Donnerstag, 30. September 2010

Danke, Herr Platini

BVB gegen Sevilla- Für Heimspiele wie dieses wollten wir ja in den Europacup. Endlich wieder Sitzplätze auf der Süd und alkoholfreies Bier im Stadion. Haben wir davon nicht alle geträumt? Gut, jeder träumt mal schlecht. Und es möge die Frage erlaubt sein, wie bescheuert die UEFA eigentlich ist. Da wird vor jedem Spiel in der Europaleague die Südtribüne auf Sitzschalen umgerüstet, nur damit die Leute dann da stehen. Lieber Herr Platini, Sie sind doch so auf sauberen Fußball aus und auf Kunden statt Fans, deswegen lassen Sie mich versichern: Ihre Kunden wollen Ihre Sitzschalen nicht. Sie würden sie maximal in ihrem Arsch sehen wollen. Dafür würde ich sogar Topzuschlag bezahlen.

Aber natürlich ist Stehen viel zu gefährlich. Das sieht man ja an den hunderten Toten, die es bei jedem Heimspiel in der Bundesliga gibt. Aber zum Glück kümmern Sie und ihresgleichen sich ja um die Sicherheit. Was würden wir nur ohne Sie machen? Außer Spaß haben meinen wir jetzt. Vielleicht Alkohol im Stadion trinken. Aber wir wollen nicht unfair sein, dass hat uns justpay schon mit dem „Stadiondeckel“ verleidet. Aber trotzdem danken wir Ihnen für ihre Bemühungen den Fußball sicher zu machen. Wir sind 100% davon überzeugt davon, dass es sicherer ist, wenn man beim Tor über Sitzschalen fällt. Gut, ich bin nur bei Auswärtsspielen betroffen, weil ich zu Hause ja wirklich sitze, aber ich möchte Ihnen wirklich von Herzen dafür danken, dass sie unser Leben in die Hand nehmen und sicherer machen.

Danke, danke, danke. Ich fühle mich so gut beschützt.

Mittwoch, 29. September 2010

Das Kluge im Dummen

Fußballfans sind ja dafür bekannt, dass sie im Normalfall recht dumme Dinge machen, z.B. teure Karten für Spiele zu kaufen zu denen sie dann auch noch für teueres Geld anreisen müssen, um dann schlechter zu sehen als zu Hause vorm Fernseher. Und zum überwiegenden Teil darüber zu ärgern und zu überlegen, warum man nicht zu Hause geblieben ist. Das Fanleben besteht ja nicht immer aus Situationen wie der jetzigen beim BVB. Manchmal macht man als Fan aber auch kluge Sachen, bei denen man sich allerdings fragen kann, ob die nicht auch wieder irgendwie doof sind. In so einer Situation bin ich gerade.

Ich habe mich nämlich entschlossen ein Büro in Dortmund zu nehmen. Also natürlich kein eigenen Büro, sondern nur die Möglichkeit einer Mitnutzung. Das ist – je nachdem aus welchem Blickwinkel man es sieht – unfassbar schlau oder von extremer Dämlichkeit geprägt. Es ist vor allem aber einfach alternativlos. In letzter Zeit finden einfach zu viel Fußballspiele statt. Und ein nicht geringen Anteil unter der Woche. Letzte Woche Kaiserslautern am Mittwoch, morgen Europaleague und nach der Länderspielpause Freitags in Köln. Da kann ich mir nicht immer frei nehmen. Um ehrlich zu sein, will ich es auch nicht. Ich habe ein sehr besonderes Verhältnis zu meiner Company. Das ist irgendwie „meine“. Zwar habe ich keine Anteile oder so, aber ich kenne die Jungs seit Jahren und fühl mich für den Laden mit verantwortlich. Darüber hinaus habe ich in dem Laden etwas gefunden, was ich so wohl nie wieder in einer Firma finden werde, denn der Schuppen ist für mich absolut politikfrei. Ich habe schon in Firmen gearbeitet in denen es zu 90% um nichts anderes ging als zu überleben und zu 10% um Inhalte. Hier ist es eben anders. Meine Chefs vertrauen mir und ich kann meine Arbeitskraft in sinnvolle Sachen stecken. Und ich zahle dieses Vertrauen zurück in dem ich Projekte autonom umsetze, aber mich melde, wenn es für die Geschäftsleitung relevant ist. Auch Fußballmäßig ist das ein Traum für mich. Wenn ein Spiel ist trage ich in den Kalender ein, dass ich nicht da bin und gut ist.

Soviel Vertrauen muss man aber auch rechtfertigen. Denn letztlich muss am Ende Leistung rauskommen. Meiner Firma ist es am Ende des Tages logischerweise egal auf welchem Tabellenplatz der BVB landet. Und ich will beruflich was bewegen. Deswegen reifte irgendwann die Idee, dass ich ein Büro in Dortmund brauche und über Connections habe ich mich jetzt in einer sehr netten Agentur reingezeckt. Da gebe ich zwar wieder Geld aus, das ich nicht habe, aber wenigstens wird das sinnvoll eingesetzt. Denn so kann ich heute nach der Arbeit ganz entspannt Richtung Dortmund fahren und mich bei meinen Eltern einquartieren, die ja am Dortmunder Stadtrand in Witten wohnen. Und morgen fahre ich dann in mein neues Büro, arbeite ganz normal da und düse Abends ganz ohne schlechtes Gewissen zum Fußball. Gerade bin ich mal wieder dankbar für meinen Job, denn bei dem ist es egal, wo ich sitze. Ob ich in Dortmund, Hamburg oder Takatuka-Land sitze ist meinen Geschäftspartner nämlich wurscht. Die sehen mich ja eh nicht. Ich arbeite eh oft von zu Hause. Und wir reden ja nun auch nicht davon, dass ich Wochenlang in DO bin.

Ich mag mein Leben gerade sehr.

Dienstag, 28. September 2010

Eine Profilneurose ist eine schöne Pflanze

Es gibt ja immer noch Leute, die es unfassbar witzig, originell oder sonst was finden mir Kommentare wie "Profilneurotiker" als Kommentar in den Blog zu schreiben. Mal eine ganz ernste Frage an Euch: Was genau wollt ihr damit erreichen? Meint ihr etwa, das wäre mir neu? Oder dass ich dann Abends weinend in mein Bettchen gehe, wenn ich so was lese? Seit ihr 12? Oder geistig nicht ganz auf der Höhe? Natürlich habe ich eine Profilneurose.

Befragen wir doch mal Tante Wikipedia

Ein übersteigertes Bedürfnis nach Geltung wird als Geltungssucht bezeichnet. Der Begriff ist negativ besetzt, da diese Personen sich gegenüber anderen Personen unbedingt abheben bzw. über ihnen stehen möchten und aus dieser Position heraus den Großteil ihres Selbstbewussteins ziehen. In Zusammenhang mit Geltungssucht wird auch häufig von einer Profilneurose gesprochen, wobei das Wort nahe legt, dass es sich um einen psychiatrischen oder psychologischen Fachbegriff handele (und daher um eine behandlungsbedürftige narzisstische Persönlichkeitsstörung.


Oder anders formuliert: So fucking what? Ja, ich hebe mich gerne von anderen Leuten ab und ich tue das dadurch, dass ich Sachen anschiebe und auf die Spur bringe. Oh! Mein! Gott! Wie! Schlimm! Ich! Bin! Ein! Böser! Mensch! Ich gestehe! Aber soll ich jetzt zu Kreuze kriechen? Wahrscheinlich schaffe ich zwischen Aufstehen und Duschen mehr als die meisten dieser anonymen Motzköppe ein einem Monat. Was kann ich dafür, dass ihr nichts auf die Kette bekommt? Statt anonyme Kommentare im Blog zu hinterlassen, könnte ihr Euren Arsch mal auch bewegen und versuchen Euch mal nützlich zu machen. Irgendwas! Kann ja was kleines sein. Aber mal anfangen. Mal was positiv gestalten, statt immer zu destruktiv zu spalten!

Apropos anfangen: Es ist schon mal ein Anfang, wenn man bei persönlichen Angriffen mal aus der Deckung kommt. Ist ja nicht so, dass ich nicht genug Angriffsfläche bieten würde. Ich mach eine Menge Sachen falsch und ich bin bestimmt nicht für meine menschlichen Qualitäten bekannt. Ums andere zu formulieren: Ich bin menschlich eine ganz schön arme Sau. Es ist nicht leicht ich zu sein. Aber wir wurstig muss man bitte sein, dass man es nicht mal schafft seinen Namen da hin zuschreiben? Es ist ja nicht so, dass ich einen gepflegten Diss nicht zu schätzen wüsste, aber dazu sollte der Gegner wenigstens satisfaktionsfähig sein und nicht seine Unterlegenheit schon dadurch anzeigen, dass er sich nicht mal traut sich offen zu messen.

Um jede Unklarheit zu beseitigen: Es gibt eine Menge Leute die sich für den Verein den Arsch aufreißen und die haben alle das Recht mich inhaltlich zu kritisieren oder mich einfach bescheuert zu finden, aber ein gewissen Grundengagement gehört halt dazu, wenn ich Euch ernst nehmen soll.

Langweilt mich doch nicht mit Eurer Mittelmäßigkeit.

Montag, 27. September 2010

Falls ihr heute 19:09 noch nichts vor habt…

Eine der Geschichten in den letzten zwei, die mich am meisten geprägt hat, war der Workshop „Unser BVB“ vom Institut für Fußball und Geschichte. Und das auf verschiedene Art und Weise. Ich war ja damals so sauer, dass ich nach der Pressekonferenz immer noch nicht wusste, worum es genau geht, dass ich im SG Forum soviel Radau geschlagen habe, bis mit Götz – damals noch Vorsitzender der Fanabteilung – anrief und mir das Versprechen abnahm einen Workshop in Hamburg zu organisieren. Und mit Peter vom Institut traf ich mich in Hamburg, um über Details zu reden. Ich entschied mich kurzfristig ein Video-Interview über das Projekt zu machen. In der Hoffnung, dass das anderen bei Verständnis helfen würde. Ob es anderen geholfen hat, weiß ich nicht, aber mir zumindest. Und die Veranstaltung in Hamburg hat mir eine Menge geholfen in Bezug auf die Reflektion, was der BVB mir bedeutet. Ich habe dadurch noch mal einen deutlichen Schub bekommen.

Der Kontakt zu Peter brach nie ab und irgendwann gab es ein Treffen mit ein paar Leuten vom Institut in dessen Folge ich gefragt wurde, ob ich nicht Lust hätte beim IFG einzusteigen. Nun habe ich mit wissenschaftlichem Arbeiten natürlich nicht soviel zu tun, aber unterstütze das Team im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Konzeption und Social Media, also Bereiche von denen ich was verstehe. Das macht meinen knappen Freizeitrahmen zwar noch geringer, aber auf der anderen Seite ist das eine echt schöne Option.

Ich finde es nach wie vor schade, dass „Unser BVB“ immer noch ein wenig unter dem Radar läuft, denn das Projekt ist wirklich spannend. Wobei für mich persönlich die Reflektion über das eigene Denken wichtiger ist, als die Auswertung der Ergebnisse. Das mag aber jeder anders sehen. Auf jeden Fall mache ich mich heute auf den Weg nach Dortmund, um am Zwischenbericht zur Veranstaltung „Unser BVB in 60 Sekunden“ teilzunehmen.

Würde mich freuen den einen oder anderen von Euch da zu sehen

Sonntag, 26. September 2010

Not gegen Elend auf den Rängen!

