Montag, 28. Februar 2011

Uli Hoeness und die große Fresse

Nun habe ich seit dem Sieg gegen die Bayern zweimal geschlafen und die absolute Euphorie weicht einem Gefühl der Zufriedenheit und Ruhe. „Ruhe“ ist ein wirklich gutes Stichwort. Selbige werden die Bayern nun bis zum Ende der Saison geben ohne pausenlos zu erzählen, dass sie nun noch mal angreifen werden, der BVB eine Krise bekommt oder weiß der Teufel was die sonst noch so reden. Hätten wir verloren müssten wir außerdem wohl überall lesen, dass wir eigentlich nur deutscher Meister geworden sind – ich hoffe, dass da nichts mehr schief geht – weil sich Robben in der Hinrunde verletzt hat. Und mit dem wäre es ganz anders ausgegangen. Nun hat er aber gespielt, der Überflieger und was hat es ihnen genützt? Nein, wir werden nicht deutscher Meister von Gnaden des FC Hollywood, wenn wir es werden, dann weil wir dieses Jahr einfach besser sind als die. Der BVB ist die beste Mannschaft der Saison 10/11, da beißt die „beste Flügelzange Europas“ nicht mal den Hauch eines Fadens ab. Die kommt nicht mal in die Nähe des Fadens. Das einzige was beißt ist Uli Hoeness. Und zwar vor Wut in den Tisch.

Eigentlich finde ich die Bayern ja gar nicht so unsympathisch und die Mannschaft ist ohne Frage ein Aushängeschild des deutschen Fußballs. Aber mir geht deren Lautsprechertum auf den Sack. Arnd Zeigler hat es gestern in „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ schön ausgedrückt. Er sagte sinngemäß, dass die Bayern einfach mal auf Folklore verzichten sollen, Fußball spielen und akzeptieren, dass derjenige der oben ist halt der beste Verein ist. Wobei... natürlich haben die Wortgeplänkel im Vorfeld was. Das gehört einfach zum Fußball dazu. So gesehen bin ich also inkonsequent, wenn ich sage, dass Hoeness die Fresse halten soll und ziehe meinen Einwand zurück. Der soll die Klappe schön aufreißen und bekommt sie noch schöner gestopft!

Ich wünsche Euch eine schöne Woche!

Sonntag, 27. Februar 2011

Ich danke Gott auf Knien für diese Saison

Zurück aus „Minga“. Keine Russen im Nachtzugabteil, sondern drei BVB Fans aus Hannover und ein komisches Lehrerpaar. Ich weiß zwar nicht genau, ob die Lehrer waren, aber sie sahen so aus udn benahmen sich so. Aber die Russen wären mir auch egal gewesen, denn ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Ich könnte wildfremde Menschen knutschen und habe das breiteste Grinsen der Welt. Wie unfassbar geil ist das alles und wie wunderbar ist diese Mannschaft und ist dieser Trainer?

Ich dreh einfach nur durch und kann mich nur an wenige Tage in meinem Leben erinnern in denen ich glücklicher war. Eigentlich an keinen. Maximal kenne ich einige Tage an denen es mir genauso ging. Ich fühle mich wie frisch verliebt. Nur, dass meine Liebe schon 101 Jahre alt ist. Was macht dieser Verein eigentlich mit uns? Meine Fresse, dass ich sowas erleben darf. Ich glaube zwar nicht an Gott, aber ich möchte ihm trotzdem auf Knien für diese Saison danken. Und wenn es ihn doch gibt stehe ich für alle Zeiten bei dem in der Kreide. Aber sowas von. Ich hätte nicht gedacht, dass es so eine perfekte Fußballsaison gibt und dass ich sie im Stadion erleben darf.

Nach 20 Jahren mal wieder in München gewonnen, das erste Mal überhaupt im Schlachboot. Unfassbar. Beim letzten Auswärtssieg bei Bayern war ein nicht geringer Teil der heutigen Fanszene noch nicht oder gerade erst geboren. Mir ist heute bei der Zugfahrt noch mal klar geworden, dass wir wahrscheinlich die beste Saison sehen, die je eine BVB Mannschaft gespielt hat. Von dieser Truppe wird man in den Geschichtsbüchern in 50 und 100 Jahren mit Bewunderung reden. Man wird sie mit irgendeinem Namen historisch einordnen und einen ganz große Abteilung im Borusseum frei räumen. Und wir waren live dabei, als diese Geschichte geschrieben wurde Ist das überhaupt noch zu toppen? Was soll das noch toppen? Ist 2012 nicht ein Championsleague-Endspiel in München?

Man wird ja noch mal träumen dürfen

Samstag, 26. Februar 2011

Tod oder Gladiolen?

"Tod oder Gladiolen" ist der Spruch für den van Gaal wohl immer in Erinnerungen bleiben wird. Wobei ich mich immer noch frage, was genau "Gladiolen" sind. Aber egal, es gibt wohl welche zu erringen. Den "Tod" kann aber nur der holländische Eierzeiger finden, denn wir können das entspannt angehen. So bin ich zwar angespannt und habe eine Scheißgefühl - wann habe ich das nicht - aber was sollen wir verlieren. Wenn wir ohne Punkte aus Bayern zurückkommen, haben wir immer noch 10 Punkte Vorsprung auf die Bazis. Allerdings werden die Bayern im Falle eines Sieges soviel Sprüche reißen, dass man denken kann SIE hätten 10 Punkte Vorsprung und der SPort 1 Doppelpass wird onanieren. Das hält kein Mensch aus.

Also haut sie bitte einfach weg.

Freitag, 25. Februar 2011

Vor welchen Bayern sollen wir eigentlich erzittern?

Jedes Jahr fahren wir nach München und bekommen von denen einen auf den Sack. Dabei sahen die letzten beiden Jahre gar nicht so schlecht aus. Aber am Ende stand wieder nichts auf dem Punktezettel. Dieses Jahr ist Schluss damit. Ende Gelände! Aus die Maus! Mein obligatorisches schlechtes Gefühl ist immer noch da, aber ich frage mich warum eigentlich? Klar sind die Bayern auch immer noch die Bayern und natürlich ist das auf Jahre gesehen die Top-Mannschaft, aber muss man deswegen in dieser Saison vor deren Graupenabwehr wirklich Angst haben? Muss ich mir ins Hemd machen vor einer Truppe die einen 2:0 Vorsprung in Köln verspielt? Und ist den Bayern mit ihren markigen Sprüchen eigentlich mal aufgefallen, dass sie 13 Punkte Rückstand auf uns haben? Und das nicht, weil die so generös waren.

Aber so sind sie unsere Bayern, kaum gewinnen sie mal zwei Ligaspiele in Folge reden sie von einer Serie. Und ihre "Aufholjagd" hat sie ja auch schon einen Punkt an uns näher ran gebracht. Meine Damen und Herren, Sie sehen mich beeindruckt.Tadaaa und Tusch. Klar, die Bayern habe Robben und das ist unbestritten ein Weltklassespieler, der ein Spiel entscheiden kann. Frag nach in Gelsenkirchen. Aber die Bayern haben auch van Gaal, der sich bestimmt wieder einen genialen Schachzug in der Abwehr einfallen lassen wird. Er könnte mal Müller als Außenverteidiger aufstellen. Der ist ja da recht kreativ, das Feierbiest.

Wie groß die Wut und Verzweiflung der Bazis ist merkt man doch sehr gut an den Aussagen von Uli Hoeness, dass sie mit mindestens 2 Toren Unterschied gewinnen und eh auch allen Positionen besser sind. Ich such dann mal das Gegenstück zu Manni Bender. Oder zu Hummels. Und sollte Roman spielen können wir auch gerne mal die Torhüter vergleichen. Und ob Nuri und Mario nun die Vollgraupen sind? Aber selbst wenn: Fußball ist ein Mannschaftssport. Und da frage ich mich vor welchen Bayern ich erzittern soll?

Um das mal klar zu machen, ich bin nicht der Meinung, dass wir da aufschlagen und alles weghauen. Gut, auf den Rängen werden die wieder kein Land sehen, aber auf dem Platz wird das spannend. Und da ist es nicht mal im Ansatz so, dass wir gegen die Bayern keine Chance haben. Das Spiel beginnt bei 0:0 und wir hatten schon deutlich schlechtere Truppen. Klar, wenn Mitch spielt haben wir da eine unplanbare Komponente, aber das führt ja nicht automatisch zum Misserfolg. Das wird ein spannendes Spiel morgen, soviel steht fest. Und vielleicht verlieren wir auch miit zwei Toren Untersched, aber vielleicht gewinnen wir auch mit zweien.

Es gibt nicht, aber auch gar nichts, vor dem wir morgen Angst haben müssten.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Liegewagen sind kein Rock´n Roll

Bevor ich zum heutigen Thema komme möchte ich Euch darauf aufmerksam machen, dass in der Kategorie „Über den Tleerrand“ seit heute RentonMarc´s Blog zu finden ist, der meiner Meinung nach immer einen Blick lohnt.

