Samstag, 30. April 2011

Ich geh die Wände hoch

Mein Hirn beschäftigt sich sehr stark mit dem heutigen Spiel. Ich bin mit einem Traum darüber aufgewacht. Wir führten 1:0 bis Leverkusen 2 Minuten vor Schluss noch den Ausgleich erzielte. Ich hatte so schlechte Laune, die sich wie Verzweiflung anfühlte. Ein bisschen wie beim 1:1 letztes Jahr gegen Hoffenheim. Ich war mir 100 Prozent sicher über seherische Fähigkeiten zu verfügen, weil ich genau sah, wie das Tor auf die Nord hin fiel und überlegte, ob ich das Schicksal vielleicht gnädig stimmen könnte, wenn ich das Spiel zu Hause schaue. Bis mir dann endlich mal auffiel, dass wir heute gegen Nürnberg und gar nicht gegen Leverkusen spielen. Danke Hirn. Wer Dich als Freund hat...

Heute ist das letzte Spiel, dass ich für lange Zeit im Westfalenstadion sehen werde. Das macht mein Gefühl noch schlimmer. Zwar habe ich immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass ich am 34. Spieltag doch irgendwie ins Stadion kann, aber das wird dann eben eher eine hektische Nummer. Heute ist das letzte Heimspiel bei dem ich in Ruhe ins Stadion gehen kann. Wobei: Was heißt schon in Ruhe? Ich hatte mir zwar vorgenommen das Spiel heute zu genießen, aber ich bin schon nach dem Aufstehen ein Wrack. Ich kann gar nichts genießen, ich bin ein Nervenbündel und trage die Mutter aller Scheißgefühle mit mir rum. Wobei ich heute kein klassisches Scheißgefühl habe. So kann man es nicht sagen. Es ist eher die blanke Angst. So als würde ich zu meiner eigenen Hinrichtung bestellt. Ja ich weiß, ich bin uncool, aber ich bin schon gestern die Wände hochgegangen. Sollten wir heute nicht Meister werden, wovon ich ausgehe, werde ich die Woche über wohl vollends durchdrehen.

Warum habe ich mir kein anders Hobby gesucht?

Freitag, 29. April 2011

Murmeltier mit fallendem Aktienkurs

Da sitzt man seit 7 Uhr wach zu Hause, weil der Heizungsmonteur da war und hätte alle Zeit der Welt was über Nürnberg zu schrieben, aber was fällt einem ein: Nichts. Nullkommanullgarnichts. Leeres Blatt Papier. Okay, weniger Blatt, aber dafür umso leerer. Ich habe in meiner Verzweifelung sogar zwei Kapitel aus Fußball ist nicht das Wichtigste im Leben - es ist das Einzige von Ben Redelings gelesen und dabei festgestellt, dass das Buch zwar ein Pflichtkauf für jeden Fan ist, aber dabei fstgestellt, dass es nichts unpassenderes gibt als beim Thema "Meisterschaft" Bücher von VfL Fans zu lesen.

Ich fühle mich in einem Zeit-Raum-Kontinuum gefangen. Jede Woche die selbe Leier. „Wann werden wir Meister?“ „Wo feiern wir“ „Verkacken wir es noch?“, „Meisterflatter“. Ich fühle mich wie Bill Murray in „Und täglich grüßt das Murmeltier“. So beschissen ich es finde, dass ich am 34. Spieltag arbeiten muss, so sehr freue ich mich, dass mich mein Job gerade so wahnsinnig in Beschlag nimmt. Denn es kotzt mich enorm an, dass ich emotional einem Ereignis hinterher hecheln muss, das gefühlt eigentlich schon passiert ist. Ich fühle mich zum ersten mal in meinem Leben wie eine Aktiengesellschaft, der alle Analysten gute Zahlen vorraussagen und die Anleger dann enttäuscht sind, wenn diese nicht übererfüllt werden. Aber ich fand Analylsten schon immer scheiße und habe mich gefragt, warum die kein Unternehmen leiten, wenn die angeblich so gut sind. Aber irgendwie verbieten sich AG Vergleiche in Bezug auf den BVB. Außer, dass natürlich der Börsenkurs in den Keller rasen würde, wenn wir nicht Meister werden, was mich aber ungefähr so stark interessiert wie die Hochzeit der Royals.

Nur noch 15 Tage. Ich kann nicht mehr.

Donnerstag, 28. April 2011

Wenn ich die DFL wäre

Die Meisterschaft liegt in den Schlusszügen und wir Fans sind wahlweise optimitisch oder sehen das verpassen der Schale vor Augen. Ich gehöre eher zu Kategorie 2, aber das ist ja bekannt. Das schöne daran: Es ist scheißegal, was wir denken, denn der Ausgang der Meisterschaft ist davon total unabhängig. Dem Schicksal ist es scheißegal, ob wir Optimisten oder Pessimisten sind. Ich denke aber dagegen, dass es der DFL nicht scheißegal ist, wer Meister wird.

Mir wäre das zumindest nicht egal, wenn ich die DFL wäre. Nehmen wir mal die Ausgangslagen: Wir haben hier einen Verein, der vor 30.000 Leuten spielt – aber auch nur unter der Voraussetzung, dass der Gast genug Fans mitbringt – und dort einen Verein, der locker vor 80.000 auftritt. Und wir haben hier einen Verein, dessen Meisterschaftsfeier eine Stunde dauert und so inszeniert werden muss, dass es für eine Schaltung im Sportstudio noch knapp reicht um "Stimmung" zu simulieren, bevor dann alle – wobei „alle“ ca. 10.000 Menschen sind - nach Hause gegen weil es schon spät ist, während beim anderen Vereine eine halbe Millionen Leute aus dem Feiern nicht mehr rauszubekommen ist. Die Party würde bei denen – also uns – auch live im TV als Sondersendung kommen , während man bei Leverkusen darauf verzichtet, weil es niemanden interessiert. Wenn ich die DFL wäre würde ich mir sowas von ins Hemd machen, ob der Gefahr, dass nach 2009 schon wieder ein Club Meister wird für den sich niemand interessiert. Das ist nämlich auch unter Vermarktungsgründe der Alptraum. Ein echtes Wurst-Käs-Szenario. Zum Glück bin ich nicht die DFL.

Aber leider sind meine Sorgen nicht weniger schwer.

Mittwoch, 27. April 2011

Meine armen blauen Freunde

Unsere Freunde aus Gelsenkirchen haben verloren. Das tut mir sehr leid. Ruhrgebietssolidarität. Ich leide förmlich mit den tapferen Eurofightern. Mein Schmerz ist kaum auszuhalten. Wenn ich an die tapferen Recken in Blau und Weiß denke. Und die 5-Jahres-Wertung. Seit gestern Abend sitze ich tränenüberströmt in meiner Wohnung. An Arbeit ist kaum zu denken. Wie soll ich so verheult in der Firma auftauchen. Ach ich gehe einfach nicht hin. Sie werden es verstehen, dass ich meinen Schmerz ertränken muss. Obwohl ich habe soviel zu tun. Ich werde wohl gramgebeugt hingehen müssen. Wie soll ich das nur ertragen?