Es ist erschreckend. Da spielen wir nicht sonderlich gut in St. Pauli, aber gewinnen – von 20 Minuten abgesehen - doch total souverän am Millerntor. Ende der ersten Halbeit hatte ich ein Scheißgefühl, aber dem Team genügte starke 15 Minuten nach der Pause um das Ding locker einzufahren. Ich habe wirklich Angst vor diesem Team. Was die spielen ist granatenstark. Klar, es werden noch Krisen kommen - vielleicht auch schlimme - , aber was wir inzwischen auf dem Platz stehen haben ist der Hammer. Wir werden natürlich nicht immer unser Potenzial voll ausschöpfen können, aber man muss ja erst mal das Potenzial haben, was man nicht ausschöpfen kann. Was diese Truppe da im Moment zusammenspielt ist gigantisch. Was noch mal ein Extralob verdient ist die Vereinsführung. Die zeigt, dass man auch ohne viel Geld was erreichen kann, wenn man eine Idee hat und die verfolgt. Diese Mannschaft wird Bäume ausreißen wo keine sind. Ich war noch nie so stolz auf eine Mannschaft wie auf die. Und auf den Schulterschluss zwischen Team und Fans. Wir für Euch, ihr für uns!

Apropos Fans: Da muss ich meckern.Und zwar laut! Wir durften ja leider nur 2500 Leute zum Millertor mitbringen. Wer da eine Karte bekommt gehört zu den privilegierten Menschen. Das bedeutet aber auch eine Verpflichtung die Mannschaft zu unterstützen. Aber mir war schon vor dem Stadion klar, dass das nichts wird mit einem guten Support, weil man sich einen „Kutten Morgen“ wünschen konnte. Und so kam es dann auch. Hinter uns waren unfassbar viele Menschen, die die Fresse einfach nicht auf bekamen. Bleibt doch bitte einfach zu Hause und überlasst die Karte einem, der es zu schätzen weiß, wenn ihr die Schnauze nicht aufbekommt. Ach sorry, ich vergass: Bei „Scheiße 04“ ward ihr ja laut. Und das „Hinsetzen“ nach dem Spiel kam auch von oben. Ihr seid so groß. Wirklich. Ich verstehe nicht, war daran so schwierig ist mal ein wenig zu singen. Ein Sonderlob geht übrigens an „Kutten-Elo“, der wie von der Tarantel gestochen nach oben raste, als einer der Honks meinte bei Asimoah Affenlaute machen zu müssen. Scheiß Rassisten!

Apropos: Vielleicht kann mal einer USP sagen, dass eine Fußballkurve keine Litfasssäule für politische Aktivitäten ist. Warum man in der Halbzeitpause zur Teilnahme an einer Demo gegen die deutsche Einheit aufrufen muss ist mir ein Rätsel. Auch ansonsten war ich von St. Pauli mehr als enttäuscht. Ich hatte das Millerntorstadion als lautes Stadion in Erinnerung, aber was da gestern kam war Wolfsburger Niveau. Die Gegengerade war nicht existent und auch sonst war das leider nicht viel. Schade, dass wir auch nicht besser waren.

Not gegen Elend auf den Rängen!

Samstag, 25. September 2010

Gespaltene Gefühle

Ich habe Flugzeuge im Bauch. Und dass nicht nur wegen des Spiels heute. Aber dazu ein anderes Mal mehr, jetzt geht es erst mal um das Spiel in St. Pauli. In einem Stadion, das in Hörweite zu meiner Wohnung ist. Wahnsinn! Das mag einigen von Euch total banal erscheinen, aber ist eben für mich nicht selbstverständlich. Ich freu mich wie ein Schnitzel. Klar spielt der BVB auch sonst einmal im Jahr in Hamburg. Aber eben in STELLINGEN. Da will doch keiner sein. Und außerdem muss man da auch ewig mit der Bahn hinschüsseln und dann laufen. Macht doch auch keinen Spaß. Aber entweder laufen oder drei Stationen U-Bahn zum Millerntor ist doch mal wirklich schön. Zu einem Stadion mitten auf dem Kiez. Im spannendsten Stadtteil der Welt. Apropos Stadtteil. Nico schriebt gestern bei Schwatzgelb in einem Artikel, der mich ziemlich geärgert hat

„Genauso wie sich schlussendlich St. Pauli von einem schmuddeligen Viertel in eine knallbunte Touristen-Sauf-Bonbon-Welt gewandelt hat, vollzieht der Verein die Gentrifizierung und lässt sich dafür noch feiern“. http://www.schwatzgelb.de/2010_09_24_warmlaufen_nach-hamburg-zum-kultigsten-kultigen-kultklub.html


Natürlich lässt es sich nicht bestreiten, dass auch St. Pauli von Gentrifizierung betroffen ist, aber da ist die Schanze doch ein deutlich schlimmeres Beispiel. Aber soweit denkt der gemeine Tourist ja nicht, der sich von Samstag Abends über den Kiez schiebt und sich über Touristen beschwert und für den St. Pauli da endet, wo das Licht ausgeht. Ich gebe zu, dass ich selbst für meine Verhältnisse arrogant bin, wenn es um das Thema geht, aber mir gehen da viele Einschätzungen von Außen auf den Sack. Ich bin da deutlich näher dran und würde mir selber gar keine Meinung erlauben. Der Kiez ist viel zu vielschichtig für eindimensionale Analysen.

St. Pauli war schon immer ein Vergnügungsviertel für Auswärtige. Den Blick da auf die Touristen zu beschränken ist ein Blick von Auswärtigen. Ich habe Mitte der 90er eine Zeitlang auf dem Kiez gewohnt. Damals waren da auch nicht weniger Touristen als heute und jedem der da wohnt gehen die auf dem Sack. Trotzdem ist St. Pauli am Donnerstag um 13:00 Uhr nicht weniger St. Pauli – aber deutlich weniger sauftouristisch. Dieser Stadtteil hat 1000 Facetten von denen der Dortmunder Sauftourist die wenigsten mitbekommt. Und dass sich St. Pauli zum negativen Verändern würde, war damals auch schon Thema. Wobei ich zugeben muss, dass ich diese beschissenen Leuchtteile auf dem Spielbudenplatz am liebsten sprengen würde. Wer das verbrochen hat gehört in den Keller gesperrt.

Zurück zum Fußball: Über das Thema Vermarktung hatte ich gestern eine sehr interessante Diskussion mit meinen Arbeitskollegen Oli, der aktiver St. Paulianer ist. Man kann dem Verein ja schließlich nicht vorwerfen, dass er sich nicht freiwillig aufs Sterbebett begibt. Aber natürlich übertreibt die Vereinsführung in vielen Punkten und stößt damit bei den Fans auf Kritik. Ich fand das Gespräch mit Oli gestern anregend. Vielleicht müsste man mal zu dem Thema „Image und was dahinter steht“ eine Diskussionsrunde machen. Das ist ja bei allen Vereinen ein Thema. Am besten online. FInde ich reizvoll. Ich denke mal drüber nach, wie das gehen könnte.

Aber jetzt geht es erst mal ums Spiel. Heute müssen drei Punkte her und ich habe leider ein Scheißgefühl. Mal wieder! Denn wir wird viel zu sehr von der Tabellenführung geredet. Eindeutig zu früh. Ganz alte Fell/Bären-Schule. Erstens sehe ich das noch nicht, dass Mainz bei den Bayern verliert und wir haben noch lange nicht gewonnen. Aber schön wird es auf jeden Fall. Das Millerntor ist ein geiles Stadion und wir müssen heute beweisen, dass wir mit 2500 Leuten stimmungsmäßig mithalten können. Das ist mal eine echte Herausforderung.

Ich will nicht verlieren. Weder auf dem Rasen, noch auf den Rängen!

Freitag, 24. September 2010

Mein Heimspiel in St. Pauli

Es scheint für mich diese Saison keine Auswärtsspiele zu geben. Zugegeben Baku, Lwiw und Burghausen sind ganz schön weit weg, aber ich meine jetzt die Liga. Bei ersten Heimspiel in Stuttgart war ich krank, das zweite Spiel in Gelsenhausen haben wir boykottiert das Spiel bei St. Pauli kann man beim besten Willen nicht als Auswärtsspiel bezeichnen. Ganze drei U-Bahnstationen ist das Millerntorstadion von meine Wohnung weg. Wobei ich morgen keine Bahn betreten werde, sondern zu Fuß gehe. Einfach weil ich es kann.

Ich hatte mir Anfang der Saison vorgenommen, dass ich über den FC St. Pauli in der Woche vor dem Spiel ausführlich blogge, aber bei dem derzeitigen Angebot an Fußballspielen ist das total illusorisch. Man kommt ja vor lauter Fußballfahrerei nicht mehr zum schreiben. Egal, dann gibt es eben alles was ich sagen wollte hier kompakt. Der FC St. Pauli ist neben dem BVB der einzige Verein in Deutschland den ich mag. Natürlich ist das nicht so was wie mein „Zweitverein“ – alleine die Vorstellung sowas zu haben ist gruselig – aber ich habe einfach Sympathien für den Club. Und ich wohne halt hier! St. Pauli ist ein Stadtteil wie Du ihn weltweit nicht noch mal findest.

Leider muss ich einsehen, dass diese Sympathie recht einseitig ist. Die meisten Borussen mögen den FC St. Pauli nicht. Ich wage sogar mal die Behauptung, dass der auf der Dortmunder Shitlist souverän Platz 2 hält. Und umgekehrt haben die Paulianer für den BVB auch nicht viel übrig. Ich bin also der einsame Rufer in der Wüste. Wobei man sagen muss, dass je nördlicher der BVB Fan wohnt mit dem man spricht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der den FC St. Pauli mag. Denn wenn man in Hamburg wohnt muss man einfach attestieren, dass der Club der coolere ist. Ich habe nichts gegen den HSV, ganz im Gegenteil. Allein wegen seiner Fanszene ist der höchst respektabel. Aber die meisten Fans des HSV kommen aus Käffern vor den Toren Hamburgs wo man nicht sein will. Natürlich hat auch St. Pauli eine Menge Fans irgendwo im Bundesgebiet, aber der Verein ist in seinem Stadtteil deutlich verwurzelter als der HSV in Hamburg selbst. Und ja, beim FC St. Pauli ist viel aufgesetzt, aber es ist kein Zufall, dass deren Stadion noch nicht nach einer Bank oder Versicherung benannt wurde und wird. Und dass der Stehplatzanteil in dem Stadion extrem hoch ist und nach dem Umbau auch bleibt.

Ich werde jetzt wieder eine Menge böse Kommentare bekommen, aber der FC St. Pauli ist der Verein der in seiner „Hood“ mit am meisten verwurzelt ist. Ganz oben in dieser Wertung kommt der BVB. Der Verein ist in Dortmund an jeder Ecke präsent, und kriecht in jeden Winkel des Lebens. In Gelsenkirchen dürfte das ähnlich sein. Ich weiß es nicht, ich weigere mich mit dieser hässlichen Stadt zu befassen. Aber ansonsten kenne ich keine Gegend in der Fußball so verwurzelt ist, wie in den Kernstadtteilen des FCSP. Der Club und der Stadtteil sind einfach eng verzahnt und das gefällt mir. Ich freu mich wie Bolle auf das Spiel, denn das ist einfach mein Heimspiel. Aber ein Blog reicht nicht, um meine Gefühlswelt zu beschreiben. Ganz merkwürdige Mischung ist das. Ein Sieg am Millerntor würde mir unendlich viel bedeuten!