Unsereins muss ja am Samstag nach München. Wir haben in der Rückrunde viele Samstagsspiele und eigentlich keinen Grund uns zu beschweren. Trotzdem ist das Spiel um 18:30 und für uns Norddeutsche ist es nicht leicht zurück zu kommen. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder einen ICE mit umsteigen in einen Nachtzug, der auch einen Wagen als D-Zug hat. Mit dem bin ich letztes Mal gefahren. Das war das Klischee einer Fußballfahrt: Der Fußboden voller Alkohol, das Klo versifft bis zum geht nicht mehr und Leute die in der Gepäckablage schlafen. Soweit also durchaus mit unterhaltsamen Zügen ausgestattet, aber eben auch sauanstrengend.Ich habe im Moment extrem viel Stress und auch wenn so Fahrten einem die Illusion geben, man wäre wieder jung, zeigt der Körper Dir was er von dieser Illusion hält: Nichts. Es gibt parallel noch einen Nachtzug, der zwar tatsächlich später da ist als die andere Verbindung und Aufpreis kostet , aber eben ohne Umsteigen auskommt. Für gestresste Menschen die bessere Option.

Dummerweise beschied mir die Dame im Reisezentrum der Bahn, dass der Zug ausverkauft sei. Es gebe nur noch Liegewagen. 20€. Was macht man jetzt? Wenn ich das Wort „Liegewagen“ nur höre wird mir schlecht. Der innere Kampf beginnt: Was ist schlimmer: Schnarchende russische Reisende oder Umsteigen und Rückenfeindliches sitzen auf dem Fußboden? "Der Russe" hat gewonnen - so isser der Iwan - und wird nun von mir mit meiner Anwesenheit beehrt. Ich wie nicht warum, aber ich finde alleine das Wort "Liegewagen" so ekelig, dass ich kotzen möchte. Aber die Vorstellung ansonsten gar keinen Schlaf zu bekommen ist noch schlimmer. Liegewagen sind kein Punkrock, ich gebe es zu. Aber ich bin deutlich zu alt für Rock´n Roll. Liegewagen sind aber auch nicht mal Luxus.

Liegewagen sind einfach nur Scheiße

Mittwoch, 23. Februar 2011

Der Fußballsöldner

Der Fußballsöldner ist ein gemeines Wesen aber nicht leicht zu erkennendes Wesen. Er tarnt sich gut und intensiv und gibt sich oft erst Jahre später als solcher zu erkennen indem er von einem großen spanischen Verein in zu einem Vorortverein in Gelsenkirchen wechselt, obwohl er früher T-Shirts gegen diesen Verein verkauft hat. Der Fußballsöldner versucht sein Söldnertum hinter auffälligen Gesten zu verstecken an denen er aber für den aufmerksamen Beobachter zu erkennen ist. Besonders beliebt bei dieser Spezies ist z.B. das Küssen des Vereinsemblems, das eine Nähe zu einem Verein vorgaukelt, die auf Grund seines Lebenslaufes nicht vorhanden sein kann. Und wenn er dann kurze Zeit später doch wechselt, dann mit der Begründung, dass er endlich zu einem Topverein will. Gut, manchmal geht das natürlich schief. Nehmen wir z.B. hypothetische Beispiel ein Fußballer würde aus dem beschaulichen Dortmund nach Hamburg wechseln, weil er endlich im Europacup spielen will. Um dann festzustellen, dass sein Ex-Club um die deutsche Meisterschaft spielt, während er sich in Hamburg im grauen Mittelmaß wiederfindet dem er doch zu entfliehen hoffte. Parallelelen zu irgendwelchen kroatischen Nationalspielern mit Schweizer Hintergrund sind aber mal sowas von zufällig, dass sie geradezu ausgeschlossen sind.

Jetzt mal ernsthaft: Ich hasse Fußballsöldner. Wobei ich jetzt nicht den Anspruch habe, dass jeder Spieler bei uns aus der Jugend kommen muss und bis zum Karriereende bei uns spielt. Das ist Quatsch und würde natürlich nicht mehr funktionieren. Ich erwarte aber durchaus von einem Fußballspieler, dass er sich mit dem Verein für den er kickt identifiziert und zumindest den Anspruch hat was zu hinterlassen. Ich weiß, dass das ein heerer und wahrscheinlich naiver Anspruch ist, aber das macht ihn ja nicht schlechter. Und ich meine mit Identifikation ja auch nicht, dass er irgendwelche Liebesschwüre absondert und sich vor Folklore überschlägt, sondern dass er sich auf den Verein einlässt. Alles kein Hexenwerk. Eigentlich verlange ich von einem Arbeitgeber nicht mehr als jeder Arbeitnehmer auch macht.

Ein wie ich finde perfektes Beispiel ist – mal wieder – Jürgen Klopp. Unser Trainer ist keiner der von morgens bis abends erzählt, dass er schon immer beim BVB arbeiten wollte und nun sein Traum in Erfüllung gegangen ist und er schwört uns auch nicht ewige Treue. Aber man hat bei ihm eben immer das Gefühl, dass er weiß, dass er bei einem besonderen Verein ist und dass der Club nicht nur seine Hure ist, sondern eben auch etwas, was ihn prägt und bei dem er was hinterlassen möchte. Und der bei ihm etwas hinterlässt. Und das eben nicht durch Sprüche, die so platt sind als würde man dringend mal vögeln wollen, aber die Frau will Liebesschwüre hören. Aber Klopp weiß eben, dass die Leute viel mit dem Verein verbindet und er deswegen eine Verpflichtung hat.

Ich verlange von einem Spieler oder Trainer nicht, dass er sich für alle Zeiten an uns verschreibt. Im Gegenteil. Spieler die so tun als wäre das so – Ausnahme Großkreutz – finde ich sehr verdächtig. Denn natürlich ist für die Fußballprofis Fußball ein Job. Und als solchen müssen sie ihn eben auch wahrnehmen. Und wenn sich beim aktuellen Verein keine Perspektive auftut, dann muss man eben gehen. Oder auch wenn sich bei einem Verein eine bessere Perspektive auftut. Wer zu Barca oder Real gehen kann, der wird dies natürlich auch tun. Er wäre andernfalls dumm. Schwierig wird es eben nur, wenn der betreffende Spieler theatralisch einen Wechsel in der Bundesliga ausschließt, um dann kurz danach bei den Bayern zu unterschreiben. Oder wenn man das Gefühl hat, dass den Spieler nichts an dem Club interessiert außer dem Gehaltscheck. Das ist übrigens der Grund, warum ich Lucas nicht mag, weil ich ihm genau das unterstelle. Aber das Thema hatten wir schon.

Aber es geht auch anders: Ich glaube z.B. nicht, dass Nuri immer bei uns spielen wird. Der wird irgendwann ein Angebot eines Clubs bekommen der objektiv größer ist als wir und wenn er sich entscheidet das anzunehmen, dann ist das völlig okay. Wer in seiner Karriere weiterkommen will, macht nichts unredliches. Aber ich denke, dass Nuri im Herzen immer auch Borusse bleiben wird und wir immer einen Platz im Herzen für Nuri haben, Natürlich hoffe ich, dass Sahin dann doch noch ein paar Jahre bei uns bleibt. Aber es gab einen BVB vor Nuri und es wird auch einen nach ihm geben. Egal wie groß er als Fußballer noch wird, er wird nie die Größe des BVB erreichen.Schön wäre es eben, wenn wir – bildlich gesprochen – einen schönen Platz in der Borusseumsvitrine für Sahin hätten.

Ich freu mich einfach, wenn ich das Gefühl habe, dass wir für einen Spieler mehr sind als der nächste Gehaltscheck. Aber Loyalität ist keine Einbahnstraße. Man kann nicht etwas fordern was man nicht vorlebt. Wenn uns egal ist, wer die Tore schießt, dann sind wir nicht besser als das was wir kritisieren. Dass es auch anders gehen kann, zeigten doch Beispiele einiger ausländischer Spieler. Obwohl er gar nicht lange bei uns gespielt hat ist das Verhältnis von Murdo McLeod zum Verein und seiner Fans zu ihm immer noch was besonderes. Und kaum jemand wird wohl die Emotionalität vergessen mit der Jan Koller vor der Süd gefeiert wurde als er für Nürnberg spielte. So würde ich mir das immer wünschen. Beruf ja, Hure nein.

Mag sein, dass ich das alles viel zu idealistisch sehe. Aber wenn ich das nicht täte würde ich aufhören Fan zu sein.

Dienstag, 22. Februar 2011

Großkreutz und die große Klappe

Kevin Großkreutz fällt in letzter Zeit sehr gerne durch eine große Klappe auf, z.B. durch die Ansage dass der BVB in der Rückrunde kein Spiel mehr verlieren wird Ich bin hin und hergerissen, wie ich das interpretieren soll. Wahrscheinlich ist es nicht schlecht vor dem Spiel gegen Bayern Selbstbewusstsein zu demonstrieren – das machen die Bazis schließlich auch seit Jahren – aber irgendwie hat sowas immer einen unangenehmen Geruch. Gut, ich bin nun selberniemand, den man im Duden unter „bescheiden“ als Beispiel findet, aber jeder muss eben auch die Jacke ausfüllen, die er vom Haken nimmt.

