Freitag, 28. August 2009

„Da hat man was fürs Leben“ vs. „Das Konsumopfer“

Oft muss ich mich fragen, ob ich doof bin, weil ich komische Sachen mache. Wie über mehrer hundert Kilometer zum Fußball fahren z.B. Etwas, was man Außenstehenden nur schwer vermitteln kann. Manchmal muss ich mich aber nicht mal mehr fragen, weil ich schlicht und ergreifend den direkten Beweis sofort antrete. Beispiel gefällig? Ich hab gestern die Premium Ausgabe von „Ein Jahrhundert Borussia Dortmund“ im Schwatzgelb-Shop bei Amazon vorbestellt. Die kostet mal schlappe 99€. Total bescheuert, irre Preistreiberei und eine Unverschämtheit sonder gleichen. Es ist ja nicht mal so, dass da etwas beiliegt, was den Preis rechtfertigt, z.B. ein Gramm Koks oder ein Gutschein für eine Freistunde im Puff. Das Ding ist absolut überteuert. Sonst nichts.

Ich rege mich da schon seit Wochen drüber auf, was bei mir immer ein sicheres Zeichen ist, dass ich es haben will. Denn ansonsten wäre es mir schlicht und ergreifend egal, ob das Buch 99 oder 99.000€ kostet. Aber ich schleich seit Wochen um das Buch rum, schau mir das bei Amazon immer wieder an und stelle mir vor, wie ich es auspacke. Ich bin ein elendes Konsumopfer.

Gestern habe ich mich dann spontan – auch das ist eine typische Reaktion von mir – dazu entschieden das Werk zu bestellen. Ich hatte bei Schwatzgelb einen kurzen Newsartikel über das Buch gelesen, der zwar auch nicht mehr aussagt als die Beschreibung bei Amazon, aber mir das Werk wieder in Erinnerung holte. Die letzte Entscheidung – sozusagen der Kick zum Click – fiel dann im SG-Chat in dem ich mich u.a. mit dem Autor des Artikels über das Buch austauschte. Ich schrieb, dass ich überlege würde das Buch zu kaufen, mich dann beim Kauf und im Folgemonat unfassbar über das entgangenen Geld ärgere, aber in 10 Jahren extrem froh bin, weil ich dann Besitzer einer besonderen Ausgabe bin die 99€ aber schon lange vergessen sind. Sozusagen ein Kauf fürs Leben. In dem Moment als ich das schrieb machte es bei mir – im doppelten Sinne – Klick und das Buch war vorbestellt. Vielleicht ist das nur die Rechtfertigung eines Konsumopfers. Aber der BVB ist was heiliges und irgendwie ist so eine Premiumedition ein passender Ausdruck davon.

Nun ist es zum Glück eine Vorbestellung, d.h. ich kann das Buch jederzeit wieder abbestellen.Ich kann - und muss - jetzt in Ruhe überlegen, ob ich wirklich so doof bin 99€ für ein Buch auszugeben. Okay, ich bin doof, aber bin ich wirklich SO doof? Und ich muss mir Gedanken machen, was ich dafür einspare. Es ist nämlich im Moment wirklich nicht so, dass ich nicht weiß wohin mit meinem Geld. Im Gegenteil. Ich gebe eigentlich aktuell nur Geld für Fußball aus. Und da tut es eben echt weh, wenn einem mal eben ein 100er zum Leben fehlt. Ich sollte mal zur Abwechslung – nur einmal – vernünftig sein.

Aber es ist doch bestimmt so schön, wenn ich das Buch auspacke.

2 Kommentare:

  1. Tollste Frau von Welt wo gibt29. August 2009 um 01:26

    Als kämest Du jemals wirklich auf die Idee Dir dieses Buch nicht gleich sofort am ersten Tag zu holen, 3 Tage nicht ansprechbar zu sein weil: "Ja Schatz menno, Ich lese gerade! - Ne, klar, bin gleich da, nur noch diese eine Seite hier (4std. später...)" und dann 22 Blogeinträge über das Für, Wieder und Drumherum des Buches, des Autoren, der Schreibe, der Größe der Buchstaben, den Zeilenabstand und der Art, wie es sich anfühlt, die Seiten umzublättern zu schreiben...
    ...und wo wir gerade dabei sind, Ich habe da ein paar wunderschöne Schuhe gesehen im Wert eines Kleinwagens... Weißte bescheid. ;) Chaot. Aber immerhin Mein Chaot. Weib Ende.

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