Aber mit einer Legende muss man mal aufräumen: Das neue Stadion wird scheiße. Ja, es ist toll, dass eine KiTa in der Ecke integriert ist, aber was hat man damals erklärt, dass der Hellmich-Bau nicht wie ein Hellmich-Bau aussehen würde. Alles Bullshit. Die Haupttribüne ist wie McDonalds. Die Südtribüne ist recht gelungen, aber die Hauptribüne geht einfach nicht. Aber vom Gästeblock hat man den Fokus eh mehr auf der Gegengeraden.

Was ich mit meinen Geschreibsel eigentlich sagen will: Scheiß auf Sympathien! Haut sie weg und spielt ihnen Knoten in die Beine.

Donnerstag, 23. September 2010

Dieses Grinsen, dieses unendliche Grinsen

Fußball kann so grausam sein. Und so unendlich schön. Der normale Fußball-Fan erlebt eigentlich überwiegend die grausamen Aspekte. Aber manchmal kann das Schicksal auch gnädig sein. Ich weiß nicht, was wir Borussen seit zwei über Jahren gemacht haben, dass wir dieses Glück verdient haben. Ich komm seit Spiel gegen Lautern nicht aus dem Grinsen raus. Dabei hatte eigentlich alles eher nicht so schön angefangen.

Die Jungs riefen mich nämlich an, dass sie in der Vollsperrung auf der Autobahn ständen und das Spiel verpassen würden. Vor ihnen war ein Laster umgekippt. Als ich wieder zurück im Zug nach Hamburg war, waren sie ganze fünf (!) Kilometer weiter. Das tut mir immer noch unendlich für die. So etwas ist genauso sinnlos wie bitter. Ich vermute mal, dass ich vor denen zu Hause war.

Im Stadion selbst merkte man, wie schön es doch ist, dass die Lauterer wieder im Rennen sind. Mag sein, dass die nicht jeder mag, aber mir ist es scheißegal, ob die Kölner oder sonst wer sympathischer sind oder nicht. Lieber 10 mal unsympathische Lauterer, die 3000 Leute an einem Mittwoch mitbringen als einmal mehr VW, die sich an einem Samstag lächerlich machen. Es kotzt einen nur an, dass man Spiele wie die gegen Lautern nicht an einem Samstag hat, wo die noch mehr Leute mitbringen und man sich stattdessen Samstags die Werkferienfahrer aus WOB antun muss.

Egal, ich freute mich endlich mal wieder im Stadion zu sein, ohne Fanomenal, Derbyboykott und sonst was, sondern einfach nur ein Bier zu trinken. Als ich aber genau auf dem Weg zum ersten Bier war rief Tobi an „Kannste noch mal zu uns kommen?“ Mir schwante Böses. Wer ist wir? „Na, zu Fanomenal. Abschlussbewertung des Derbyboykotts“ Scheiße. Das war es mit dem Bier, denn ich bin nicht nur ein Suffkopp, sondern ein pflichtbewusster Suffkopp, der natürlich kein Bier trinkt, wenn er was Offizielles erzählen muss. Innerlich fluchend machte ich mich auf den Weg zu "Fanomenal". Das erste Bier auf die Zeit danach warten, wo ich mit dem Skibich in die „Rote Erde“ einfiel um mit einem weiteren Bich über die spießige Sexualmoral von Fußball-Fans redete und feststellte, dass ich doch in ganz schön unterschiedlichen Welten zu Hause bin und war. Egal, auch jeden Fall konnten einige Differenzen beseitigt werden, wie beide Seiten feststellten.

Das Spiel selber entwickelte sich dann nicht, wie man nach 20 Minuten befürchten konnte, zur Abwehrschlacht, sondern zum Schützenfest. Das einzige was mich wirklich störte, war die beschissene DocMorris Werbung, als Sven Bender behandelt wurde. Gibt es die eigentlich schon seit dem Leverkusen-Spiel? Ich finde das jetzt keinen Weltuntergang, aber irgendwie geschmacklos mit der Verletzung eines Spielers zu werben. Das erinnert mich an die Turnhalle.

Ansonsten laufe ich seit der zweiten Halbzeit grinsend durch die Gegend. Das ist alles so geil.

Mittwoch, 22. September 2010

Tun ist der Beweis von Können

Ich gebe zu, dass ich manche Dinge, die so um mich rum passieren mit einem gewissen Amüsement verfolge. Ich habe so roundabout 300 Leser pro Tag. Manchmal 400 an schlechten Tagen 250. Das wechselt, weil nicht jeder hier jeden Tag liest. Und obwohl ich meinen gestrigen Blogpost erst an Nachmittag eingestellt hatte, schossen die Zahlen danach in die Höhe und überschritten Abends noch die 600er Grenze. Ich schaute gestern Abend noch nach, ob ich irgendwo verlinkt war, aber es waren keine großen Zugriffe mehr über die 11 Freunde Blogschau vom Montag. , sondern eher die Kategorie „Haste schon gehört, der Quambusch...“. Inklusive diverse Mails und Chatanfragen „Willste jetzt ´ne Ultra-Gruppe gründen?“ Auch wenn einige dieser Anfragen natürlich Augenzwinkernd waren, waren andere doch durchaus ernst gemeint. Okay, ich bin enttarnt. Scheiße. Ich gestehe. Es ist ein ganz großer Plan, den ich verfolge. Ich will Daniel als Capo ablösen, die Macht bei TU übernehmen und in sechs Monaten sollte die Weltherrschaft doch zu schaffen sein.

Aber ich sollte mit Ironie vorsichtig sein, die wird bei Fußball-Fans nicht überall verstanden. Deswegen noch mal ganz langsam zum Mitschreiben: Nein, aus mir wird kein Ultra mehr. Allein die Vorstellung ist absurd. Auch wenn in der Definition von gestern wie ich mir ein Gruppe natürlich Elemente drin waren, die zu jede Ultra-Gruppe passen. Aber Ultras haben auch den Fußball nicht für sich gepachtet. Mir geht aber dieses Schubladendenken generell auf die Nerven. Es ist mir nämlich eigentlich scheißegal, was außen auf der Verpackung draufsteht. Ob das nun Fan, Ultra, Supporter oder sonst was ist. Wichtig ist nicht, ob einer eine Flexcap trägt oder nicht, sondern was in der Verpackung drin steckt. Ich habe inzwischen eine Menge Leute aus Ultra-Gruppen kennengelernt vor denen ich wirklich nur den Hut ziehen kann, aber auch genauso viele, die zwar den entsprechenden Dresscode bevorzugen, aber ansonsten so hohl sind, dass sie in Milch schwimmen und wenn man mal hinterfragt, was sie denn so aktiv machen nicht mehr viel überbleibt. Da schaff ich in einer Woche mehr als die in ihrem ganzen Leben. Dafür machen die aber gerne einen auf dicke Hose. Mir ist diese ganze Poserei zuwider. Und wer das jetzt affig findet, weil ausgerechnet ich – einer der aufgeblasensten Menschen die man sich vorstellen kann – das sage, dem sei entgegnet, dass man sich Poserei auch erlauben können muss und ich mir Kritik da nur von Leuten gefallen lasse, die was auf dem Kasten haben.

Wie jemand aussieht oder ob der menschlich vielleicht ein wenig durch den Wind ist, ist absolut nebensächlich. Wichtig ist, was im Herzen stattfindet und was jemand bewegen will. Ich bin jetzt nicht der Experte in der Geschichte von Ultra-Gruppen, aber ich kann mit nicht vorstellen, dass da im Ursprungsgedanken drin steckte, dass man ein Gemeinschaft von Leuten mit dem richtigen Dresscode sein will. Wobei es hier gar nicht um Ultras gehen soll, weil Labels nichtssagend sind. Mir ist es wurscht, wie sich wer nennt, mir ist es nicht wurscht, was jemand macht.

Eine der schönsten Mails in letzter Zeit bekam ich von einem sehr jungen Mitglied der Sailors auf meine Abschiedsmail.

Und falls du mal bei irgendetwas Hilfe brauchst und ich helfen könnte, dann frag mich ruhig. Hört sich vielleicht etwas dämlich an, wo könnte ich schon helfen,
aber selbst wenn es nur das Ausschneiden gelber Zetteln für eine Choreo oder so ist, so bin bei so etwas natürlich gerne dabei.

Danke nochmal, es war zwar leider nur eine kurze aber wunderbare Zeit, ohne dich säße ich sicher noch immer vor dem Netradio, jeden Schnipsel vom BVB aus dem Kicker ausschneidend da
und wäre kein Stück weiter und würde schon sehnsüchtig auf das BVB Spiel in Hamburg warten und mir dort irgendeine Karte holen, ganz alleine und zum Gästeblock gehen.


Ich hätte heulen können, als ich die gelesen habe. (Die Veröffentlichunghier ist übrigens mit der Person geklärt) Es macht mich einfach glücklich einem jungen Menschen ein wenig aus seiner Isolation helfen zu können. Und das ist eine Person, bei der ich mir absolut sicher bin, dass die später viel bewegt. Darum geht es. Nicht um Suff, nicht darum die richtige Kleidung zu tragen, nicht um dummes Gepose im Blog und nicht darum sich bei den „richtigen Leuten“ zu umgeben. Es ist nicht cool bei TU vor der Tür zu sitzen. Deutlich cooler bist Du, wenn TU bei Dir vor der Tür sitzt. Und am coolsten, wenn es Dir scheißegal ist, wer bei wem vor welcher Tür sitzt, weil Du soviel zu tun hast.

So und genau mit solchen Leuten würde ich halt gerne was machen. Leute, die was bewegen wollen, was erreichen, sich den Arsch aufreißen, denen es egal ist, ob Du die richtige Mütze auf hast, aber denen es nicht egal ist, wie es in Deinem Herzen aussieht. Die eine eigene Meinung haben, die sich für die einsetzen und die sich aufrecht und nicht kriechend bewegen. Ob die sich als Fan, Ultra oder Arschkrampe definieren ist mir egal.

Wie ein Kollege von mir mal sagte: „Tun ist der Beweis von Können“.


PS: Da das FA Board im Moment down ist: Ich habe eine Dauerkarte für das Spiel heute gegen Lautern abzugeben. 25€ Südwest Ecke. Direkt neben mir, daher keine Kaution. Bei Interesse Mail mit Telefonnummer an Marc@Quambusch.de

Dienstag, 21. September 2010

Was kommt nach den Sailors?

Nach zwei Jahren ist es soweit, ich verlasse die „Borussen Sailors Hamburg“. Für Außenstehende vielleicht überraschend, aber je näher man dem Nukleus meines mitlerweile Ex-Fanclubs kommt, umso klarer war es doch, dass es über kurz oder lang so kommen musste. Die Vorstellungen darüber wie ein Fanclub zu sein hat, waren einfach zu unterschiedlich. Um zu erklären wie es dazu kommen könnte, müsste ich hier einige Interna ausplaudern und die gehören nicht an die Öffentlichkeit. Fest steht halt, dass es am Ende zwei Fraktionen gab mit unterschiedlichen Vorstellungen davon, wie man einen Fanclub lebt. Und man ist überein gekommen, dass es besser ist, wenn man getrennte Wege geht. Da steckt von meiner Seite auch eine Menge Wehmut drin, aber Dinge ändern sich eben. Einige Leute werden mir fehlen, aber man sieht sich ja weiterhin. Ich bin ja nicht aus der Welt. Um hier mal die Floskelkanone zu bedienen: jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Was da nachher wirklich rauskommt kann man nicht sagen, aber ich weiß zumindest wo ICH hin will. Es gibt erste Überlegungen und es gibt erste Kontakte zu Leuten, die ebenfalls auf der Suche sind und sich nirgends (mehr) heimisch fühlen.