Und hier kommen wir zu dem Punkt, der mich stört. Kevins Leistung ist nun in den letzten Spielen nicht richtig schlecht gewesen, aber auch nicht zum niederknien. Und da wird es mit großen Ansagen irgendwie schwierig. Wenn Diego Maradona als wahrscheinlich größter Fußball aller Zeiten eine dicke Lippe riskiert ist das eins. Aber wenn das Kevin als Jungnationalspieler macht was anderes. Mir wäre es lieber, wenn es sich auf seine Leistung konzentriert und dann eine große Lippe riskiert.

Also Kevin: Erst den Bazis zwei Tore einschenken, dann Interviews geben!

Montag, 21. Februar 2011

"Wegen Dir kenne ich die Bichs"

Es passiert mir ab und, dass ich von Leuten angesprochen werde die mich kennen, bzw. natürlich nicht mich, sondern meinen Blog oder irgendeine andere Aktivität und seltsamerweise auch mein Gesicht. Ich bin natürlich nun nicht Günther Jauch und kann mich vor Anfragen nicht retten, aber ab und zu kommt es wirklich zu skurrilen Situationen, wie z.B. Leuten, die mich beim pinkeln fragen, ob ich nicht MauriciusQ wäre. Weit vorne in der Liste der komischen Begebenheiten ist die Mail von einem Menschen, der mir schrieb er hätte mich in der Bahn gesehen, aber sich nicht getraut mich anzusprechen, was ich wirklich schräg finde. Ich bin ein alter, übergewichtiger Blogger und nicht der Papst.Ich steh eh nicht gerne in der Öffentlichkeit. Das klingt jetzt vielleicht komisch, wenn ich das sage, aber ist wirklich so. ABer das man Hemmungen hat mich anzusprechen finde ich echt merkwürdig. Ich bin doch kein Rockstar. Allerhöchstens die dickste One-Man-Boyroup der Welt.

Letzens traf ich im Zug nach Hamburg wen, der dann als ich mich als Marc aus Hamburg vorstellte, sich als Blogleser outete und total glücklich meinte, dass er wegen mir auf die Bichs gekommen wäre. Und dafür würde er mir echt danken. Das war ja irgendwie doch ein vergiftetes Lob, denn er hätte ja auch einfach mal sagen könne wie toll „Hamburg schwarz-gelb“ ist. Aber er wollte wohl nicht lügen. Naja, soll er halt Spaß mit den Bichs haben. Cretin! Ich werde die erst mal von der Linkliste nehmen. So ein Bich ist alleine doch gar nicht lebensfähig. Sollen die sich ihre Leser doch selber erkaufen. Pah! Ich nehm ab sofort pro Link ein Bier.

Getoppt wird das aber noch mal von einer Situation am Hbf. Ich gab einem Pfandsammler meine Flasche und kam mit ihm ins Gespräch als mich von rechts jemand ansprach und meinte: Du bist MauriciusQ oder? Um auf meine verwirrte Frage woher er das wisse zu antworten:“ Ich habe Dich an der Stimme erkannt. Du machst doch den Podcast“

Manchmal ist mir das nicht geheuer.

Sonntag, 20. Februar 2011

Sie reden über Heavy Metal

Seit gestern sind wir also Rasenverlegerversager Besieger Besieger, was aber keine große Kunst war. Die Leistung der Mannschaft war insgesamt gut, wobei da einige Ungenauigkeiten und Fehlpässe bei waren, die man sich gegen die Bayern besser nicht erlaubt. St. Pauli war gestern wirklich kein Gradmesser und auch das mit Abstand schlechteste, was ich in dieser Saison im Westfalenstadion gesehen habe. Die einzige Chance der Hamburger wurde von uns generiert. Das war es dann aber auch. Wenn wir nicht wieder so eine elendige Chancenverwertung gehabt hätten wäre 4:0 das passender Ergebnis gewesen.

Ich merke langsam, dass ich ein Problem mit dem FCSP bekomme, weil mir gewisse Verhaltensweisen und Umstände einfach auf den Keks gehen. Dass die meisten St. Pauli-Fans ein wenig alternativer aussehen damit kann ich ja noch gut leben. Das finde ich sogar ganz sympatisch. Es muss wirklich nicht alles gleichgemacht werden und so eine andere Szene tut dem Fußball sehr gut. Aber da sind schon auch echte Graupen bei.Irgendwie war das, was da gestern im ICE unterwegs war zu nicht geringen Teile so Lehrertypen. Bisschen alternativ, aber im Herzen doch grundspießig.Und auch deren Ultra-Szene hat mit diversen Widersprüchen zu kämpfen. Um mal einen von unsere WET Besatzung zu zitieren: „Was ich ja lustig fand waren die ganzen Kommunisten-Ultras, die da mit den schweineteuren Northfacejacken rumlaufen“. Was mir auch latent auf den Sack geht, dass die über alles mögliche reden, außer über Fußball. Jemand bracht es gestern in der „Roten Erde“ auf den Punkt: „Die reden über Heavy Metal. Die sind in der Hauptstadt des Fußball, gehen gleich ins schönste Stadion der Welt und reden über Heavy Metal“. Da ist es dann kein Wunder, dass diverse St. Paulianer nicht wussten, dass Asimoah nicht spielt. Wenn man sich nicht für den Sport interessiert entgeht einem sowas schon mal.

Der Support von war gestern eher mäßig. Allerdings war es – und das ist mir wichtig – in den entscheidenden Momenten wirklich laut. Nach dem 2:0 war es dann deutlich leiser, weil es auch überflüssig war. Wir hätten Roman auswechseln können ohne in Gefahr zu geraten dass die Gurkentruppe da noch ein Tor erzielt. Der Support der St. Paulianer war in den ersten 30 Minuten gut. Danach hat man aber auch nicht mehr von ihnen gehört, was bei dem klaren Spielstand aber auch kein Wunder war. Optisch machte das schon was her, auch wenn da dann doch die irgendwie auch merkwürdige Dinge passierten. Auch ich bin gegen Rassismus im Stadion, aber ob man eine riesengroße „Antifaschistische Aktion“-Fahne im Block schwenken muss, wage ich zu bezweifeln. Das ist dann selbst mir zu politisch. Ich bin weit weg von diesem „Linksradikalismus ist genauso schlimm wie Rechtsradikalismus“-Geblubber, aber politische Fahnen gehören nicht in den Block.

Was mich aber am meisten nervt ist, dass die braunweißen „Lüdenscheid“ sagen, weil das Schwabbelschwein diesen Begriff benutzt. Dieses unreflektierte nachplappern von blauweißen Kampfbegriffen geht mir auf den Keks. Wenn sie meinen, dass das unfassbar lustig ist, sollen sie das tun, aber müssen dann damit leben, dass ich halt meine Schlüsse draus ziehe. Wer „Lüdenscheid“ sagt positioniert sich und wenn der FCSP gerne mit Gazprom in einer Ecke stehen will: Bitteschön. Dann muss man aber auch damit leben, dass es wenn es klatscht kein Beifall ist. Mag sein, dass die das lustig finden, aber ich bin total humorbefreit, wenn es um GE geht.

St. Pauli ist auch meiner Beliebheitsskala deutlich abgesackt.

Samstag, 19. Februar 2011

Feels like Simon von Utrecht

Ich fühle mich heute wie Simon von Utrecht. Ich takele die "Bunte Kuh" und mache mich auf die Jagd nach Leuten die unter Jolly Roger fahren. Gib Störtebecker und seinen Leuten.

Die 12 Meter nach Hause schaffen die auch ohne Kopf.

Freitag, 18. Februar 2011

Hamburg schwarz-gelb goes Hassprediger: Warum ich Asamoah scheiße finde

Liebe St. Paulianer,

bei Euch muss man ja vorsichtig sein, ihr erklärt ja gerne die Welt in irgendwelchen „–ismen“. Ihr seid eh ziemlich unlocker geworden im Vergleich zu früher. Und irgendwie komisch. USP verpasst den Derbysieg, weil sie sich im Block unbedingt mit den Bullen anlegen müssen. Wahrscheinlich fühlt ihr Euch gut, weil ihr es der Staatsmacht gezeigt habt. Dafür beißt ihr Euch in 20 Jahren in den Arsch, dass ihr nicht dabei gewesen seid. Und für was: Weil ihr zündeln musstet wie die Blöden.
Aber ehrlich gesagt ist mir Euer zündeln so egal wie Eure Gruppe an sich. Und ihr macht ja auch viele richtig. Jeder muss wissen, wie er seine Prioritäten setzt. Entschuldigung. Ich meine natürlich „Jede/r muss wissen wie er /sie seine PrioritätInnen setzt“. Dieses ultracoole abfackeln von Pyro finde ich einfach überall scheiße. Aber völlig unabhängig davon, dass ich Euch so mittelcool finde, lasst mich versichern, dass uns eines vereint: Die Abneigung gegen Rassismus. Denn während ich Euch irgendwie uncool finde, finde ich RassistInnen (immer schön korrekt bleiben) abgrundtief scheiße. Aber ich will eigentlich gar nicht über USP, St. Pauli oder sonst was schreiben, sondern über einen Eurer Spieler. Ich wollte euch nur versichern, dass ich die nun folgende Aussage fern von jedem Rassismus treffe: Gerald Asamoah ist das dümmste Stück scheiße, was dieses Planeten jemals betreten hat.

