Freitag, 15. Juli 2016

Der BVB ist ein Scheißverein geworden – holen wir ihn uns zurück.




Der Ballspielverein Borussia Dortmund, ehemals ein sportlich erfolgreicher Verein, hat einen neuen Trainer. Der BVB spielt nicht immer perfekt, aber immer mit Leidenschaft. Man erahnt was in der Truppe steckt. Bei Auswärtsspielen sind die Sektoren der BVB-Fans stets ausverkauft und die Atmosphäre ist super. Der BVB hat wahrscheinlich den beste Auswärtsmob der Liga. Viele Fans anderer Szenen beneiden den BVB um das enge Verhältnis zwischen Ultras und „normalen“ Fans.

Was sich hier liest als würde Opa aus dem Krieg erzählen ist in Wirklichkeit erst acht Jahre her. Was dazwischen lag waren die schönsten Jahre die der BVB und seine Fans wahrscheinlich je erlebt haben werden.

Und heute? Eigentlich wollte ich mich ja für die Überschrift entschuldigen. Clickbaiting und so. Ihr versteht. Aber muss ich das wirklich? Natürlich ist der BVB auch in diesen Zeiten noch der beste Club der Welt. Aber ansonsten? Auf dem Rasen wird eine Mannschaft mit jungen Talenten aus aller Herren Länder stehen, die keinen Bezug zum Verein haben (können), unser Trainer ist ein Fachmann mit eingeschränkten Kommunikationsradius, die Ultras machen zum großen Teil ihr eigenen Ding. Viele anderen Fans stört das zwar, aber anstatt das Gespräch zu suchen – und sich da auch einzubringen – wird nur gepöbelt. Und der Geschäftsführung fällt nichts anderes ein als allen Ultras die ADKs zu entziehen und wirkt auch ansonsten so als wären sie weit entrückt und hechelten Real Madrid hinterher. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug kommt Mario Götze scheinbar auch noch zurück.

Wir haben alles auf den Erfolg ausgerichtet im Verein. Aber wir haben nicht mal Erfolg. Wir sind der FC Bayern in schlecht. Wie Michael Rummenigge.

Dass der BVB nun alle Ultras noch von den Auswärtsdauerkarten ausgeschlossen hat, ist der Höhepunkt der Eskalation. Es ist nun nicht so, dass die Ultra-Gruppen an der Situation unschuldig wären. Die haben im Gegenteil extrem heftig am Repressionsbaum gerüttelt.

Ich wurde in den letzten Tagen oft gefragt, was der Verein denn alternativ hätte machen sollen, außer den Ultras die ADKs zu entziehen. Keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Aber für was soll es die Lösung sein, dass es auswärts nun gar keine Stimmung mehr gibt und stattdessen noch mehr Menschen mit Partysonnenbrillen den Block füllen und außer „Scheeeeeeiiißeeeee 04“ nichts singen? Die Saison 2016 / 2017 dürfte die mit Abstand schlimmste seit Jahren werden. Ich freue mich auf das Treffen mit Menschen vor dem Spiel in der Roten Erde. Auf sonst nichts. Die Auswärtsspiele haben die Attraktivität einer Zahn OP.

Alle Leute aus meinem Umfeld haben die Schnauze voll von Fußball. Denn neben der Scheiß-Entwicklung beim BVB ist ja auch die Bundesliga an einem Tiefpunkt angekommen. Leipzig lässt grüßen. Selbst einige Journalisten haben mir unter der Hand gesagt, dass sie die Entwicklung nicht gut finden. Es wäre der perfekte Zeitpunkt Fußball an den Nagel zu hängen.

Oder wir holen uns unseren BVB zurück. Versuchen aus dem Club wieder den Verein zu machen, den wir so lieben.

Geht den offiziellen auf den Sack, sucht das Gespräch, bringt Euer Unbehagen zum Ausdruck, werdet Mitglied (wenn ihr das nicht seid), sucht das Gespräch mit den Ultras, werdet aktiv im Vereinsleben, kämpft für unseren BVB. Wir waren immer stark, wenn Vereinsführung und Fans nicht zu weit auseinander waren. Geben wir den Verein nicht kampflos her. Nur weil es unmöglich sein könnte ist es sicher nichs falsch.

Aber eins, aber eins, das bleibt bestehen. Borussia Dortmund wird nie untergeh´n.