Freitag, 30. April 2010

MauriciusQ – Gottgleiches Wesen

Ich bin heute mit einem Scheißgefühl aufgewacht, was die letzten beiden Spiele angeht. Also natürlich nicht richtig scheiße, weil den internationalen Wettbewerb kann uns ja keiner nehmen, aber mit dem Gefühl, dass das nichts wird mit der Championsleague. Es quälte mich heute die Ahnung, dass wir Wolfsburg zwar besiegen – was natürlich auch nicht leicht wird – aber dann in Freiburg scheitern. Und zwar mit 1:1. History repeating. Vor allem sollten die Freiburger zufällig von einen Punkt zum Klassenerhalt brauchen.

Das hat mir aber vor allem eines gezeigt: Ich bin heiß auf die Championsleague. Nicht, dass ich es als Misserfolg ansehen würde, wenn wir „nur“ die Europaleague klar machen, aber ich habe irgendwie mehr Lust auf Championsleague. Vor allem könnte ich dann sagen „Ich habe es gewusst“, habe ich doch auf der Südtribünenmeisterschaft zu Petra Stüker und Siggi Held gesagt „Wir lassen die Europaleague einfach aus und gehen gleich in die Championsleague“. Ich hätte es also prophezeit und wäre endgültig der größte lebende BVB-Wahrsager von Welt wo gibt. Ein Magier von unerreichbarer Größe. Eine Mischung aus Merlin und Manni Burgsmüller. MauriciusQ - Gottgleiches Wesen. Oder sogar der fünfte der Bichvierlinge?

Das Problem an der Geschichte: So richtig passt das nicht mit meiner Vorraussage zusammen, dass wir in Freiburg scheitern, womit ich mich als Scharlatan geoutet habe. Ein mieser kleiner Hinterzimmerwahrsager, der die Dummheit seiner Opfer ausnutzt. Ein bisschen wie der Seher aus „Asterix“, der das ganze gallische Dorf – außer Schlauschädel Asterix – für dumm verkauft. Allerdings steht mir so ein Wolfsfell irgendwie auch nicht sonderlich gut, so dass wir doch die Überlegung mit einbeziehen sollten, dass ich irgend doch recht habe.

Nur wie bringen wir meine Überlegungen in Einklang? Also vielleicht läuft es so ab: Leverkusen verliert gegen Berlin und holt in Gladbach nur ein Unentschieden. Bremen holt einen Punkt gegen die Blauen und spielt gegen Hamburg nur unentschieden. Und wir gewinnen gegen Wolfsburg und spielen 1:1 in Freiburg. So wird es sein. So und nicht anders.

Möchte noch jemand die Lottozahlen? Ich bin gerade in Form

Donnerstag, 29. April 2010

Ein letztes Mal ins Wohnzimmer

Ich schreibe das jetzt wirklich ungern, aber das letzte Heimspiel steht an. Nur für den Fall, dass Sie das nicht wussten. Die Wahrheit ist hart, aber ich kann Sie Ihnen nicht ersparen. Diese Saison geht unwiderruflich ihrem Ende entgegen. Grauenhafte Vorstellung, ich weiß. Aber kann man machen nix, wie der Grieche sagt. Deswegen lernen wir von den Griechen und geben uns dem Schicksal "Saisonende" hin, wie die Hellenen ihrem Staatsbankrott. Also suhlen wir uns in Vorfreude auf das letzte Mal Westfalenstadion in der Saison 09/10.

Wobei es sich diesmal anders anfühlt als sonst. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich krank war die Woche und erst zwei heute wieder zur Arbeit gehe, aber auf der anderen Seite fehlt auch dieses Druckgefühl, was sich sonst immer spätestens am Donnerstag einstellt. Dieses „Hoffentlich-verlieren-wir-nicht“-Gefühl. Dieses Grummeln im Bauch, dass man so hasst und gleichzeitig so liebt. Fußball ist immer irgendwie auch ein existenzieller Kampf und wenn man wie wir diese Saison in den letzten zwei Spielen nur noch Schaulaufen mit Chance auf mehr macht, is halt was anders als wenn man darum zittern muss, ob man Europa überhaupt erreicht.

An meiner Stimmung merke ich, dass die Championsleague zwar schön wäre, aber absolut kein Pflichtprogramm ist. Wenn wir es schaffen fein, wenn nicht auch fein. Die Mannschaft ist im Soll und ich habe keine Lust da eine künstliche Enttäuschung einzuziehen. Wir spielen die Saison einfach mal frei und unaufgeregt zu Ende. Und eben ohne Druck. Auch wenn es sich fremd anfühlt, ich kann das wunderbar genießen.

Und so freue ich mich wie Bolle darauf am Samstag im Schwimmbad ein Bier zu trinken, andere Sailors zu treffen, die Stufen zur Südwest hochzulaufen, die geflaggte Süd zu sehen, den Siegesmarsch zu hören, Norbert Dickel zu lauschen, die Meckerkopp-Fraktion hinter mir zu treffen, wenn alles gut läuft einen Sieg zu feiern und noch einmal diese einmalige Atmosphäre aufzusagen. Dieses spezielle Dortmunder Stadionfeeling. Ins Westfalenstadion zu gehen ist immer weniger spannend als ein Auswärtsspiel, aber dafür deutlich heimeliger. Es fehlt der Reiz des ungewohnten, aber dafür gibt es das Gefühl des zu Hause seins

So wie das eben ist, wenn man in sein Wohnzimmer kommt.

Mittwoch, 28. April 2010

Metzelder, oder: „Ihr tragt unsere Trikots! Nicht wir Eure!“

„Schreibst Du morgen was über Metzelder?“ hat mich gestern einer per Chat gefragt. Natürlich müsste ich das auch. Aber was nur? Denn eigentlich ist gestern in den Foren schon alles gesagt worden und Sascha hat es bei Schwatzgelb eigentlich mal wieder perfekt auf den Punkt gebracht. Und über die Orwell´sche Öffentlichkeitsarbeit des Meisters der Herzensbrecher wurde Seitens der Bichs schon berichtet. Und, dass Metzelder mit einem TU Shirt fotografiert wurde, macht ihn auch nicht gerade zum Liebling von UGE, ist aber ein kein Blog füllendes Thema. Alles aber auch egal. Treue im Fußball gibt es unter Profis so gut wie gar nicht.

Meine nicht sehr hohe Meinung über Fußballprofis wurde mal wieder bestätigt. Natürlich ist das für die ein Job und das ist auch okay, aber wer die Folklore mitmacht so wie Herr Metzelder, der muss sich auch daran messen lassen. Es ist mir mal wieder klar geworden, dass das unwichtigste bei einem Verein die Spieler sind. Der Clubs sind wir! Natürlich müssen die Profis die Siege einfahren und spielen und wenn es gut läuft identifizieren die sich wenigsten temporär mit dem Verein, aber was wirklich wichtig ist und einen Club ausmacht sind eben die Fans.

Ein Verein, der eine so große Fanbasis hat wie der BVB wird immer wieder genug Geld haben, um gute Fußballer zu verpflichten. Wir sind es, die den Club für Sponsoren interessant machen. Wegen uns werden Fernsehverträge abgeschlossen! Wir zahlen das Geld für die Dauerkarten! Die Leistung wäre Profis ist unerheblich, wenn es nicht Millionen von Leuten geben würde, die das bejubeln. Für mich hat es ein gewisser D.Heffernan gestern im Forum auf den Punkt gebracht und für mich damit den besten Beitrag zu dem Thema gebracht:

Ihr tragt unsere Trikots! Nicht wir Eure!

