Freitag, 31. Dezember 2010

Kommt gut rüber ins Meisterjar 2011

So, haben wir also wieder ein Jahr rumgebracht. Privat war das Jahr für mich sehr durchwachsen. Echte Highlights und ziemlich heftige Tiefschläge. Aber rein fußballerisch war es wohl das beste, was man sich wünschen kann. Apropos wünschen: Ich wünsche mir für 2011 - Überraschung Überraschung - neben dem üblichen Gesundheitskram natürlich die Meisterschaft. Nach wie vor bin ich sehr vorsichtig, was die Prognostizierung dieser Ereignisse angeht, aber es wäre natürlich ein nicht mehr zu toppender Traum. Aber wir sind im Mai da schlauer. Spätestens.

Ansonsten wird das Jahr 2011 wohl für uns die ganze Palette von Emotionen bereit halten. Wir werden berufliche Erfolge und Niederlagen feiern, Krank werden, neue Jobs bekommen, uns verlieben und trennen. Und wahrscheinlich werden auch ein paar von uns sterben. Der ganz normale Lauf des Lebens eben: Drama, Triumpf und Langeweile.Lasst uns also Silvester feiern, als wäre es unser letztes. Ich wünsche Euch für das Jahr 2011, dass mehr in Erfüllung geht als ihr euch wünscht. Passt auf auf und kommt gut rüber.

Wir lesen uns im nächsten Jahr.

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Vom Vorteil einen Strickschal nicht um den Bauch zu tragen

Das Jahr geht zu Ende und es ist Zeit mal den Menschen zu danken, die was für einen getan haben. Sebs Oma zum Beispiel. Diese – oder war es Seb? - hatte nämlich irgendwann die Idee einen schwarz-gelben Schal für ihren Enkel zu stricken. Und weil Oma zuviel Wolle hatte strickte mehr als einen Schal. Und weil Seb so ein netter Typ ist fragte er, wer denn noch so einen haben wolle. Und weil ich so schnell bin, habe ich jetzt nach ca. 25 Jahren wieder einen schwarz-gelben Strickschal. Voll Retro und so.

So ein selbstgestrickter Schal ist, wenn man meiner Generation – wie das klingt – entstammt aber eh noch mal ganz anders besetzt. Denn auch wenn sich das die Seidenschalfraktion nicht mehr vorstellen kann, war so ein Ding damals in den 80ern Standard-Repertoire auf der Süd und in Block 13. Man trug halt Kutte und eben einen Strickschal. Der natürlich irgendwie immer von Oma sein musste. Ganz wichtig war dabei die Frage wo man den Schal trägt. Die Antwort lautete: Um den Bauch. Zumindest wenn man cool war. Oder das wenigstens versuchte zu sein. Nun könnte man nicht gänzlich zu Unrecht anführen, dass ein selbstgestrickter Schal um den Bauch scheiße aussieht, aber wenn man ehrlich ist, macht das wenn man eine Kutte trägt auch nicht mehr viel aus. Und wir schauen dann auch mal, was die Fangeneration 2035 zu Jogginghosen und Bauchtäschchen sagt.

Die Frage, wo man seinen Strickschal heute trägt ist zum Glück keine mehr, denn seit Mitte der 80er (wenn mich meine Erinnerung nicht trügt) war der Strickschal auf dem Rückzug. Heute trägt man den Schal um den Hals und das ist auch gut so.Interessanter Weise habe ich aber eine spannenden Feststellung gemacht: So ein Schal wärmt. Das ist jetzt wahrscheinlich keine Erkenntnis für die man mich in Oslo nominieren wird, aber für mich deswegen überraschend, weil ich irgendwie NIE jahreszeitlich richtig angezogen bin. So klamottentechnisch bin ich wie die Bahn auf den Winter vorbereitet.

Aber es gibt ja zum Glück Sebs Oma.

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Von Event und Emotionen – Der Versuch sich dem Thema „Pyro“ zu nähern

Ich nehme mir seit Monaten vor mal was zum Thema „Pyro“ zu schreiben. Das Thema ist ja eines, dass die Fans des BVB und aller anderen Vereine extrem umtreibt und bei dem man sich immer die Köpfe heiß diskutiert. Weil ich aber nie wirklich Zeit hatte mich mit dem Thema zu befassen, habe ich das immer vor mit hergeschoben. Das kann man eben nicht im üblichen 30 Minuten Zeitfenster hinrotzen. Jetzt habe ich ja ein paar Tage frei und will daher mal versuchen mich dem Thema zu nähern. Ich tue das in dem Wissen, dass ein Blogpost bei so einem komplexem Thema immer zu kurz greift. Ich halte meine Meinung da nicht für die ultimative, aber ich hoffe trotzdem vielleicht ein bisschen was beitragen zu können. So ein Thema verdient es ordentlich aufgearbeitet zu werden und eine Meinungsäußerung in einem privaten Blog muss daher immer zu kurz greifen. Trotzdem ist es mir wichtig meine Meinung zu dem Thema kund zu tun, denn ich bin zwangsweise ab und zu mit Pyro konfrontiert und vor allem nervt mich die Überemotionalität mit der Befürworter und Gegner an das Thema rangehen.

Um mal meine Meinung gleich voranzustellen und die Katze damit aus dem Sack zu lasssen: Ich bin nicht gegen Pyro halte die Forderung nach einer Legalisierung aber für hochgradig naiv. Zumindest in Bezug auf Dinge, die den Namen „Pyro“ auch verdienen. Ich halte einen prall gefüllten Fanblock für ein denkbar ungeeigneten Ort, um einfach mit Feuerwerk zu hantieren. Bei allem berechtigten Klagen über Repression finde ich dass sich der Bereich am wenigsten dafür eignet. Potenziell gefährliche Stoffe gehören nicht in die Hände von Amateuren. Es ist ja nicht so, dass dies nur im Stadion verboten ist. Wer mit Feuerwerk hantiert braucht ab einer gewissen Größe einen Pyroschein. Und dass ist auch gut so. Ich bin da absolut spießig deutsch. Wenn der Einsatz von pyrotechnischen Mitteln legalisiert würde, würde das aber eh in einem Rahmen geschehen, der zur Bürokratie in unserem Lande passt. Es ist ja klar, dass in einem Stadion keine anderen Regeln gelten können als auf jedem piseligen Volksfest. Ich denke in dem Punkt bin ich mit denjenigen die die Legalisierung fordern auf einer Linie. Ich halte den legalen Einsatz von Pyro aber nicht für etwas, was uns wahnsinnig nach vorne bringt.

Es wird – egal welche Regel gilt – immer Leute geben, die Pyro weiter illegal einsetzen. Ob es nun Fackeln, Rauch oder Böller sind. Und diese Leute haben meiner Meinung nach in der Kurve nichts zu suchen. Das spricht natürlich nicht dagegen den legalen Einsatz zu regeln, aber die Idee, dass es nach einer Legalisierung mit Böllerwürfen oder dem Werfen auf den Rasen vorbei ist, ist bis zur Unredlichkeit illusorisch. Dass die Kölner in Leverkusen kurz nachdem die Seite online gegangen ist fackeln wie die Blöden und dabei auch noch Sachen aufs Spielfeld werfen spricht meiner Meinung nach Bände. Es wird immer Leute geben, die sich für unglaublich rebellisch halten und gegen Regeln verstoßen – zumindest am Wochenende, denn ich der Woche ist der Chef ja so streng. Wie gesagt: Das spricht nicht gegen die Legalisierung, aber man sollte nicht mit unredlichen Argumenten arbeiten.

Um mögliche Unklarheiten zu beseitigen: Ich halte den illegalen Einsatz von Pyro nun auch nicht für den Untergang des Abendlandes. Es ist nicht ungefährlich und hat unkontrolliert im Stadion nicht zu suchen, aber nur weil mal in der Kurve was brennt von „randalierenden Fans“ zu sprechen ist natürlich an Absurdität nicht mehr zu überbieten. Es ist ja nun nicht so, dass sich da Leute mit Handgranaten in den Blog stellen.Das ist leider die andere Seite der Medaille, dass man in Deutschland scheinbar nichts normal diskutieren kann ohne in Extreme zu verfallen. Manchmal würde ich mir wünschen, dass Fernsehkommentatoren vor dem Plappern das Hirn einschalten und 5 Sekunden drüber nachdenken, was sie da sehen.

Was mich aber auch extrem irritiert ist die Überemotionalität mit dem die Forderung nach Legalisierung oft vorgetragen wird. Auch auf der quasi „offiziellen“ Seite Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren. Was ist denn bitte an Pyrotechnik emotional? Ich bin seit Jahren im Stadion emotional ohne einmal Pyro in der Hand gehabt zu haben. Wenn man den legalen – und damit kontrollierten - Einsatz von Pyrotechnik fordert, ist der ja völlig unspontan und damit auch unemotional. Ja, es sieht gut aus, wenn eine Kurve brennt. Ohne Frage. Aber die Emotionalität der Geschichte suche ich doch vergeblich. Im Gegenteil ist kontrollierte Pyro doch eher eine weitere Bürokratisierung der Kurve. Denn ob nun der Verein was abbrennt oder einen Ultra-Gruppe ist egal. Wenn etwas potenziell gefährliches geplant ist wird es in Deutschland – zu Recht – geregelt.De facto würde der Support meiner Meinung nach noch stärker in einen Rahmen gepresst. Es müssten Verantwortliche festgelegt werden, diese werden geschult, es muss einen abgesteckter Raum geben, die Haftungsfragen müssen geklärt sein und so weiter und so weiter und so fort. Alles nervig, aber wenn ma ehrlich ist alternativlos. Legaler Einsatz von Pyro würde ohne Spontanität von statten gehen. Und die Frage sei erlaubt, wo dann noch die großen „Emotionen“ sind? Und die Frage sei weiter gestattet, ob man da nicht der Vereventisierung Vorschub leistet, die man ja eigentlich bekämpfen will.