Nicht weil der Typ schwarz ist, sondern weil der blau ist. So tief blau wie ein einziger Mensch nur sein kann. Außer UGE-Manu natürlich. Wobei bei dem noch erschwerend hinzukommt, dass dessen Hamster im Kopf deutlich zu langsam läuft. Einen Vorwurf, den man Asamoah nicht machen kann. Aber wir waren ja nicht bei Manu und seinen blauen Freunden, sondern bei Gerald . Lasst mich Euch also frei von jedem rassistischem Ressentiment sagen: Wenn ich das Grinsen von der Hackfresse sehen geht mir das Messer in der Tasche auf. Ich möchte diesen Menschen gerne...nun… zumindest kein Stück Kuchen anbieten.

Irgend so ein Schlauschädel wird jetzt wahrscheinlich einwenden „Wenn der bei Euch wäre würdest Du den geil finden“. Stimmt. Aber wisst ihr was der kleine, aber nicht ganz unbedeutende Unterschied ist: Er ist nicht bei uns. Klar, ich bin froh, dass es Leute wie Pliquett, Großkreutz, Sahin, Neuer oder Asamoah gibt. Die mir 100 mal lieber als Demba Ba. Aber das macht Gerald ja nicht weniger verabscheuungswürdig. Die Geste mit der durchgeschnittenen Kehle hat den Typen für alle Zeiten für mich zu einer persona non grata gemacht, den ich in Dortmund nicht sehen möchte.

Apropos Dinge, die man nicht sehen möchte: Sollte ich im Zusammenhang mit Gerald Asamoah hinter mir Affenlaute hören werde ich demjenigen sofort meine Meinung geigen und notfalls eine donnern. Im Stadion ist kein Platz für dumpfen Rassismus. Aber es ist genauso wenig Platz für das Gerald Asamoah. Mit ist das scheißegal welche Hautfarbe der nach Außen hat, weil der innen so unfassbar blau ist, dass die Ersatzflüssigkeit vor Scham rot anläuft. Also liebe St. Paulianer, egal was man Euch erzählt: Der Typ ist scheiße.

Ach ja und ihr liebe gehirnamputierte Gelsenkirchener Freunde: Ich würde ja sagen: Es ehrt Euch, dass ihr Eure Liebling Gerald hier so verteidigt. Das würde aber voraussetzen, dass ihr sowas wie Ehre kennt. Aber das 99% von Euch ihre Seele für die Meisterschaft verkaufen würden, wage ich das mal zu bezweifeln. Aber wahrscheinlich fällt Euch am Beispiel Asamoah auf, dass Euch so ein Spieler jetzt irgendwie fehlt, wenn man von Einstein Manu mal absieht, vorausgesetzt natürlich ihr kennt den Kader Eures Vereins, was ja selbst Experten nur schwer gelingt. Ich gebe Euch mal einen Tipp: Karimi und Charisteas gehören dazu. Wahrscheinlich kommen ein paar von Euch Affen am Samstag sogar vorbei, um mal wieder einen echten Blauen zu sehen. Aber was rede ich mit Euch überhaupt? Ich bin einfach zu gut für die Welt. Wahrscheinlich schreibt einer ein Buch über mich:

„Der Mann, der mit Halbaffen spricht“

Donnerstag, 17. Februar 2011

Das Hamburger Stadtderby aus Dortmunder Sicht

Ich wohne ja nun in Hamburg, wie weithin bekannt sein dürfte. Deswegen interessiert mich das Hamburger Stadtderby natürlich besonders, auch wenn ich da keinen Favoriten habe. Ich mag sowohl den HSV als auch den FC St. Pauli und es ist mir recht wurscht, wer da gewinnt, wobei mir der Sieg des FCSP aus zwei Gründen ganz gut in den Kram passt.

1. Will ich, dass die in der Liga bleiben, damit ich zwei "Heimspiele" habe.
2. Ich will, dass die nach dem emotionalen Höhepunkt gestern erst mal durch sind, dass sie am Samstag keine Gegenwehr mehr leisten können.

Dass aber ausgerechnet das Schwabbelschein das Tor macht kotzt mich an. Wenn ich die Hackfresse sehe muss ich brechen. Dem würde ich so gerne mal sein dummes Grinsen aus der Fresse treten. Ich hoffe das Arschloch ist verletzt und beschmutzt am Samstag nicht unser schönes Westfalenstadion. Ekelhafter Typ.

Interessant war aber, dass ich nach dem Spie eine SMS von einem Freund bekam, der auch BVB Fan ist.


Derby in HH ist laaaaaangweilig


Auf meine Nachfrage warum kam eine zweite SMS

Weil man merkt, dass das Spiel keine Geschichte hat. Kein Knistern, kaum Hass. 08/15 Spiel einfach. Wir waren ja im Stadion.


später folgte per Mail noch eine Erklärung


Das Derby ist einfach komisch. Habe mich mit X. am Hauptbahnhof getroffen, überall liefen Leute mit Pauli und HSV SZENEklamotten rum, also nicht irgendwelche Kutten. NICHTS, kein Gepöbel, kein Hass...gefühlte 20 Bullen standen da ganz locker rum und haben gescherzt und gefutter. Stell dir das mal bei unserem Derby vor. In der Bahn hörte man dann öfters mal "heute irgendwie 1-0 gewinnen und dann Samstag Bremen 3-0, das ist wichtig". Man hat halt einfach das Gefühl...hm...das ist halt Derby weils 2 Vereine aus einer Stadt sind, für die Aktiven sicherlich DAS SPIEL schlechthin, aber für den Normalo ist es weniger wichtig als Bremen, wieviele heute ihr erstes Spiel gegen Pauli im Stadion gesehen haben...bestimmt einige. Es war halt einfach nicht dieses Kribbeln in der Luft. Grad bei den HSVern war das extrem zu spühren, da ist Werder DER Derbygegner, das Spiel hat Geschichte, wenn man alleine mal an die Spiele vor 2 Saisons denkt. Da ist einfach mehr dahinter und das zeigt mir persönlich: Derby hat nichts damit zu tun wie nah man aneinander liegt, sondern mit der Geschichte. Heute...hm..das hatte sowas von Bochum. Für den kleineren Verein wichtig, für den größeren aber nicht ganz das große Derby (außer für die Aktiven).


Das passt ganz gut zu meinen Erfahrungen, dass es in Hamburg unfassbar viele Leute gibt die beiden Hamburger Vereinen die Daumen drücken. Das wäre bei uns ja auch unvorstellbar. Und der Bochum Vergleich passt ja auch. Für die sind ja die Spiele gegen uns auch DAS Derby, während wir darüber müde lächeln.

Derby ist wenn´s kracht

Mittwoch, 16. Februar 2011

Podcast mit Hansi Küpper – Eure Hilfe wird gebraucht

Ich denke die meisten haben es mitbekommen, aber falls nicht noch mal der Hinweis, dass das Runde 11 vom BVB Podcast Auslaufen mit Sportkommentator Hansi Küppper inzwischen online ist. Die Folge, die Flo mit bemerkenswertem Einsatz in einer Nacht und Nebel Aktion zusammengeschustert hat, gehört neben der Folge über das Borusseum http://www.bvb-podcast.de/?p=455 zu meinen beiden Lieblingsfolgen. Küpper hat wirklich viel zu erzählen.

In diesem Zusammenhang würde ich Euch noch mal um was bitten. Der Podcast wurde ja mit der Intention gegründet Leute die nicht so nah am Fangeschehen sind in selbiges einzubinden. Das gelingt nach diversen Rückmeldungen auch sehr gut, aber mir persönlich immer noch zu wenig. Wir schwimmen zu sehr im Fahrwasser der „Szene“ und werden von Leuten gehört, die eh nah dran sind. Das ist nun nicht schlimm - im Gegenteil -, aber wir würden gerne noch mal eine Offensive starten um den Podcast bei Leuten bekannt zu machen, die nicht so nah dran sind.

Ich würde mich daher freuen, wenn ihr den Podcast auch noch mal in Foren verlinkt, die nicht Fußball nah sind. Fast alle Foren haben ja einen Off-Topic-Bereich in dem sowas gut zu verlinken ist. Oder natürlich auch in anderen Fußball-Foren oder Medien. Gerade die Folge 11 ist auch für Leute die keine BVB Fans sind interessant.