Dienstag, 27. April 2010

Von Yoda lernen Du musst, oder: Schieben Sie mich in die Sonne

Ich hatte am Samstag ein Erlebnis, dass mir zeigt, dass ich eben doch zu alt für den Scheiß bin, wie ich bereits am Anfang meiner Blogger-Karriere vermutete. Es begann ganz harmlos. Eigentlich. Ich war auf Grund meiner Auswärtsdauerkarte der einzige von uns mit Stehplatz und ging zeitnah nach Stadionöffnung in den Block. Wir wussten noch nicht, ob man sich in den Steher reinschmuggeln konnte – konnte man allerdings nicht wie sich sspäter zeigte – und ich wollte mir auf sicher einen Platz am Wellenbrecher ergattern. Da stand ich nun einsam und verlassen und dann schlug ER zu.

Er sah ganz nett aus und kam von hinten. Freundlich und zuvorkommend, aber knallhart. „Würden Sie lieber einen Sitzer haben und gegen Ihre Stehplatzkarte tauschen?“ Scheiße. Ich sehe aus wie jemand, der lieber sitzt. Das war allerdings gar nicht das schlimmste. Die Frage ist sogar legitim.Kann ja sein, dass ich lieber sitze. Aber er hat mich gesiezt. In einem Stehplatzblock! Beim Fußball! Gesiezt! Ich! Scheiße!

Wie alt muss ich aussehen, um mich am ungezwungenster Ort der Welt, der Stehplatzkurve, zu siezen? Okay, ich weiß, dass ich im Moment echt scheiße aussehe und dringend wieder was für meine Form tun muss. Aber dass ich so alt aussehe, ist wirklich tiefenfrustrierend. Wobei ich das auch zu meinem Vorteil nutzen könnte. So ein bisschen wie Yoda in Star Wars Episode II bei seinem Kampf gegen Dooku. Von Yoda siegen lernen Du musst, Du junger Jedi. Ich besorge mir einen Zivi und lasse mich von dem erst im Rollstuhl in die Sonne schieben und dann in den Stehplatzblock. Dort angekommen werde ich unter meiner warmen Decke mitleiderregend schauen, um pünktlich zum Anpfiff zu eskalieren, nur um nach dem Spiel wieder in meinem Rollstuhl zu sitzen und mich pöbelnd ob der respektlosigkeit der Jugend durch die Massen schieben zu lassen. Ich werde ein richtig grantiger Fußball-Rentner.

Und nun schieben Sie mich bitte in die Sonne, junger Mann! Und zwar schnell

Montag, 26. April 2010

Über Europa schreiben?

Ich müsste jetzt was über Europa schreiben. So werden Sie das wohl von mir erwarten. Pure Freude und so. Aber in der Tat wird meine Freude gerade von einer Krankheit unterdrückt. Natürlich nicht richtig, aber es schlägt ein wenig aufs Gemüt. Wobei ich eh nicht so stark euphorisiert bin, sondern eher erleichtert und angriffslustig. Erleichtert, weil es endlich wieder geklappt hat mit Europa. Nach gefühlten 100 Jahren Abstinenz von der großen Bühne – unterbrochen durch zwei Spiele gegen Udine – sind wir endlich wieder da wo wir hingehören. Der BVB ist eine große Mannschaft und eine große Mannschaft gehört nach Europa. Und natürlich war ich tierisch angespannt in den letzten Wochen, weil ich Angst hatte, dass es doch nicht klappen könnte. Und nun habe ich das Gefühl, dass eine Zentnerlast abgefallen ist. Die Europaleague ist im Sack und nun – wir kommen zum angriffslustigen Teil – können wir uns auf die Jagd nach Leverkusen und Bremen machen.

Wir haben nichts zu verlieren. Mit dem Erreichen der EL ist die Mannschaft absolut im Soll. Was jetzt noch kommt ist ein Bonus. Ich würde mich unfassbar freuen, wenn wir den Championsleague-Qualiplatz noch bekommen, aber wenn ich wäre ich auch nicht traurig. Wir sind jetzt einfach in der Bonusrunde. Ich habe so Lust auf die letzten zwei Spiele. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so entspannt in die Schlussphase der Saison gegangen bin.

Ich werde das letzte Heimspiel so was von genießen.

Sonntag, 25. April 2010

Ein Tag wie für mich gemacht

Der Tag gestern war wie am Reißbrett für mich und alle anderen BVB-Fans entworfen. So muss Fußball sein. So und nicht anders. Bis auf die Rückfahrt war der Tag gestern perfekt. Schon die Hinreise war sehr angenehm. Die Sailors-Mitglieder trafen auf eine gleich große Gruppe vom „Schnellen Reifen“ und man trat die Reise gemeinsam an. Der „Reifen“ ist der zweite Hamburger BVB-Club und so ein bisschen der Gegenentwurf zu uns. Wir sind ein relativ großer Fan-Club. Allerdings fahren bei uns nicht immer alle und wir haben neben Fußball noch andere Aktivitäten wie den Stammtisch, Fußball spielen, etc. Der „Reifen“ ist älter - auch wenn die jetzigen Mitglieder alle glaube ich aus der zweiten Generation sind - und der andere Hamburger-Fanclub hat weniger Mitglieder, die aber fast immer fahren. Dadurch unterscheiden wir uns von einander und kommen uns eigentlich nie ins Gehege. Im Gegentei:Der harte Kern der Vielfahrer versteht sich sehr gut und ich habe mich gefreut, dass die Jungs und Mädels vom Reifen gestern mal wieder mit ICE unterwegs waren, denn wir hatten viel Spaß miteinander.

Spaß war auch im Stadion angesagt. Ich hatte zwar eine Stehplatzkarte, aber da der Rest von uns Sitzplätze hatte, ging ich nach einer kurzen Runde im Steher auch in den Sitzplatzbereich. Das Spiel war dann für mich eines der schönsten der Saison. Fußball in einem Stadion mit Charakter, mit Heimfans, die Stimmung machen und einem großen Gästeblock. Ich habe erst gestern als ich wieder zu Hause war gesehen, wie viele wir waren. Wahnsinn! Darüber hinaus ein Spiel, was hin und her wog, Freude, zittern, bibbern, jubeln. Wegen solcher Spiele ist man Fan.

Der Weg zum Bahnhof war relativ entspannt. Zwar gab es einige verbale Scharmützel, aber insgesamt waren die Club-Fans sehr fair. Auch wenn die Nürnberger mit den Blauen rumhuren, habe ich eigentlich kein Problem mit denen. Die sind mir 1000 mal lieber als Hoppenheim und WOB. Ansonsten tat die Bahn alles, um zu beweisen, dass sie das unfähigste Unternehmen Deutschlands ist. Mal wieder fehlte der halbe Zug. Unfassbar! Die Bahn muss nichts anderen machen als Züge zusammenstellen! Wie kann man das bitte nicht schaffen? Egal. Irgendwann war ich ja zu Hause. Man soll ja nicht undankbar sein.