Okay, genug geheuchelt. Ich habe mir die Scheiße nicht angeschaut, um ehrlich zu sein. Ich wollte mich nicht der Gefahr aussetzen mir das Gefeier des Packs anzuschauen. Wobei es echt schwer war eine Kneipe in Hamburg zu finden, die kein Fußball schaute. Ich saß dann in einer der besten Kneipen Hamburgs draußen und zum Glück war ich da vor Fußball sicher. Ich habe gehört, dass Manuel Neuer, seines Zeiches Ex-Mitglied von Ultras Gelsenkirchen wieder mal bombastisch gehalten haben soll. Und dass das Gesocks unterirdisch gespielt hat. Perfekt. Natürlich ist die Messe noch nicht gelesen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Blauen ins Finale kommen ist deutlich reduziert.

Seit gestern ist die Welt ein Stück gerechter.

Dienstag, 26. April 2011

Schon wieder die 20

Meistens kommt es ja total anders als man denkt. Gestern zum Beispiel. Ich hatte ursprünglich geplant mich Ostermontag auszuschlafen, dann darüber zu bloggen, warum ich Pyro immer noch scheiße finde und anschließend zu Hause rumzugammeln. Zu Hause rumgammeln ist ohne Fußball aber echt scheiße. Gut, ich habe inzwischen Sportdigital TV auf dem man den ganzen Tag – live oder als Konserve – Major Soccer League, italienischen, russischen, niederländischen und türkischen Fußball schauen kann, aber das schien sogar mir zu sinnlos bei dem Wetter, so dass ich das Projekt „Hamburger Amateurfußball“ in Angriff nahm, vor dem ich mich bisher immer gedrückt hatte.

Über einen Facebookpost stellte sich dann raus, dass ein Dortmunder Szenegesicht zu einem entscheidenden Kick um den Aufstieg aus der Kreisklasse antreten musst, so dass sich zur nachtschlafenden Zeit um 10:45 Uhr eine kleine Dudes-Abordnung bestehend aus Chris, Kutten-Elo und mir auf einem Rasenplatz irgendwo in Horn einfand . Auch der anonyme Ehren-Dude gab sich zu Beginn der zweiten Halbzeit noch die Ehre und so nahm ein wirklich sehr lustiger Sonntag seinen Anfang.

Ich war bisher eigentlich der Meinung, dass ich mit Amateurfußball nichts anfangen kann. Die Unterstützung der Amateure des Ballspielvereins hat für mich immer was latent Aufgesetztes. Das fühlt sich für mich künstlich an. Soll machen wer will, aber meine Welt ist das nicht. Und bei unterklassigem echtem Amateursport war ich auf Grund meiner Vergangenheit irgendwie gespalten. Mein Vater war in den 80ern mal Präsident des VfB Annen und was es da an Intrigen und Ekelhaftigkeiten gab, hat nichts, aber auch gar nichts mit „ehrlichem Amateursport“ zu tun. Trotzdem sei an dieser Stelle mal darauf hingewiesen, dass ich in sehr jungen Jahren keine Unterstützung für die E-Jugend von TuS Heven war, bei der ich gerade mit Amüsement fstgestellt habe, dass da mein ehemaliger Englisch-Lehrer zweiter Vorsitzender ist. Schism Klein rules.

Aber ich muss nach gestern alles zurücknehmen, was ich bisher dachte, denn wie bereits gesagt, entwickelte sich Ostermontag zu einem sehr lustigen „Sonntag“. Das Spiel um den Aufstieg entwickelte sich zu einem packenden Match auf Augenhöhe, wobei die deutlich stärkeren Eilbeker wie der BVB spielten. Zwar nicht auf technischem Niveau, aber man versuchte immer den Ball noch mal zu passen, während der HT16 nur zwei Chancen bekam und diese dann eiskalt versenkte. Die 2:1 Niederlage des SC Eilbek war daher so logisch, wie unnötig. Ansonsten wurde jedes Klischee des Amateursports erfüllt. Pöbelnde Trainer - von denen einer aussah wie Wolfgang Rolf - meckernde Zuschauer und ein durchgetretenes Schienenbein, das sich einige Stunden später zum Glück nur als sehr schwer geprellt rausstellte.

Als das Match diverse Biere später zu Ende war zogen Kutten-Elo, der anonyme Eheren-Dude und ich noch weiter, um uns das Bezirksliga Match der ersten Mannschaft des SC Eilbek gegen Poppenbüttel anzuschauen, während Chris der alte Streber lernen ging. Hier gesellten wir uns zur Mannschaft von SC Eilbek 2, die nun auf Höhe des Mittelkreises Bier trinkend und aufgereiht wie die Hühner an Tischen saß und sehr laustark die 1. Mannschaft unterstützte. Es war interessant zu sehen, dass der Sport zwei Klassen höher doch schon deutlich mehr nach Fußball aussieht, auch wenn auch das unterklassige Match vier Stunden früher weit weg von reinem Gebolze war. Zum Opfer des Tages wurde die Nummer 20 von Poppenbüttel. Denn sobald der auch nur in die Nähe des Balles kam oder einen Eilbeker berührte schrie der versammelte Mob „Ey, schon wieder die 20. Gib dem doch eine Karte“, was den Knaben zusehends zermürbte. Wirklich lustig, wenn auch nicht nett. Nach dem 1:0 für Eilbek ging ein wirklich guter Tag zu Ende. Kutten Elo und ich beschlossen reichlich Knülle dem Hamburger Amateurfußball öfter die Ehre zu geben. Es gibt bei schönem Wetter deutlich schlimmer Arten den Tag totzuschlagen.

Ich habe Dir Unrecht getan, Amateurfußball. Du kannst sehr unterhaltsam sein.

Sonntag, 24. April 2011

Hochmut kommt doch vor dem Fall

Knapp vorbei ist auch daneben. Es war alles angerichtet gestern, aber die Feier entfiel. 20.000 Borussen begleiteten den glorreichen Ballspielverein nach Gladbach. Wären wir gestern Meister geworden, wäre das eine Kulisse und ein Spiel gewesen von dem man in 30 Jahren noch reden würde. So wird es leider nur eine Randnotiz bleiben. Dabei war der gelbe Anteil im Stadion wirklich beeindruckend. Und auch der der Support war wirklich groß. Gerade Anfang der zweiten Halbzeit war es brachial laut. Und das völlig ohne Gegenwehr der Gladbacher. Es ist erschreckend wie tot die Nordtribüne ist. Das ist meiner Meinung nach – das nicht ernst zu nehmende „Projekt Hoffenheim“ mal ausgenommen – die schwächte Kurve der Liga. Einmal kurz vor Schluss wurde die richtig laut und das war es dann. Gratulation. Ihr seid die Größten. Neben dem Umstand, dass wir gestern nicht Meister geworden sind, war das schlimmste an gestern, dass die Gladbacher nun wieder Hoffnung haben. Unfassbarer Kackverein.

