Letztens fragte irgendwer in einem Thread bei Schwatzgelb: Warum geht ihr ins Stadion? Manchmal können kleine, unschuldige Fragen mitten ins Schwarze treffen: Warum geh ich ins Stadion? Oder wie die Frage eigentlich treffender formuliert werden könnte: Warum gebe ich jeden Monat mehrere hundert Euro aus, um ins Stadion zu gehen? Oder nicht weniger passend: Warum setzte ich mich am Wochenende in den Zug, um stundenlang durch die Republik zu reisen, um dann zweieinhalb Stunden gerne auch bei Eiseskälte oder Bullenhitze im Stadion zu verweilen? Alternativ könnte man noch fragen: Warum verlasse ich die Geburtstagsfeier der tollsten Frau von Welt wo gibt um nach Süddeutschland mit dem Bus zu fahren? All das sind Fragen, die man völlig zu recht stellen kann.
Man kann aber auch umgekehrt fragen, warum ich nicht einfach zu Hause bleibe, mich ausschlafe und dann ganz entspannt mit der Bettdecke vor meinen 55 Zoll Fernseher auf meine Liegewiese umziehe, mir das Spiel auf Sky HD mit Dolby Surround anschauen, wenn ich da schon jeden Monat für zahle. Und warum ich nicht dabei einfach Chips mumpfel und in Ruhe ein paar kühle Bier trinke? Und warum ich mir nicht nach dem Spiel einfach die Zusammenfassungen der anderen Spiele anschaue, bevor ich wieder einschlafe und den Rest der Wochenendes mit der tollsten Frau von Welt wo gib genieße`?
Ich bin da keine Ausnahme. Diese Fragen können sich 100% der aktiven Fußball-Fans stellen. Gibt es da eigentlich eine wissenschaftliche Betrachtung zu? „Die Betrachtung des Stadionbesuchs unter soziologischen Gesichtspunkten, oder: Warum Fußballfans so doof sind“. Das wäre doch mal ein echtes Forschungsprojekt. Ich stelle mich sofort für Interviews oder Versuche am lebenden Objekt zur Verfügung. Call me now!
Aber das alles bringt mich ja nicht weiter auf der Antwort nach der Frage, warum ich ins Stadion gehe. Ich habe da auch keine Antwort drauf. Vielleicht wegen des Gemeinschaftsgefühls. Ich habe aber zumindest eine Antwort auf die Frage, warum ich ins SO VIEL Stadion gehe. Das hat viel mit den Sailors zu tun. Ich bin die letzten Jahre auch ins Stadion gefahren, hatte in Norddeutschland aber keine Kontakte, so dass ich auf acht bis zwölf Spiele im Jahr gekommen bin. Durch den Kontakt zu den Sailors hat sich das geändert. Ich fühle mich stärker eingebunden und habe fast schon das Gefühl, dass ich verpflichtet bin ins Stadion zu gehen. Es ist im Moment keine ernsthafte Option nicht zum Fußball zu fahren. Ich habe das Gefühl, dass ich mithelfen kann - nein MUSS - dem BVB wieder zu alter Größe zu verhelfen. Denn da hat jeder seine Aufgabe. Klopp, Zorc, Watzke und ich. Wobei man jetzt zu Recht anmerken könnte, dass ich aus der Reihe der genannten Namen doch herausfalle und vielleicht ein wenig unbedeutender bin als die anderen drei Herren.
Kommt mir bitte nicht mit Realität. Ich habe eine Mission zu erfüllen.
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