Schade, dass das die letzte schöne Auswärtsfahrt diese Saison war.

Samstag, 24. April 2010

Warum?

6 Uhr Morgen, der Wecker klingelt und das Hirn fragt: "Können wir nicht einfach liegen bleiben?" Warum tut man sich das nur an? 1232 KM durch die Republik. Für ein Fußball-Spiel. Wie sinnlos eigentlich. Sollten wir auch noch verlieren wäre es natürlich endgültig komplett irre. Dann wird das so eine lange Rückfahrt. Könnten wir nicht mal wenigstens wieder in Hannover spielen. Oder Bremen? Es müsste ja nicht Hamburg sein. Aber die Rückrunde findet scheinbar nur im Süden der Republik statt. Scheiße. Das nervt doch

Aber spätestens gleich im Zug wird es wieder geil

Freitag, 23. April 2010

Europapokal ist doof

Gegen Nürnberg sollten wir mal wieder gewinnen, wenn es mit der Europaliga noch entspannt klappen soll. Von der Championsleague reden wir am besten gar nicht mehr. Das war wohl auch vermessen und für uns noch zu früh. Aber natürlich kann es auch sein, dass wir die Europa-League noch verpassen. Das wäre zwar ärgerlich, aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Deswegen ist es Zeit mal die Vorzüge der Nichtteilnahme hervorzuheben. Schafft nur Ärger dieser Europapokal. Braucht man nicht.

Als erstes mal die Nerven. Man ist doch schon als Fan eines normalen Bundesligisten ohne Europa-Ausflüge immer vor den Spielen so angespannt und malt sich Tage vorher aus, wie es laufen könnte, wer wie spielt und was tabellarisch möglich wäre. Wenn man das dann auch noch regelmäßig zweimal die Woche hat, ist das doch viel zu anstrengend. Vor allem in meinem Alter. Ich könnte einen Herzinfarkt bekommen. Oder Schlaganfall. Oder zumindest einen Wutanfall. Da ist es doch viel schöner, wenn man nach dem Spiel eine Woche zur Erholung hat. Und in der Woche kommt dann mein Zivildienstleistender und schiebt mich in die Sonne, damit ich mich erhole.

Dann der Stress. Ich bin oft genug schon im Job angestrengt, weil ich Angst habe, dass es mit einem Spielbesuch nicht klappen könnte. Wenn ich an die Game Awards zurückdenke, weiß ich bin heute nicht, wie ich das geschafft habe, alle Spiele zu sehen. Ich habe mir wochenlange Gedanken gemacht wie ich die Woche mit Leverkusen, Osnabrück und Bremen schaffen soll. Wenn ich mir nun überlege, dass ich nächste Saison dann europäisch fahre, dann ist das natürlich noch mehr mit der Gefahr verbunden, dass da beruflich was dazwischen kommt. Ab dem Moment, wo ich die Reise buche, werde ich morgens mit dem Gefühl aufwachen, dass bestimmt ein extrem wichtiger Termin reinkommt, der mich am Reisen hindert. Denn natürlich hat der Job im Konfliktfall Vorrang. Und natürlich werde ich auch nicht alle Europapokalspiele – so es denn mehr als eines gibt – fahren können. Weil mir mein Chef - und das völlig zu Recht - was erzählen würde, wenn ich jede zweite Woche von Dienstags bis Donnerstags weg bin. Also müsste ich mir viele Spiele eh im Fernsehen anschauen und hätte deswegen schlechte Laune. Das ist nichts für mein schwaches Herz.

Und dann das Geld. Ich gebe eh schon für Fußball mehr Geld aus, als mir eigentlich gut tut. Die Fahrerei geht enorm ins Budget. Wenn ich mir dann noch überlege, dass zu der normalen monatlichen Belastung das Geld für Europapokaltickets, sowie die Reisen nach sonst wo hinzu kommen. Ich sehe schon das freundliche Gesicht meines Bankberaters vor mir, der mir sehr verständnisvoll aber bestimmt erklärt, dass mein Konto doch deutlich überzogen sei und er meine Fußballeuphorie zwar verstehe, aber ich mir mal überlegen müsse, wie „wir“ das ändern mit dem Kontostand. Und ich mir dann überlege, ob man wirklich Telefon, Strom und Essen braucht, wenn man stattdessen auch zum Fußball fahren kann, um die Frage zähneknirschend mit "ja" zu beantworten.

Europapokal hat also nur Nachteile. Alles doof. Braucht kein Mensch. Überflüssig. Nervkram. Spinnerei. Aufgeblasene Scheiße, um uns Fans noch mehr zu schröpfen und der UEFA die Taschen voll zu machen. Pfui! Das prangere ich an. Es spricht wirklich nichts für daran teilzunehmen.

Außer, dass ich doch so gerne nach Kasan, Liverpool und Madrid möchte

Donnerstag, 22. April 2010

Wie trifft man sich um 18:99 Uhr?

Für den Fall, dass Sie Marsmensch sind, soeben erst mit ihrer Untertasse auf der Erde gelandet sind und ihre erste Amtshandlun, bevor Sie den US-Präsidenten gefangen nehmen und Washington in Schutt und Asche legen, zufällig der Konsum dieses Blogs sein sollte: Der Ballspielverein Borussia 09 Dortmund wurde im Jahre 1909 gegründet. Und deswegen finden es eine Menge Menschen mit BVB- Bezug – inkl. der Sailors - unfassbar originell sich um 19:09 Uhr zu treffen. Was mir persönlich immer zu früh ist, weil ich ja nicht so früh anfange zu arbeiten, aber dafür gerne Abend mal länger mache.

Aber ich sollte mich nicht beschweren, denn wenn ich Fan der grauen Maus aus Bochum wäre, hätte ich 21 Minuten weniger Zeit, weil ich mich schon um 18:48 Uhr treffen müsste. Trotzdem würde mir die Austria aus Salzburg mehr entgegen kommen, weil 19:33 Uhr schon deutlich näher an meiner Lebenswirklichkeit liegt. Aber so sympathisch ich die Austria auch finde, bei mir ist und bleibt es nun mal 19:09 Uhr und damit deutlich zu früh.

Aber bei allen aus dieser für mich frühen Zeit resultierenden Problemen, muss ich eingestehen, dass Fans anderer Vereine größere Probleme haben. 1860 München zum Beispiel. Wann trifft sich der gemeine 60er? Rundet der auf 19:00 Uhr auf und sagt „Wir treffen uns um 18:60 Uhr?" Und vor allem, was machen die Fans, entschuldigung: Kunden der TSG 1899 Hoffenheim? Wie trifft man sich um 18:99 Uhr? Wahrscheinlich gar nicht, weil die in der Woche auch wirklich anderes zu tun haben, als sich mit Fußball zu beschäftigen.

Das ist der Beweis: An der TSG Hoppenheim stimmt wirklich nichts.

Mittwoch, 21. April 2010

Die Mohrrübe namens Jürgen Klopp

Gestern hatte ich ein Erlebnis der dritten Art. Es nannte sich Fan-Delegierten-Tagung. Der BVB hatte zu selbiger Tagung je zwei Vertreter der Fanclubs eingeladen. Ich hatte am Montag sowieso einen beruflichen Termin in Köln und da ich ja überall arbeiten kann, wo ich Internet und Telefon habe, verlegte ich mein Büro am Dienstag in das Arbeitszimmer eines Kumpels in Köln, um Abends gen Dortmund zu fahren. Die Teilnahme kostete mich also weder Geld noch einen Arbeitstag. Zum Glück. Hätte ich für diese Veranstaltung das eine oder andere investiert, wäre ich glaube ich durchgedreht.