Vor allem: Für wen tun wir das denn alles? Der Sinn von Support sollte ja kein reiner Selbstzweck sein, sondern dazu beitragen, dass die Mannschaft das Spiel gewinnt. Natürlich ist das in der Realität oft auch anders, aber das Ziel sollte man ja nicht aus den Augen verlieren. Und ich wage es mal zu bezweifeln, dass der Einsatz von Pyro da wirklich was zu beiträgt. Das ist jetzt natürlich auch kein Killerargument gegen Pyro, aber es gibt eben finde ich auch sehr wenige Killerargumente dafür. Die emotionale Aufgeladenheit mit der das Thema diskutiert wird finde ich einfach unangemessen. Ich würde mich generell freuen, wenn man das Thema „Pyro“ mal etwas tiefer hängen würde. Von allen Seiten!

Pyrotechnik ist in der Tat kein Verbrechen, aber es ist eben auch nicht das goldene Kalb zu dem es von Teilen der Fanszene gemacht wird.

Edit: Nach meinem Blogpost hast sich auch dts98 mit dem Thema befasst. Auch diesen Beitrag würde ich Euch empfehlen.

In diesem Zusammenhang möchte ich Euch nch auf einen sehr guten Post in einem St. Pauli-Blog verweisen.

Dienstag, 28. Dezember 2010

Hartz IV, Dämonen, Sarrazin

Die Zeit „zwischen den Jahren“ verbringe ich traditionell eigentlich immer mit versumpfen. Und damit meine ich keinen Suff oder so, sondern einfach mit Nichtstun. Vor mich hinvegetieren! Mich dem Leben verweigern! Ich gehe in diesen Tagen normalerweise einer Sarrazins´schen Hartz IV Existenz nach, verwahrlose emotional komplett, hänge im Internet und spiele Videospiele. Letzteres ist ganz wichtig. Ganz ganz viel zocken. Normalerweise immer mit der tollsten Frau von Welt wo gibt, dieses Jahr allein. Ich muss mich zwingen ab und zu zum einkaufen rauszugehen und bin traditionellerweise dann auch noch krank. Das ist dieses Jahr nicht anders, nur weniger heftig. Eine absolut sinnlose Existenz sozusagen. Ohne jeglichen Nutzen für mich und andere!

Dabei langweile ich mich dann immer zu Tode, weil ich ja mit mir recht wenig anfangen kann, wenn weder Arbeit noch Fußball ansteht. Ich will mich auch zu nichts anderem motivieren. Meine To-Do-Liste ist voll von Dingen, die ich mal machen könnte, aber ich habe keine Lust. Selbst das bloggen fällt mir extrem schwer. In dieser Zeit kann man wunderbar in irgendeinem Videospiel versinken. Koplett in einer Well aufgehen, die noch einfach ist. Alles voller Monster oder Feinde und ich mit einer Waffe! Leider ist dieses Jahr kein Spiel in Sicht in dem man sich verlieren kann. Ich habe Bioshock2 durch und bin gerade bei Gran Turismo 5, was aber eben auch nichts ist in dem man aufgeht. Mein Schrank ist voller ungezockter spiele, aber da ist nichts in Aussicht, was Abhilfe schaffen könnte. Kein Fallout 3, keine Orange Box. Videospielindustrie am Ende! Das mindert den Spaßfaktor beim Urlaub von meinem Leben.

Ich brauche diese emotionale Verwahrlosung aber ganz dringend jedes Jahr, weil ich einfach Abschied von aller Verantwortlichkeit nehme und mich zu Tode langweile, um dann im neuen Jahr mit Schwung angreifen zu können. Dadurch, dass ich mal wieder merke wie wenig ich mit mir selbst anfangen kann und wie unfassbar unzufrieden ich mit mir eigentlich bin, freue ich mich dann, wenn Anfang des Jahres wieder die klassischen Ablenkungen meines Lebens auf mich zukommen: Fußball und Arbeit. In beidem kann ich wunderbar aufgehen und mich bis zum letzten verbeißen! Gestern habe ich mit jemandem über das Thema gesprochen, der dann meinte, ob mich das zufrieden machen würde. Worauf hin ich nur antwortete, ob ich wie ein Mensch wirke, der zufrieden ist? Wahrscheinlich bin ich der unzufriedenste Mensch auf diesem Erdball. Aber wenn Deine Dämonen Dich treiben bleibst du wenigstens nicht stehen! Zufriedene Menschen bringen die Welt nicht weiter! Es sind die Getriebenen, die was bewegen. Für mich gibt es nur die Möglichkeit mich umzubringen oder was zu bewegen! Und sich umbringen ist keine Lösung! Ich lebe einfach zu gerne.

Also werde ich Euch also auch 2011 mit meinen Ideen auf den Sack gehen!

Montag, 27. Dezember 2010

Methusalix fordert Respekt

Es ist eigentlich schlimm wie wenig Respekt wir alle gegenüber anderen Menschen aufbringen. Ich glaube, dass Respektlosigkeit eines der größten Übel der Menschheit ist. Mich würde mal interessieren, ob das ein überwiegend deutsches Phänomen ist, oder weltweit so stark ausgeprägt? Es ist eigentlich schlimm mit welcher Begeisterung wir uns in schöner Regelmäßigkeit gegenseitig abwerten. Sei es im Umgang mit Spielern, innerhalb verschiedener Fangruppen oder ganz allgemein im Umgang aller Menschen untereinander. Hauptsache den anderen niedermachen!

Auf Fußball bezogen kann man das wunderbar daran absehen, wie mit Spielern umgegangen wird, die nicht mehr ihre Leistung bringen. Da wird dann oft über diese gesprochen als wären sie Verbrecher und würden uns Geld aus der Kasse klauen und eine Wahrnehmung als Mensch findet kaum noch statt. In der Fanszene sieht es oft nicht anders aus. Ultras werten gerne mal alles, was nicht die richtigen Leute kennt als „Kutten“ ab und umgekehrt wird sich über die „Selbstdarsteller“ beschwert.

Man kann die Beispiele eigentlich beliebig wählen. Ich will mich da gar nicht ausnehmen. Im Gegenteil. Ich bin viel zu oft ein viel zu respektloser Mensch. Das ist etwas, was ich mir mal vornehme zu ändern, denn es bringt einen im Leben weiter die Leistung des anderen anzuerkennen und nicht zwanghaft was zu suchen, um ihn abzuwerten. Ich verspreche ich werde 2011 ein besserer und respektvollerer Mensch. Und ich werde 2011 auch noch 41.

Vielleicht sollte ich auch Respekt vor dem Alter fordern.

Sonntag, 26. Dezember 2010

Fußball ohne Frau und Werner Schneyder

Das Weihnachten 2010 hat gute Chance als schönstes Weihnachten überhaupt in die Geschichte einzugehen. Ich habe zwei wunderbare Tage mit der tollsten Frau von Welt wo gibt verbracht und habe einfach mal Ruhe gehabt. Und wenn man ich ist, ist Ruhe wirklich das schönste, was einen passieren kann, weil dieser Zustand bei mir eigentlich nie stattfindet. Außerdem freue ich mich immer noch ein Loch in die Mütze, über das gerahmte „Heimspiel Westfalenstadion“-Poster. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann mich das letzte mal ein Geschenk so gefreut hat. Ohne dass ich dadurch jetzt die anderen Geschenke abwerten will, aber irgendwie hat das meine Seele getroffen. Ich schau das Bild an und lächele debil glücklich. Manchmal kann das Leben so einfach sein. Oder vielleicht nur ich und nicht das Leben.

Und das Fest hat gute Chance sich weiter gut zu entwickeln, denn heute machen wir was getrennt. Tollste Frau von Welt wo gibt macht in Familie und ich schaue Fußball. Englischen Fußball um genau zu sein. Denn am zweiten Weihnachtsfeiertag wird ja auf der Insel Fußball gespielt und das ist der einzige Tag an dem ich mich persönlich auch dafür interessiere. Ansonsten kann mich die Premiere League – die Spielwiese auf der sich russische Oligaren, arabische Scheichs und sonstige Unsympathen treffen - mal kreuzweise. Aber da bei uns Winterpause ist treibt der Hunger es rein.