Meine Traumvorstellung ist eine Gruppe, die Fußball ähnlich lebt und erlebt wie ich. Für die Fußball mehr ist als ein Spiel um 15:30 Uhr und für die Fußball eine genauso wichtige Rolle spielt wie ihr Job oder ihre Beziehung. Auch wenn natürlich klar ist, dass du im Konfliktfalle Deinen Job priorisieren musst, wenn du nicht dumm in der Birne bist. Ich träume von einer Gruppe bei der das Wort „Gemeinschaft“ was bedeutet. Bei der sich Menschen zu was finden, scheißegal wie alt sie sind, wie reich oder arm oder wie intelligent sie sind. Menschen, die dieses Gefühl zur Borussia verbindet und die was für den Verein und die Fanszene tun wollen. Menschen, die etwas bewegen wollen und nicht unterhalten werden. Menschen für die der BVB von Montags bis Sonntags stattfindet und denen der Zusammenhang nicht fremd ist, dass man sich nicht für den Erhalt der Fankultur einsetzen kann, wenn man darunter versteht ein Zugabteil möglichst verwüstet zu hinterlassen und sich gegenüber zufällig anwesenden Frau zu benehmen wie ein 14 jähriger nach einer Hormonspritze. Menschen, die zwar Spaß haben wollen, aber auch wissen, dass wenn man etwas hinterlassen will, dass auch mit Schmerzen verbunden ist. Menschen, die morgens aufwachen und Gott danken, dass sie dem tollsten Verein der Welt angehören. Menschen für die Fußball mehr ist als Suff. Menschen, die für diesen Verein etwas schaffen wollen, was aufbauen, sich einbringen, Verantwortung übernehmen, Spaß haben, für einander da sein, mit dem Verein leiden und feiern, eine Gruppe nach vorne bringen, sich für Fanrechte einsetzen, sich streiten, lachen, weinen, feiern.

All diesen ganzen Quatschkram eben für den man nie zu alt wird.

Montag, 20. September 2010

Slamomstangen in blauen Trikots

Okay, es war anders als sonst. Gestern Morgen und bis zum Spiel fühlte es sich auf Grund der Boykott-Aktion nicht nach Derby an. Ist ja auch reichlich beknackt seine Wohnung zu verlassen in der ein großer TV mit Sky HD steht, um nach Dortmund zu fahren, um da in der Eingangstür den Bürgerkrugs zu schauen. Während des Spieles kam das Gefühl aber dafür umso mehr. Und nach dem Spiel noch mehr. Gestatten, Derbysieger. Derbysieger sein ist – ich erkläre es hier offiziell im Namen der Vereinten Nationen und für alle Zeiten – das schönste Gefühl, dass ein Mensch erleben kann. Mir tun alle nicht Fußball-Fans leid, die diese Gefühl nicht kennen. Und mir tun alle leid, die nicht regelmäßig diese Mutter aller Derbys erleben können. Und selbst die Blauen tun mir fast leid.

Okay, letzteres ist natürlich übertrieben, um nicht zu sagen: Glatt gelogen. Niemand von denen tut mir leid. Das Pack hat endlich bekommen, was es verdient. Wobei man wirklich Mitleid bekommen könnte, wenn man sieht, was da an seelenloser Truppe auf dem Platz agiert. Oder nicht agiert. Und wie unsere junge, hungrige Truppe, die umspielte als wären sie Slalomstangen. Das hatte Trainingsspielniveau. Ich kann mich an kein Derby erinnern bei dem unser Verein SO überlegen war. Es gab bestimmt mal eines in den 80ern. Wobei ich das glaube nicht vergessen hätte. So was schwaches wie gestern habe ich an gegnerischer Mannschaft seit dem Heimspiel gegen Hannover in der letzten Saison nicht mehr gesehen. Ich frage mich, wer der Zweitligist in den blauen Trikots war, der da gestern gegen um im Parkstadion gespielt hat. Wie hätte Konrad Toenz gesagt: Wer sachdienliche Hinweise hat, wende sich an eines unsere Aufnahmestudios oder den nächstgelegenen Gendamerieposten.

Das einzig, was mich ärgert, dass ich nicht zum Empfang der Mannschaft konnte. Meine Jungs waren überwiegend mit dem Auto da, aber ich musste den Zug nach Hamburg bekommen. Das stimmt mich wirklich traurig, denn wer die Fotostrecke beim Westen kann erahnen, WIE groß die Stimmung war. Aber egal. Heute ist kein Tag für Trauerklöße. Wir sind Derbysieger und das ist das einzige was zählt. Ich saß mit zwei Leuten von uns im Bordbistro und wir kamen aus dem Lachen nicht mehr raus. Ich könnte mir dieses Spiel wieder und wieder anschauen und finde es heute sehr schade, dass bei uns in der Firma keine Blauen arbeiten.

Wenn man diese Gefühl konservieren und in Dosen abfüllen könnte, würde man reich werden. Stinkreich

Sonntag, 19. September 2010

Derbyfeeling gesucht

Ich suche das Derbyfeeling. Leider ist das dieses Jahr dem Boykott zum Opfer gefallen. Ich habe Fußball eigentlich als Ausgleich zu meinem Job. In den letzten zwei Wochen hatte ich einen zweiten Job im Fußball. Das war auch richtig und wichtig, aber leider wurde dabei das unbeschwerte, was Fußball ausmacht auch geopfert. So fahre ich heute nichts ins Stadion. Und ich schaue mir das Spiel auch nicht auf meinem großem TV an. Ich fahre nach Dortmund, um das Spiel da in der Kneipe zu sehen. Ich gebe zu, dass das nervt. Aber es ist alternativlos. Es bewegt was . Man darf sich selbst nicht immer zu wichtig nehmen, manchmal geht es eben um eine größere Sache.

Wir sehen uns um 14:00 Uhr bei den Amateuren

Samstag, 18. September 2010

War es das alles wert?

Manchmal fragt man sich schon, ob es das alles wert ist, was man so treibt. Ich lebe die letzten zwei Wochen in einem emotionalen und körperlichen Ausnahmezustand. Mir ist gestern Abend aufgefallen, dass ich von den letzten vier Nächten nur eine im Bett verbracht habe. Heute Nacht habe ich dann mal wieder mein Bett gesehen. Für ganze drei Stunden. Und nun bin ich wieder am arbeiten. Ich mag das echt sehr gerne, aber so langsam komme ich körperlich an meine Grenze.

Trotzdem möchte ich nichts missen von dem, was ich im Moment habe. Mein Jobprojekt ist super und der Derbyboykott läuft besser als wir das in unseren kühnsten Träumen erwartet hätten. Auch wenn es kein Public Viewing gibt: Bitte kommt morgen alle zu den Amas. Und auf die Fahrt nach Lwiw möchte ich schon mal gar nicht verzichten.

Ich kann mich nicht daran erinnern jemals 48 Stunden in einem Bus gesessen zu haben. Und dass ich mich nicht daran erinnern kann liegt daran, dass ich es einfach noch nicht getan habe. Das ist schon eine Grenzerfahrung bei der man sich für eine Fernsehshow bewerben kann. „Bus extrem“. Ich habe in dieser Zeit nichts andere an Flüssigkeit als Bier zu mir genommen und erst kurz vor der deutschen Grenze wieder was gegessen und mein Rücken ist einfach durch. Die Busbesatzung in dem Bus vom Kultclub Dortmund war eine bunte, aber sehr angenehme Truppe und die Stimmung war super. Sie sank erst als es plötzlich nicht unwahrscheinlich war, dass wir das Spiel ganz verpassen. Die polnische Polizei hatte uns angehalten, weil eine Plakette fehlte und sah es auch nicht ein uns wieder fahren zu lassen. Ab Krakau mussten wir durch den Stadtverkehr fahren und kamen im Schneckentempo voran. Als wir dann noch stundenlang an der Grenze standen, wurde die Laune deutlich schlechter, aber als wir endlich durchfuhren, war die Hoffnung groß. Bis uns ein ukrainischer Cop nach der Grenze anhielt. Wir waren uns sicher: Das war es jetzt. Doch unser aus der Ukraine stammende Busfahrer bestach den Bullen und überredete ihn uns zum Stadion zu fahren. Was der Ordnungshüter auch tat. Unter einer Bedingung: Nicht langsamer als 120 fahren, denn er müsse sein Tochter zum Fußball bringen.

Was nun folgte beschrieb einer meine Mitreisenden als „Wie eine Mission aus GTA 4 – Folge dem Polizeiauto“. Mit rasantem Tempo jagten wir über eine Piste voller Schlaglöcher. Ich habe nicht rausgeschaut, sonst hätte ich Angst bekommen. Der Wahnsinn pur. Apropos Wahnsinn: Wir kamen am Busparkplatz an und es wurde wirklich komisch. Zappenduster und wir wurden von den Anwesenden mit Geschichten über den Angriff der Ultras auf unsere Leute begrüßt. Jakob war verschollen und hatte sein Handy aus. Wir machten uns große Sorgen. Zum Glück tauchte er wieder auf und hatte "nur" ein Flasche an die Schulter bekommen. Es ging dann durch einen dunklen Wald Richtung Stadion und das war nicht schön. Man sah nämlich die Hand vor Augen nicht, aber im Wald die Zigaretten und Handy von Typen, die da standen. Ich kann mich an keinen erinnern, der das locker sah. Ohne ins Detail gehen zu können: Wir kamen alle heil zurück, sahen ein geiles Spiel, ich bin körperlich ruiniert und stelle mir eben mal wieder die Frage: War es das wert?

Ja. Jede Minute und jeden Schmerz.

Mittwoch, 15. September 2010

Die 35 Stunden Woche

Gestern konnte ich beim besten Willen nichts schreiben. Nicht mal, wie ich es sonst gerne mache, dass ich nichts schreibe. Ich habe von vorgestern um 12 Uhr Mittags bis gestern Nacht 22 Uhr mal so schlappe 34 Stunden durchgearbeitet. Das mit der 35 Stunden Woche habe ich dann also gleich hinter mir. Okay, ich muss mich korrigieren, ich war zwei mal eine Stunde ratzen. Das erste mal Montag Morgens. Ich hätte sogar drei Stunden schlafen können, wenn nicht plötzlich der freie Kollege, der an dem Projekt arbeitet angerufen hätte. Er stand vor Büro und hatte keinen Chip für die Alarmanlage. Dreimal darf man raten, wer sich dann auf den Weg machte. Und ein Stunde Schlaf hatte ich noch auf dem Sofa der Cutterin. Also eigentlich alles super. Bis darauf, dass ich saumüde war und wirklich nicht mal auf die Idee kam was zu bloggen. Aber egal. Das sind die Sachen, die ich so an meinem Job liebe, dass es immer mal wieder auch zu extremen Situationen kommen kann. Mir ist so was 1000 mal lieber als ein Job bei der Behörde. Da hat man zwar früh Feierabend, aber immer dasselbe. Und seine Grenzen lernt man auch nicht kennen.