Man könnte auf so einer Fan-Delegierten-Tagung bestimmt eine Menge besprechen. Themen, die man mal anpacken könnte, würde es genug geben. Man könnte diverse Fanthemen auf den Tisch bringen, kontrovers diskutieren, sich drüber streiten und die sogar lösen. Ich gebe zu, dass mit dem „lösen“ wäre eine sehr ideale Welt, aber ich bin bei so was gnadenloser Optimist. Aber man könnte eben zumindest drüber sprechen und die Dinge benennen. Doch in unserem Fall ist Fußball doch ein Konjunktiv, denn den anwesenden ca. 100 Personen wurde stattdessen Jürgen Klopp präsentiert. Garniert mit dem Hinweis, man möge doch mit Trainer nicht über Organisatorisches reden, sondern über sportliche Dinge. Natürlich. Sehr gerne, sehr wohl!

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich diskutiere auch gerne über Fußball. Aber es ist halt was anderes, ob ich in einem Internet-Forum mit jemandem streite, der genauso viel – bzw. eher wenig - Plan hat wie ich, oder ob ich mit einem der besten Trainer Deutschlands darüber rede. Ich finde Diskussionen mit Jürgen Klopp über Fußball so sinnvoll als würde ich mit Stephen Hawkins über Physik reden. Wäre ich ein gleichwertiger Gesprächspartner für unseren Trainer, dann würde ich auch auf dem Podium sitzen und viel Geld verdienen, weil ich selber Bundesliga-Trainer wäre. Kritische Fragen über die Qualität einzelner Spieler sind in solchen Runden eher witzlos. Noch sinnfreier als die psyeudokritischen Fragen waren allerdings die willfährigen Anbiederungen einiger anderer Anwesenden, die dem Trainer gute Arbeit bescheinigten. Ich vermute mal, dass er das vorher schon wusste. Aber schön, dass wir drüber gesprochen haben. Wäre ich Aki Watzke oder Jürgen Klopp hätte ich kein schönes Bild über den Fan als solches. Oder anders formuliert. Der Fan wird erst in der Masse zu was besonderem.

Der Rest des Abend war Folklore durch Watzke und Klopp, sowie die erneute Erkenntnis, dass du eine Gruppe BVB-Fans in jede Richtung steuern kannst, wenn Du an der richtigen Stelle Kritik an oder Witze über das GE-sindel einstreust. Ich weiß gar nicht, was ich grauenhafter finde, die Vereinsführung, die meint – warum auch immer – keine Diskussion über Fanthemen haben zu müssen oder diejenigen Fanclubvertreter, die glücklich lächelnd von dannen schreiten, weil Jesus Klopp zu ihnen gesprochen hat. So sehr ich unseren Trainer selber toll finde: Ein guter Trainer ist kein Grund seinen Verstand an der Haustür abzugeben. Der Mann lässt sich hervorragend einsetzen um Leute in die Richtung zu lenken in die man sie gerne hätte. Man bindet den quasi wie eine Mohrrübe vor das Pferd namens Fans und so läuft der Gaul in jede gewünschte Richtung. Auch wenn ich weiß wie leicht Leute zu manipulieren sind: Wenn die auf derselben Seite des Tisches sitzen wie ich frustriert mich das zutiefst. Aber wahrscheinlich bin ich einfach nur undankbar, der Abend gestern war großartig und ich einfach ein Miesepeter.

Und wissen Sie was? Ich bin es gern.

Dienstag, 20. April 2010

Normaler werden

So langsam werde ich wieder emotional normal. Bzw. sagen wir lieber „normaler“. Oder zumindest das, was man bei mir so normal nennt. Ist ja alles relativ. Trotzdem habe ich das 1:1 von Sonntag jetzt verarbeitet. Zumindest halbwegs. Oder ich habe es zumindest erfolgreich weg ignoriert. Wobei mir wahrscheinlich auch geholfen hat, dass ich gestern in Köln einen Termin hatte und dann bei einem meiner besten Freunde gepennt habe. Das hat zumindest für neue Eindrücke gesorgt und die Geister vom Sonntag ein wenig vertrieben. Wenn ich die klassische Wochenanfangroutine gehabt hätte, wäre ich deutlich mieser drauf gewesen als gestern. Und ich meine NOCH mieser. Denn die blanke Freude war ich gestern nicht. Und wenn ich es so schreibe merke ich, dass sie wieder kommt, meine miese Laune. Und zwar sobald ich an den BVB denke. Ich hätte heute nicht bloggen sollen. Scheiß Pflichtgefühl!

Der Gradmesser meiner Laune ist immer mein Umgang mit Verspätungen bei der Bahn, die ja bei der Bahn der Normalzustand sind. Wenn ich entspannt und einigermaßen gut drauf bin, dann stecke ich so was locker weg. Wer mich kennt, den wird nicht wundern, dass dieser Zustand selten bis nie erreicht wird. Der Normalzustand ist eher, dass ich hoch gehe wie ein Böller und mich schrecklich aufrege. Und gestern wurde es laut, als sowohl die S-Bahn als auch der ICE je 15 Minuten Verspätung hatten. Also war ich nicht so wirklich entspannt.
Und nun ist mein Scheißgefühl wieder da. Aber ich mache Fortschritte. Ich konnte entspannt pennen, duschen und einen Kaffee trinken, bevor mich die Hasskappe übermannte. Ich bin stolz auf mich.

Wenn das so weitergeht bin ich am Samstag wieder so weit, dass es sich richtig lohnt mir die Laune zu verderben.

Montag, 19. April 2010

So muss die Hölle sein

Gestern war der mieseste Tag an den ich mich in den letzten Jahren erinnern kann So muss die Hölle sein. Du bist kurz vor Deinen Träumen und dann schlägt das Schicksal zu. Mies und ungerecht. Meine Laune nach dem Gegentor war gestern auf einer Skala von 1 bis 50 bei -100.

Ich wusste nach dem Gegentor nicht wohin mit meiner Verzweifelung. Ich war kurz im Schwimmbad, wo ich nach einer Eskalation meinerseits, dann aber verschwand und durch Dortmund zog. Völlig sinnlos irgendwo hin in der Hoffnung mir selbst zu entkommen. Und völlig sinnloserweise weiter Alkohol in mich hineinschüttend, in der Hoffnung, dass diese Höllenfeuer an seelischen Qualen irgendwann ausgeht. Aber es gibt Tage an denen Du nicht genug Bier trinken kannst, um das innere Feuer zu löschen. So muss die Hölle sein. Es brennt einfach weiter, egal was Du machst.

Wenn ich in die Hölle komme, werde ich den gestrigen Tag immer und immer wieder erleben.