Ich frage mich nur, warum das ganze „Boxing-Day“ heißt, denn da boxt ja niemand. Logisch, denn sonst würde ja auch Werner Schneyder kommentieren und der ist heute genauso wie die tollste Frau von Welt wo gibt nicht in Sicht. Es ist natürlich auch hochgradig deutsch von "Boxing Day" auf Boxen zu kommen. Geboxt wird am Boxing-Day also nicht. Vielleicht heißt das aber so, weil an dem Tag die Geschenke zusammengepackt werden, die man ab Morgen umzutauschen gedenkt. Klingt irgendwie schön. Aber ob das stimmt? Man weiß es nicht. Das einzige, was ich am Boxing Day sicher wqeiß ist, dass Rolf heute pathetische Postings in die Welt schreien wird. Aber das bringt mich in Bezug auf die Bedeutung auch nicht weiter Bevor ich hier weiter den Hugo Egon Balder mache, könnte ich einfach nachschauen. Google ist in der Beziehung leider der Phantasie-Killer-Nummer 1.Manchmal ist es einfach schön sich Dinge zu überlegen, die alle nicht stimmen. Deswegen werde ich nicht nachschauen, einen schönen Tag ohne Frau und Werner Schneyder und mit Fußball verbringen und mir Bedeutungen für „Boxing Day“ überlegen, die alle falsch sind.

Und wer es von Euch weiß behält es für sich. Sonst klatsch es. Aber keinen Beifall.

Samstag, 25. Dezember 2010

Heimspiel an Weihnachten

Was für Menschen schreiben eigentlich Weihnachten einen Fußball-Blog? Das ist doch eindeutig ein Anzeichen für eine psychische Störung. Da muss mir doch keiner was erzählen. Allerdings ist es auch nicht viel besser, wenn man Weihnachten einen solchen liest. Ihr habt wohl auch nichts anderes zu tun. Nun gut, wenn wir Gestörten mal unter uns sind, dann können wir ja auch einfach so tun, als wäre alles normal. Frohe Gestörten-Weihnachten also auf diesem Wege.

Ich habe einen wunderschönen Abend mit der tollsten Frau von Welt wo gibt verbracht, lecker gegessen und wir haben uns mehr oder weniger reichlich beschenkt. Auch von meinen Eltern – wir hatten uns die Geschenke schon vorher mitgegeben- habe ich jede Menge tolle Sachen bekommen. Wobei das schönste Geschenk eindeutig das gerahmte Heimspiel-Westfalenstadion-Poster von der tFvWwg ist. Das mach sich saugeil über dem DVD- und Gamesschrank. Kann den Blick gar nicht mehr wegbewegen. Ich kann es von meinem Blogplatz aus sehen und muss regelmäßig den Blick heben. Deswegen dauert das Bloggen heute auch länger.

Ich habe heute quasi Heimspiel.

Freitag, 24. Dezember 2010

Mit Werner Schneyder unter Tannenbaum

Der von mir sehr verehrte Werner Schneyder war und ist für mich einer der besten Sportreporter die jemals in Deutschland tätig waren. Das war zu eine Zeit als man als Sportreporter noch Persönlichkeit haben durfte und nicht - wie in der übrigen Gesellschaft auch - diejenigen nach vorne kamen , die möglichst angepasst sind und nicht anecken. Die Bissigkeit –kombiniert mit großem Respekt und Stil– mit der Schneyder Sportevents – überwiegend Boxkämpfe - kommentierte ist in der Form bis heute unerreicht. Wobei Schneyder ("Der Journalismus erfand das Füllen mit Leere." ) natürlich zu Gute kam, dass er eben nicht nur Sportreporter, sondern auch Kabarettist war. Und früher auch noch Punktrichter bei Amateurboxen, also auch noch Sachverstand hatte.

Mir fehlt die Zeit wirklich sehr als man noch was können musste um sich durchzusetzen. Und nicht einfach jeder Trottel einen Blog über Fußball schreiben konnte. Ich klinge jetzt sehr alt, aber erstens bin ich das auch und zweitens ist Weihnachten das Fest der Besinnlichkeit. Also darf ich hier mal melancholisch werden. Aber ich schweife ab. Denn ich war ja eigentlich bei dem von mir verehrten Sportreporter. Jener Werner Schneyder hatte die Angewohnheit die von ihm kommentierten Boxkämpfe mit der Begrüßungsformel „Herzlich Willkommen, liebe Boxfreunde, Boxskeptiker, Boxgegner“ zu beginnen. Eine Satz, in dem für mich unendlich viel Weisheit steckt, denn das TV Publikum bei solchen Veranstaltungen besteht eben zu nicht unerheblichen Teilen aus Leuten die sich daran erfreuen das gesehene für schlimm zu befinden und sich darüber aufzuregen, so genannter Osttribünismus. Und das einfach mal offen zu thematisieren oder überhaupt zu erkennen schafft auch nicht jeder Kommentator. Lasst mich Euch also in alle Aufrichtigen Wertschätzung zurufen:

Ich wünsche allen MauriciusQ-Freunden, MauriciusQ-Skeptikern und MauriciusQ-Gegnern ein frohes Fest.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Wir sind alle Orang Utans

Was ist Fußball eigentlich für ein sinnloser Quatsch? Und was sind wir Fußballfans für sinnlose Menschen? Jetzt ist Winterpause und man hat – wenn auch im Vergleich zur Sommerpause nur kurz – das Gefühl, dass das Leben weniger Sinn hat. Dass es weniger schlimm ist liegt lediglich an dem Umstand, dass die Winterpause kürzer ist und auch noch Weihnachten und Neujahr bei der Überbrückung hilft. Aber ansonsten scheinen wir Fans doch alle einigermaßen sinnfreie Existenzen zu haben, wenn unser Wohl und Wehe davon abhängt, dass am Samstag – und viel zu oft an anderen Tagen – irgendwer irgendwo gegen einen Ball tritt.

Wahrscheinlich sind wir alle einfach geistig minderbemittelte Neandertaler, die zu sozialer Kommunikation jenseits des „Pfui“, „Wichser“, „Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa“ nicht fähig sein. Wir können halt nur schreien, saufen und uns prügeln. Na gut, manche können auch noch eine Fahren schwenken. 90 Minuten ohne Pause und Emotion. Aber das ist ein anderes Thema. Wir sind einfach soziale Legastheniker. Wenn andere Leute sich freuen, dass sie endlich mal Zeit für die Beziehung haben, steht unsereins extrem früh auf, um mit Zug oder Auto durch Deutschland zu fahren. Um zu einer viel zu teuren Veranstaltung zu gehen bei der seine Laune davon abhängt, wie die 11 Leute die seine Farben tragen spielen.

Wir sind einfach nicht normal. Andere Leute gehen am Wochenende joggen und tun was für ihren Körper oder bilden sich. Wir ruinieren unseren Körper und das einzige worin wir uns bilden ist das Studium der gegnerischen Aufstellung. Wir sind geistige Orang-Utans, die es toll finden Woche für Woche in einem viel zu engen Block zu stehen, nicht raus zu können, weil es so voll ist und uns von irgendwelchen Spinnern Bierbecher an den Kopf werfen zu lassen.

Kann sich irgendwer ein schöneres Hobby vorstellen?

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Und immer wieder Sevilla

Sevilla nimmt kein Ende. Weder die Berichte, die jeden Tag bei Schwatzgelb veröffentlicht werden, noch der emotionale Sturm in mir. Ich denke jeden Tag, dass es doch mal weniger werden müsste, dass die typische Abstumpfung mal einsetzt. Diese aus der Tagesschau gelernte. „100.000 durch einen Tsunami? Ja schlimm, aber das war letzte Woche. Was gibt es neues?“ Aber die Abstumpfung setzt nicht ein. Im Gegenteil. Meine Wut wird immer noch größer. Jeden Tag aufs neue. Immer wenn ich was zu dem Thema lese, habe ich das unfassbar große Bedürfnis was zu tun. Nur was? Das ist die spannende Frage. Denn bei allem Aktionismus muss einem klar sein, dass wir mit einem Gegner kämpfen, der uns in jeder Beziehung überlegen ist.

Das führt immer zu einem Gefühl der Hilflosigkeit. Ob man will oder nicht. Denn man weiß, dass man sich anstrengen kann ohne Ende, aber eben doch keine Chance hat wirklich sofort was zu erreichen. Wichtig ist dann, dass man diesen Frust nicht in Resignation umschlagen lässt. Denn wenn man aufgibt haben sie schon gewonnen. Und auch wenn man nichts verändern kann, kann man was verändern. Ganz langsam. Man muss das Ganze als Prozess begreifen. Es geht nicht darum jetzt sofort und schnell was zu verändern, sondern ein Rädchen im Getriebe zu sein, das dazu beiträgt IRGENDWANN mal eine Verbesserung herbeizuführen. Das ist ein Prozess der wirklich schwierig ist, denn de facto steckt man immer wieder Energie in einen Prozess bei dem man kein direktes Feedback bekommt. Ganz schwierige Kiste, denn Menschen brauchen eigentlich immer das Gefühl, dass sie was gut gemacht habe.

Aber was kann man nun tun? Informieren, informieren, informieren! Jedem der es wissen will Bescheid sagen. Und auch und vor allem denjenigen, die es nicht wissen wollen. Mails schreiben, reden, telefonieren! Öffentlichkeit ist das einzige, was solchen Folterknechten gefährlich werden kann. Und sich dabei eben darüber klar sein, dass das ein sehr sehr sehr langer Prozess ist, denn man da vor sich hat und man vielleicht nur wenig erreicht.