Für Optik und Support gibt es im Fußball aber leider keine drei Punkte und so fuhren wir mit leeren Händen nach Hause. Ich habe gestern ja schon geschrieben, dass mir die Arroganz und der Hochmut auf die Nerven geht und dass ich immer noch skeptisch bin, was die Meisterschaft betrifft. Und leider hat sich das heute nicht gebessert. Im Gegenteil. Ich bin was den Titel angeht sehr negativ eingestellt. Das Fehlen von Nuri macht sich im Spiel doch extrem bemerkbar. Und vor allem würgen sich die Leverkusener immer noch drei Punkte rein, auch wenn sie schlecht spielen. Mir geht dieses Gelaber, wann man wo die Meisterschaft feiern will auf den Keks. Mir ist das scheißegal. Haupsache wir haben überhaupt was zu feiern.

Ich halte dieses emotionale Auf und Ab bald nicht mehr aus.

Samstag, 23. April 2011

Hochmut ohne Fall?

Mir geht dieser Hochmut langsam auf die Nerven, der sich bei – sogar recht großen – Teilen der Fans breit macht. Ich weiß, dass man Foren nicht ernst nehmen darf, aber die sind immer ein ganz guter Stimmungsindikator. Und der steht gerade auf „Arroganz“. Denn die Meisterschaft ist für die meisten heute schon so gut wie im Sack. Das nervt ein wenig, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Nicht falsch verstehen: Für mich gäbe es auch nichts schöneres als die Meisterschaft im Pony-Plattenbau zu feiern, aber das wird ein schwere Stück Arbeit. Denn die Huflahmen sind zu Hause in letzter Zeit gar nicht so schlecht und die Geschichte „18. schlägt 1.“ ist eigentlich zu schön um die sie nicht zu erzählen. Ich bin also wie immer skeptisch und habe ein schlechtes Gefühl. Das ist ja bis jetzt dann immer gut gegangen. Allerdings bin ich immer noch skeptisch und habe Angst, dass wir die Meisterschaft vergeigen. Ich weiß selbst, dass das affig ist, aber ich traue dem Braten nicht. Diese siegestrunkenen Selbstzufriedenheit geht mir auf den Sack.

Aber vielleicht kommt Hochmut heute mal ohne Fall.

Freitag, 22. April 2011

Der Problemfan

Der Problemfan ist ein sonderbares Wesen. Er wird nicht zum Problemfan, weil er Probleme hat, sondern weil er welche macht. Haben tut er auch welche, aber das interessiert meistens niemanden. Der Problemfans zeichnet sich also dadurch aus, dass er der Verwaltung Probleme macht. Er macht sogar so viele Probleme, dass der Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach sich persönlich hinsetzt und mit Feder und Tinte eine 16-seitige „Allgemeinverfügung“ skribbelt die scheinbar nur ein Ziel kennt: Das Wort „Problemfan“ möglichst oft zu benutzen.

Diese Allgemeinverfügung benutzt das Wort „Problemfan“ sogar so oft, dass man sich fragt, ob der Bürgermeister eine Wette mit irgendeiner anderen Stadtverwaltung laufen hat, dass der das Wort öfter nutzen kann als andere. „Ey pass ma auf. Ich schaffe das in einer 16 seitigen Verfügung 800 mal das Wort Problemfan zu nutzen“ „Glaub ich nicht!“ „Wetten“?

Wer sich diese Allgemeinverfügung mal durchliest, muss dringend zum Schluss kommen, dass in deutschen Verwaltungstuben ohne Probleme auf 2/3 der Mitarbeiter verzichtet werden kann. Denn wer 16 Seiten braucht um „Ey, gibt wohl Ärger, lass mal Alkohol und Glasflaschen verbieten“ niederzuschreiben hat definitiv zu wenig zu tun und ist quasi ein Problembeamter. Die Aufgabe des Problembeamten scheint es zu sein gegen den Problemfan vorzugehen. Allerdings nicht in einem fairer Match 1:1 sondern durch Hinterlist und Tücke. Da muss man allerdings Verständnis für haben, weil der Problembeamte sich von Problemfans umzingelt sieht. Der Problembeamte hat Angst. Schreckliche Angst. Der Fan an sich ist ja schließlich schon ein Problem. Vor allem der aus Dortmund. Da kommt der einfach in Massen nach Gladbach, um da die Meisterschaft zu feiern, anstatt wie der Wolfsburger einfach schön mit dem Arsch zu Hause zu bleiben. Überall Fans , Fans, Fans, und daher überall Probleme Probleme Probleme. Aber der Problembeamte hat ja seine Verordnungen. Das schützt und macht sicher.

Ich brauche übrigens keine 16 Seiten, um zu sagen: Alles an Gladbach ist Scheiße

Donnerstag, 21. April 2011

Können Ponys weinen?

Wie ich diese Gladbacher hasse. Die stehen bei mir inzwischen mit den Blauen und Hoppenheim auf einer Stufe. Widerlicher Verein. Anders als bei der Erbfeindschaft mit den Blauen und der systemimmanente Ablehnung der Hopps, haben die Gladbacher aber wirklich viel dafür getan, dass ich sie kacke finde. Früher war mir der Verein einfach egal, aber wie wahrscheinlich jeder, der 2009 dabei war, werde ich denen die Häme wegen unseres verpassten Einzugs in die EL nie verzeihen. Und wenn ich 100 werde. Es gäbe für mich nicht Schöneres einen Sieg bei den Ponys zu feiern, während die ihre letzten Hoffnungen auf einen Nicht-Abstieg begraben müssen.

Man könnte natürlich nun auch anführen, dass es schöner wäre, wenn wir die Meisterschaft nicht in einer Umgebung feiern, wo es garantiert ungemütlich wird nach dem Spiel. Aber ganz im Ernst: Die Abneigung gegenüber den Klappspaten überlagert es. Ich will die leiden sehen, während ich mich freue. Können Ponys überhaupt weinen? Normalerweise bin ich ja selbst in meinem Hass irgendwie oft noch rational, aber bei den Kleppern hört es echt auf.

Sagte ich schon Drecksverein?

Mittwoch, 20. April 2011

Lichtgeschwindigkeit vs. Mohamed Zidan

Eigentlich wollte ich ja heute über die Südtribüne schreiben, aber da mir ein gewisser Herr eine Nabelschau unterstellt habe, kann ich jetzt nicht mehr unbefangen drüber schreiben und sitze weinend in der Küche. Skandal. Dabei bin ich so bescheiden und nett. Geradezu demütig und unterwürfig. Aber der Südtribünenkram wird nachgeholt, denn um ehrlich zu sein möchte ich dafür etwas Zeit haben und werde das an Ostern irgendwann schreiben.