Danke für Eure Hilfe

Dienstag, 15. Februar 2011

Eddie und sein "Leserbrief"

Auch wenn ich die Frankfurter Rundschau lange nicht mehr gelesen habe – ich hatte die in den 90ern mal sogar kurz im Abo – so würde ich sie gefühlt immer noch zu den Qualitätszeitungen in Deutschland einordnen. Wohl wissend, dass die Zeitung einiges an personellem Aderlass hinnehmen musste und sowas nie ohne Qualitätseinbußen geht. Trotzdem lebt die Zeitung immer noch von ihrem Ruf und man – zumindest ich – halte sie für eine der besseren Zeitungen in Deutschland.

Deswegen habe ich es mit einer Mischung aus Amüsement und Verwunderung zur Kenntnis genommen, dass die Leserbriefredaktion eine recht kreative Herangehensweise an den Tag legt. Wobei sie das vielleicht auch gar nicht tut, sondern nur einem geschickten "Betrüger" auf die Spur gekommen ist. Ein verwirrender Fall harret seiner Aufklärung. Sherlock Holmes und Scottland Yard sidn informiert und auch die CIA ist schon am Start. Aber beginnen wir - wie bei jedem spannenden Kriminalfall - mit den Fakten.

So findet sich auf der Leserbriefseite der FR (weiter unten) vom 14.02. folgender Text eines gewissen Waldemar Kwasniok, seines Zeichens Eintracht Fan, der mit folgenden Worten beginnt:

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Leserbrief verfassen soll. Ich bin mir wohl bewusst, dass er in einer Situation geschrieben ist, in der es alles andere als gut läuft. Ich habe mir überlegt, ob ich diese Zeilen auch schon in der Winterpause geschrieben hätte, als wir gerade den neuen Deutschen Meister geschlagen hatten. Wahrscheinlich nicht. Aber dann wiederum: Natürlich sind Analysen und Kommentare im Laufe einer Saison immer nur die halbe Wahrheit. Wer weiß schon, ob wir die nächsten fünf Spiele gewinnen und alles, was ich jetzt anprangere, scheinbar reine Einbildung ist, oder ob wir nächstes Jahr in Liga zwei spielen.


Soweit so unspektakulär. Würde sich nicht im offiziellen Eintracht-Forum ein Post eines gewissen etienneone finde, der mir folgenden Worte beginnt.


Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Fred aufmachen soll. Ich bin mir wohl bewusst, dass er in einer Situation geschrieben ist, in der es alles andere als gut läuft. Ich habe mir überlegt, ob ich den Fred auch schon in der Winterpause geschrieben hätte, als wir gerade den neuen Deutschen Meister geschlagen hatten. Wahrscheinlich nicht. Aber dann wiederum: Natürlich sind Analysen und Kommentare im Laufe einer Saison immer nur die halbe Wahrheit. Wer weiß schon, ob wir die nächsten fünf Spiele gewinnen und alles was ich jetzt anprangere scheinbar reine Einbildung ist, oder ob wir nächstes Jahr in Liga zwei spielen.


Nun könnte man natürlich vermuten, dass der Autor halt mit Klarnamen Waldemar Kwasniok heißt und seinen Recht langen Post auch als Leserbrief an die Rundschau geschrieben hat. Das wäre auch überhaupt nicht abwegig, wäre etienneone nicht mein Kollege und MTV GAME ONE online – Moderator Etienne Gardé der mich überhaupt erst auf diesen Umstand hingewiesen hat. Eddie hat nicht nur eine dezidierte Meinung zu Frauenfußball sondern ist auch glühender Eintracht-Fan. Und heißt eben nicht Waldemar.

Nehmen wir die Spur auf. Waldemar ist nicht nur Eintracht-Fans, sondern auch CDU Wähler

Ich bin zwar auch kein ausgesprochener Koch Fan, aber die SPD zu wählen bedeutet einen Schritt näher zum Einheitssozialimus und zu ‘Ackerbau und Viehzucht’. Hessen und Deutschland werden abgekoppelt werden vom Rest der Welt. Für sozialistische Träumereien a la SPD kann ich mich nicht begeistern. Ich habe jetzt schon Bauchschmerzen, wenn die SPD mit den Linken in eine Koalition eintritt. Dann gute Nacht Deutschland!”


Und dem Islam traut er auch nicht

Die Indianer würden über Herrn Erdogan sagen, er spricht mit gespaltener Zunge. Wer tags zuvor fordert, dass man in Deutschland türkische Schulen und Universitäten einreichten soll und dann seine Landsleute auffordert, Deutsch zu lernen, ist für mich ein Wolf im Schafsfell. Ich persönliche traue den Türken und dem Islam nicht. Das Christentum darf sich in der Türkei nicht offen bewegen, unaufgeklärte Morde an Christen, aber große Worte von sich geben. Der Völkermord an den Armeniern, die Unterdrückung der Kurden …


Sind wir hier dem größten Presseskandal seit der SPIGEL Affäre auf der Spur? Ist gar der Mossad am Werk? Tatsache ist:Es gibt Waldemar wirklich. Ist die FR also einem Leserbriefbetrüger auf der Spur? Ist Waldermar Kwasniok der Professor Moriarty unter den Leserbriefschreibern? Sitz er mit einer Clownsmaske vor dem Rechner steuert von dort seine perfiden Pläne? Oder ist er nur ahnungsloses Opfer der vom Mossad gesteuerten Rundschau? Und müsse Eddie und ich nun um unser Leben fürchten?

Ich werde sicherheitshalber erst mal abtauchen

Montag, 14. Februar 2011

Traditions vs. schlechte Laune

Nachdem ich meine schlechte Laune vom Samstag überwunden habe wird es Zeit doch mal über den Betzenberg nachzudenken. Denn so im Nachhinein betrachtet, war der „Betze“ doch schon ziemlich geil. Alleine die Lage es Stadion oben auf dem Berg als eine Art „Krone“ über der Stadt macht es besonders. Und in der Hoffnung jetzt keinen anderen Verein zu vergessen ist das die optisch beste „Kurve“ der Liga. Nach uns natürlich. Aber was die so an Fahnen im Einsatz haben, macht schon was her. Und eine so große Tribüne Schals in die Höhe halten zu sehen ist auch ziemlich respektabel. Richtig beeindruckt hat mich aber die Wunderkerzen-Choreo der Lauterer. Das sah echt unfassbar gut aus und hat die Choreo der Kölner noch mal getoppt. Die schönsten Dinge sind eben doch meistens die einfachen.

Wenn man Lautern gesehen hat, weiß man wieder warum man in der Bundesliga gegen die Plastikvereine kämpfen sollte. Es liegen Welten zwischen der inszenierten Grütze, die man z.B. in Golfsburg veranstalten – von Hoppelhausen wollen wir gar nicht reden – und der echten Freude am Fußball die man auf dem Betzenberg – oder natürlich auch in Köln, Frankfurt oder beim HSV – spürt. Das gilt es zu erhalten, dafür gilt es zu kämpfen und da darf man nicht aufgeben. Jeder Traditionsverein der wegen eines dieser Kunstprodukte nicht in der Bundesliga spielt ist einer zu viel.

Leider konnte ich das alles am Samstag nicht richtig genießen, weil ich nicht gut drauf war. Ich war eh unmotiviert und hinzu kam, dass ich meine Kontaktlinsen verloren hatte und mit Brille unterwegs. Und ich will nicht mit Brille in den Block, weil ich blind wie ein Maulwurf bin. Wenn ich das Teil im Getümmel verliere, sehe ich vom Rest des Spieles genau nichts. Daher hatte ich meinen Steher gegen einen Sitzer getauscht und saß ganz oben links. Quasi schon unterm Mond. Das war eine Optik, die der Analysesicht von Klopp bei der WM 2006 nahe kam. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht überall rote Kringel hin zumalen und mir zu überlegen, wer gerade wen doppelt. Etwas, was mir sonst so unfassbar egal ist. Diese Sicht war also zwar interessant, aber sie verhinderte, dass ich mich mitreißen ließ, wie es sonst im Steher immer ist. Da muss man sich ja drauf einlassen und hSchlechte Laune Tradioat irgendwann auch Spaß dran. Aber unterm Mond konnte ich mich meiner schlechten Laune hingeben.

Aber für meine Erinnerung ist meine Stimmung egal. Das weiß ich in 10 Jahren ja nicht mehr, wie ich im Februar 2011 drauf war. Aber die Erinnerung an den Betzenberg bleibt und das Gefühl, dass das was erhaltenswertes ist. Auch wenn es eben erst später einsetzte. Gut, wenn ich diesen Blog dann in 10 Jahren lese, weiß ich meine Laune von Samstag wieder.

Aber wer liest schon meinen Blog?