Aber wenig ist besser als nichts.

Dienstag, 21. Dezember 2010

2010 – Was für ein Jahr

2010 ist zu Ende. Also zumindest für uns. So Fußballtechnisch gesehen. Den DFB Pokal heute Abend ignorieren wir einfach mal. Was auch besser ist, wenn man nicht dabei ist. Und sehen wir mal – Gruß an Arno Nühm – das Positive: Wir müssen nicht bei dem Wetter durch die Republik, kommen eh nicht pünktlich an und frieren uns im Stadion den Arsch fest. Nein, wir sitzen heute ganz entspannt vor dem Fernseher und schauen uns das Elend live an. Was in meinem Fall übrigens doppelt gut ist, weil ich krank bin. Auch ein Klassiker. Wenn Weihnachten ist, werde ich krank. Das dritte Jahr in Folge.

Aber halten wir mal fest: Das Jahr 2010 war BVB-mäßig gesehen herausragend. Wobei „herausragend“ auch eine Untertreibung ist. Allerdings eine die auch Jürgen Klopp oft benutzt wird, also passt es ja irgendwie. Aber das Wort beschreibt nicht mal im Ansatz, was im Kalenderjahr 2010 so abgegangen ist. Endlich wieder die Qualifikation für Europa, die beste BVB Hinrunde aller Zeiten und eine Mannschaft auf die man stolz sein kann. Mir würde wenig einfallen was man besser machen könnte. Außer dem Derby in der Rückrunde 09/10. Aber ansonsten war das Jahr nahe an „perfekt“. Und das schönste daran: Niemand kann uns das nehmen. Zurücklehnen und das Jahr einfach noch mal einatmen. Die Winterpause ist ganz gut, um das einfach mal ein wenig zu verarbeiten. Waren schon extrem viele Eindrücke im zweiten Haalbjahr.

Ich hoffe natürlich, dass das Jahr 2011 so weitergeht, wie 2010, aber das kann man nie planen. Und wenn es nicht so ist, dann ist es eben so. Ich finde nicht, dass wir jetzt zwingend deutscher Meister werden müssen. Klar wäre das gigantisch, aber sollte die Mannschaft „nur“ Zweiter oder Dritter werden, wäre es auch völlig okay. Wenn man ehrlich ist, wäre Championsleague ja auch der nächste logische Schritt nach den EL-Quali und die Meisterschaft ein Schritt zu viel.

Aber man kann ruhig auch mal zwei Stufen auf einmal nehmen.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Wenn ihr mich sucht, ich sitze in der zweiten Klasse – Fans und Bürgerechte

Dieser Blog sollte ja eigentlich ein Fußballblog sein. Oder wenn man es genauer nehmen will, ein Fanblog. Oder ganz genau, der Blog eines Menschen mit einem komischem Beruf und einem noch komischerem Hobby. Es geht hier um Siege, Niederlagen, viel zu lange Auswärtstouren, Menschen die in der Gepäckablage des Zuges schlafen, Stolz, Hass und die Niederungen meiner Psyche. Belnagloser Scheiß. So weit, so unspektakulär. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass mein kleiner unschuldiger Fußballblog langsam aber sicher zu einem Bürgerrechtsblog mutieren sollte. Denn scheinbar muss man sich in diesem Land – und nicht nur da – entscheiden, ob man Fußball-Fan sein möchte oder Bürger.

Nehmen wir doch mal den Fall eines Mitglieds unsere Gruppe. Nennen wir ihn – weil sein wahrer Name ja keine Rolle spielt – Karl Theodor. Jener besagter Karl Theodor wurde binnen drei Tagen einmal niedergeknüppelt, zusammengetrieben und nackt ausgezogen und untersucht. Was hat Karl Theodor denn nur falsch gemacht, mag man sich fragen? Nichts, er wollte nur seinen Verein unterstützen. Das muss reichen um ihn zu einem Kriminellen zu machen oder zumindest verdächtig selbiger zu sein. Karl Theodor machte – wie sehr viele von uns – am Mittwoch Bekanntschaft mit der spanischen Polizei und wurde von einem beritten Polizisten von hinten umgeknüppelt. Womit er in Sevilla ein mittleres Los gezogen hatte, denn im Topf waren auch noch Festnahme, Misshandlung und die Wahl zwischen Bewährungsstrafe und spanischem Knast.

Kaum wieder in Deutschland wurde er beim Spiel in Frankfurt bei der Einlasskontrolle rausgezogen, in einen separaten Raum geführt und zum Ausziehen angehalten. Ihm wurde bedeutet, dass er - sollte er das verweigern - "mit anderen Maßnahmen" zu rechnen hätte. Da er Angst hatte das Spiel zu verpassen oder in Gewahrsam zu kommen und weil er eh krank war und wenig Kraft hatte ließ er das über sich ergehen. Er musste sich bis auf die Boxershorts und Socken entkleiden und auf einem nassen und kalten Fußboden stehen. Dass, obwohl er krank war, worauf er den privaten Sicherheitsdienst auch hinwies. Anschließend wurde ihm noch am Hintern rumgefummelt und an die Hoden gegriffen. Dieses mit den Worten "Das kennen Sie ja vom Bund". Er musste die Beine und Arme spreizen und der Mitarbeiter beschied ihm, dass er stehen bleiben solle. Sollte er nach vorne gehen, würde er das als Angriff werten und "entsprechende Maßnahmen einleiten". Danach konnte er gehen.

Wir reden hier nicht von Menschen, die vorhaben Terroranschläge zu begehen, sondern Leute, die eine Sportveranstaltung besuchen wollen und dafür extrem viel Geld bezahlen. Diese Menschen scheinen sowas wie rechtlose Subjekte zu sein. Wer Fußball-Fan ist, der muss ja auch Krawall aus sein. Und wer auf Krawall aus ist, hat keine Rechte. Das steht so 1:1 im Grundgesetz. Im deutschen genauso, wie in der spanischen Verfassung. Und dem Fan muss gezeigt werden, wo sein Platz ist.
Der eigentliche Skandal ist für mich aber nicht mal, dass sich Behörden und Institutionen über die Rechte von Menschen hinwegsetzen -das tun sie seit Jahrzehnten immer wieder. Das wirkliche Drama ist, dass sich das ach so aufgeklärte Bürgertum einen Scheißdreck um dieses Thema kümmert. Da werden Bundesbürger in Spanien misshandelt und unter Bedingungen die in einer Bananenrepublik ein Rückschritt wären abgeurteilt und es interessiert genau - Tada und Tusch - niemanden. Ein Artikel bei DerWesten und eine Erwähnung bei den Ruhrnachrichten. Das war es. Ansonsten findet man in keiner Publikation der Republik einen Hinweis auf diese Missstände. Dabei aber jede Menge News über Fans die randalierten. Kein bürgerliches Blatt oder kein Portal hält es auch nur für nötig eine Meldung zu dem Thema zu machen.

Und auch sonst schweigt das aufgeklärte Bürgertum, dass sich doch sonst laut und beredt zu Stuttgart 21, Gorleben und dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag überschlägt und sich in jeder noch so kleinen Regelverletzung des Staates suhlt. Aber wer kann schon was mit Fans anfangen? Die sind laut, trinken und stinken und tun komische Dinge. Und was interssieren schon Grundrechtsverletzungen von lauten Menschen? Wer recht will soll leise sein. Es sein denn der Protestbürger ruft zum Geschrei auf! Das selbe aufgeklärte Bürgertum wird übrigens – wenn sich mal eine entscheidende Anzahl junger Fußballfans überlegen sollte sich radikal zu orientieren, weil die ach so geliebte Demokratie ja scheinbar keinen Schutz bietet - laut lamentieren, dass man junge Leute nicht alleine lassen dürfe, weil sie sonst empfänglich für radikale Parolen wird. Man müsse da mal mehr hinschauen. Und dann würden sie wieder Faustball spielen gehen und sich gut fühlen, weil sie ja was gesagt haben. Ich kenne inzwischen genug Leute, die auf den Staat und seine Institutionen genau nichts mehr geben. Und ich kann es ihnen nur bedingt verübeln. Aber wahrscheinlich ist das eh alles scheiße, was ich schreibe, denn ich habe einfach keine Ahnung. Ich bin ja nur ein Fußball-Fan.

Wenn ihr mich sucht, ich sitze in der zweiten Klasse

Edit:

Inzwischen gibt es ein Interview mit Jens zu dem Thema der DerWesten. DIe Plattform scheint die einzige zu sein, die an dem Thema dran ist, während der Medienpartner Ruhrnachrichten schön die Klappe hält.

Freitag, 17. Dezember 2010

Fressen und gefressen werden. Heute: Der Busfahrer

Kaum ist man den Prügelcops entkommen geht es wieder nach Frankfurt. Eigentlich eines meiner Lieblingsauswärtsspiele. Wieso liegt das diesmal eigentlich im Winter? Das ist doch echt für´n Arsch. Man sollte alle schönen Auswärtsspiele in den Frühling und Sommer legen. Und alle Arschlochspiele in den Winter. Der November und Dezember macht einen so depressiv, da kommt es auf Hoppenheim und Wolfsburg auch nicht mehr an. Ich mag Fußball im Winter einfach nicht. Es steht zu befürchten, dass ich mich dahingehend im Blog noch ab und zu wiederholen werde. Bis zum Frühjahr. Das sind die zwei Wochen vor der Sommerpause.