Heute wollen „wir“ uns daher einem Spieler widmen, den ich ganz gerne mag: Mohamed Zidan. Ich weiß, dass der auf der Tribüne oft so beliebt ist, wie Fußpilz im Nagelstudio, aber darum soll es heute gar nicht gehen. Sondern eher darum, dass man an Spielern wie ihm absehen kann, wie schnell sich unsere Mannschaft entwickelt. Florian Kringe, war ja einer der ersten „alten Leistungsträger“, der nicht mehr mit halten konnte wurde und Zidan ist nun schon wieder einer, der in Lichtgeschwindigkeit abgehängt wurde.

Wir werfen einen Blick zurück: Bis zu seiner Verletzung letztes Jahr, war Mo eigentlich auf der 10 gesetzt und ein absoluter Leistungsträger. Dann kam der Kreuzbandriss und die damit verbundene Pause. Und seitdem finde Zidan scheinbar keinen Anschluss an die Mannschaft mehr und kann – nach allem was man so hört – wohl im Sommer gehen, wenn sich ein Verein findet.

Nun ist im modernen Fußball recht wenig Platz für Romantik auf dem Platz, aber es ist schon beeindruckend mit welchem Tempo sich das Team weiterentwickelt. Es ist ja nicht nur ein Austausch, sondern eine gigantische Weiterentwicklung. Die Topleute von früher werden durch neue und bessere Spieler ersetzt. Das ist ja auch gut so, denn schließlich gewinnt immer wenn das Championsleague-Finale in München ist der BVB die Trophäe. Und da müssen wir uns ein wenig sputen.

Soviel Zeit ist ja nicht mehr.

Dienstag, 19. April 2011

Hunger, U-Bahn, schlechte Laune

Ich bin gewöhnlicher weise an Spieltagen recht früh in Dortmund. Das hat verschiedene Gründe. z.B. den, dass ich immer Verspätung einrechne. Wer die Bahn kennt, weiß wie seine Schweine pfeiffen. Außerdem bin ich gerne schon am Stadion bevor der absolute Terror losgeht. Ich mag die Atmosphäre, wenn noch nicht überall Massen von Menschen sind und es sich erst langsam füllt. Und vor allem - und das ist ganz ichtig - kann man, wenn man früh genug ist, volle U-Bahnen vermeiden. Es gibt nicht schlimmeres als an Spieltagen in Dortmund U-Bahn zu fahren. Das ist nicht zu ertragen. Grauenhaft hoch 10.

Am Sonntag hatte der Zug massiv Verspätung und ich kam in den Tross von biertrinkenden, Anti-GE-Lieder singenden Vollhonks Trikotträgern. Ich habe jetzt weder was gegen Bier, noch gegen Trikots, aber wer das mal live erlebt hat, weiß was ich meine. Die ganze verschissene Fahrt singen die gegen die Blauen. Nichts anderes. „Scheiße 04“ und „Der Tag als der FC Schalke starb“. Das hält kein Mensch aus. Wobei das so auch nicht stimmt. Der Masse scheint es ja zu gefallen. 90% von denen die in der U-Bahn so irre laut sind, bekommen dann übrigens im Stadion nicht mehr die Schnauze auf. Was ja auch logisch ist, wenn man alle Energie in der Bahn raus lässt. Ich versuche da normalerweise die Ohren auf Durchzug zu stellen, aber am Sonntag ging das leider nicht, weil ich zusätzlich noch richtig schlechte Laune hatte.

Dabei fing der Tag eigentlich so gut an. Ich hatte morgens richtig gute Laune und freute mich auf das Spiel. Dummerweise machte ich dann einen Fehler. Ich hatte kein Bargeld mehr in der Tasche und nichts zu frühstücken zu Hause. Und da die Zeit morgens eh so knapp ist, dachte ich mir, dass ich dann im Bord-Bistro der Bahn frühstücke und mit der Kreditkarte bezahle. Bargeld bekomme ich ja vor Ort, wenn die das Geld für die zweite Dauerkarte bekomme. „Guten Tag, ein großes Frühstück und ein Bier bitte“ lautete der Plan. Soweit so gut. Aber nicht nur, dass die Bahn mal wieder zu doof war einen Zug einzusetzen und mit 40 Minuten Verspätung losfuhr. Nein, die Kreditkartenzahlung war auch defekt und das Frühstück damit so nah und doch so fern. Wer mich gut kennt, weiß, dass ich Hunger habe schlechte Laune bekomme und wer mich noch besser kennt, weiß, dass ich mit schlechter Laune nicht zu ertragen bin. Das ist nicht auszuhalten mit mir. Wirklich. Ich bin dann eine wandelnde Bombe. Mit sehr sehr kurzer Zündschnur.

In dieser ungünstigen Kombination aus Hunger und schlechter Laune bestieg ich also die – auf Grund der Verspätung – schon viel zu volle U-Bahn. „Scheeeeeeeißßeeeee 04“. Ich versuchte bis zum Stadion durchzuhalten, aber auf halber Strecke pöbelte ich dann die vier jungen Trikotträger neben mir an, ob sie denn nicht anderes singen könnten außer Anti-GE Lieder. „Und im Stadion kriegste dann wieder die Fresse nicht auf“. Die Jungs waren sehr verwirrt, dass dieser alte, dicke und schlechtgelaunte Mann sie anpöbelte. Zwar versuchten sie ein wenig contra zu geben, aber für vier Leute war das eine eher schlechte Performance.

Naja, nachdem ich mir von Seb 2€ für ne Bratwurst geliehen hatte ging es dann wieder.

Montag, 18. April 2011

Die verdienteste Meisterschaft der Bundesligageschichte

Ich bekam nach dem Spiel gestern eine SMS von einem Blogleser, der selber VfB Stuttgart-Fan ist. „Das ist die verdienteste Meisterschaft der Bundesligageschichte“. Sowas liest man natürlich gerne über seinen Club. Und wahrscheinlich hat er auch Recht. Natürlich waren die Bayern 07/08 ähnlich überlegen, aber die haben es eben mit massivem Geldeinsatz gemacht, während wir die jüngste Truppe haben, die jemals Meister wurde. Und die einfach feinen Fußball spielt. Dieser Titel ist verdient. Total und absolut.

