Es war – natürlich – mal wieder im Schwatzgelb-Forum in dem jemand fragte wer denn dieser Jumbo sei, der in einem der BVB-Alltime-Classic „Der Tag als der FC Scheiße starb“ (Gesungen auf „Der Tag als Conny Kramer starb“)erwähnt würde. Ich muss zugeben, dass ich das bisher auch nicht wusste, mich aber auch schon regelmäßig gefragt hatte. Freundlicherweise tauchte dann UliS auf und erklärte die Geschichte.
Für diejenigen die zu faul sind zu clicken hier die Kurzform der Kurzform: Jumbo hieß Jumbo, weil er ein großer stattlicher Mensch war, war Mitglied im damals größten Fanclub und auf einer der Busfahrten ist das Lied entstanden. Fragen Sie nun bitte nicht warum, aber mich fasziniert Jumbo. Irgendwie ist Jumbo eine Erinnerung an die gute alte Zeit, die gar nicht so gut war. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie das Lied damals entstanden ist, denn ich war oft genug selber bei solchen Gruppendynamiken dabei. Gewöhnlich beginnt so was am Anfang einer Fahrt. Irgendwer hat eine Idee für einen Song, bzw. eine Liedzeile der dann in schöner Regelmäßigkeit im Bus oder Zug gesungen wird und zum Dauerbrenner wird, bis sie fast schon nervt. Ich vermute mal, dass auf der Hinfahrt immer mehr an dem Lied gebastelt wurde bis es stand und das Ding auf der Rückfahrt dann nur noch hoch und runter gesungen wurde. Aber das ist natürlich alles Spekulatius, weil ich nicht dabei war. Aber ich habe Spaß daran mir darüber den Kopf zu zerbrechen.
Normalerweise verschwinden solche Songs genauso schnell wie sie gekommen sind, weil sie eine aktuelle Situation spiegeln, für Außenstehende aber nichts aussagen. Aber Jumbo und seine Mitstreiter hatten das Glück ein Lied zu texten, dass über Generationen hinweg das Lebensgefühl der Borussen in Bezug auf das Gelsenkirchener Pack ausgedrückt hat und ausdrücken wird. Auf diese Weise hat sich Jumbo bei allen BVB-Fans verewigt. Mich fasziniert so was unfassbar. Ich weiß nicht mal warum. Ich finde es schön, irgendwie noch mal an die alten Recken von früher zu denken. Und mich faszinieren Lebensgeschichten. Das ist eine Berufskrankheit. Menschen sind mir egal, aber deren Geschichten finde ich spannend.
Leider weiß ich nicht in welcher Zeit der Song entstanden ist. Ich tippe mal auf die Zeit kurz nach Erscheinen der deutschen Version des des Liedes von Juliane Werding, also so 1972 bis 1976, aber ich kann auch total daneben liegen. Wie dem auch sei mich würde brennend interessieren, was Jumbo heute macht. Geht er noch ins Stadion und hat einen Platz auf der Ost-Tribüne? Ist er krank und kann nur noch zu Hause Radio hören oder Premiere schauen? Ist ihm der BVB gar nicht mehr so wichtig? Oder weilt er – was ich natürlich nicht hoffe – nicht mehr unter uns? Hört der das Lied oft, ist stolz und denkt an die alten Zeiten?
Aber egal was er jetzt auch macht: Beim nächsten Derby ist er wieder tausendfach dabei. Jumbo, König der Herzen!
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