Und auch wenn es anstrengend war, es ist soweit alles auf der Spur und ich fahre Abends mit dem Bus in die Ukraine und genieße zwei Tage Pause von Jobstress und Derbyboykott. Ich bin ziemlich happy, dass das – wenn nicht heute was außergewöhnliches passiert – wohl klappen wird. Auch hier gilt: Wann ist man schon mal in der Ukraine? Leider konnte ich mich überhaupt nicht auf den Trip vorbereiten. War ich in Baku extrem gut informiert, fahre ich dieses mal informationstechnisch in ein schwarzes Loch. Ich mag so was nicht. Um eine Stadt richtig zu begreifen muss man wissen, wo man sich da befindet und was was ist. Aber es ging einfach nicht. Ich habe in den letzten ca. zwei Wochen nullkommanull Freizeit gehabt. Also so gar nicht. Die Zeit die mit der Job gelassen hat, hat der Derbyboykott gefressen. Doppelt und dreifach- Ich bin froh, dass Lwiw überhaupt klappt. Mehr war einfach nicht. Am Samstag geht es auch gleich weiter mit der Arbeit. Und zwar volles Rohr.

Das Leben ist gerade nicht schön im klassischen Sinne, aber dafür gerade richtig spannend.

Montag, 13. September 2010

Heute wird es unappetitlich

So, heute wird es im Blog unappetitlich und hat wenig mit Fußball zu tun, dafür gibt es ein Thema, was mir sehr am Herzen liegt. Aus persönlicher Betroffenheit. Und wenn´s nur einer liest und was schnallt reicht es mir. Ich habe ja einige anfragen bekommen, warum ich beim Auftritt bei „Fanomenal“ als einziger einen Sweater über dem Shirt hatte. Im Schwatz-gelb-Forum wurde sogar vermutet, dass das damit zusammen hängen würde, dass „der ältere Herr aus Hamburg sein Gewicht zu vertuschen versuchte“ . Ich kommentiere es mal nicht, dass man mich als „älteren Herren“ bezeichnet und nehme diesen Umstand einfach Gram gebeugt hin. Aber bei der Vermutung ich würde mein Gewicht vertuschen wollen, muss ich doch Widerspruch einlegen. Man kann vielleicht ein Bäuchlein vertuschen, aber von meinem Bauch in der Verniedlichungsform zu reden wäre ein Hohn. Da kann man nichts vertuschen. Selbst, wenn mich Karl Lagerfeld persönlich einkleiden würde - und ganz unter uns: bevor der mich anziehen würde, würde er sich erschießen - sähe ich noch dick, versoffen und alt aus, was, wie ich vermute, nicht ganz unwesentlich damit zusammenhängt, dass ich dick, versoffen und alt bin.

Nein, der Umstand, dass eine Jacke trug hat was damit zu tun, dass ich Schuppenflechte habe. Und zwar gar nicht so wenig. Ellbogen, Handgelenk, Finger, Unterschenkel. Dummerweise sogar unter den Fingernägeln, was eine recht seltenen Form ist, aber wenn man schon in die Scheiße greift dann richtig. Ich habe ja gesagt, dass es unappetitlich wird. Das Problem mit so einer Schuppenflechte ist, dass man immer alles voll krümelt. Das klingt auf den ersten Blick lustig, ist es aber gar nicht. Es lässt sich vor allem nichts dagegen machen. Weswegen man aber trotzdem immer ein schlechtes Gewissen hat, wenn man ein leicht schuppige Spur hinterlässt. Man muss nicht Sherlock Homes sein, um meine Spur zu finden. Ich habe die Scheiße mit 25 bekommen. Ziemlich ohne Vorwarnung und ziemlich schnell. Damals überwiegend an den Ellbogen. Ein halbes Jahr später fing der Dreck an sich über den ganzen Körper zu verteilen. Inkl. Gesicht. Meine Fresse sah rot aus wie ein Indianer nach dem Sonnenbrand.

Es ist ganz „interessant“ festzustellen, was mit Dir passiert, wenn Du auf einmal aus der Norm fällst und Du derjenige bist, wenn auf der Straße jeder – und ich meine jeder – anschaut. Die Leute tuscheln über Dich und mit Arbeit wird es schwierig. Nimm doch mal einen Geschäftstermin wahr, wenn Du aussiehst wie ein Freak. Naja, passender weise wurde mir zu der Zeit gekündigt. Mein Leben war zu dem Zeitpunkt ziemlich im Arsch. Kein Job und kein Sozialleben. Durch Zufall lernte ich da aber eine Frau kennen, die mir von einer „Besprecherin“ in Bremen erzählte, die angeblich Hautkrankheiten beseitigten sollte. Zwar glaubte ich nicht an den Quatsch, aber wenn Du verzweifelt bist fährst Du überall hin. Und unfassbarer Weise war mein Gesicht nach 3 Sitzungen wieder absolut Schuppenflechtefrei. Und ich hatte mein Leben wieder. Seitdem haben meine Schuppenflechte und ich Frieden geschlossen. Sie darf da bleiben, wo sie ist und ich behandel sie nicht und die lässt mein Gesicht in Ruhe. Und auch, wenn ich oft ein Großmaul bin, ich bin doch dem Leben gegenüber sehr demütig. Alles was man hat kann morgen schon anders sein.

Das schlimme ist, dass der Umgang von „normalen Menschen“ mit Hautkranken immer recht schwierig - um nicht "beschissen" zu sagen - ist. Deswegen gibt es jetzt hier mal ein paar Tipps aus erster Hand:

1. ) Sprich denjenigen nicht drauf an. Gerne genommen sind Fragen wie „Hast Du Dich verbrannt?“ oder „Was hast du denn da?“ Wenn man dann „Schuppenflechte“ sagt folgt normalerweise ein „Oh“, ein unmerklicher Schritt zurück und die Frage „Ist das ansteckend“. Ich beobachte das immer wieder mit großem Amüsement. Mich stört das nicht mehr, weil wenn Du das mal im Gesicht hattest, bist Du echt abgehärtet, aber normalerweise ist das echt scheiße, weil Du als Hautkranker froh über jede Sekunde bist an der Du das mal nicht merkst.

2. ) Die Salbe, die dem enfernten Cousin, der Nachbarin Deiner Oma geholfen hat interessiert niemanden. Hautkranke wollen keine Tipps. Sie wollen ein normales Leben. Die Chance, dass Du denen was Neues erzählst sind ziemlich gering. Die Chance, dass er sich aber wieder über seine Haut Gedanken macht und ausgegrenzt fühlt dafür sehr groß.

3. ) Erzähl bitte nichts davon, dass das wohl psychosomatisch ist. Hautkrankheiten sind ein Einfallstor in die Seele, sie machen mega verletzlich und angreifbar. Das letzte, was man braucht sind irgendwelche Hinweise von irgendeinem Deppen mit glatter Haut, dass man ja quasi wohl doch irgendwie selbst schuld sei. Steckt Dir Dein "psychosomatisch" in den Arsch und hol es wieder raus, wenn Du Krebs hast. Dann können wir auch gerne weiter reden, wie das mit der Psyche so ist

Und falls einer von Euch betroffen ist und einen Kontakt zu einer Besprecherin braucht: Marc@Quambusch.de

Sonntag, 12. September 2010

Fegefeuer der Peinlichkeiten

Gestern waren diverse Aussetzer zu bewundern bei denen man sich fragt, was davon am peinlichsten war? Los ging mit meinem zweiten Auftritt beim „Fanomenal“-Vorprogramm im Stadion. Inhaltlich war das, was Daniel und ich gesagt hatten für die Umstände ganz gut, aber optisch war ich die Minusnummer des gestrigen Tages. Hatte ich bei meinem ersten Auftritt von das Glück mit zwei anderen Dicken aka Jens B und Stolle in Kombination aufzutreten, war ich gestern von drei recht jungen und schlanken Leuten umringt. Damit man auch wirklich schön negativ auffällt. Aber scheiß drauf. Es geht ja um die Sache. Was aber den besagt Jens B. nicht daran hinderte mir eine SMS mit folgendem Inhalt zu schicken. „Du lissspelst und siehst scheiße aus. Eigentlich siehst Du nur scheiße aus“. Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr. Trotzdem hat er inhaltlich recht: Mehr Sport und weniger Suff könnte nicht nicht schaden.

Ein weitere Aussetzer an den man sich scheinbar gewöhnen muss, aber an den ich mich ums verrecken nicht gewöhnen will, ist die neue Einlaufmusik. Zum dritten Mal durften wir am gestrigen Abend „Thunder“ von AC/CDC erleben. Ein Alptraum. Ganz im Ernst. Das geht einfach gar nicht. Jetzt könnten man einwenden, dass da ja einige Leute mitklatschen und das als Beweis werten, dass das funktioniert. Das tun sie in der Tat. Aber das macht es nicht besser. Denn das ganze schafft eine amerikanische Atmosphäre, die in einem deutschen Fußballstadion nicht zu suchen hat. So eine hohle Partystimmung macht die Vorfreude auf ein Spiel kaputt, weil es die echte Vorfreude durch eine aufgesetzte Soße ersetzt. Nein, liebe BVB-Offizielle, der BVB ist ein Traditionsverein und da erwarte ich, dass das beim Vorprogramm mit einfließt. "Thunder" passt nicht nach Dortmund. Lasst das doch den Schwachmaten aus Hoppenheim und Wolfsburg.

Womit wir bei dem Höhepunkt der Peinlichkeiten des gestrigen Tages wären: Den Fans des VfL Wolfsburg. Ganz 1700 von denen waren gestern ins Westfalenstadion gekommen. An einem Samstag. 15:30 Uhr. Mit dem Nahverkehr fährt man übrigens keine vier Stunden von Wolfsburg nach Dortmund. Wer ein paar Euro mehr hat, ist mit dem ICE in zwei Stunden 15 Minuten in Dortmund. Und mit dem Auto ist es auch ein Klacks. Wie nah muss ein Auswärtsspiel bei denen denn sein, damit die mal mehr Leute mitbringen? Hinzu kommt, dass man die Wölfe nicht ein einzige mal gehört hat. In einem Spiel wohlgemerkt bei der die Stimmung in der ersten Halbzeit bei uns quadi nicht existent war. So toll ich unser Spiel in der zweiten Halbzeit fand und sehr ich mich über den Sieg freue, so macht doch Fußball keinen Spaß. Ich möchte eine lautstarke, optisch schöne Gästekurve.

Vielleicht sollte man einfach mal ein „Stimmungsvideo“ der Auswärtsblöcke von WOB und HOPP zusammenschneiden.Und allen Verantwortlichen bei DFL und DFB schicken.

Samstag, 11. September 2010

No Politics - fast

Ich habe ja eigentlich die eiserne Regel, dass ich den Spieltag politikfrei halte. Wobei die eiserne Regel ganz schön rostet. Und zwar an allen Ecken und Kanten. Vor allem im Moment und vor allem heute. T-Shirt-Aktion, Derbyboykott, Auftritt bei Fanomenal, etc. pp. Dass da auch eigentlich noch Fußball gespielt wird, gerät da in den Hintegrund. Bierchen kann ich auch nicht trinken, weil ja durchaus ernsthafte Dinge noch anstehen. Das nervt zwar zugegebenermaßen ist aber im Moment alternativlos. Zumindest bis zum Derby. Im Moment gleicht sich der Verlust finde ich durch das, was wir beim Derbyboykott bisher erreicht haben locker aus. Und ich hoffe, dass ich das Spiel einigermaßen genießen kann und die Scheiß Golfsburger von uns aus dem Stadion geschossen werden. Trotzdem freue ich mich auf die Rückfahrt.

Man findet mich da übrigens im Bordbistro.