Allerdings machen „The Dudes“zum Spiel nach Frankfurt zum ersten Mal einen Bus. Da freu ich mich dann doch drauf. Ich bin ja nicht so ein Fan vom Busfahrten, aber auf die Tour morgen freue ich mich doch sehr. Denn wir sind de facto unter uns. The Dudes in voller Mannstärke (bis auf einen Krankheitsfall) und ein bisschen Umfeld und Gäste. Das wird eine feine Fahrt. Klar wird man da am Anfang auch ein wenig Lehrgeld bezahlen, aber es ist ja nur ein 25er Bus und solange wir ankommen wird das schon irgendwie fein. Wobei das bei den Witterungsbedingungen ja auch nicht ganz locker sein wird. Aber das alles kann mir nicht die Laune verderben. Ich freu mich endlich mal mit einer Gruppe unterwegs zu sein, bei denen ich mit allen was anfangen kann und die alle eine ähnliche Vorstellung von Fußball haben. Sozusagen endlich angekommen.

Wirklich interessant wird allerdings die Frage, ob man mal die Eiserne Regel der Fußball-Fahrten durchbrechen kann: Und die lautet: Der Busfahrer ist der natürliche Feind des Fußball-Fans. Busfahrten laufen immer nach einem gewissen Schema ab. Am Anfang stellt sich der Busfahrer vor und bitte um vernünftiges Verhalten. Meistens ist das irgendein Honk, den man eh unsympathisch findet, aber man versucht sich zu bemühen. Spätestens auf der Rückfahrt eskaliert die Situation aber und es gibt pöbelige Ansagen des Kutschers, Gemotze auf den Bänken, vollgekotze Klos und Bier auf dem Boden. Aporpos Bier: Es könnte durchaus was mit Alkohol zu tun haben, dass die Situation so eskaliert. Munkelt man. Aber auch ohne Alkohol gilt: : Busfahrer und Fans sind Fressfeinde. Das ist in der natürlich Ordnung so vorgegeben. Ein quasi göttliches Gesetz. Auf der anderen Seite verbindet die Feindschaft zum Busfahrer auch alle anderen Mitfahrer und stärkt die Gemeinschaft. Man muss ja alles positiv sehen. http://mauriciusq.blogspot.com/2010/12/mauriciusq-wirft-konfetti.html

Und fressen und gefressen werden ist ja in der Natur angelegt.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Liebe spanische Polizei

Es würde eine Menge Themen geben, über die ich bloggen könnte. Darüber wie schön Sevilla ist, über das Ausscheiden aus der Europaleague oder was weiß ich was alles noch. Leider wird das alles überlagert von der Gewaltorgie der spanischen Polizei am Mittwoch. Ich muss wirklich sehr lange zurückdenken, um mich an ähnlich beschissenes Polizeigebaren zu erinnern. Für diejenigen die mich nicht kennen noch mal zur Einordnung: Ich bin mit meinen 40 Jahren ein sehr gut in der Mitte der Gesellschaft verankerte Mensch, der Gewalt für eine schlechte Kommunikationsform hält und weit weg davon ist Polizisten grundsätzlich für Verbrecher zu halten und Fußballfans alle für Unschuldslämmer. Darüber hinaus hatte ich in meiner linken Zeit mit Anfang 20 durchaus auch Interesse an Konfrontation mit der Polizei und glaube mir daher erlauben zu können die Dynamiken die bei solchen Auseinandersetzungen zu Tage treten ein wenig zu bewerten. Und liebe spanische Polizei: Lass es mich so sagen: Deeskalation geht anders. Aber das Wort kennt ihr wahrscheinlich nicht.

Man könnte jetzt wild darüber spekulieren, wie die Auseinandersetzungen begonnen haben. Meistens ist es ja so, dass zwei anonyme Massen aufeinandertreffen und auf irgendeiner Seite ein oder mehrere Hitzköpfe die Fassung verlieren. So wie es mir zugetragen wurde, war das diese mal wohl die spanische Polizei. Aber ich war nicht dabei und will das nicht bewerten. Das ist alles Spekulatius. Da will ich nicht mitmachen. Es ist auch – und hier kommen wir zum zentralen Punkt – total egal. Wenn es denn so gewesen sein sollte, dass es Regelverstöße von Seiten einiger BVB-Fans gegeben haben sollte – was ich erst mal mit einem Fragezeichen versehen würde, aber natürlich nicht ausschließen kann – dann wäre es das gute Recht der Polizei diese Personen festzunehmen. Was wir in Sevilla erlebten war aber eine knüppelnde Staatsmacht, die alle Fans behandelte wie Vieh.

Wir waren vor dem Mob im Stadion und gingen auf den Unterrang, um uns ein Bild vom Stadion zu machen. Als wir den Block wieder verlassen wollten wurde uns das von den Polizisten verweigert. Auch der Hinweis, dass man zur Toilette müsse führte nur zu einem „No“ – dem am häufigsten gebrauchten Ausdruck der Ordnungsmacht. Nach endlos langer Zeit schafften wir dann den Weg raus. Es standen übrigens drei (!) Dixieklos zur Verfügung. Für 3000 Mann. Okay, eigentlich waren es sechs, aber die anderen drei wurden von den Polizisten nicht freigegeben. Warum? „No!“. Das muss reichen als Begründung. Irgendwann kam die große Masse der Fans und danach eskalierte die Situation. Die Cops hauten wahllos auf Leute ein, bevor dann Sitzschalen flogen, was zugegebenermaßen auch keine perfekte Strategie zur Beruhigung der aufgebrachten Schlägertruppe in Uniform war. Aber so wie ich es erlebt habe ging die Gewalt ganz klar von der Staatsmacht aus. Wobei es mir auch hier wieder egal ist, denn die Polizei schlug auch auf Leute ein, die offensichtlich nicht an irgendeiner Aktion beteiligt waren, sondern am Rand standen offensichtlich unbeteiligt waren und die Arme erhoben hatten. Es waren neun Mitglieder von The Dudes in Sevilla. Von denen war niemand an irgendwelchen Gewalttaten beteiligt, aber vier wurden geschlagen und bei einem ging die Rippe zu Bruch. In dem Moment wo ihn der Polizeiknüppel traf beugte er sich gerade übrigens zu einem Menschen runter, der neben ihm zu Boden gegangen war. Mithin also eine Situation wo man nicht davon ausgehen konnte, dass der Polizist ihn für eine Gefahr hielt. Aber liebe spanische Polizei: Das hindert ja nicht am knüppeln.

Generell bin ich ja jemand, der versucht sich auf Schlägereinen rauszuhalten wenn es geht. Wie jeder Fußball-Fan bin ich emotional und laut, aber ich bin inzwischen zu vernünftig mich auf Stress mit den Cops einzulassen, weil ich meine Gesundheit mag und die Polizei in 99 von 100 Fällen eh am längeren Hebel sitzt. Deswegen begebe ich mich im Stressfalle eher aus dem Gefahrenfeld, wenn ich mit dem Stress nichts zu, weil z.B. jemand bedroht wird, den ich kenne. Dumm ist nur, wenn diese Taktik nicht aufgeht, weil sich von vorne knüppelschwingende Polizei nähert und hinter Dir eine Mauer ist. Ich selber hatte Glück, weil sich der Knüppelschwinger vor mir entschied rechts neben mir einzuschlagen. Irgendwann entspannte sich die Situation soweit, dass ich mich in den Oberrang verziehen konnte. Wobei die Eskalation mir persönlich auch die Freunde nahm und auch bis jetzt alles überlagert. Vor allem, weil die Spanier nach dem Spiel noch 16 Leute festnahmen. Den Rest trieben sie übrigens nach dem Spiel wie Vieh aus dem Block. Den Hinweis man würde auf seine Freunde warten wollen beantworten die Spanier mit einem – ratet mal – „No“. Liebe spanische Polizei: Das ist kein Tiertrasport. Wenn ihr da Bock drauf habt, sucht Euch einen Job im Schlachthof. Die Mentalität dazu habt ihr ja.

Die deutsche Presse schrieb dann jeweils kurz etwas von BVB Fans die randaliert hätten. Meine Güte, liebe Pressevertreter. Wenn ihr es nicht wisst, schreibt doch „Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizei“. Das ist neutral und wertet nicht. Und dann macht Euch schlau, was vorgefallen ist, recherchiert, befragt Leute, macht Euren Job. Und der besteht nicht darauf Agenturmeldngen abzudrucken. Seid journalistisch tätig! Das ist Euer Beruf.

Und liebe spanische Polizei: Ich sage es Euch ganz langsam: Wenn ihr meint einen Rechtsbruch festzustellen, dann müsst ihr den Rechtsbrecher finden und nicht irgendwen zusammenschlagen, der das gleiche Trikot trägt. So funktioniert nicht mal in Spanien das Rechtssystem. Sollte es zumindest nicht.