Sonntag, 13. Februar 2011

Die große Unzufriedenheit

Das war also der Betzenberg. Danke. Haben wir den also auch mal gesehen. Schön. Aber auch nicht mehr. Das Ergebnis war verdient. Ein Sieg wäre sehr glücklich gewesen. Gut, man darf auch mal glücklich gewinnen, aber man darf sich eben nicht beschweren, wenn man das nicht tut. Das Leben ist weder ein Wunschkonzert noch ein Ponyhof, sondern ein Schweinzuchtbetrieb mit Besuch von komischen Leuten.

Ich bin im Moment eindeutig unmotiviert. Mir gehen nicht unbedeutende Massen von Fußball-Fans echt auf den Sack, weil sie außer saufen nichts können. Doch. Die können was außer saufen. Gröhlen und sich scheiße benehmen. Was es deutlich schlimmer macht. Denn gegen saufen ist ja nichts zu sagen, aber warum ist Suff und Fußball in Kombination immer ein Anlass bzw. der Versuch einer Begründung dafür schlechtes Liedgut zum Besten zu geben?

Wahrscheinlich hatte ich einfach nur einen schlechten Tag. Lautern ist auch einfach eine Scheißfahrt. Während ich das schreibe bin ich im IC – dummerweise voller Fußball-Fans – und muss bis morgen früh um 7 Uhr fahren, während nebenan Leute Wolfgang Petry gröhlen. Grauenhaft. Das kann doch nicht alles sein. Ist der BVB nicht mehr als ein Entertainment-Programm? Die spielerische Hintergrundmusik für unseren persönlichen Spaß?

Ich merke immer mehr, wie ich mich wegentwickele von jemand für den der BVB eine Möglichkeit zum Abschalten ist zu jemand, der sich immer weiter in den Verein, seine Geschichte und seine Geschichten verbeißen möchte. Mag sein, dass ich spaßbefreit bin, mag sein, dass ich meine Ansprüche völlig ungerechtfertigt auf andere Leute übertrage, mag sein, dass ich irgendwie uncool bin und mag sein, dass ich generell einfach viel zu unlocker bin. Im Moment geht mir sehr viel auf die Nerven. Aber ich steh zur großen Unzufriedenheit.

Das kann nicht alles gewesen sein.



Edit: Ich war echt nicht gut drauf und genervt als ich das geschrieben habe. Die Lage stellt sich doch etwas anders dar.Dazu später mehr. Betrachtet dies als Einblick in mein Seelenleben :)

Freitag, 11. Februar 2011

Mythos Betze

Ich war noch nie in Lautern. Asche auf mein Haupt. Gut, ich kenne auch viele andere, die da noch nicht gewesen sind, aber die sind meist deutlich jünger als ich alter Sack. Aber es ist wie es ist. Auf den Betzenberg wollen sie aber alle. Auch Gruppen, die sonst den Arsch eher nicht so hochbekommen, wenn mehr als 100 KM gefahren werden muss, sind in großer Stärke vertreten. Der „Mythos Betze“ zieht dann eben doch alle an.

Ich bin in einer Zeit groß geworden in der es eigentlich unstrittig war, dass die beste Stimmung der Liga in Dortmund war, aber der Betzenberg knapp danach kommt. So war zumindest die Sicht der Dinge in Dortmund. Wahrscheinlich haben die Lautere das anders gesehen, aber ich glaube das auch unter nicht Dortmundern so gesetzt. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war das sogar im „Fanbuch“ von Rainer Rapp so festgehalten. Und der war Blauer. Apropos Fanbuch. Wer einem Exemplar dieses Werks habhaft werden kann, der möge sofort zuschlagen. Einen besseren Überblick über die die Fanszene der 80er in Deutschland gibt es nicht.

Aber ich schweife ab. Wir waren ja beim „Mythos Betze“. Auch ich freue mich auf das Spiel, aber ich habe auch keiner sonderlich hohen Erwartungen. Denn wie das so mit Mythen ist halten sie der Realität meistens nicht stand. Der Mythos zieht seinen Glanz meistens aus wenigen ganz besonderen Ereignissen. Und es passiert selten, dass man dabei ist. Es ist ja auch in Dortmund so, dass die Gästefans von der „Gelben Wand“ meistens enttäuscht sind.

Aber ich spiele trotzdem lieber in Lautern als in Wolfsburg.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Wir arroganten Schnösel

Erfolg ist super, Erfolg ist wunderbar. Allerdings bringt Erfolg auch negative Dinge mit sich. Z.B. Arroganz. Auf Grund des anhaltenden sportlichen Laufs fangen wir Fans an die Nase arg weit hoch zu tragen. Das ist an sich ja auch verständlich. Wir haben schließlich lange genug nach Erfolg gelechzt.

Allerdings muss man dabei aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Und im Moment machen sich Tendenzen breit, die man das letzte mal Mitte der 90er gesehen hat. Da wird sich aufgeregt, weil Löw nicht alle Borussen einsetzt und der nächste Sieg ist ein Selbstläufer und der nächste Gegner ist keiner mehr. Diese Einstellung geht mir tierisch auf die Nerven. Angesichts des Umstandes, dass wir erst seit 2.5 Jahren wieder guten Fußball spielen würde ich mir einfach ein bisschen mehr Demut wünschen.

Wobei man natürlich auch sagen muss, dass Dinge die ganz normal unter Fans sind plötzlich eine ganz andere Bewertung bekommen. Man überhöht sich ja immer ein wenig. Aber wenn man so souverän führt, wirkt das natürlich anders. Wenn der Tabellenführer dicke Hose macht ist das was anderes als wenn der Tabellenneunte dem 13. "droht". Trotzdem würde ich mir einfach wünschen, dass man sich immer an die Spiele vor drei Jahren erinnert, wenn man meint sich wie King Louis benehmen zu müssen.

Man sollte allen BVB Fans ein Poster von Thomas Doll an die Tür hängen.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Mitstreiter gesucht

Ich habe gestern zeitnah von einigen Menschen positives Feedback auf mein geplantes Filmprojekt erhalten, sowie erste Ideen und Kontakte. Darüber hinaus habe ich proaktive einige Leute angesprochen. Alles zeitlich bedingt noch in sehr kleinem Rahmen, aber mir geht es darum, dass sich überhaupt was bewegt. Ansonsten versandet ein Projekt gerne mal, denn – um einen Kollegen von mir zu zitieren „Ideen hat jeder“ und – um einen anderen Kollegen einzuführen – „Tun ist der Beweis von Können“. Ich will das Ding umsetzten. Koste es was es wolle. Und es hindert mich ja niemand dran mir Mitstreiter zu suchen – außer mir selber, wenn ich zu faul bin. Und dadurch, dass ich das öffentlich mache setzte ich mich ja auch unter Druck. Und das ist gut so.

Jeder, der Mitstreiter für mich hat bzw. sich selbst einbringen will, möge mich einfach unter Marc@Quambusch.de kontaktieren. Wichtig ist mir dabei, dass der Film professionellen Ansprüchen genügt. Allerdings muss nicht jeder, der sich einbringt Medienprofi sein. Wer historisch bewandert ist oder gut recherchieren kann, der ist natürlich herzlich willkommen. Allerdings sollte man sich schon vorher klar machen, was das eigentlich mitbringt. Denn wenn das Projekt mal wirklich läuft frisst das die komplette Freizeit auf. Ein gewisser Wahnsinn kann also nicht schaden.

Aber alles was einen keine Energie kostet ist auch nichts wert.

Dienstag, 8. Februar 2011

Warum machen wir eigentlich keinen Film?

Es gibt etwas, was mich nervt: Das es keinen gescheiten Filme über den BVB gibt. Natürlich gibt es ab und zu mal Dokus oder kürzere Berichte über unseren Verein, aber was es nicht – oder fast nicht – gibt ist ein Film, der den Geist dieses Vereins atmet. Ein Film aus Fansicht, der uns mal von Innen betrachtet, statt von Außen. Ich kann die immer gleichen Antextbilder von der Südtribüne nicht mehr sehen. Klar, die Süd ist giganisch, aber sie ist eben nur der phänotypische Ausdruck von etwas, was viel tiefer liegt. Würde die Südtribüne in Wolfsburg stehen, wäre sie was anderes. Nämlich ziemlich tot. Ich würde gerne mal einen Film sehen, der das Phänomen dahinter einfängt. Das, was diesen Verein seit 100 Jahren trägt.

Es gibt jede Menge gute Filmemacher, aber deren Problem ist, dass ihnen oft der Fanhintergrund fehlt oder das sie Filme eben für einen Sender machen müssen, der ein gewisses Publikum hat. Ich hätte gerne aber was, was den Verein und seine Fans darstellt ohne Rücksicht auf Zielgruppen und so nehmen zu müssen. Etwas, was versucht dem Kern nahe zu kommen. Etwas, was keine Rücksicht auf diesen und jednen nehmen muss, dass alle Punkte journalistisch sauber, aber frei von Zwängen beleuchtet.