Freitag, 10. September 2010

„Oh Fortuna“ und der Blaue

Es gibt Abende die passen einfach. Der gestrige Abend war so einer. Ich war zugegebenermaßen vorher recht nervös und hatte mir eine viel zu große Zahl von vier Helfern organisiert, die ich auch noch viel zu früh bestellt hatte. Aber egal. Danke an Seb, Stan, Woddy und Jakob noch mal auf diesem Wege. Auf Euch ist Verlass. Das Kino war fast ausverkauft und überwiegend mit Exil-Dortmundern oder Schwarzgelben und ein paar St.Paulianer gefüllt. Bis auf den einen Blauen, der sich auch noch traute mit Wappen auf der Brust zu erscheinen. Was ich ja explizit nicht wollte und im Vorfeld drauf hingewiesen hatte. Aber gut, der hat natürlich meine Mail nicht bekommen. Ich hielt dann eine kleine Rede und wies ihn noch mal drauf hin, dass er sich nicht unbedingt unter Freunden befindet. Wie dumm kann man sein? Zwar habe ich es selber nicht mitbekommen, aber er zog wohl sofort nach der Vorstellung sein Jäckchen übers Logo und machte einen langen Schuh.

Aber ansonsten verdarb uns das auch nicht die Laune. Ich hatte ja zugegebenermaßen in den letzten Tagen keine Lust auf die Veranstaltung, weil es zeitlich nicht passte und habe mich regelmäßig in den Arsch gebissen, warum ich mir das angetan habe. Aber als ich dann vor den Leuten stand, hat mich echt das Glück überströmt. Man hat eine spinnerte Idee und am Ende sitzen da jede Menge Nasen und sehen einen Film, den sie sonst nicht sehen würden.

Der Streifen kam bei den Leuten gut an und vor allem, dass es „Kronen“ gab wurde von den anwesenden Exil-Dortmunder gewürdigt. Was mich wirklich freut, denn das war der Plan. Nicht nur einen Film zeigen, sondern ein bisschen Heimat in den Norden holen. Schönen Dank noch mal an die Radeberger Gruppe, denn die Marketingdame hat die 10 Kisten persönlich hochgefahren. Ohne dieses Engagement hätte ich das im Moment zeitlich nicht geschafft. Insgesamt blieben dann am Abend über 800€ Gewinn über, die bereits an Viva con Agua transferiert sind.

Man kann seinen Abende deutlich langweiliger und sinnfreier verbringen

Donnerstag, 9. September 2010

Heute Abend, 21:00 Uhr „Oh Fortuna“ im 3001 Kino

Heute Abend ist es soweit. Um 21:00 Uhr läuft im Kino „Oh Fortuna“ Als ich die Premiere damals geplant habe, konnte ich nicht ahnen, dass ich genau zu dem Zeitpunkt ein Terminprojekt in der Firma habe und nebenbei noch Sprecher der „Kein Zwanni für nen Steher“ Kampagne bin. Um es mal anders auszudrücken. Da der Job kann natürlich nicht zurückstehen, die „Kein Zwanni“ hat im Moment auch höchste Priorität und auch wenn ich es ungern zugeben: Ich muss manchmal schlafen. Daher habe ich in den letzten Zügen einiges zu „Oh Fortuna“ schleifen lassen. Zum Glück hat sich Carl vom 3001 als wirklich netter Mensch entpuppt, der mir da extrem entgegen gekommen ist, so dass die Veranstaltung nicht drunter leiden muss.

Es ist noch nicht ausverkauft, Kurzentschlossene können also kommen. „Oh Fortuna“ und „Kronen“-Bier, mehr Heimat im Norden geht nicht. Und dann noch für einen guten Zweck Bier trinken. Wenn das nicht das Paradies ist, was dann? Also kommt doch so ab 20:00 Uhr vorbei, trinkt ein Bier für den guten Zweck und entspannt Euch im Kino.

Wir sehen uns!

Mittwoch, 8. September 2010

Wer ist eigentlich dieser Fußball?

Wer ist eigentlich dieser Fußball von dem alle soviel reden? Zumindest ist der für mich gerade meilenweit weg. Oder eben auch nicht. Wie man es auch immer sehen will. Allerdings ist er für mich im Moment nur mit Arbeit besetzt. Freudige Erwartung auf ein Spiel ist da im Moment einfach nicht drin. Das Wolfsburgspiel ist weiter weg als der Mond. Ich habe irgendwo gelesen, dass Diego wohl vielleicht nicht spielen kann. Aber darüber nachgedacht wie ich das finde habe ich nicht. Ich lass mich Samstag beim Spiel einfach überraschen. Wobei ich davon ausgehe, dass sich das da irgendwie komisch anfühlt, denn im Moment besteht Fußball nur aus dem lesen, von Mails und Texten. Und Interviews. Regelmäßig will einer was wissen. Lustigerweise übrigens immer wenn es gerade so gar nicht passt. Wobei im Moment kann es auch gar nicht passen, denn auf der Arbeit brennt geht es gerade auch richtig rund.

Ich habe im Job gerade ein richtig anstrengendes Projekt an der Backe habe und da keine Zeit für andere Dinge. Eigentlich! Lustig wird es aber eben, wenn sich das vermischt und Du gerade im Job gar keine Zeit hast, aber eine Redaktion am Telefon, die nun dringend ein Statement braucht. Ich mag so Ausnahmesituationen. Da blühe ich immer auf. Aber ich weiß auch, dass man das nicht ewig machen kann. In zwei Wochen bin ich sowohl mit dem Derby als auch mit dem aktuellen Jobprojekt durch und kann mal wieder Luft holen. Aber bis dahin werden viele Borussen zu denen auch ich gehöre wenig Schlaf bekommen. Aber ich bin zuversichtlich, dass es sich lohnt. Alleine das, was wir bisher angestoßen haben, war es wert. Die Homepage Kein Zwanni für nen Steher ist nun übrigens online. Weitersagen.

Spannende Zeiten, so ohne Fußball

Montag, 6. September 2010

Rückgabemodalitäten Tickets

Bitte macht diese Modalitäten überall bekannt:

Nach erneuter Rücksprache mit dem BVB gelten für die Rückgabe der Tickets nun die folgenden Bedingungen.

1. Es können alle Tickets zurückgegeben werden.

2. Die Tickets können persönlich oder per Post zurückgegeben werden. Bitte fügt der Rückgabe immer diesen ausgefüllten Vordruck bei.

3. Die Tickets sollten nach Möglichkeit bitte bis Mittwoch in der Geschäftsstelle eintreffen, um dem BVB die organisatorische Arbeit zu erleichtern. In Ausnahmefällen werden per Post eingeschickte Tickets, die Donnerstag oder Freitag eintreffen, ebenfalls angenommen werden. Gebt euch aber bitte Mühe das so schnell wie möglich zu erledigen, da uns der BVB da sehr entgegen gekommen ist.

Wir möchten uns für die entstandene Verwirrung entschuldigen. Aufgrund von Regel der DFL und der beim BVB nötigen organisatorischen Abläufe mussten unsere Planung aber leider verändert werden.

Wir können euch aber versichern, dass diese neuen Bedingungen die Erfolgsaussichten unseres Boykotts nicht verändert haben. Wir sind optimistisch, dass eine erhebliche Anzahl an Karten unverkauft nach Gelsenkirchen zurückgeschickt werden wird.

Außerdem arbeiten wir weiter intensiv daran euch möglichst bald erste Informationen zu einem geplanten Public Viewing des Spiels in Dortmund geben zu können.

P.S: Solltet ihr irgendwelche Probleme bei der Rückgabe der Tickets haben, so meldet euch bitte bei uns. Wir kümmern uns dann darum: info@gelbe-wand.de

Im Vorhof der Pathologie!

Letztens Beschied mir jemand bei uns aus dem Fanclub:


„Du übertreibst es mit dem Fußball. Jetzt willst Du Dir auch noch ein Büro in Dortmund suchen. Das ist doch krank. Manchmal frage ich mich, ob Du auch noch arbeitest“.


Das hat zugegebenermaßen ziemlich gesessen. Aus mehreren Gründen. Erstens, weil ich hoch allergisch bin, wenn es darum geht, dass ich nicht arbeiten würde. Höchstallergisch sogar. Denn unter diesem Blog steht ja nicht umsonst „Über den Versuch eines Hamburger BVB-Fans Job, Fußball und Frau in Einklang zu bringen“. Ich würde nie die Arbeit für Fußball schleifen lassen und dass ich gerne noch eine Büromöglichkeit in Dortmund hätte, ist ja eben dem Umstand geschuldet, dass ich an Wochenspieltagen eben nicht immer frei nehmen kann und will, sondern den Tag über arbeiten und Abends ohne schlechtes Gewissen ins Stadion gehen. Auch ansonsten hat mich der Vorwurf aber zugegebenermaßen ziemlich getroffen und nagt immer noch an mir. Vor allem, weil er aus einer Ecke kam wo man ihn nicht vermutete. Wenn das meine Eltern sagen würden, jemand aus meiner Firma oder der Milchmann, dann wäre das geschenkt. Aber wenn das jemand aus dem Schutzraum „Fanclub“ äußert, dann trifft das doch schon. Ziemlich sogar. Weil man ja eigentlich denkt, dass man da verstanden wird. Wenn Du Dir aus den eigenen Reihen anhörst, dass Du es übertreiben würdest, fängst Du an Dir Gedanken zu machen. Das ist als wenn Dir Deine Freundin sagt, dass sie Dich noch nie leiden konnte. Vielleicht haben die ja recht und ich bin pathologisch. Oder ich bin sozusagen – wenn man mir dieses Zitat erlauben will – „im Vorhof der Pathologie“. Aber mir gefällt es da gut. Die Wände sind so schön schwarz-gelb gestrichen.

Was soll ich auch machen? Ich habe noch nie so was wie Hobbys gehabt. Ich konnte mit meiner Freizeit noch nie großartig was anfangen. Mich hat noch nie viel außer Fußball interessiert und seit ich wieder zurück in die Fanszene gefunden habe fühle ich mich einfach pudelwohl. Und ja für mich heißt „Freizeit“ im Moment „Ballspielverein“. Soll ich mir jetzt eine Modelleisenbahn kaufen und jede Woche da zwei Stunden basteln, damit noch was anderes habe? Zwar sterbe ich dann vor Langeweile, aber ich habe wenigstens ein zweites Hobby? Ich war letztens sogar grillen. Seht ihr. Das ist doch mal was. Wobei ich fürchte, dass das nicht zählt, weil das ja mit dem Sailors war. Okay, okay, ich gebe es zu, meine sozialen Kontakte jenseits des Fußballs sind nicht sonderlich ausgeprägt. Ich fürchte ich nehme das mit dem „Nur der BVB“ sehr wörtlich im Moment. Das war als Kind schon nicht anders. Es war in der Familie Usus, dass man am Samstag Abend zusammen "Das aktuelle Sportstudio" schaut. Und es gab jedes mal Streit, wenn der BVB verloren hatte, weil ich mich weigerte mir das noch mal anschauen zu müssen und mein Vater dann stinksauer war.

Also muss ich wohl gestehen: Ich bin krank! Aber ich bin es irgendwie gerne.