Sonntag, 18. April 2010

Angst essen Seele auf

Es soll ja Spieltage geben, wo man Vorfreude auf das anstehende Match verspürt. Das ist in der aktuellen Phase der Saison nicht mehr der Fall. Zumindest nicht bei mir und zumindest diese Wochenende nicht. Am Freitag ging es noch, aber seit gestern dreh ich wirklich am Rad. Komplett. Ich habe einen fetten Kloß in der Magengegend und fühle mich als würde ich zur Hinrichtung schreiten. Und zwar heute um 15:30 Uhr. Sonntagsspieltage sind ja immer scheiße, aber in der jetzigen Phase der Saison verstoßen die gegen die Genfer Konvention. Man ist das ganze Wochenende angespannt. Das ist wirklich unmenschlich. Selbst in richtig schlimmen Phasen im Beruf habe ich nicht so eine Anspannung verspürt. Ich habe fast schon Angst vor dem Spiel heute.

Vielleicht stimmt mit mir ja auch irgendwas nicht und ich bin seit gestern Angstpatient. Wenn dem so wäre, müsste ich wohl den Rest meines Lebens Beruhigungsmittel nehmen, denn länger als zwei Tage halte ich den Zustand nicht aus. Sonst gehe ich die Wände hoch. Und über die Decke auf der anderen Seite wieder runter. Freihändig und mit geschlossenen Augen.

Das ist aber auch spannend. Wir können heute wieder auf einen Championsleague Platz rutschen. Dritter in der Tabelle. Dritter. Wann waren wir denn bitte das letzte mal Dritter? Jahrelang haben wir aus dem Mittelfeld der Tabelle gegrüßt und plötzlich droht ein CL-Platz. Meine Güte. Das macht mich wirklich fertig. Mir ist körperlich schlecht und ich habe die letzten beiden Nächte kaum schlafen können. Ich habe so elendige Angst, dass wir es in der entscheidenden Phase der Saison verraffen könnten. Und das noch gegen die schlimmste Firma, äh Verein, der Welt. Komm Schicksal. Sei lieb zu mir! Ich finde wir haben es mal wieder verdient. Und vielleicht sollte ich mich einfach nicht so verrückt machen. Angst essen Seele auf!

Haut die einfach weg, Jungs!

Samstag, 17. April 2010

Dortmund – gefühlte Heimat

Die Stadt Dortmund und ich haben ein komisches Verhältnis, wie mir gestern mal wieder bewusst geworden ist. Ich verbringe dieses Mal das ganze Wochenende im Pott bzw. ich bin sogar bis Mittwoch da. Denn weil ich am Montag einen Termin in Köln habe, habe ich es mir für Dienstag eine Arbeitsmöglichkeit organisiert, so dass ich am Abend die Fandelegiertentagung noch mitnehmen kann. Das ist jetzt aber auch eigentlich völlig egal, denn wichtig an der Geschichte ist, dass ich schon gestern angereist bin, von Bahnhof auf das „U“ geschaut habe und mich fragte, ob ich nicht doch mal wieder in Dortmund leben könnte.

Man muss dazu wissen, dass ich sowohl mütterlicher- wie väterlicherseits aus einer Familie komme, die seit Generationen in Dortmund gelebt hat und die sich alle als Dortmunder begreifen, auch wenn sie inzwischen nicht mehr dort wohnen. Obwohl meine Eltern als meine Mutter mit mir schwanger war bereits in Witten lebten, hat mein Vater darauf bestanden, dass meine Mutter in Dortmund entbindet, damit ich Dortmund als Geburtsstadt im Ausweis habe. Und als meine Großeltern noch in Hombruch wohnten, bin ich als Kind da ziemlich oft gewesenen, aber ansonsten habe ich nie in Dortmund gelebt. Trotzdem hat es mich da Zeit meines Lebens immer hingezogen, auch wenn gerade kein Fußball war, während meiner Freunde sich alle mehr Richtung Bochum orientierten. Eine Stadt mit der ich überhaupt nichts anfangen kann. Als ich 15 war sind meine Eltern Nach Witten-Rüdighausen gezogen und leben bis heute direkt auf der Stadtgrenze zu Dortmund, was mir sehr recht war und ich habe folgerichtig auch meinen Zivildienst in Dortmund gemacht.

Seit ich 1991 nach Hamburg gezogen bin fühlte mich in Dortmund weit aus mehr zu Hause - wenn ich wieder im Pott war - als in Witten und dass obwohl in in Witten jeden Winkel kenne, während Dortmund mir was Wege und Lokalitäten angeht in seiner Gänze viel viel weniger bekannt ist. Aber da war immer dieses „Hier bist irgendwie zu Hause“, was man ja eigentlich eher an dem Ort vermutet an dem man aufgewachsen ist. Allerdings immer mit der klaren Aussage, dass ich nie wieder im Pott wohnen möchte. Aber seit ich in den letzten zwei Jahren wieder jedes zweite Wochenende in der Stadt bin, verstärkt sich dieses Heimatgefühl deutlich. Ich bin gestern mit einer Freundin im Zug gefahren von Hamburg her gefahren und wir haben recht ausführlich über die Vor- und Nachteile des Ruhrgebietes geredet. Die gute hat auch eine ähnliche Geschichte wie ich. Im Pott geboren, nach Hamburg gegangen, dann wieder in den Pott gezogen und nun wieder nach Hamburg. Wir sind uns beide einig, dass die Leute im Ruhrgebiet eigentlich phänomenal sind und sehr interessant fand ich auch ihre Einschätzung, dass sich Dortmund inzwischen eigentlich zur spannendsten Stadt im Pott gemausert hat, wenn es um Kultur und ähnliche Geschichten geht. Allerdings hat die Dortmund auch einen enormen Nachteil: Es ist wirklich nicht schön. Das ist ein Punkt über den man mit fanatischen Dortmundern nicht reden kann, weil die dann gleich hektische Flecken bekommen und darauf hinweisen, dass man die Stadt nicht kennen würde, da gäbe es auch sehr schöne Ecken und überhaupt. Was ja alles auch seine mag. Aber wenn man Hamburg und Dortmund nebeneinander stellt muss man schon sehr lokalpatriotisch sein, um zu behaupten, dass die Städte gleich schön wären. Aber dass Architektur und Landschaft nicht alles ist, weiß ich spätestens seit meiner Zeit in München. Schöne Stadt mit schlimmen Menschen.

Aber ein Umzug steht auch eh nicht auf dem Programm, weil ich mich in Hamburg sehr wohl fühle und vor allem sehr an meinem aktuellen Arbeitgeber hänge. Ich kenne den Laden seit er gegründet wurde und das ist auch irgendwie „meine“ Firma. Sollten sich die Wege meiner Company und mir mal trennen sähe die Situation da ja anders aus. Denn in Hamburg sind die Jobaussichten für mich eher mau und nach München will ich ums verrecken nicht. Und wieder nach Bonn zu ziehen wäre auch nur eine 1b Lösung. Und so stand ich gestern vor dem „U“ und überlegte durchaus mal ernsthaft, was ich mit meinem Hintergrund in Dortmund wohl arbeiten könnte. Die Antwort lautet allerdings „Sehr wahrscheinlich gar nichts.

Es muss also niemand hektische Flecken bekommen. Ihr seid sicher

Freitag, 16. April 2010

Neues aus Hopenheim: Koblenz statt Barcelona?