Seit Mittwoch bin ich mir da nicht mehr sicher!

Edith: Inzwischen sind alle Gefangenen wieder frei, wurden aber teilweise verurteilt und gefoltert.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Überschrift ohne Barbier-Anspielung

Der Sevillanese, Sevillaner oder Sevillaisti – wie heißen die Bewohner Sevillas eigentlich - macht es sich scheinbar gerne leicht. Denn auf die Frage, was im Stadion erlaubt ist, lautet die Antwort schlicht und ergreifend: Nichts. Keine Fahnen, keine Trommeln, kein Megafon. Nichts außer Zaunfahnen. Man muss wohl erst Europacup spielen um noch mal vor Augen geführt zu bekommen, wie gut man es in der Bundesliga in vielen Punkten hat. Es war ja in Paris nicht anders.

Ich verstehe ausländischen Vereine manchmal nicht. Wo ist deren Problem? Wieso muss man Fans immer als „Gefährder“ wahrnehmen? Hat Dietmar Hopp da Außenstellen? Oder ist das eher ein diskriminierender Ansatz – Euch gönnen wir nichts – den die verfolgen? Man weiß es nicht. Und es ist mir eigentlich auch egal. Ich finde es nur schade. So macht Fußball einfach weniger Spaß. Und zwar allen Beteiligten.
Aber es ist wie es ist. Heute geht es los und ich muss auch nicht arbeiten. Was mich jetzt zwar nicht sonderlich gestört hätte, aber ich freu mich natürlich zwei Tage Wärme genießen zu können. Kein Schnee, kein Eis, keine Handschuh, kein Schal. Vorausgesetzt, dass das Flugzeug nicht - wegen Eis – nicht starten kann. Und scheiß auf Trommeln, Megafon und Fahnen: Wir müssen einfach laut sein! Sevilla ist ein Spiel in dem es um alles geht man – als Spieler und Fan – wieder Geschichte schreiben kann und das im Erfolgsfalle viel mehr in der Erinnerung hängen bleiben wird als Paris – behaupte ich jetzt einfach mal. Aber ich will mir eigentlich auch keine Gedanken darüber mache, was wäre wenn. Ich will einfach nur den Sieg.

Wir lesen uns Freitag.

Montag, 13. Dezember 2010

Die Siegesverwaltungsbehörde

gestern bin ich nicht zum bloggen gekommen, weil ich noch unterwegs war. Sowieso bin ich blogmäßig im Moment unfassbar schlunzig. Mein Ideenzettel ist voll bis zum geht nicht mehr, aber ich komme kaum dazu, dass so zu schreiben wie ich will. Manchmal bin ich Jobmäßig schon früh am Tag eingebunden, so dass der Blog auf der Prioritätenliste weiter runter rutscht und in anderen Fällen bin ich zwar willig, aber nicht wirklich fähig. Ich stelle mir schön den Wecker um 7:30 in der ehrlichen Absicht, um 8 Uhr dann auch wirklich aufzustehen. Um 8 Uhr denke ich mir dann, dass ich noch 5 Minütchen schlafen könnte, um 08:05 erscheint mir 10 nach 8 eine sinnvolle Zeit und bevor ich mich versehe ich es 9:20. Dann springe ich springe unter die Dusche um in die Firma zu fahren. Der Winter ist wirklich nicht meine Zeit. Aber was soll Euch mit meinen Problemen belasten? Ihr habt Eure eigenen und das ist auch nur eine Phase.

Reden wir lieber über Bremen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich mal einen Sieg so unemotional erlebt habe. Irgendwie war es als würde man in einer Behörde den nächsten Sieg ins Regal stellen. Man könnte das jetzt einfach auf mich und meine kruden Gedankengänge schieben, aber wenn man sich angeschaut hat, wie ritualisiert auch die Mannschaft und der Rest der Fans gefeiert hat, dann liege ich mit der Einschätzung glaube ich nicht falsch, dass es nicht nur mir so ging. Es war wirklich merkwürdig. Die Spieler kamen recht reduziert vor die Süd und auch da wurde zunächst kaum gefeiert. Irgendwann war es so als würde einem kollektiv klar, dass das jetzt echt nicht geht und es wurde plötzlich laut. Wie auf Knopfdruck. Man bekommt langsam einen Eindruck davon wie schwierig es sein muss Bayern-Fan zu sein, weil man sich an Siege einfach gewöhnt hat. Man verkommt scheinbar zu einer Siegesverwaltungsbehörde. Jahrelang waren wir die Stimmungsgaranten der Liga und nun geht es deutlich bergab. Dass die Stimmung gegen Bremen jetzt nicht so gut war fand ich nicht so schlimm. Unschön fand ich, dass die in den entscheidenden 20 Minuten als Bremen am Drücker war so wenig knallte. Da wäre sie nämlich wirklich gebraucht worden.

Aber jetzt freue ich mich erst mal auf Sevilla. Da geht es um richtig was und ich hoffe wir rocken das Stadion. Ich fahre morgen früh schon los. So wie es aussieht muss ich allerdings arbeiten. Das ist wiederrum der Nachteil, wenn man einen teilweise ortsunabhängigen Job hat. Man kann auch im Hotel in Sevilla arbeiten. Ob das wirklich so ist erfahre ich aber erst heute im Laufe des Tages.
Wenigstens kann ich dann auch bloggen. Dann habt ihr auch was davon.

Samstag, 11. Dezember 2010

Fischköppe

Ich bin noch in der Firma und sprinte jetzt los. Heute gilt es Fischköppe zu berhauen, denn ich habe drei Bremer Kollegen. Da will ich Montag nicht schlecht aussehen. Und außerdem fühlt sich siegen so schön an.

Also putzt sie weg!

Freitag, 10. Dezember 2010

Der Bruder BVB

Ich habe letztens mal festgestellt, dass ich auch anfange mich besonders toll zu fühlen, weil ich im Moment zu fast allen Spielen des BVB fahre. Das liegt wahrscheinlich in der Natur des Menschen sich immer irgendwie besonders fühlen zu wollen, aber ich muss das echt mal wieder lassen, weil das Unsinn ist.Das ist im Genteil sogar ein wirklich peinliches Verhalten. Ich glaube ich bin mit dem Gefühl da auch nicht allein, denn alle Leute die viel fahren, sind glaube ich tendenziell gefährdet sich über andere zu stellen. Jetzt gar nicht mal im bösen. Aber wenn man viel Entbehrungen auf sich nimmt, dann will man wahrscheinlich das Gefühl haben irgendwie besonders „Guter Fan“ zu sein. Aber das ist eben Unsinn. Und ich sollte es besser wissen.

Ich habe in meinem Leben alle möglichen Arten des Fantum gelebt, aber meine Gefühle waren da nie anders. Ich bin als Kind quasi im Stadion aufgewachsen, habe später als ich weggezogen bin oft nur die Radiokonferenz verfolgt oder später Premiere. Dadurch wurde ich ja aber nicht mehr oder weniger Fan. Denn was sich nie geändert hat, war der Umstand, dass ich das Wochenende schlechte Laune habe, wenn der Verein verliert. Es ist einfach egal, ob einem Hiob als Radio- oder Sky-Moderator erscheint oder sich live im Stadion präsentiert: Man will den einfach nicht sehen. Ich kenne inzwischen einige Leute, die viel fahren, aber das bald mal reduzieren möchten. Die werden dadurch ja auch nicht unemotionaler was den Verein angeht, sondern haben eben nur aktuell dann einen anderen Lebensentwurf.

Kein Mensch – oder nur sehr sehr wenige – werden ihr ganzes Leben alles fahren. Irgendwann werde ich das auch wieder reduzieren. Weil ich arbeitslos bin, ein Kind bekomme, schwerer krank werde oder weiß der Teufel was. Trotzdem wird der Ballspielverein für mich da nicht weniger präsent. Der BVB ist wie ein Bruder. Nur weil man mal ein Jahr im Ausland ist liebt man den ja nicht weniger als wenn man jeden Abend mit ihm verbringt. Liebe misst sich nicht in Kilometern und man ist nicht der Mittelpunkt der Welt.

Auch wenn ich letzteres nur ungerne akzeptiere.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Spießer sein und Spaß dabei

Es scheint zum Wesen des Fans zu gehören, dass man sich für was Besseres hält. Der BVB Fan fühlt sich z.B. wertiger als Fans anderer Vereine. Man denkt einfach, dass man was Besonderes ist, weil man eben Fan des Ballspielvereins ist. Das wird Fans von anderen Vereinen nicht anders gehen. Selbst die Blauen denken, dass sie was Besonderes sind. Wobei sie da ja auch recht haben: Die sind besonders Scheiße.

Was gegenüber anderen Vereinen gilt, gilt intern nicht weniger. Jede „Fraktion“ fühlt sich der anderen quasi überlegen. Der Block Drölf Steher fühlt sich irgendwie als Herz des Vereins und besonders antikommerziell. Der Südwestler hat das Gefühl, dass die Schwarzkittel in Drölf eh nur sich selbst feiern und man selbst eigentlich viel wahrhafter ist und dem Osttribünenbesucher geht eh die ganze Süd ein wenig auf den Keks. Gemeinsam fühlen sie sich aber alle mehr Fan, als die Scampi-Fraktion in den VIP-Ecken und Kutten und Ultras haben eh ein komplett anderes Verständnis der Sache.