Sonntag, 5. September 2010

Der Zweck scheinheiligt nicht jedes Mittel

Es gibt Sachen, die ich nicht verstehe. Zum Beispiel den Blogpost des Gelsenkirchener Blog „Stadioncheck“ in Bezug auf unseren Boykott. Und ich frage mich wirklich, was den Autor dieses Textes geritten hat? Und das meine ich ausnahmsweise mal ohne jede Häme in Bezug auf das Pack. Erst könnte mir der Autor freundlicherweise erklären, was der Begriff „Nazihochburg“ in einem – gerne auch kritischen – Bericht zum Derbyboykott zu suchen hat? Ich könnte ihm die Antwort aber auch schon geben: Nullkommanichts. Oder sind nun alle Initiatoren der Aktion Nazis. Oder jeder Dortmunder generell? Da fragt man sich: Wie billig muss eine Polemik sein, dass der Autor sie nicht nutzt? Der Zweck scheinheiligt eben nicht jedes Mittel. Aber ignorieren wir das einfach mal und setzen uns mit den Argumenten des blauen Schreiberlings auseinander.

Neben der übermäßig pathetischen Ausdrucksweise liegt die unfreiwillige Komik dieses Pamphlets vor allem darin begründet, dass die Etablierung “höherer Ticketpreise” längst stattgefunden hat. Ein Epizentrum dieser Entwicklung lag dabei mitten in der Neonazi-Hochburg rund 40 km östlich

Und das rechtfertigt jetzt genau was? Dass man das weiter klaglos hinnimmt und nichts macht? Und haben die Fans des geliebten Ballspielvereines vielleicht in einer internen Abstimmung die Preise im Westfalenstadion festgelegt? Was genau will der Autor damit erreichen, wenn der die Aktion kritisiert? Das wir alle weiter klaglos zusehen wie die Entwicklung ihren Lauf nimmt? Für was tritt denn der Stadioncheck-Blogger ein? Für ein höheres Preisniveau? Oder was ist sein Ziel?

Weiter führt der Autor aus:

Nun stellt sich allerdings die Frage, wieso es dann noch nie einen theatralischen Aufruf zum Boykott des Auswärtsspiel beim HSV gegeben hat. Schließlich bewegen sich die Hamburger Kartenpreise für Auswärtsfahrer großer Vereine seit Jahren in diesen Sphären. Letzte Saison etwa mussten Schalke-Fans 19,00 Euro für einen Stehplatz entrichten.

Und dass muss sich jetzt genau wer fragen lassen? Derjenige, der eine Aktion ins Leben ruft? Oder nicht lieber derjenige, der nichts macht? Die Preispolitik des HSV ist unter aller Kanone. Aber das kann doch nicht dafür herhalten, dass man das eigene Nicht-Handeln rechtfertigt. Oder frage ich einen, der sich für Viva con Agua einsetzt, warum er sich nicht lieber für den Tierschutz engagiert? So spießig argumentiert man sonst nicht mal auf dem Campingplatz. Ich werde jeden unterstützen, der gegen die Preispolitik des HSV zu Felde zieht, aber auch hier wieder die Frage: Was will der Autor erreichen? Oder ist es nicht einfach so, dass der überall Gespenster sieht?

Ich frage mich, wie weit die Wagenburg-Mentalität einiger Blauer inzwischen fortgeschritten ist, wenn man es nicht mal mehr beim Thema Ticketpreise aus dem Schützengraben schafft. Was denkt der Autor eigentlich? Dass da ein paar BVB-Fans sitzen und sich überlegen, wie man Gelsenkirchen ärgern könnte? Na gut, wir geben auf. Wir sind durchschaut. Weltexklusiv nun also die Enthüllung, wie der Derbyboykott geplant wurde. Ich habe den Dialog 1:1 mitgeschrieben.

„Lass doch mal den Blauen richtig eins auswischen“

„Mmmmmmh, super Plan. Aber was machen wir“

„Puh, weiß nicht. Scheiße“

„Hah, ich habe es. Wir gehen einfach nicht zum wichtigsten Spiel des Jahres“

„Super Idee, ich habe am 19.09. eh keine Zeit“

„Eben. Und wer braucht schon ein Derby?“

„Genau. Hauptsache wir ärger das Pack“

Es ist schon höchst amüsant, dass der Autor dem Aufruf unfreiwillige Komik unterstellt und nicht merkt, dass er schon längst mit einer roten Pappnase im Gesicht rum läuft.

Samstag, 4. September 2010

Es rollt was

Wir haben da ganz schön was ins Rollen gebracht. Das ist gut. Ich mag es, wenn Dinge rollen, denn nur so kann sich was ändern. Ob wir am Ende Erfolg haben werden, wird man sehen, aber im Moment arbeiten ganz schön viele Leute daran, die Preisgestaltung in deutschen Fußballstadien sozial zu halten. Das ist jetzt ziemlich hoch gegriffen von der Wortwahl, aber genau darum geht es. Fußball muss für alle Gesellschaftsschichten bezahlbar bleiben, sonst wird ein wichtiger Faktor des sozialen Ausgleichs in Deutschland erschüttert.

Und aus genau diesem Grund halte ich den Blog heute kurz. Es gibt so viel anders zu tun.

Freitag, 3. September 2010

Stell Dir vor, es ist Derby und keiner geht hin!

Heute gibt es statt eines Blogposts eine Erklärung zum anstehenden Derby

Hallo BVB Fans, hallo Fanclubs,

Bei der Überschrift werden die meisten wohl sagen: Unvorstellbar!

Für uns ist es das nicht mehr:
Wir werden das kommende Derby am Sonntag, 19.09.2010 mit allen Konsequenzen boykottieren. Einige Fanclubs haben bereits darauf verzichtet, ihr Ticketkontingent abzurufen, andere werden die zugeteilten Karten wieder zurück geben.
Warum?

Für das Derby wurden die Ticketpreise drastisch erhöht. Der Stehplatz kostet 22 €, die Sitzplätze im Schnitt 55 €. Wir sehen darin einen Versuch, höhere Ticketpreise zu etablieren und setzen uns dagegen zu Wehr. Es geht hier ausdrücklich nicht um eine Aktion gegen Gelsenkirchen (deren Fans die Problematik ebenso betrifft), sondern gegen eine langfristige Entwicklung, die dem Fußball insgesamt schadet. Wir sehen den Derbyboykott deshalb auch nur als Auftakt weiterer zukünftiger Aktionen unter dem Motto „Kein Zwanni für nen Steher". Langfristiges Ziel sind faire Eintrittspreise für alle Fans in allen Stadien.
Wie kann ich mich beteiligen?

Die bereits erworbenen Karten können zurück gegeben werden. Hierzu haben wir bereits die Zusage seitens des BVB, dass die Karten unkompliziert zurückgenommen werden. Die Kosten werden natürlich erstattet. Über das genaue Vorgehen werden wir Euch noch informieren. Parallel bemühen wir uns um eine Möglichkeit, das Derby gemeinsam in Dortmund verfolgen zu können.
Bringt der Verzicht etwas?

Jeder, der sich beteiligt, setzt ein deutliches Zeichen gegen diese Preisentwicklung. Je mehr mitmachen, desto stärker wird die Wirkung sein. Wir bitten Euch, Euch genau zu überlegen, ob Ihr diese Entwicklung unterstützen oder sie stoppen wollt. Je mehr Fans sich dem Boykott anschließen, desto größer sind die Erfolgsaussichten.
Schadet man damit der Mannschaft?

Natürlich fällt es schwer, den Verein im Derby nicht zu unterstützen. Wir wollen aber auch in Zukunft weiterhin farbenfrohe und lautstarke Kurven und nachfolgende Generationen, die die Faszination Fußball und Borussia im Stadion erleben können. Um dafür zu kämpfen, ist dieser Schritt leider notwendig. Die Mannschaft wird darüber informiert.

Wir werden uns in den nächsten Tagen noch einmal ausführlich zu diesem Thema äußern und die Hintergründe erläutern.

Schließt euch an – weist mit uns gemeinsam auf die Problematik hin und verzichtet auf das Derby am 19.09.2010 in Gelsenkirchen.

Gemeinsam können wir nun als Beispiel voran gehen und ein klares Zeichen gegen die Preistreibereien in Deutschland setzen! Schluss mit der Abzocke!

Nichts, für das es sich wirklich lohnt zu kämpfen, fällt einem leicht.

Im Namen der unterzeichnenden Fanclubs,

Daniel Lörcher (The Unity) und Marc Quambusch (Borussen Sailors Hamburg)

Unterstützer:

09 Promille Bonn,
1909 Dezibel - Harz,
1909% schwarzGELB Gaisbach,
AKLP,
Asselnerborussen,
Ater Flavus Nord,
Auf gute Freunde Hagen,
Baalberger Bierussen
Ball Heil Hurra,
Bastardos Datteln,
Beerfighter Werl,
Bekloppten Dreizehner 09,
Biene Majas Hinterland,
Bierussia Niedersachsen,
Bigge-Borussen,
Binger Borussen,
Binger Borussen,
Blackstars Werl,
Borussen Adler 2010,
Borussen Bulldocks,
Borussen Bulldogs,
Borussen Sailors Hamburg,
Borussenliebe Dortmund,
Borussenstolz,
Borussia Fanclub Ingelfingen,
Borussia Supporters Hamm,
Bottroper Hoppers,
BVB 09 Fanclub Schwarzes Gold,
BVB Fan Club Oeventrop Freienohl,
BVB Fan- und Förderabteilung,
BVB Fanatics Damme,
BVB Fanatics Luxemburg,
BVB Fanclub Abfahrt23,
BVB Fanclub Bochum-Stiepel,
BvB Fanclub Büren`78,
BVB Fanclub Ennigerloh,
BVB Fanclub Finnentrop-Sauerland,
BVB Fanclub Gib mich die Kirsche,
BVB Fanclub Giessen,
BVB Fanclub Hakort-City,
BVB Fanclub Heinrich - Czerkus,
BVB Fanclub Herford,
BVB Fanclub Lieseborussen,
BVB Fanclub Lippborg,
BVB Fanclub Lucas 18 Schwerte,
BVB Fanclub Niederelbe,
BVB Fanclub Phoenix aus der Asche,
BVB Fanclub Powerland,
BVB Fanclub Schmerzfrei Dortmund,
BVB Fanclub Selm e.V.,
BVB Fanclub Ungarn,
BVB Fanclub Waldeck,
BVB Fanclub Wittipower,
BVB Fangemeinschaft Arnsberg,
BVB Fans Dreierwalde - Aa POWER 198,
BVB Freunde Deutschland,
BVB Freunde Ennigerloh,
BVB Fundament,
BVB Korsaren Bodensee,
BVB Supporters Lennetal,
BVB Supporters Mömlingen,
BVB Supporters Münster,
BVB Supporters Rheinland,
BVB-Fanclub Bochum,
BVB-Fanclub Herdecke,
BVB-Fanclub International e.V.,
BVB-Fanclub NO WAY OUT,
BVB-Fan-Club TREUE DORTMUNDER`88,
BVB-Fans Altena,
BVB-Freunde Nord-West
BVB-Supporter Oberlausitz,
BVB-Supporters Marsberg,
BVB-Supporters-Berlin,
BVB-Supps Bocholt,
BvB-Tigers Belgium,
BVB-True-Love,
Companeros-Dortmund,
Das Trinkpack,
Der geile Fanclub,
DESPERADOS DORTMUND,
Die Evinger Sturmfalken,
Die Gefolgschaft,
Die Germanen kommen 1994,
Die Organisation,
Die Rhein-Borussen Düsseldorf,
Die Rhöngeier 1995,
Die Supporters Holzen,
Die Werretaler,
Die Wild-Hawkz 09,
DO Supporters Stadtlohn,
Dobergborussen 82
Dortmund Eagles,
Dortmunder Jungs Saerbeck '08,
Dortmunder Mädels,
DTS 98,
Eggeland Dringenberg,
EISBORUSSEN,
Ekstase09,
Ense Borussen,
Eternal Affection 09,
Fanatika Borussen,
Fanclub Schmallenberger Sauerland,
Fanclub-Vereinigung Tifosi und Borussen Bulls,
Fan-Projekt Dortmund,
Forza BVB Göttingen,
Freundeskreis Wickede,
Gorillas Dortmund,
Grafschaft Schwarz-Gelb e.V.,
Grenzgänger Borussen,
Haarstrang-Heroes Effeln,
Hagen-Süd,
HARZ 09,
Hattinger Union,
Heidekojoten - BVB Fanclub Soltau,
Herberner Borussen,
Hinterländer Jungs - BVB Supporters Gladenbach,
Hohenlimburger Jungs und Mädels,
HOWITOWN,
Ilmkreis-Borussen
Jäuster Ahlen,
JUBOS DORTMUND,
Kaiser Wilhelm
Kamener Jungs,
KommanDo Kuemmerling,
Kultclub Dortmund,
Legio Tremonia - Supporters Dortmund
Leine-Weser-Power,
Leones Novesia,
Magic Borussen,
Magic Goalgetter,
Mainborussen Aschaffenburg 09,
Mit Leib und Seele BVB,
MK-Borussen Sauerland,
Motivierte Lüner,
Nahetal Borussen e.V.,
NamenLoserMob,
Nordlands Kinder,
OB-VB 09,
Oeventrop Freienohl,
Optimisten Lippstadt e.V,.
OSTBORUSSEN,
Owl ist schwatz-gelb,
Piunborussen,
Projekt Borussen.TV,
Rainbow-Borussen,
Reisegruppe Elend,
Reisegruppe Löwe,
Rennsteig-Borussen,
Revierborussen,
Revierfreunde,
Rock the Block Schwerte,
Rude Boys Dortmund,
Ruhrporters09,
Russweiherborussen,
Saale Borussen,
Saarporters 09,
Schmallenberger Sauerland,
Schneller Reifen Hamburg,
Schwaben Supporters Ellwangen,
Schwabenborussen e.V.,
Schwarz Gelbe Devils Euskirchen,
Schwarz Gelbe Jungs Berlin,
Schwarz Gelbe Salzsäue Lüneburg,
Schwarz-Gelbe Revier Borussen,
Schwarz-Gelbe-Meisterjäger,
Schwarz-Gelber Süden,
schwatzgelb.de,
Sectatores-Tremoniae,
Sektion Thurgau,
Solitude Borussen,
SONNENKÖNIGE 93,
Spreeborussen Berlin 1993,
Supporters Dormagen,
Supporters Holzwickede,
Supporters Schwarz-Gelb,
Supporters Unlimited 2008,
Supporters Warburgerland,
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THE WANDERERS MVTHE WANDERERS MV,
Totale Offensive BVB,
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Tupamados,
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Unser ganzes Leben nur der BVB,
Zone 09