Ja, selbst ich Berufsskeptiker muss jetzt anerkennen, dass 8 Punkte in vier Spielen selbst kaum noch zu vergeigen sind. Da müsste schon die massivste Schwächephase kommen die jemals eine Spitzenmannschaft überfallen hat. Komischerweise fühle ich mich aber noch gar nicht meisterlich. Ich fühle mich eher vom Druck befreit. Denn wie man lesen konnte, war ich doch sehr skeptisch, was unseren Vorsprung auf Leverkusen anging. Aber es ist ja noch mal gutgegangen. Nun können die Feierlichkeiten beginnen. Nun habe ich nur noch ein Ziel: In Gladbach Meister werden und die mit ihrer hässlichen Schüssel in die 2. Liga schießen.

Wer 2009 am letzten Spieltag dabei war, weiß warum.

Sonntag, 17. April 2011

Einfach genießen

Mannmannmann, bin ich entspannt. Ich habe Freitag einen Milestone für mein aktuelles Projekt abgeliefert und war gestern den ganzen Tag auf dem Sofa. War mir vielleicht langweilig. Aber zum Glück geht es ja Montag mit voller Dröhnung weiter. Aber – ganz wichtig – heute geht es noch mal ins Westfalenstadion. Zum drittletzten mal in dieser Sasion – und für mich bereits zum vorletzten mal, um die Wunde mal wieder aufzureißen. Und dass ganz ohne Politik und andere Baustellen. Ich werde das Spiel also von vorne bis hinten genießen. Mag sein, dass es spannend wird und dass wir sogar nicht gewinnen, aber ich werde den Tag einfacheinatmen., aufsaugen und durch die Hirnrinde laufen lassen. Es ist das schönste Hobby der Welt und ich lasse mich treiben. Selbst der langweiligste alle möglichen Gegner stört mich nicht.

Ich werde heute auch meinen Vorsatz über Bord werfen vor dem Spiel nichts zu trinken. Ich will mich heute einfach nicht einengen. Was nicht heißt, dass ich automatisch, was trinken werde, aber wenn mich irgendwann die Lust auf ein Bier im Bordbistro überkommt, dann werde ich mir das heute einfach nicht verbieten. Wenn ich schon mal entspannt bin, dann will ich das auch auskosten. Ich bin viel zu oft von meinen Zwängen geplagt. Heute werde ich einfach mal genießen.Ohne schlechtes Gewissen, ohne sonst was.

Klingt komisch. Ist es auch

Samstag, 16. April 2011

Ich brauche die Meisterschaft nicht.

Das ist zugegebenermaßen natürlich ein provokanter Titel und auch ein wenig überspitzt. Denn natürlich heißt das nicht, dass ich nicht Meister werden will. Aber ich brauche diesen Titel nicht, um glücklich zu sein. Er wäre die Sahne auf dieser Saison, aber er ist nicht die Basis die uns Fans zusammenhält. Die Meisterschaft ist essentiell für Fanclubs, die massenhaft zum letzen Spieltag wollen, aber es nicht schaffen in ordentlicher Anzahl zum Spiel gegen Freiburg zu fahren. Sie ist essentiell für Menschen, die noch nie im Westfalenstadion waren und plötzlich 500€ bezahlen, um ausgerechnet am 34. Spieltag dabei zu sein, weil sie „schon immer“ BVB Fans waren. Diese Menschen wollen sich im Glanz der Meisterschaft suhlen und auf der Gewinnerseite stehen. Viele von denen würden wir nicht im Stadion sehen, falls – theoretische Konstruktion - es am 34. Spieltag um nicht mehr gehen sollte, weil Leverkusen vier Punkte Vorsprung hat. Kann sich noch wer erinnern, wie die Tickets für das Spiel in Freiburg in der letzten Saison auf einmal wie blöde verkauft wurden, weil es um nicht mehr ging. Und dann ist so eine Fahrt ins Breisgau ja wirklich zu weit.

Ja, ich wäre auch gerne Meister, keine Frage. Aber mir ist heute Morgen einfach noch mal klar geworden, wie unwichtig das eigentlich ist. Wir haben eine Mannschaft, die super Fußball spielt, jung ist, sich mit dem Verein identifiziert, einen Trainer den man wohl nur einmal im Fußball-Leben bekommt und wir sind eine Einheit zwischen Fans und Mannschaft, auch wenn diese so langsam Risse bekommt. Auch eben wegen dem vermehrten Auftritt von Leuten, die man nur im Erfolgsfall sieht , die was für ihr Geld wollen und die gar nicht zu schätzen wissen, was da gerade passiert. Und die einfach nicht meine Art Fußball leben. Das was mich am Sport fasziniert sind mehr als Titel. Es ist der Zusammenhalt, dass sich 80.000 Menschen im Stadion und Millionen am TV und Radio für 90 Minuten zu einer Leidensgemeinschaft zusammenschließen. Dass sie alle sozialen Grenzen überwinden, dass der Einzelne zurücksteht und das Gemeinsame zählt. Das ist etwas, was langsam bröckelt und was auch durch die Meisterschaft nicht mehr aufgefangen werden kann.

Meisterschaft wäre toll, aber es gibt wichtigeres.

Freitag, 15. April 2011

Geschichten und ihre feinen Nuancen

Ich interessiere mich ja für Geschichten und wie sie erzählt werden. Das ist bei mir beruflich bedingt. Oder anders formuliert: wahrscheinlich habe ich meinen Beruf gewählt, weil mich das interessiert. Manchmal sind es aber nur kleine Details oder Nuancen, die eine Geschichte komplette andere erzählen lassen. Nehmen wir mal als Beispiel diese Saison. Hier klärt sich in den kommenden vier Wochen wie man in den Geschichtsbüchern von dieser Spielzeit sprechen wird. Die schönste Variante wäre, dass der BVB die Saison im Sturm erobert hat und die jüngste Meistermannschaft aller Zeiten stellte, während der FC Blaukraut leer ausging. Die hässlichste ist die, dass der BVB auf den letzten Metern einen Rekordvorsprung vergeigte, während der FC Gelsenhausen zwei Titel holte und der dritte deutschen Championsleague-Gewinner wurde.

Diese beiden Extreme würden die Spielzeit 10/11 in komplett unterschiedlichem Licht erscheinen lassen. Variante 1 wäre eine schwarz-gelbe Saison, während Variante 2 die Blauen als Gewinner ausweisen würde. Ebenfalls möglich ist natürlich die Lesart 1997, die das Ruhrgebiet als Epizentrum des Fußballs auswirft, weil die Blauen und wir alles gewinnen. Das Wichtigste ist zunächst mal die Meisterschaft. Was das Blaukraut macht ist mir da erst mal egal. Auch wenn ich immer noch skeptisch bin, was den Titel angeht, hoffe ich, dass wir die Schale irgendwie einfahren. Vor allem haben wir das ja selbst in der Hand. Ich will mir einfach in der kommenden Saison einen neuen Wimpel kaufen müssen, weil da „Meister 2011“ steht. Aber sollte das nicht der Fall sein werde ich immer noch stolz auf die Truppe sein. Die haben grandioses geleistet.