Es ist erschreckend, aber wahr: Die Saison 2009/2010 hat nur noch vier Spiele. Wenn wir am Ende auf einem Europapokalplatz landen soll mir das recht sein. Wobei es doch schon wirklich schade ist, dass diese Spiele mit Ausnahme von Nürnberg nur noch gegen unattraktive Gegner stattfinden. Freiburg Auswärts ist wirklich kein schöner Saisonabschluss und Wolfsburg als letztes Heimspiel ist schon fast eine Frechheit, Und mit Hoppenheim kommt noch mal ein echtes „Highlight“ am Sonntag. Mann Mann Mann.

Alter Schwede, Hoppenheim. Man hat es sich in seinen kühnsten Träumen ja nicht ausgemalt, was da gerade passiert. Der Geldgeber ist enttäuscht, die Spieler lustlos, der Trainer angefressen und die Kunden rebellieren. Vor allem üben die extremsten der Kunden sich darin sich wie Fans zu benehmen denen der Verein was bedeutet. Das heißt natürlich nicht, dass sie jetzt anfangen laut zu supporten, sondern dass sie sich vor den Mannschaftsbus setzen und diesen blockieren. Wobei es mir lieber wäre, wenn sie sich vor den Bus werfen würden, wenn der abfährt. Aber wir sind hier nicht bei wünsch dir was. Man muss das aber auch verstehen. Supporten ist anstrengend und da ist es doch wirklich bequemer sich vor einen Bus zu setzen als 90 Minuten laut zu rufen. Wenn gerufen wird, dann doch lieber „Scheiß Millionäre“. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. „Scheiß Mil-lion-äre“. In Hoppenheim! Wobei ich vermute, dass der Kunde es nicht gewohnt ist, dass die handelnden Spieler keine Milliardäre, sondern eben nur Millionäre sind. Was fällt denen auch ein einfach so arm zu sein? Kein Wunder, dass die „Wir wären doch auch so gerne Fans“-Fraktion auch ein „Außer Dietmar könnte ihr alle gehen“ auf den Lippen trägt. Mit solch mittellosem Gesocks will man im Kraichgau –dieser Name klingt doch auch unsympathisch – einfach nichts zu tun haben. Man wartet schließlich schon seit zwei Jahren auf den Meistertitel und wenn man Lust auf über 50 Jahre ohne Schale hätte, wäre man Fan des Vorortvereins aus Gelsenkirchen geworden. Nein, Misserfolg mögen Sie nicht in Sinsheim. Man hat sich seine Dauerkarte schließlich gekauft um bald den FC Barcelona zu sehen. Und nicht um im zweiten Jahr auf einem zweistelligen Tabellenplatz zu stehen. Oder irgendwann mal wieder zum Spiel nach Koblemz zu müssen. Wo kämen wir da hin? Es kann ja nicht sein, dass für Dietmar Hopp und seine Brut normale Regeln gelten. Da hätte man sich ja gleich einen normalen Verein suchen können. In Hoppenheim herrscht „Neid und Missgunst“

Ja, er hat es nicht leicht der Sinzheimer. Und ich finde es schade, dass die Truppe des freudlosesten Menschen, der je einen Trainerstuhl besetzt hat ihr miese Serie nicht früher gestartet hat. Denn so stehen leider noch vier Teams hinter den Hoppelhausenern, die bis zu sieben Punkte aufholen müssten. Das halte ich bei 12 noch zu vergebenden Zählern für sehr unwahrscheinlich. Natürlich kann man immer noch auf ein Wunder hoffen, aber ich fürchte wir müssen den Plastikclub auch nächste Saison ertragen.

Also bleibt mir nur der Wunsch, dass wir die Hoppelhausener am Sonntag aus dem Stadion schießen. Und zwar mit Schwung. Klar wird das auch ein schweres Spiel, denn leicht wird es in dieser Phase der Saison gegen niemanden mehr, aber wenn ich mir was wünschen darf, dann ein 5:0 gegen diese Simulation eines Fußball-Clubs.

Und danach hoffe ich weiter auf das Wunder Abstieg!

Donnerstag, 15. April 2010

Ein Abend mit Ben Redelings

Gestern gab es Kultur. Wobei mein Bekannter Maximilian sich wahrscheinlich im Grab umdrehen würde, wenn ich ihm erzählen würde, dass „Kultur“ bei mir auch was mit Fußball zu tun hat. Wobei Maximilian noch gar nicht tot ist, was das Rotieren im Grab deutlich erschwert. Allerdings würde er wahrscheinlich freiwillig in selbiges springen, wenn er je erfahren würde, dass ich eine Lesung von Ben Redelings unter Kultur fasse, weil Maximilian ein Mensch ist, der z.B. Rilke-Abende organisiert und wahrscheinlich damit dem Begriff „Kultur“ im eigentlichen Sinne auch näher kommt. Wobei eine Lesung von Ben Redelings definitiv eine gute Möglichkeit ist einen fußballfreien Abend nicht fußballfrei zu gestalten und diesem so doch noch einen Sinn zu geben und er im Vergleich zu Rilke auch a) lebendiger und b) unterhalsamer ist.

Falls Sie nicht wissen, wer Ben Redelings ist, ist das zwar kein Grund sich zu schämen, aber ein Grund das zu ändern. Der Mann ist Bochumer, VfL Bochum- Fan und darüber hinaus ein sehr guter Autor von Büchern über Fußball, deren Lektüre ich nur wärmstens empfehlen kann. Wobei ich persönlich „Fußball ist nicht das Wichtigste im Leben - es ist das Einzige“ empfehlen würde, weil da einfach alles drin ist, was man als Fußball-Fan selbst schon mal gedacht hat. Auch wenn ich ein wenig sauer auf den Autor bin, weil er eigentlich das Buch geschrieben hat, was ich mal schreiben wollte .

Wie dem auch sei, Redelings las gestern aus seinem Buch „Dem Fußball sein Zuhause - Pöhlen, Pils und Pokale entlang der B1“ Wobei „Lesung“ irgendwie auch nicht das richtige Wort ist, weil Redelings eigentlich nur vier Texte vorlas und den Rest des Abends mit Anekdoten füllte. Was mir Recht war, weil Redelings vorleserische Fähigkeiten…nun sagen wir… hm … also er schreibt besser als er liest. Aber dafür erzählt er wirklich hervorragend und es macht Spaß ihm zuzuhören. Wenn man mal davon absieht, dass ich einige Startprobleme hatten, weil ich in der Firma ein Abgabe hatte und es da einige Fragen gab, so dass ich die ersten 30 Minuten quasi am Handy verbrachte, meine Mails abrief, SMS schrieb und schaute, ob der Kunde anrief, was es doch ein wenig schwierig macht sich auf den Vortragenden zu konzentrieren. Ich sehne mich manchmal zurück in die Zeit als man seine Firmenmails noch nicht auf das Handy bekam und damit eigentlich im Büro lebt. 30 Minuten, zwei Bier und der Erkenntnis, dass wohl nichts grundsätzliches mehr schief ging in der Firma, kam ich aber runter und konnte mich auf Redelings konzentrieren. Ich hatte im Vorfeld bei den Sailors ein wenig Werbung gemacht, so dass wir dort mit 7 Leuten aufschlugen und sich der Abend wirklich bunt entwickelt. Wobei ich mit zunehmender Dauer immer faszinierter von der Frisur des Autors war, die man auch nur im Pott noch anbieten kann, weil man da im Vergleich zu Peter Neururer immer noch weit vorne ist. Auf der anderen Seite schreibt der Mann auch Fußball- und keine Styling-Bücher und ich sehe deutlich schlechter aus, weswegen hier Arroganz völlig fehl am Platze wäre, sondern statt dessen der dringende Aufruf erfolgt, die Termine http://www.scudettoblog.de/scudetto-de/termine/ubersicht/ für weitere Lesungen zu checken und seinen Arsch da hin zu bewegen.