Donnerstag, 2. September 2010

Der Vollkasko-Fan

Nachdem ich mich gestern ja schon ein wenig über den Bestellvorgang beim BVB in Bezug auf die Europaleague-Karten ausgeheult habe, kann ich da ja eigentlich weitermachen. Man ist schließlich alt und damit wird man immer mehr wie Walldorf und Stattler und ist nur noch am meckern, meckern, meckern. Wo wir also gerade auf dem Kreuzzug sind, wird es mal Zeit die Europacup-Lutscher ins Visier zu nehmen. Also diejenigen, die immer extrem viel reden, ankündigen zu fahren und bei denen man dann weiß, dass sie doch niemals handeln. Um jetzt keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn Leute nicht fahren können, weil sie entweder kein Geld oder keine Zeit haben. Das ist das normalste von der Welt und es ist eher die Ausnahme, dass man das alles schafft. Denjenigen, die nach der Auslosung bereits beim Umsteigen in London buchen konnten, weil sie sowohl Zeit als auch Geld haben und sicher sein können, dass sie eine Karte bekommen, haben meinen vollsten (positiven) Neid.

Was dagegen nervt sind diejenigen, die lautstark ankündigen, dass sie fahren wollen, wenn denn alles klappt. Man würde ja sofort buchen, wenn man sicher wüsste, dass man ein Ticket bekommt. Und mit dem Chef muss man auch noch mal reden. Und man will erst mal abwarten, weil man ja mit anderen zusammen reisen will. „Wie fahrt ihr denn?“ Und dann stellt man im Laufe der Zeit fest, dass die Preise gestiegen sind und das auf einmal doch zu teuer ist. Aber man hätte ja gebucht, wenn die Umstände nicht wären. Böse Welt. So ist das Leben eben. Ich habe auch noch nicht alles gebucht, weil ich gerade nicht das Geld habe alles durchzubuchen und eben auch noch nicht mit meinem Arbeitgeber reden konnte. Das mit meinem Arbeitgeber ist eh nicht planbar. Der ist extrem tolerant, aber es kann mir auch kurzfristig passieren, dass ein Projekt reinkommt, dass mir die Fahrt zu nichts macht. Ich arbeite halt nicht bei der Post. Dann müsste ich halt Kohle in den Wind schreiben. Und ich sitze gerade auch nicht auf einem Sack mit Gold. Aber irgendein Risiko hat man halt immer, wenn man nicht gerade reicher Privatier ist.

Auch wenn es sich dabei nur um eine Gruppe handelt (Gruß von Magath): Mich nervt diese Vollkasko-Mentalität. Man will alles auf dem Silbertablett serviert bekommen und bloß kein Risiko eingehen. Auf keinen Fall buchen und dann feststellen, dass man doch keine Zeit hat. Ich ziehe den Ausdruck Vollkaskomentlität zurück. Das würde ja heißen, dass man sich gegen Risiken absichert. Man geht aber stattdessen keine Risiken ein.

Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

Mittwoch, 1. September 2010

Neulich bei der Kartenbestellung

Ich wollte die Montag meine Dauerkarte in die drei Tickets für die Heimspiele der Europaleague-Gruppenphase umwandeln. Also mal online gegangen und bei bvb.de den Ticketshop angeclickt. Dummerweise konnte ich mich nicht einloggen. Was soll den der Scheiß?


Ich habe Schwierigkeiten mit der Buchung, an wen kann ich mich wenden?
Sollten Sie mit der Buchung in unserem BVB-Online-Ticketshop Schwierigkeiten haben, können Sie sich montags bis sonntags in der Zeit von 8:00 bis 20:00 Uhr entweder per E-Mail (kundenservice-bvb@eventim.de) oder unter der Rufnummer 01805 – 51 53 04 (0,14 €/min., Mobilfunkpreise max. 0,42 €/min.) an unsere Onlineshopbetreuung wenden.


Das klingt doch sinnvoll, also greift man zum Rohr „Guten Tag, ich kann mich nicht einloggen“. Freundlich wurde mir geholfen und mein Anmeldename genannt, der nicht deckungsgleich ist mit dem bei bvb.de und den ich schlicht vergessen hatte. Aber wo kann ich denn jetzt meine DK umwandeln? Ich halte mich im allgemeinen für recht netzaffin und nicht dumm, aber ich sah nichts, was darauf hindeuten würde, das man hier eine Karte für die EL bekommt Die Kollegin von Eventim lustigerweise auch nicht. Sie vermutete einen Fehler im System. Probieren Sie es heute Abend noch mal. Ein „Fehler im System“ und „probieren Sie es später“ ist übrigens das Synonym für „Ich weiß es auch nicht und will es Ihnen so nicht sagen und hoffe, dass sich dann wer anders darum kümmert“. Am nächsten Tag loggte ich mich wieder ein, um festzustellen, dass ich wieder an der Hürde scheiterte den Punkt zu finden, wo ich meine Karten umwandeln kann. Also griffen ich mal wieder zum Hörer, um erneut festzustellen, dass die Mitarbeiterin – natürlich nicht dieselbe – es wieder auch nicht wusste. Ob ich denn eine Option hätte. „Na, ich habe doch einen Sitzplatz“. „Ja, aber sie können zu Beginn der Saison ankreuzen, ob der mit Option ist oder nicht“. Was? Seit wann das denn? Oh Gott, habe ich was übersehen? Nämlich die Auswahlmöglichkeit zwischen „Wollen Sie den BVB auch in der Europaleague sehen“ und „Ich erkläre unwiderruflich den BVB niemals, aber auch unter keinen Umständen in der Euopaleague verfolgen zu wollen und verzichte lebenslang auf meine Karten für alles was nur nach Europapokal riecht“? Und habe ich – hektisch wie ich bin – mein Kreuz bei Möglichkeit zwei gemacht? Schreckliche Bilder zogen in mir hoch. Der BVB im Halbfinale gegen Liverpool und ein weinender MauriciusQ vor der Tür, der leider nicht reindarf. Ich bekam noch die Nummer der Geschäftsstelle und den Rat dort anzurufen. Aber geistig fühlte ich mich schon auf dem Weg zum Galgen. Adieu Europapokal!

„Guten Tag, ich habe Probleme bei der Kartenbestellung. Habe ich vielleicht keine Option für die EL? “ „Geben Sie mir doch mal ihren Login“ Sehr gerne. „Ah, Herr Quambusch“. Wie jetzt „Ah, Herr Quambusch“? Kennt man sich? Sie sagt das „Herr Quambusch“ eindeutig so, als würde man sich kennen. Ich kenne ja nun auch inzwischen ein paar Leute die beim BVB arbeiten, aber die Stimme kommt mir nicht vertraut vor. Aber egal. „Wieso Option? Sie haben doch einen Sitzplatz“. Super, erst wird man verunsichert und nun wirkt man auch noch doof. Was soll man da sagen? „Sie müssen das entschuldigen, ich habe mich weinend vorm Stadion gesehen und war verunsichert?“ klingt irgendwie extrem unmännlich. Ich sagte daher möglichst cool „Sag ich ja“ und klang dabei reichlich bescheuert. Wie dem auch sei: Die weibliche Stimme am Rohr war nicht nur freundlich, sondern auch kompetent und führte mich durchs Menü. Wie bereits erwähnt halte ich mich nicht für ganz dumm, was so was angeht, aber der Buchungsvorgang beim BVB ist wie mit einer Frau Tango zu tanzen. Sie will geführt werden. Und jeder Fehlschritt macht alles zu nichte. Wobei man sich auch nicht mich Bewegungslegastheniker beim Tango tanzen vorstellen will. Aber egal, ich brauche ein Bild und der Buchungsvorgang beim BVB ist nichts, was unter der Rubrik "leicht und verständlich" zu suchen wäre. „Finden Sie nicht, dass der Buchungsvorgang etwas kompliziert ist?“ sage ich und frage mich dabei immer noch, ob ich vielleicht doch einfach zu doof bin, nur um das erleichtert festzustellen, dass ein System auch idiotensicher sein muss, ich also definitiv aus dem Schneider bin und mit gutem Gewissen blöd sein kann. „Wäre das kein Thema für den Blog?“ höre ich am anderen Ende der Leitung. Ach daher weht der Wind. Hier kann man nicht mal mehr unerkannt im BVB System rumstümpern. Aber wo sie recht hat, hat sie recht. Ist ein Thema für den Blog. Ein ziemlich langes sogar, wie ich gerade feststelle.

Nur wie komme ich jetzt raus aus der Nummer, dass ich dabei doch irgendwie ein wenig dümmlich wirke?