Drauf gekommen bin ich dadurch, dass ich gestern den Film „Kiezkick und Punkrock“ auf Youtube gesehen habe, der auf 3SAT lief. Abgesehen davon, dass mir das tierisch auf die Nerven geht, dass es da zwar um viel drum herum, aber wenig um Fußball geht – ein latentes Problem beim FC St. Pauli – ist der wirklich schön gemacht. Und ich habe mich gestern bei Schauen schwarz geärgert, dass es solche Dokumentationen fast immer nur über den FC St. Pauli gibt. Und das nervt mich. Der BVB hat deutlich mehr zu bieten als der FC St. Pauli und es kotzt mich an, dass man 90% davon nie oder fast nie erzählt und die 10% dann oft von Sportjounalisten erzählt werden, die eine verknappte Sicht der Dinge haben. Das frisst mich tierisch an und das muss anders werden. Ich möchte gerne einen Film über unseren Verein haben, den man in 100 Jahren noch schauen kann und der im Jahre 2109 das Phänomen des BVB vor 100 Jahren versucht begreiflich zu machen. Aber eben etwas, was von unten kommt, was nicht auf kommerzielle Interessen Rücksicht nehmen muss. Was von „uns“ für „uns“.Soweit als die spinnerte Idee.

Natürlich ist so ein Projekt für mich alleine zu groß. Vor allem, weil ich kein Filmemacher bin. Ich kann Projekte organisieren, aber ich bin niemand, der einen 45-Minüter hinbekommt, der meinen Ansprüchen genügen würde. Also gilt es ein paar anderen Verrückte zu suchen, die aber auch Profis sind. Das ist kein Projekt für Amateure, sondern für engagierte Profis, die ihre Freizeit opfern wollen. Und auch „No Budget“-Produktionen kosten Geld.

Ich habe also zwei Probleme zu überwinden.

Punkt 1: Ich brauche Mitstreiter

Punkt 2: Wir brauchen Geld.

Punkt 2 können wir vernachlässigen, weil ohne 1 ist 2 egal. „We cross that bridge when we come to it“. Also muss ich in die Welt hinaus gehen und nach Leuten suchen, die so ticken wie ich. Oder anders. Hauptsache Menschen, die kompetent sind und eine Vision haben. Ich denke mir im zweiten Schritt muss man dann einen fünfminütigen Teaser. Oder vielleicht auch nur 60 Sekunden. Ich weiß es nicht. Irgendwas, was die Leute sehen und begreifen und mit dem man dann auf die Suche nach Geldgebern geht.

Wahrscheinlich liest sich das alles größenwahnsinnig und bescheuert und evtl. ist es das auch. Aber es ist mir egal. Frei nach "Element Of Crime": "Kann sein, dass das irgendwie blöde ist, (...) Wer verliebt ist, hat keine Wahl"

Ich mag die Idee einen Film von Fans für Fans zu machen, der eine möglichst direkte Sicht auf die Dinge gibt. Und wenn das bescheuert oder nicht zu realisieren ist, werde ich es schon früh genug merken. Und das ist auch nicht schlimm, wenn ein Projekt scheitert, weil es nicht realisierbar ist.

Schlimm wäre es nur, wenn es realisierbar wäre und niemand macht.

Montag, 7. Februar 2011

Schnorchel Poporchel

Heute Morgen war nichts mit bloggen. Ich habe bis vier Uhr Superbowl geschaut und hatte dann die Wahl zwischen einer Stunde länger pennen und bloggen. Und was soll ich sagen: Ihr habt verloren. Aber ihr werdet es überleben. Superbowl hat mich aber irgendwie auch enttäuscht. Wobei Endspiele da nie so geil sind. Die Conference-Finals finde ich deutlich interessanter. Für die Stellers hat es leider knapp nicht gereicht.

Dafür sollte es für den BVB reichen. Und das ist deutlich wichtiger.

Sonntag, 6. Februar 2011

Magath vs. Klopp

Ich habe entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten dieses Wochenende sowohl „Das aktuelle Sportstudio“ als auch „Doppelpass“ gesehen. Das kommt sonst eigentlich nicht vor. ASS schaue ich eigentlich nie, weil mir das auf den Sack geht und Doppelpass habe ich früher zwar oft gesehen, aber das geht mir inzwischen so auf die Nerven, dass ich das auch kaum noch aushalte. Das Gesabbel von Udo Lattek ist nicht mehr zu ertragen. Der ist schwer krank und gehört nicht mehr ins Fernsehen. Er kann der Diskussion nicht mehr folgen und hat heute z.B. die ganze Zeit "van Bommel" gesagt, wo er "van Gaal" meinte. Und da ich gestern die Konferenz nicht gesehen habe, habe ich mir halt gestern das "Sportstudio" gegeben.

So hatte ich einen direkten Vergleich zwischen Felix Magath und Jürgen Klopp. Und ich muss sagen: Da liegen Welten zwischen. Ach was sage ich? Universen! Während Klopp Sachen klar anspricht, analysiert und dabei extrem charmant ist, stotterte Magath sich im Sportstudio einen zurecht, das einem übel werden könnte. Das erinnerte wirklich stark an Bruno Ganz in „Der Untergang“. Der Mann hat keinerlei Selbstzweifel, ist unnahbar und Selbstherrlich. Klar, er hatte eine zeitlang Erfolg, aber den hatte Hitler auch für eine gewisse Zeit. Nun kann man Magath natürlich nicht mit dem schlimmsten Verbrecher vergleichen, der je diese Erde betreten hat, aber der Niedergang des Felix Magaths hat schon pathologische Züge. Wer sich immer nur mit Ja-Sagern umgibt wird nicht besser.

Das schlimmste dabei – wohlgemerkt für die Fans der Blauen, ich könnte dem ewig zusehen – ist der Umstand, dass Magath nicht mit den Fans kommuniziert. Das geht in einem Traditionsclub nicht. Du musst die Fans mitnehmen, sonst kriegst Du die Kurve nicht. Gegen die Kurve kann man keinen Verein regieren. Und das ist auch gut so.

Trotzdem wünsche ich mir natürlich, dass die den in Gelsenkirchen möglichst lange weiterstümpern lassen.

Samstag, 5. Februar 2011

Von Flaschen

So sehr ich das Pack auch hasse, aber was da gestern abging, ging gar nicht. Ich kam vom Schwimmbad und wollte mich mit den Jungs und Mädels an der Flora treffen. Ich musste dann aber warten, weil Team Green den Durchgang abgesperrt hatte, um das Pack von der Bahn zur Nord zu leiten. Dabei mussten sie durch ein Spalier von Dortmunder. Und was aus unseren Reihen dann an Flaschen flog geht auf keine Kuhhaut. Die Polizei schreibtz von vereinzelten Flaschenwürfen. Ich weiß nicht genau, was die unter vereinzelt verstehen, aber meine Definition ist da anders. Okay, es war maximal eine Flasche zu Zeit in der Luft, aber das auch pausenlos. Es war wirklich nie Ruhe.

Ich bin kein Freund von "Beim Fußball muss es familiär zugehen", aber Leute mit Flaschen bewerfen ist das allerletzt. Vor allem ist es feige. Wenn jemand boxen will, hat er meinen Segen, aber dann soll er sich seinesgleichen suchen und die Fäuste hochnehmen. Waffen haben beim Fußball nicht verloren und Glasflaschen - zumal noch gefüllt - suind welche, wenn sie geworfen werden. Ich frage mich, ob die Werfer wissen, was sie da eigentlich tun. Wenn die Pulle noch einigermaßen gut gefällt ist, ist das mal ein schlappes halbes Kilo, was da rumfliegt. Wenn das im Gesicht trifft oder gar in die Augen kommt...Hirn an!

Fußball ja, Gewalt wer es mag, aber die Flasche bleibt in der Hand.

Freitag, 4. Februar 2011

Derbytime

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich heute etwas ganz besonders tolles schreiben muss. Aber irgendwie bin ich gar nicht in besonderes Derbystimmung und vor allem: Ich habe keine Zeit. Wobei ich das Derby ja eh nicht mag. Bzw. ich freu mich halt nicht drauf, weil ich einfach nicht verlieren will. Vor jedem Derby würde ich ein Unentschieden blind unterschreiben. Auch wenn die Vorzeichen wie heute auf Sieg stehen. Aber wie wir ja alle wissen, kann man die Vorzeichen auch ignorieren. Und das Derby nicht zu verlieren ist wichtiger als zu gewinnen. Mir zumindest. Ich will keine dummen SMSen von Blauen bekommen und mich über deren Siegesfreude ärgern.