Weil ein Abend ohne Fußball einfach nichts kann.

Mittwoch, 14. April 2010

Dede und Schmelzer – Eine griechische Tragödie?

Ob er auf dem Spielfeld oder auf der Bank sitzt: Dede ist fest im Herzen der Menschen im Westfalenstadion verankert und genießt in Dortmund eine Populäritat, die nur weniger Spieler – wenn überhaupt - bisher erreicht haben. Mir würden als Vergleiche aus der Zeit die ich miterlebt habe – ich hoffe ich tue Jan Koller nicht unrecht – eigentlich nur Manfred Burgsmüller und Susi Zorc einfallen. Lars Ricken würde ich da ausnehmen, weil der erst zum Ende seiner Karriere unkritisch beliebt war, während Dede eigentlich seit je her ein Star war, auch wenn das natürlich von Jahr zu Jahr mehr wurde.

Und diese Popularität hat sich Leonardo de Deus Santos auch mehr als verdient. Mir sind Profispieler im Allgemeinen relativ egal. Die machen ihren Job, haben meistens wenig Bindung zum Verein und schließen mit den Fans eine Allianz auf Zeit. Das finde ich auch nicht schlimm. Für einen Profifußballer ist das Fußballspielen ein Beruf und der muss natürlich darauf schauen, was für ihn am besten ist. Vor allem, weil es mit der geforderten Treue bei den Fans selber auch nicht weit her ist, wenn es beim Spieler mal nicht läuft. Trotzdem ist es einfach schön zu sehen, wenn bei aller kühlen Professionalität ein Spieler wirklich Bindung zum Verein entwickelt. Schlecht ist allerdings, wenn die Popularität des Spielers tragische Züge entwickelt.

Eine griechische Tragödie zeichnet aus, dass die handelnden Personen völlig unabhängig davon wie sie handeln am Ende in den Abgrund gezogen werden. Jetzt mag man sich fragen, was das mit Dede und Schmelzer zu tun hat. Eigentlich natürlich nichts, weil am Ende niemand dem Untergang geweiht ist. Aber irgendwie eben auch doch, den Marcel Schmelzer ist in einer tragischen Situation. Will er sich durchsetzten, dann muss oder musste er eben Leonardo Dede verdrängen. Und das ist für ihn im Moment zwar was das spielerische angeht gelungen, aber noch lange nicht in den Herzen der Menschen.

Normalerweise wäre einer wie Schmelzer sehr beliebt bei den Fans. Junger Spieler, seit vielen Jahren in Dortmund, coole Optik. Aber die Foren quellen stattdessen über mit Forderungen „Schmelle“ solle wieder für Dede Platz machen, er wäre fußballerisch limitiert und können Dede nicht das Wasser reichen. Mich macht das ein wenig traurig. Denn so sehr ich Dede auch mag, es kann nicht sein, dass man deswegen einem jungen Profi gegenüber unfair wird. Klopp sieht beide Spieler regelmäßig im Training und zieht Schmelzer vor. Das hat man als Fan auch zu akzeptieren, wenn man nicht der irrigen Ansicht ist, man würde mehr von Fußball verstehen als der Trainer oder gar eine Verschwörung wittert. Popularität kann schließlich auch nicht dazu führen, dass man einen Spieler ewig spielen lässt. Wenn Schmelzer aktuell halt besser ist, dann ist das halt so. So schade, dass für Dede ist. Aber der ist nun mal Profi und so sind die Regeln.

Wenn Dede wechseln würde, dann könnte ich es verstehen. Wobei ich mir inständig wünsche, dass er das nicht innerhalb Deutschlands tut. Dede in einem anderen Trikot zu sehen, würde mir körperliche Schmerzen bereiten. Doch selbst wenn so käme hätte er immer einen Platz in meinem Herzen. Und ich hoffe und bin mir sicher, dass man ihn auch dann noch feiern würde. So wie Jan Koller damals. Ich würde es aber lieber vermeiden. Wenn wir bei „Wünsch Dir was“ wären, dann würde ich jetzt hoffen, dass Dede bei uns einen Job als Scout oder „Integrationsminister“ für südamerikanische Spieler erhält. Oder Jugendtrainer. Mir eigentlich egal. Ich würde mich einfach freuen, wenn der bleibt.

Und nächste Saison kaufe ich mir ein Schmelzer Trikot.

Dienstag, 13. April 2010

Endlich mal Kritik!

Bei DTS98 ist gestern ein Blogpost über unseren Podcast erschienen. Das freut mich aus zwei Gründen. Erstens gibt mir das nämlich endlich mal die Möglichkeit auf meinen Lieblingsblog zu verlinken. Denn auch wenn ich die anderen Blogs wie Zone09, die Bichvierlinge, den Tineff-Blog , Brigata1909 und wie sie alle heißen fast ausnahmslos gerne lese, trifft DTS98 durch die Mischung aus guter Schreibe und durchaus ernsten, aber nicht trockenen Themen mit Abstand am besten meinen persönlichen Geschmack. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten den Blog eh kennen, aber wenn das nicht der Fall ist, kann ich nur jedem raten, den per Mail zu abonnieren.

Was mich aber viel mehr freut, ist das bei DTS endlich mal konstruktive Kritik zum Podcast zu lesen ist. Mir persönlich fehlt das nämlich doch sehr, weil wir extrem viel positives Feedback bekommen. Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen positive Rückmeldungen. Im Gegenteil. Wenn man wie wir da Zeit investiert um ein neues Projekt hochzuziehen, dann freust Du Dich natürlich auch, wenn es Leuten gefällt. Und ich bin stolz wie Bolle über die vielen positiven Rückmeldungen. Aber positive Rückmeldungen machen Dich leider nicht besser. Wenn Dir jemand sagt „Toll, was Du das machst“, bist Du nicht gezwungen Dich zu überprüfen, zu reflektieren und ggf. zu verbessern. Und dass ist es letztlich was zählt. Man muss immer den Anspruch haben besser zu werden und dieses Vorhaben wird durch externe Anregungen deutlich erleichtert. Und der Podcast ist da deutlich mehr auf Feedback angewiesen als dieser Blog.

Der Blog hier ist mein persönliches Ding, bei dem ich unkontrolliert meinen Ego-Wahn, meinen Narzissmus, meine subjektive Sicht der Dinge ausleben kann, ohne dass mich die Reaktion der anderen Leute interessiert. Ich kann hier einfach mal alles so schreiben wie ich will ohne dass ich auf Kunden, Mitmenschen oder Marsmenschen Rücksicht nehmen muss. Das Ding ist MEIN Baby und ob es irgendwem außer mir gefällt oder mich die Leute deswegen mögen oder nicht ist zweitrangig. Der Podcast dagegen ist natürlich schon aus dem Grund ein gänzlich anderes Ding, weil er ein Teamprodukt ist. Da muss ich mich abstimmen, wir müssen diskutieren und unsere Meinungen auf den Punkt bringen. Für Egotrips bleibt da zum Glück wenig Platz. Oder anders gesprochen bei „Auslaufen“ ist viel mehr Marc als MauriciusQ im Boot. Und der Podcast ist eben auch nur so gut, wie die Zuhörer ihn wahrnehmen. Denn die Intention ist ja zu Diskussionen oder zum anzuregen. Und wenn man dieses Ziel nicht erreichen würde, hätte „Auslaufen“ seine Bestimmung verfehlt.