Richtig Muffen habe ich vor den Blauen in der CL. Die Geschichte, dass Raul im Finale gegen Real Madrid ein Tor schießt ist einfach zu schön, um sie nicht zu erzählen. Ich habe ein schlechtes Gefühl. Dabei würde ich es Raul persönlich sogar von Herzen gönnen. Das muss ein ganz feiner Kerl sein nach allem was man hört. Und einer, der fast sein ganzen Leben bei einem Verein spielt in der heutigen Zeit kann man nicht hassen. Dass der ausgerechnet nach Gelsenkirchen gehen muss ist dabei das Drama, aber persönlich würde ich es ihm gönnen.

Allerdings ist meine Antipathie gegenüber Gelsenkirchen doch größer als meine Sympathie für Raul.

Donnerstag, 14. April 2011

Nuri Sahin und der fehlende Respekt

Nuri Sahin will also seinen Vertrag aktuell nicht verlängern und das ist für ein paar Spezialisten in einem uns bekannten Internetforum ein Grund den Untergang des Abendlandes auszurufen. Die ganz Weichen wünschen ihm sogar schon, dass er auf der Reservebank verrottet, sollte er wechseln. Wie krank ist das bitte? Der hat doch noch nicht mal Wechselabsichten geäußert. Das ist übrigens DER Nuri Sahin, der unter Thomas Doll ausgemustert wurde und den auch Jürgen Klopp „keine Steine in den Weg gelegt hätte, wenn er hätte wechseln wollen“. Dass Nuri noch bei uns ist verdankt er genau einer einzigen Person: Nuri Sahin. Er hat sich durchgebissen und zum Topspieler gemacht, weil ER an sich geglaubt und dafür gearbeitet hat. Und weil er sich nun die MÖGLICHKEIT eines Wechsels offen hält, erklären ihn manche schon zum Söldner. Ich frage mich immer wieder, was in den Hirnwindungen mancher Leute vorgeht.

Nuri ist Borusse und wird immer Borusse sein, was aber nicht heißt, dass er als Fußball-Profi nicht nach Verbesserung strebt. Sollte wirklich Madrid um die Ecke kommen und ihm ein Angebot machen, wäre er mit dem Klammerbeutel gepudert das nicht anzunehmen. Der Mann ist Fußball-Profi und als solcher willst Du beim größten Verein der Welt spielen. Und das ist mit ziemlicher Sicherheit nun mal Real Madrid. Für uns natürlich der BVB, aber nach objektiven Kriterien eben wohl Real. Oder Barcelona. Meinetwegen auch Man United. ABer wir sind nur gehobene Mittelklasse in Europa.

Mir geht es aber auch gar nicht darum, ob Nuri wechselt. Das können wir eh nicht beeinflussen und auch wenn dem so ist, werden wir es überleben. Auch Adi Preißler spielt nicht mehr in schwarz-gelb. Was mich umtreibt ist die Beliebigkeit vieler „sogenannter Fans“ – und die Anführungsstriche bleiben da – die einen Spieler sofort zum Teufel schicken wollen, wenn er nicht funktioniert, aber lebenslange Treue von Spielern verlangen, wenn die gerade Top-Leistungen bringen. Wie verlogen die ganze Scheiße ist kann man daran absehen, dass im Moment keine Sau mehr von Florian Kringe spricht. Vor kurzem noch unser bester Mann wird dem heute höchsten noch mal vorgeworfen, warum er denn nicht seinen Vertrag kündigt. Berufsfußball ist kein Platz wo in Bezug auf die Spieler zu viel Romantik angebracht wäre. Das ist für die ein Beruf. Was man verlangen kann ist Respekt. Von Seiten der Fans und von Seiten der Spieler.

Und da wir die Spieler nicht verändern können fangen wir doch mal bei uns an mit dem Respekt.

Mittwoch, 13. April 2011

Wenn ihr mich sucht: Ich bin beim Hamster

Ich sitze mal wieder in einem Hotel in Sonsbeck und warte darauf, dass mich das Kamarateam abholt um nach irgendwo hin zu fahren, um irgendwen zu drehen. Es ist kurz nach 7 Uhr un das ist echt nicht meie Zeit. Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass ich heute nicht über den BVB blogge. Mir fällt da echt nichts ein. Ab nächte Woche schlafe ich wieder regelmäßig zu Hause, dann fällt mir auch das blogge - rein physisch - wieder leichter. Es ist natürlich leicht pathologisch morgens um 7 Uhr mit dem Laptop am Frühstückstisch eines Hotels zu sitzen und zu bloggen, aber ich habe nie behauptet, dass ich normal bin. Und ein Tag der ohne Blogpost beginnt ist scheiße.ich wünsche Euch einen schönen Tag.

Wemm ihr mich sucht: Ich bin beim Hamster

Dienstag, 12. April 2011

Kündigen für Dede

Ich will heute einfach noch mal über Dede bloggen. Warum? Weil ich es kann. Und weil jemand, der diesem Verein dreizehn Jahre die Treue gehalten hat es verdient, dass man über ihn bloggt. Eigentlich müsste man jede Woche über ihn schreiben. Mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich sehe, wie emotional der beste Brasilianer der Welt wird, wenn er auf die Fans schaut. Und jemand, der in einem Interview sagt, dass er sich in seinem neuen Vertrag festschreiben lassen wird, dass er nicht im Westfalenstadion gegen den BVB spielen muss, ist einfach wunderbar. Ich denke, dass das unrealistisch – und auch unprofessionell - ist, aber alleine die Absicht zählt. Dede in einem anderen Trikot als dem unseren zu sehen, wirkt wahrscheinlich unfassbar surreal. Genauso falsch wird es wirken einen anderen Spieler in unserem Trikot mit der Nummer 17 zu sehen. Ich hoffe, dass der BVB diese Trikotnummer erst mal nicht mehr vergibt. Und wenn dann irgendwann an jemanden, der es verdient hat.

Ich muss ja bekanntermaßen am 34. Spieltag arbeiten, das heißt, dass ich drauf verzichten muss die Meisterschale in Dortmund zu sehen, falls sie denn nach Dortmund kommt. Daran habe ich mich langsam gewöhnt und das werde ich irgendwie aushalten. Auch wenn ich mich immer noch frage, was ich getan habe, dass das Schicksal mich so dermaßen verarscht? Aber da werde ich mit klar kommen. Bei allem Gejammer: Es gibt Leute die haben Krebs. Die würden gerne mit mir tauschen. Was mich deutlich mehr trifft ist der Umstand, dass ich die Verabschiedung und das letzte Spiel von Dede nicht sehen werde. Das macht mich wirklich fertig. Man mag das albern finden, aber ich habe das Gefühl als wäre ich ein Verräter. Das reißt mir wirklich das Herz raus. Ich habe sogar drüber nachgedacht meinen Job zu kündigen. Ich werde das natürlich nicht tun, aber ich habe wirklich ernsthaft drüber nachgedacht. Was natürlich hochgradig albern wäre, aber – wenn man mal ehrlich ist – auch nicht viel bescheuerter als sein ganzen Geld für Fußball zu opfern. Und irgendwie würde mich „Marc kündigt wegen Dede seinen Job“ auch gefallen. Ich mag große Geschichten und Selbstinszenierung. Aber ich arbeite zu gerne in meiner Firma, um das zu tun und bin auch zu professionell. Also mache ich mit der Taktik weiter, die bisher ganz gut funktionierte. Ich verdränge es.