Fußball funktioniert ohne Abgrenzung einfach nicht. „Wir“ gegen „die“! Wobei „die“ eine beliebig kleine Gruppe von was auch immer sein kann. Wahrscheinlich rührt aus diesem „Ich verteidige meine Scholle“-Prinzip auch der Umstand, dass sich Fußball-Fans wie Kleingärtner benehmen. Man grenzt sich gerne ab. Was eben auch intern zu Reibereien und Eifersüchteleien führt. Aber es wäre ja wirklich öde, wenn Fußball-Fans tolerante Menschen wäre. Aussagen wie „Naja, wenn der andere gewinnt ist er halt besser“, oder „Schalker sind auch nur Menschen“ wären der Tod unseres geliebten Sportes.

Spießer sein und Spaß dabei.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Alles wird dude

Seit ca. zehn Wochen gibt es The Dudes erst wie mir heute aufgefallen ist. Was ich wirklich erstaunlich finde, weil zehn Wochen ja eigentlich nichts sind, aber die mich gefühlt schon viel länger begleiten. Was aber auch kein Wunder ist, weil ich mit vielen der Mitglieder ja schon einige Zeit gefahren bin. In die Gründung floss ja bei mir – und ich denke auch bei allen anderen Mitgliedern – viel Sehnsucht nach einer speziellen Form des Gruppenleben ein und ich muss sagen, dass diese bisher mehr als erfüllt wurde. The Dudes bereichern mein Leben. Natürlich ist nicht immer alle eitel Sonnenschein, aber das ist es ja in Gruppenbeziehungen nie. Wichtig ist, dass man sich versteht, dasselbe Ziel hat und inhaltliche Konflikte lösen kann und das man sich vertraut.

Es ist einfach ein schönes Gefühl zu Heim- oder Auswärtsspielen nun meistens mit der gesamten oder fast der gesamten Gruppe anzutreten. Ich bitte das nicht miszuverstehen, ich finde es völlig legitim, dass es Menschen gibt, die nur ab und zu mal ins Stadion gehen können. Das traf Jahre lang auch auf mich zu, aber ich fühle mich im Moment eben in einer Gruppe wohler, die meinen aktuellen Lebensentwurf trifft. Es macht einfach Spaß mit einer Gruppe von Leuten im Stadion zu sein, die eine ähnliche Vorstellung von Fußball hat. Und es macht mir persönlich extrem viel Freude in einer Gruppe zu sein, wo sehr viele Leute aktiv was gestalten und man nicht das Gefühl hat, dass da viel von zwei oder drei Personen abhängt. Es hat sich viel getan in den letzten 10 Wochen. Das Banner ist fertig und wartet auf seinen Einsatz,Klamotten sind designed und die Gruppe ist von 12 auf 16 Mitglieder angewachen. Nummer 17 wird bald aufgenommen und zwei weitere Leute stehen in den Startlöchern, die gerne Mitglied werden wollen. Wobei wir es damit nicht eilig haben. Es macht einfach Sinn in Ruhe zu schauen, ob jemand menschlich zur Gruppe passt und sich einbringen will und die Gruppe nur organisch wachsen zu lassen. Wir haben nicht das Ziel eine möglichst große Gruppe zu sein, sondern eine möglichst tolle.

Höchst amüsant ist der Umstand, wie man doch von Außen beäugt wird und es Leute immer wieder schaffen sinnfreier The Dudes auf mich zu reduzieren. Was völliger Quatsch ist, weil die Gruppe eben wirklich von einer breiten Basis getragen wird. Aber es ist natürlich leicht das auf mich zu reduzieren, weil ich der exponierteste von uns bin. Dabei reicht die Palette der Einordnungen von der doch sympathischen Formulierung von MauriciusQ und seinen Jüngern bis zu der stilistisch doch suboptimalen Frage an Mitglieder von uns, wo denn ihr „Führer“ sei. Auch ansonsten wird doch ziemlich viel was wir machen beäugt und kommentiert. Nachdem sich unter Südtribünenfraktion entscheidet in Block 12 zusammenzustehen, geht das nicht, ohne das gefragt wird ob "das jetzt da ein Dude-Block ist". Lasst mich so sagen: Wir stehen - Überraschung Überraschung - gerne zusammen. Ich sage s ja immer wieder: Kleingärtner sind einfach nach wie vor nichts gegen Fußballfans.

Aber scheißegal. Denn um es mit Nina Ruge zu sagen: Alles wird dude

Dienstag, 7. Dezember 2010

Hört auf mich zu stressen!

Hört auf mich unter Druck zu setzen. Ich bin seit heute Morgen im Einsatz und komme kaum dazu Luft zu holen. Und die ganze Zeit habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich noch nichts geschrieben habe. Lasst das! Ich fühle mich unter Druck gesetzt, gehetzt und instrumentalisiert. Ich komme in der Firma heute kaum dazu Luft zu holen und weiß nicht, wie ich das angehen soll. Alles parallel. Mein ihr ich habe da noch Zeit über Fußball zu bloggen? Worüber denn auch? Mir fällt nichts ein, weil Fußball so weit weg ist gerade und andere Dinge so präsent. Echt, ich habe genug Druck, hört auf mich zu stressen.

Zum Glück kann ich unter Druck gut arbeiten.

Montag, 6. Dezember 2010

The Radio-Show

Manchmal macht man eine Erfahrung, die einem echt nicht fehlen würde, wenn man sie nicht gemacht hätte. The Dudes waren in fast kompletter Gruppenstärke plus ASPUF in Nürnberg vertreten und erlebten eine unfassbar ruhige und entspannte, geradezu schon spießig zu nennende Hinfahrt im ICE. Der Weg zum Stadion gestaltete sich als sehr amüsant, wurden wir doch von einer Gruppe dunkel gekleideter Herren verfolgt denen selbst die trüben Wetterbedingungen wohl zu hell waren, wie man an den Sonnenbrillen erkennen konnte, die sie tragen. Ganz schön cool sind die da unten. Wobei ich das Highlight leider nicht mitbekommen habe, denn als sich einer von uns die Schuhe zuband blieb die ganzen Gruppe Coolheimer stehen und wartete bis er fertig war. Sehr amüsant. Ob die sich nicht selber doof vorkommen?

Leider schwebte während der ganzen Fahrt die Abreise wie ein Damoklesschwert über uns, denn der letzte Zug nach Hamburg fuhr recht zügig nach dem Spiel und einige von uns mussten den bekommen, weil sie morgens sonst nicht pünktlich auf der Arbeit gewesen wären bzw. in einem Fall sogar eine Klausur verpasst hätten. Andere von uns nahmen aber bewusst den späten Zug, so dass sie gleich zur Arbeit durchfahren konnten, weil sie eh nicht mehr aus Hamburg zu scih nach Hause gekommen wären.

Dummerweise hieß das aber, dass wir in der 80. Minute gehen mussten, wenn wir sicher nach Hamburg kommen wollten. Ich hatte die tollste Frau von Welt wo gibt damit beauftragt bei Bahn.de die Verspätungen zu checken, weil ich der irrigen Hoffnung war, dass die Bahn Verspätung haben könnte. Auch wenn ich aus Erfahrung weiß, dass die Bahn NIE Verspätung hat, wenn man es braucht. So kam denn auch in der 70. Minute die Statusmeldung „Alle Bahnen haben Verspätung bis auf Eure“ und in der 80. Minute das Kommando zum abrücken. Super. *konfettiwerf*

Auf dem Weg zum Bahnhof hörten wir einen Torjubel. Schreckliches Gefühl. 1:1 oder 2:0? Großes Rätselraten. Müsste es bei einem Nürnberger Tor nicht lauter klingen? Die iPhone-Besitzer unter uns griffen hektisch zu den Handys auf denen natürlich so schnell nichts stand. Dann hörte ich an einem Verkaufsstand ein Radio mit den erlösenden Worten „…damit ist die Niederlage des Clubs amtlich…“. Da juckelt man den ganzen Tag durch Deutschland, um das erlösende Tor im Radio zu hören. Das ist doch alles Bullshit.

Ich bin ja ein großer Fan von Radioübertragungen, aber doch nicht so.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Winterreisen

Es ist scheißfrüh und ich fahre gleich von Dortmund nach Nürnberg. Zweimal umsteigen ist bei den angesagten Verkehrsverhältnissen kein Spaß. So gar nicht. Das kann eigentlich schon vom Ansatz nicht gutgehen. Wobei ich am allermeisten Angst vor der Verbindung mit der S-Bahn von Kruckel nach Dortmund Hbf fahren. Die ist nämlich - nun sagen wir - unzuverlässig. Man kann froh sein, wenn eine kommt.

Aber irgendwie kommt man ja immer an.

Samstag, 4. Dezember 2010

Wer nichts kann und wer nicht wird...