Mein Kontakt bei Austria Salzburg ist heute auch im Stadion mit einem Freund, was mich sehr freut, weil ich den wirklich sehr gerne mag. Ich hoffe wir kommen noch dazu nach dem Spiel ein Bier zu trinken. Vor dem Spiel ist das eh eingeplant. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir den nicht enttäuschen dürfen.
Gästen muss man doch einen Sieg kredenzen.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Blaue sind auch Menschen - oder sowas ähnliches

Ab und zu kennt man ja doch einen dieser geistig verwirrten blauen Freunde und wenn man nicht über Fußball redet können die auch ganz nett sein. Blaue sind auch Menschen. Oder sowas ähnliches. Eher Androiden. Sie sehen aus wie Menschen, benehmen sich aber wie Blaue. Aber es ist im Moment die Zeit wo Freundschaften ruhen müssen und wo man sich am Tag oder Abends gehässige SMS hin- und herschickt. Wobei die Abends meistens nur in eine Richtung gehen. Während der Verlierer sich in Schweigen hüllt.

Ebenfalls ruhen müssen Geschäftsbeziehungen. Ich hatte bis vor einiger Zeit einen Geschäftspartner, der bis ins Mark blau war und versteh mich mit dem supergut. Aber logischerweise kamen wir beim Thema Fußball nicht zusammen. Vor dem letzten Heimderby hatte ich extrem viel mit einander zu tun. Wir telefonierten dann am Dienstag miteinander und ich schlug vor alles geschäftliche auf Vorrat zu regeln und bis Mittwoch der Folgewoche nicht mehr zu sprechen, was er sofort und dankbar annahm. Ich nöchte nicht wissen wieviel Geschäftsbeziehungen in Deutschland aktuell ruhen. Außerdem vereinbarten wir, dass – egal wer gewinnt – wir den anderen nicht drauf ansprechen. Was natürlich nicht klappte. Leider habe ich aktuell nichts mehr mit dem zu tun, was ich sehr schade finde.

Ich glaube ich schreibe gleich mal eine SMS an ihn.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Die Mittelmäßigkeit die uns alle erwürgt

Ich weiß nicht, ob ich es schon mal gesagt hatte, aber ich hasse Mittelmäßigkeit. Leider herrscht die in Deutschland – und ich denke in der Welt sieht es nicht anders aus – in allen Bereichen vor. Dabei kann man so viel erreichen, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen ist und dazu noch bereit die Ärmel aufzukrempeln. Das Problem ist, dass die meisten Leute ihr Job – oder wahlweise jeder andere Bereich – nicht wirklich interessiert. Man ist lieber damit befasst das nächste Paar Turnschuhe zu kaufen und jede neue Idee in eine bereits bestehende Form zu gießen. Weil es bequem ist und weil man es ja schon immer so gemacht hat. Und bitte auch kein Risiko.

Diese mittelmäßigen Menschen sitzen ihn ihren mittelmäßigen Jobs und übergießen die Welt mit ihrer Anspruchslosigkeit. Das wäre deutlich weniger schlimm, wenn sie nicht mit einem messianischen Ego ausgestattet wären und glauben würden, dass sie die Welt regieren. Damit erwürgen sie alles, was aus der Reihe tanzt. Nur um das klarzustellen: ich habe nichts gegen Leute mit großem Ego. Im Gegenteil: Ich liebe solche Menschen. Und ich bin selbst mit einem Riesenego versorgt worden. Aber man muss sich das auch erlauben können. Eine Wurst mit einem großen Ego ist eine Riesenwurst. Nun mag es Leute geben, die mich für eine Riesenwurst halten. Vielleicht haben sie Recht. Die Zeit wird es zeigen! Das ist das schöne: Blenden kann man nur eine gewisse Zeit.

Man muss die Welt weiterbringen wollen, was zum Besseren zu verändern gedenken und bereit sein dafür was zu tun. Und – ganz wichtig – zuhören. Denn die Welt besteht zum großen Teil aus Menschen, die fachlich was besser können als man selbst. Außerdem sollte man dabei authentisch bleiben und sich nicht verbiegen lassen. Und auch bereit sein dafür auch mal Prügel einzustecken. Wenn Du an was glaubst setzt Dich dafür ein. Es geht auch um das Geld für nächste paar Turnschuh, aber wenn das alles ist was Dich antreibt, dann man den Platz frei für jemanden, der wirklich was bewegen will. Aber dieses geistige Frührentnertum ist nicht zu ertagen.

Dabei ist es gar nicht so schwer was zu erreichen. Nehmen wir als Beispiel Jürgen Klopp. Der hat nicht mehr Geld als seine direkten Vorgänger und arbeitet im Management mit den selben Leuten zusammen wie Doll und Röber. Trotzdem stehen wir jetzt an der Tabellenspitze und spielen schönen Fußball statt uns durch die Liga zu rumpeln. Und natürlich ist Klopp mit einem großen rhetorischen Talent gesegnet, aber das bringt auch keine Mannschaft zum spielen. Der Mann hat einfach einen Plan, will ihn umsetzen und er arbeitet dafür. Und er ist offen für Dinge. Bestes Beispiel: Er hätte nichts dagegen gehabt Nuri Sahin zu verkaufen als er bei uns anfing. Aber er hat seine Meinung eben geändert, weil er gesehen hat, dass er Nuri falsch eingeschätzt hat.

Fehler einzugestehen ist ein wichtiger Charakterzug. Man achte mal drauf, wie viele Leute rumlaufen, die wichtig tun, aber nie mal sagen, dass sie etwas falsch gemacht haben. Mit solchen Leuten kann man nichts anfangen. Seid unbequem, seit engagiert, seid leidenschaftlich, seid messianisch, seid verbissen, seit fleißig, aber denkt nie, dass ihr perfekt seid. Und außer Euch wird er niemand machen! Und wenn ihr einen großen Haufen scheiße seht, dann sagt dass da ein großer Haufen scheiße liegt. Und überlegt nicht, wie ihr Eurem Chef vormachen könnt, dass da ein Rosenbeet ist.

Die Welt ist zu schön um sie den grauen Männern zu überlassen!

Dienstag, 1. Februar 2011

Derby paradox

Normalerweise bin ich in einer Derbywoche extrem angespannt. Ich kann mich schlecht konzentrieren und weiß nichts mit meiner Freizeit anzufangen. Dass ist dieses mal anders. Ich bin total entspannt. Mir scheint im Moment zwar eh die Sonne aus dem Arsch, aber nur daran liegt es nicht. Ich nehme den Gegner aus Gelsenhauen nicht ernst und amüsiere mich über deren Dummheit. Und genau das macht mir Angst. Das läuft mir alles viel zu glatt. Total überlegenen, sympathische Mannschaft trifft auf zusammengewürfelten Söldnerhaufen der seinen Erwartungen hinterher hinkt. Und es wäre genau eine der Geschichten, die der Derbygott gerne schreibt, dass die Scheißtruppe dann gewinnt. Es ist DAS Derby, da kann alles passieren. Ich hasse es, wenn alles glatt läuft.

Ich gehören zu der Sorte Mensch, die sich nicht aufs Derby freut. Also nicht so richtig. Klar ist da diese Vorfreude, aber die Angst vor eine Niederlage überwiegt meistens. Was ja auch kein Wunder ist, wenn man sich unsere jüngere Derbybilanz anschaut. Grauenhaft. Und es gibt für mich – wie denke ich für jeden BVB Fan – nichts schlimmeres als eine Derbyniederlage. Die Vorstellung einer Niederlage bringt mich um und in die Freude über einen Sieg mischt sich immer auch immer unfassbar viel Erleichterung. Viel zu selten gehabt in den letzen Jahren.

Die Bedeutung des Revierderbys Leuten beizubringen, die das nicht kennen ist fast ausgeschlossen. Nicht-Fußball-Fans ja eh, aber auch Fans anderer Vereine können das schwer nachvollziehen. Am selben Spieltag findet ja auch das Hamburger Stadtderby statt, aber das lässt sich von der Bedeutung her nicht vergleichen. Ich finde ja sowohl den HSV als auch St.Pauli sehr sympathisch und deren Beef ist nichts meiner. Daher kann ich mir das ganz entspannt von Außen anschauen und mir einen Blick von Außen erlauben. Selbst Felix Magath hat ja nach seinem ersten Revierderby festgestellt, dass das was anderes ist als Hamburg gegen Bremen. Klar, für den harten Kern ist das kein Unterschied. Für die ist die Bedeutung genauso groß wie für uns. Aber was einfach fehlt ist, dass die Luft brennt. Diese Gefühl, dass das Derby alles und jeden überlagert, ob er will oder nicht.

Aber dieses Jahr ist alles anders. Die Blauen diskutieren nur über die Höhe ihrer Niederlage und die üblichen Pöbeleien gegen uns sind doch kaum zu finden. Wo sollen die auch Selbstbewusstsein her nehmen? Derby paradox. Aber genau das macht mir eben Angst. Die Fallhöhe für uns ist gigantisch. Wenn wir verlieren brennt bei uns der Baum und die Pack feiert ohne Ende. Ein Sieg macht bei denen alles wett. Die Vorstellung am Freitag zu verlieren macht mir irre.

Soviel dann zum Thema „Ich bin ruhig“