Leider wird diese Herangehensweise am 14.05. nicht mehr funktionieren.

Montag, 11. April 2011

Meisterschalen im Block verbieten

Nachdem ich gestern schon zum „Kein Zwanni“-Teil des Samstags gebloggt habe, ist heute mal der Sport am Start. Wobei ich immer noch nicht weiß, wie ich das bewerten soll. Klar, wenn Du 10:0 Torschüsse hast, dann musst Du mehr als ein Tor schießen, aber wenn du über 90 Minuten keines schießt, dann musst Du mit einem 1:1 in der 90+2. Minute auch zufrieden sein.

Und was heißt das jetzt? Das werden wir in 5 Spieltagen sehen. Der eine Punkt kann extrem wichtig sein, genauso wie die zwei verlorenen Punkte extrem schmerzhaft. Ich bin nach wie vor was die Meisterschaft angeht nicht sehr optimistisch. Wäre ich neutral würde ich mein Geld auf die Pillen setzten. Beim Pferderennen sagt man „Form schlägt klasse“ und Sammer sagte mal „Am Ende gewinnt immer der Jäger“. Beides Regeln zu denen es Ausnahmen gibt, aber die Leverkusener sind einfach nah dran. Und wenn sie weiter so näherkommen wie bisher, dann werden sie uns packen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Klar haben wir eine realistische Chance, aber es ist nun mal eben so, dass die Meisterschaft extrem spannend wird. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mich diese Leute ankotzen, die nur noch überlegen, wann gefeiert wird. Und Meisterschalen im Block sollten verboten werden.

Es geht nicht drum, WANN wir Meister werden, sondern OB.

Sonntag, 10. April 2011

Zum Umfallen müde

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal so fertig war wie gestern Abend. Ich bin nach dem Spiel noch was essen gegangen und habe mich dann aufs Sofa verzogen. Dort wollte ich eigentlich noch ein bisschen rumdümpeln und dann Sportstudio schauen, aber stattdessen bin ich SOFORT auf dem Sofa eingeschlafen und dann einmal um Mitternacht aufgewacht, um den Fernseher auszumachen und um 2 Uhr, um vom Sofa ins Bett zu wechseln. Dabei bin ich eigentlich niemand, der früh ins Bett geht, aber der Akku war einfach leer. Und zwar so richtig. Es ging nichts mehr.
Ich bin ja echt ein harter Knochen, aber die letzten Wochen waren selbst für mich zu viel. Ich habe auf der Arbeit so viel um die Ohren, dass ich schon an der Grenze operiere. Hinzu kamen dann in den letzten Wochen noch die Aktivitäten um Kein Zwanni und dann Anfang der Woche noch eine fette Erkältung, die mich an den Rand der Belastbarkeit brachte. Den Samstag habe ich mich dann noch mit allem dessen ich an Chemie habhaft werden konnte über die Runden geschleppt. Mit dem bekannten Ende. Nach zwölf Stunden Schlaf sieht die Welt wieder etwas besser aus.

Ich blogge ja eigentlich nicht über die Aktion „Kein Zwanni“ und werde das auch in Zukunft so halten, aber ich möchte hier einmal eine Ausnahme machen und anmerken, dass ich absolut glücklich darüber bin, dass bei der Aktion so viele Leute an einem Strang ziehen. Die Kundgebung auf dem Rathausmarkt war echt gelungen. Und zwar über alle Vereinsgrenzen hinweg. Wie viele Menschen da in den letzten Wochen bis zum Umfallen gearbeitet haben finde ich einfach nur beeindruckend. Besondern froh bin ich auch darüber, dass die Aktion eben nicht nur von den Ultra-Gruppen getragen, sondern auch von anderen Fans angenommen wird. Auch im Stadion gab es neben den Spruchbändern der Ultra-Gruppen ein Spruchband der Salzsäue und zwei Spruchbänder und 165 Kein Zwanni Schals von uns, sowie entsprechende Aktionen auf Seiten der Hamburger. Dank an alle die sich den Arsch aufgerissen haben. Es hat sich gelohnt. Ich hoffe und bin sicher, dass „Kein Zwanni“ weitergehen wird und schließlich und endlich zum Erfolg führt.

Ach ja. Fußball gespielt wurde übrigens auch. Dazu blogge ich Morgen.Manchmal muss man eben Prioritäten setzen!

Samstag, 9. April 2011

Sonne und der HSV

Die Sonne scheint, es soll bis zum 15 Grad werden und es geht zum HSV. „Geht“ im wahrsten Sinne des Wortes, denn als Hamburger muss ich diesmal nicht stundenlang reisen, um zum Stadion zu kommen. S-Bahn nach Stellingen und gut ist. Die Freude darüber wird ein bisschen davon getrübt, dass ich die ganze Woche unterwegs war und auch pünktlich am Sonntag wieder in die Bahn steige, um durch die Republik zu gondeln.
Aber egal. Heute geht es erst mal ins Volksparkstadion. Nicht nur wegen der räumlichen Nähe ist das eines meiner Lieblingsauswärtsspiele. Ich mag den HSV. Schönes Stadion. Gute Fanszene. Durch den ganzen Arbeitsstress bin ich aber nicht dazu gekommen ein Gefühl zum Spiel zu entwickeln. Ihr müsst Euch also noch ein bisschen mit der Antwort gedulden, ob es heute drei Punkte gibt.

Ich sage es Euch um ca. 17:17 Uhr.

Freitag, 8. April 2011

Sonntag ist wieder Krise

Wenn wir morgen verlieren ist wieder Krise. Und dass wir beim HSV nicht gewinnen ist deutlich wahrscheinlicher als der Umstand,. Und dann werden wir folgendes lesen: „Bricht Dortmund jetzt ein? “. Um das noch mal klar zu stellen: Natürlich ist die Meisterschaft noch nicht unter Dach und Fach. Nicht mal im Ansatz. Dass man eine Meisterschaft noch kurz vor knapp verspielen kann, dass wissen sowohl Leverkusen als auch Dortmund. Ich sage nur „2002“. Aber es gibt keinen Grund zur Panik. 7 Punkte sind nicht viel. Scheinbar. Allerdings 7 Punkte auch zwei Niederlage und einmal unentschieden spielen und man ist trotzdem noch vorne.