...kommt aus Nürnberg oder Fürth. Sagte zumindest eine ehemaliger MItbewohner - gebürtiger Nürnberger - immer. Warum ich das jetzt schreibe? Keine Ahnung. Es ist mir kein besserer Anfang eingefallen. Ich habe nämlich überhaupt nicht gegen Nürnberg. Mir ist das relativ wurscht, ob die mit den Blauen befreundet sind oder nicht. Ich hatte auch schon scheiß Freunde. Jeder macht Fehler. Ich finde, dass das ein Verein ist der die Bundesliga belebt und der eine gute aktive Fanszene hat. Auch wenn man das "Ya Basta!" von Ultras Nürnberg nicht lesen kann ohne Schmerzen zu bekommen. Die Schreiben so einen unfassbaren Quatsch manchmal, dass ich immer wieder froh bin, dass wir mit TU echt Glück haben in Dortmund.

Ich freu mich sehr auf das Spiel in Franken. Das Stadion ist super. Nicht zwingend schön, aber es hat Charakter. Allerdings finde ich es schade, dass wir bei so einer affigen Kälte da spielen. Denn wie ich schon mal beschrieben habe, macht mich dieses Minuswetter echt fertig. Was mich auch fertig macht ist der Umstand, dass wir sofort nach Abpfiff losmüssen, um den Zug zu bekommen. Sonst können wir uns nämlich 6 Stunden in Nürnberg rumtreiben bevor der nächste geht. Das muss nun nicht sein.
Ich bin ja noch in Dortmund und fahre morgen nach Hannover um den Rest da im Zug abzufangen. Ich habe mir eine Zugverbindung rausgesucht, die eine Stunde bevor der andere Zug kommt in Hannover ist. In der naiven Hoffnung, dass die Bahn das schaffen könnte. Sie wird mich wohl eines besseren belehren und ich kann alleine fahren.

Ach, ich soll ja nicht so negativ sein. *luftschlangewerf*

Freitag, 3. Dezember 2010

MauriciusQ wirft Konfetti

Ein anonymer User hat mir ja gestern vorgeworfen , dass ich immer alles nur negativ sehe. Deswegen gibt es heute einen 100% positiven Blogpost. Wir haben gestern gegen Lwiw gewonnen. *konfettiwerf* *purzelbaumschlag* *freudentanzmach* *luftschlangewerf*

Jaja, ich bin schon ein alter Motzkopf. Da hast Du völlig recht lieber anonymer User. Ich würde Dich ja mit Namen ansprechen, aber ich weiß ja nicht wie Du heißt. „Anonymer User“ ist ja sehr – nun sagen wir – anonym. Ich nennen Dich also erst mal Dr. Pimmelkopf. Das ist zwar ein unfassbar beschisserer und pubertärer Name, aber leider habe ich Deinen richtigen ja nicht, also kann ich nicht ausschließen, dass Du so heißt. Und immerhinist der Name ja – heute ist ja positiver Tag – ein recht einmaliger. Ich nenne Dich auch gerne bei Deinem Geburtsnamen, aber dazu müsstest du den dann schon mal angeben. Machen andere ja auch, die mich kritisieren. WBBSTR oder Plette. Oder diverse andere. Ich biete im Blog ja wirklich genug Grund mich zu kritisieren, aber es ist eine Form der Höflichkeit dann wenigstens aus der Deckung zu kommen. Ansonsten zeigt man nämlich nur, dass man zwar Dr. Pimmelkopf heißt aber keine Eier hat. Und von Oli Kahn lernen heißt siegen lernen.

Aber Du hast wie gesagt Recht, Pimmelkopf: Ich bin eine alte Meckerziege. und lustigerweise haben mich gestern extrem viele Leute angesprochen, warum ich denn im Stadion bin. Was Du aber nicht wissen kannst, dass ich zwar immer am motzen bin, aber trotzdem mehr auf die Reihe kriege als 98% der Leute mir immer vorwerfen ich sei nur scheiße. Es geht nämlich final nicht darum, was man sagt, sondern was man macht. „Tun ist der Beweis von Können“, sagte ein Ex-Kollege von mir immer. Deswegen werde ich auch weiter motzen bin mir der Arsch brennt und dabei Dinge nach vorne bringen.

Aber – und jetzt lies genau Pimmelkopf – ich freu mir ein zweites Loch in den Arsch, dass wir das Spiel gestern gewonnen haben, während Paris Sevilla besiegt hat. Denn so haben wir ein Endspiel in Sevilla und mein Flugticket dient nicht nur für eine touristische Reise. Du glaubst gar nicht wie mich das freut. Dieser Umstand macht aber aus dem Spiel gestern immer noch kein Jahrhundertmatch. Es war ein Pflichtaufgabe. Für die Mannschaft und uns.

Aber heute sehe ich ja alles positiv, deswegen blase ich zum Abschluss noch mal eine Luftschlange in die Höhe. *pust*

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Ein heißer Kick – oder sowas ähnliches

So rein vom theoretischen Aufbau ist heute Abend das ödeste Spiel der bisherigen Saison. So gefühlt. Ein Heimspiel gegen Lwiw. Das waren in der letzten Saison immer die Spiele, die ich bei anderen deutschen Teams gesehen habe und mich fragte, ob das wirklich sinnvoll ist in die Europaleague zu kommen?

Also jetzt mal ehrlich. Das braucht doch kein Mensch. In Lwiw war es natürlich ein Erlebnis (der besonderen Art), aber zu Hause gegen die? Bei Minus 50 Grad! Dick eingemummelt! Mit vielleicht 30.000 anderen Fans. Okay, 40.000 werden sie durchsagen, aber ich glaube nicht, dass die Dauerkartenbesitzer alle kommen. Das ist jetzt wirklich eher Fußball „arbeiten“ als Fußball genießen. Jaja, „Ob es regnet oder schneit“ und so. Ich bin ja auch da. Es soll nur keiner von mir Begeisterungsstürme erwarten, weil im Eisfach ein Spiel gegen ein Team aus den Karpaten stattfindet. Einem Bergmassiv von dem ich nicht mal wüsste, dass es existiert, wenn ich nicht „Die drei ??? und der Karpatenhund“ als Hörspiel gehabt hätte. WObei kommen die eigentlich wirklich aus den Karpaten? Oder heißen die nur so? Ich kann mich in Lwiw an keinen einzigen verschissenen Berg erinnern. Ist auch wurscht, ob es da Berge gibt. Spannender wird das Spiel deswegen auch nicht.

Jetzt kommen die Schaluscheißer unter uns bestimmt um die Ecke und erzählen, wie wichtig das Spiel heute Abend dafür ist, dass wir in der Europaleague weiter kommen. Na und? Das Spiel muss natürlich gewonnen werden, damit wir das wirklich Highlight, das vermeintliche Endspiel in Sevilla genießen können. Aber trotzdem ist der Kick heute nur ein notwendiges Übel. In der Theorie. Denn zum Glück sieht Fußball in der Praxis manchmal anders aus.

Erwarten wir also einen heißen Kick heute Abend. Oder so ähnlich.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Robbenjagd im Westfalenstadion

War da eigentlich irgendwo ein Sommer? Ich habe das Gefühl, dass es erst gestern war, dass ich auf Eisschollen ausgerutscht bin und mich elendig auf die Fresse bzw. den Hinterkopf gelegt habe. Es kann doch nicht schon wieder Winter sein. Nennt mich Weichei, aber mir macht Fußball bei der Kälte einfach weniger Spaß. Ich bin für sowas auch nicht ausgerüstet. Ich kaufe mir alle Jubeljahre mal Handschuhe, die ich dann nach zwei Tagen verliere und wieder frieren muss. Deswegen kaufe ich mir inzwischen schon gar keine mehr. Mütze habe ich auch keine, weil mich Kopfbedeckungen irgendwie einengen. Was ist das überhaupt für eine Scheiße, dass man sich eine Mütze kaufen muss um zum Fußball zu fahren? Bin ich denn der Skibich? Wenn ich Skifahren gehe, sehe ich es ein, so ein Ding zu tragen, aber ich will zum Fußball. Als Fan.

Ich sehe es ja ein, dass ich ein paar Spiele in klirrender Kälte verbringe, aber wenn ich den von den Wetterfröschen prognostizierten Winter mal als gegeben hinnehme, folgen jetzt so 10 Spiele mit Eskimobedingungen. Das Spiel gegen Lwiw morgen wäre ja noch okay. In den Kaparten ist es nun mal kalt. Und nach dieser super Logik kann es auch beim Heimspiel gegen Lwiw nicht warm sein. Aber ansonsten finde ich es einfach unsinnig, dass ich zu Zeiten in denen ich am Wochenende wunderbar eingemummelt vor der Xbox sitzen könnte und zocken, weil es eh draußen dunkel ist raus muss, um durch die Republik zu juckeln, um mir Fußball anzuschauen. Während ich im Sommer nichts zu tun habe und nicht mal zocken kann, weil die Scheiß-Sonne so hell ist. Ich hasse Sonne. Und Kälte. Und Dunkelheit. Und Hitze. Aber wenigstens ist Hitze nicht so kalt und Helligkeit nicht so dunkel.

Aber sehen wir es positiv: Vielleicht kann man ja bald beim Fußball noch Robben jagen. Und ich meine nicht Arjen Robben.