder anders gesagt: Wenn es um den BVB geht verstehe ich keinen Spaß.

Natürlich begebe ich mich mit der Aussage, dass es einem Teil der Busbesatzung nicht um den Verein geht auf dünnes Eis, denn erstens ist das natürlich reine Spekulation bzw. ein Bauchgefühl und zweitens könnte man mir zurecht vorwerfen mich hier zum Richter aufspielen zu wollen, der seine Definition von Fansein als Maßstab für andere nimmt. Es steht mir auch wirklich nicht zu die Vereinstreue von anderen Menschen zu beurteilen oder gar zu bewerten.

Trotzdem hätte mich mal interessiert wie viele der Mitfahrer sitzen geblieben wären, wenn man bei Abfahrt gesagt hätte, dass das Spiel ausfällt, der Bus aber trotzdem fährt. Und ich hätte gerne mit einigen Teilnehmern wirklich mal gerne ein Gespräch geführt, für was sie stehen und was der BVB für sie bedeutet.

Wo ist Peter Schuengel, wenn man ihn braucht?

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