Und dann muss der Gegner auch alles gewinnen.

Donnerstag, 7. April 2011

Die Sonne scheint

Da ist sie: Die Sonne. Sie scheint. Schön vor sich hin. Zwar ist es noch nicht richtig heiß, aber immerhin merkt man wieder, dass das Leben auch schön sein kann. So rein äußerlich gesehen. Von Innen scheint die ja schon lange bei uns Borussen. Und was sagt uns das, wenn es warm wird: Das Saisonende naht. Ist ja auch logisch. Bekanntermaßen sind Fußballer und Fans schließlich Vampire, die zu Staub zerfallen, wenn die Sonne hell scheint. Menschen die mit Fußball zu tun haben müssen schön konserviert werden. Bei Minus 5 Grad. Sonst fühlen die sich nicht wohl.

Euch kommt dieses Thema bekannt vor, weil ich da schon mal drüber gebloggt habe? Stimmt, weil die Saison ja auch jedes Jahr so beschissen lag. Anstatt, dass man bis Juni durchspielt…Aber wahrscheinlich bin ich einfach zu dumm in der Birne. Oder die Verbände wollen dafür sorgen, dass wir entspannt und ohne Sorgen den Sommer genießen können. Sehr nett von denen.Danke, danke.

Aber wir können es nicht ändern, also lasst uns die paar Tage mitnehmen, wo Fußball gespielt wird, ohne dass man dick eingemummelt im Stadion steht und vor dem Spiel friert und im Block sich den Wolf schwitzt. Wobei das mit dem Genießen so ein Problem ist für mich, weil mich mein aktuelles Projekt so einspannt, dass ich gar keine freie Minute mal habe, wo ich mal einfach genießen kann. Ich werde gerade aktuell – rein emotional – um dieses geile Saisonfinale betrogen. Aber das soll Euch nicht hindern.

Genießt es für mich mit

Dienstag, 5. April 2011

Wir sind durch – sind wir nicht

Jetzt sind wir also mal wieder durch. Zumindest nach Aussagen der Presse. Man kann uns schon zur Meisterschaft gratulieren. „Das lässt sich der BVB nicht mehr nehmen“. Vergiftetest Lob! Denn eigentlich wollen sie uns nur in Sicherhiet wiegen, um uns dann in der kommenden Woche im Falle einer Niederlage beim Hamburger SV wieder in die Krise zu schreiben. Der von mir immer mehr geschätzte Arnd Zeigler hat das in seiner Sendung auf den Punkt gebracht. Er sagte sinngemäß: „Wir werden das jetzt bis zum Saisonende hören. Immer wenn der BVB gewinnt ist er durch und wenn er verliert ist er in der Krise und es wird noch mal spannend“.

Ich kann diesen ganzen „Wir gratulieren dem BVB zur Meisterschaft“-Kram nicht mehr hören. Die können uns gerne alle gratulieren, wenn wir durch sind und nicht vorher. Und wenn – ich betone: WENN – es so sein sollte, dass wir Meister sind, dann können wir immer noch feiern bis der Arzt kommt und Dormund rocken. Bzw. IHR feiert bis der Arzt kommt und rockt Dortmund. ICH muss ja ja arbeiten, um die Wunde in meinem Herzen einfach mal selbst wieder aufzureißen.

Aber auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden.

Sonntag, 3. April 2011

Was kann dieses Stadion laut sein

Meine Fresse ist dieses Stadion laut. Oder anders gesagt: Was KANN das Stadion laut sein, wenn es will. Gegen Mainz wollte es nicht. Es verweigerte sich einfach komplett. Aber gegen Hannover wollte es wieder. Und wie es wollte. Alter Falter war das laut.

Die Stimmung war schon zu Beginn sehr gut und das, obwohl sich die Borussen auf dem Platz gegen Hannover erkennbar schwer taten. Aber dieses Mal hatten all begriffen, dass etwas passieren muss und das der Support auch eine Mannschaft unterstützen muss. Klar, nahm es Ende der ersten Halbzeit etwas ab, aber das ist auch völlig normal.
War die Stimmung in der ersten Halbzeit gut, war das, was nach dem beeindruckenden 1:1 von Götze nur noch überragend. Ich kann mich seit Leverkusen im letzten Jahr an keine bessere Stimmung erinnern. Es gab auch keine. Die Süd und ihre Ecken zogen geschlossen mit uns das fast über die ganze Restspielzeit. Es war so unfassbar laut, dass sich mit heute noch die Haare aufstellen, wenn ich daran denke. Es muss so irre geil sein, bei solchen Spielen auf dem Rasen zu stehen.

Ich bin sehr stolz wenn ich gestern denke.

Samstag, 2. April 2011

Keine Ausreden

Schluss mit lustig, heute gibt es es keien Ausreden. Und damit meine ich nicht die Mannschaft - die hat großes geleistet - sondern uns. Es herrscht schönes Wetter, das Stadion ist voll und wir haben etwas Druck im Nacken. Wenn wir uns wieder so wie gegen Mainz darstellen schäme ich mich zu Tode.

Alles geben!

Freitag, 1. April 2011

Ach ja, ´ne Bombe

Da hat dann also wer eine Bombe vorm Westfalenstadion abgelegt. Oder genau genommen drei. Oder noch genauer genommen drei sprengsatzähnliche Gegenstände von denen keine Sau weiß, ob sie scharf waren oder nicht. Der Typ ist wohl kein Terrorist, sondern ein Erpresser. Ich weiß ja nicht, ob das nur mir so geht, aber das interessiert mich ungefähr mal so gar nicht. Der berühmte Sack Reis ist echt noch weit vorne. Bin ich einfach abgestumpft? Oder mache ich die Panik nicht mit?

Nicht missverstehen, ich finde es natürlich schlimm, wenn Leute Bomben bauen und die platzieren. Egal, ob im Westfalenstadion oder in Pakistan. Und ich halte den Staatsschutz – anders als viele Menschen, die ich kenne – auch nicht für das personifizierte Böse. Natürlich gibt es Tendenzen Richtung Überwachungsstaat, die man verhindern muss, aber genauso gibt es natürlich auch eine Bedrohung. Aber das soll gar nicht das Thema des Blogs sein. Das kann es auch gar nicht, denn das sprengt jeden Rahmen.

Mir geht es eher darum, dass ich den Alarmismus, den man bei manchen Leute so spürt irgendwie nicht mitmachen kann. Bomben vorm Westfalenstadion? Mein Gott, lasst Euch doch nicht verrückt machen. Irgendwann knallt es in Deutschland. Auf einem Jahrmarkt, im Stadion oder in einem Zug. Das kann einen genauso treffen wie ein Autounfall oder was auch immer.

Und dann wird die Republik sich in typisch deutscher Panik extrem verwandeln.