Daher würde ich mir viel mehr Kritik wünschen. Konstruktive, respektvolle, aber inhaltlich gerne harte Rückmeldungen. Und eben gerne auch Anmerkungen wie die im DTS98 Post, dass er befürchtet, dass das Niveau nicht zu halten ist. Denn das motiviert einen genau dieses zu tun. Und ich bin mir sicher, dass es noch jede Menge BVB-Themen und BVB-Gäste gibt, über die zu sprechen sich lohnt. Und es gibt jede Menge Baustellen an denen man noch schrauben muss.

Ich möchte mir eigentlich gerne in einem Jahr mal eine der ersten Sendungen anhören und dann denken: „Man waren wir damals schlecht“.

Montag, 12. April 2010

Ausgetrickst

Super, da habe ich die Rückfahrt gestern benutzt (bin nich in Stuttgart gewesen nach dem Spiel) , um einen Text zu der Schweigeaktion am Samstag zu schreiben. Der wurde dann relativ lange, relativ generell und nach nochmaligen lesen fand ich die Richtung zwar gut, aber war damit noch nicht zufrieden. So sehr ich auch kein Problem damit mich zu Affen zu machen oder mal einen normalen Blogtext morgen schnell "hinzurotzen", wenn es um sowas generelles geht, habe ich dann doch hohe Ansprüche.

Also stehe ich nun da mit meinem kurzen Hemd und habe keinen Blogpost für heute. Und keine Zeit für einen, weil ich schon um 9 Uhr auf der Arbeit sein muss. Also ist mein kurzes Hemd, auch ihr kurzes Hemd, weil Sie nichts zu lesen haben. Da habe ich mich und Sie ja mal schön ausgetrickst.

Mea culpa

Sonntag, 11. April 2010

Wetter schön , sonst alles scheiße. Und irgendwie auch nicht

Zum Schweigen in den ersten 10 Minuten werde ich mich morgen äußern, denn da will ich noch mal einen Tag drüber reflektieren. Deshalb gibt es erst mal den Rückblick auf Mainz allgemein. Fangen wir mit dem Positiven an: Endlich mal wieder Fußball bei Sonnenschein. „Herrlichstes Fußballwetter“ sagt man das bei den TV Übertragungen dazu. Das war es aber auch schon mit den schönen Seiten des gestrigen Tages. Der Rest war einfach kacke.

Das fängt mit dem Stadion am Bruchweg an. Es war mein 2. Auftritt in Mainz nach dem A-Jugend-Finale letztes Jahr und ich habe mich entschlossen, dass Stadion nicht zu mögen. Bei aller Kritik an der Hellmich-Einheitsarchitektur wirkt mir das Mainzer Stadion dann doch zu sehr wie eine Zirkuszelttribüne. Klar hat es auch seinen Charme, dass alles an diesem Bau behelfsmäßig ist, aber wenn man ehrlich ist passt das deutlich besser in die dritte Liga. Und dann freut man sich, wenn man im Pokal da spielt. Aber in einem Bundesliga-Stadion – die Hardcore-Fraktion mag schreien – möchte ich dann doch ein bisschen mehr Komfort. Und wenn ich ein Stadion jenseits des Mainstreams möchte, ist mir das Ruhrstadion deutlich lieber.

Richtig scheiße gestern war die Stimmung. Was bei dem Auftritt gestern vielleicht auch verständlich war. Wobei das irgendwie auch nicht als Entschuldigung diesen kann. Ich glaube aber auch, dass das auch der Bauweise des Gästeblocks geschuldet ist. Denn dadurch, dass der breiter als hoch ist, ist eine Koordination schwer möglich. Trotzdem kann das eigentlich keine Entschuldigung für unseren schlechten Support sein. Aber scheinbar waren wir alle einfach gelähmt. Die Mainzer passten sich unserem Niveau an, so dass es insgesamt keine Werbung für den Fußball war.

Vor allem natürlich, weil das, was da unten auf dem Rasen statt fand, alles andere als ein schönes Spiel war. Und meine Laune gestern auch ziemlich im Keller. Aber heute ist die wieder deutlich besser. Klar sind die Stuttgarter und Bremer näher gekommen, aber wir haben nach wie vor alles in der Hand und können sogar von der Championsleague träumen. Insgesamt also ein blaues Auge. Wobei man auch mal realisieren muss, dass Träume eben keine Realitäten sind. Das Ziel ist nach wie vor die Europa-League und nichts anderes.

Man muss aufpassen, dass man mit seinen Träumen und Spinnereinen die Mannschaft nicht überfordert.

Samstag, 10. April 2010

Örlie börd kätsches se wörm

Der frühe Vogel fängt ja angeblich den Wurm. Wenn es danach geht, dann fange ich heute aber so was von einem dicken Wurm., so früh wie ich unterwegs bin. Das Viech würde ich gar nicht tragen können, so groß müsste das sein, wenn die Welt gerecht ist. Ist sie aber nicht, was man daran erkennt, dass es Leute gibt, die nicht arbeiten müssen und reich geerbt haben, während ich teilweise arbeite wie ein Schwein und am Ende irgendwie doch nichts hängen bleibt. Was aber immer noch ein deutlich angenehmerer Zustand ist im Vergleich zu Menschen, die auf Minen treten und anschließend keine Beine mehr haben. Und das gerade überall auf der Welt. Wer einigermaßen gesund ist, sollte nicht meckern, sondern dem Schicksal – oder von mir aus Gott – dafür danken, dass er die Welt beschwerdefrei genießen darf.

Aber ich schweife schon wieder ab. Ich war beim „Early Bird“, der nicht so heißt, weil er immer in die Öhrli böhrt, sondern weil irgendjemand eine Rechtfertigung dafür brauchte früh aufzustehen. Was an sich schon ein unhaltbarer Zustand ist. Heute schellte um 04:30 der Wecker, was ein nicht haltbaren Umstand für einen Medienmenschen wie mich ist. Hallo, ich gehe nie – es sei denn externe Umstände zwingen mich – vor 10 ins Büro. Eher halb 11. Und das Morgengrauen bereite mir selbiges. Wobei ich heute mal wieder feststellen musste, dass der frühe Morgen bzw. der Tagesanbruch was hat. Es ist noch ruhig, die Luft klar und man kann mit den Karnickeln ein Zwiegespräch darüber halten, was einen heute erwartet. Wobei die Mümmler komisch geschaut haben, als ich meine „Ich muss nach Mainz“. Aber soll man sich mit denen über Atomphysik unterhaltern? Ist ja auch doof, aber so ein Karnickel sieht man tagsüber halt eher nicht. So gesehen ist der frühe Morgen also doch deutlich besser als sein Ruf. Wenn zwischen ihm und mir nicht immer der Prozess des Aufstehens liegen würde, der sich im Normalfall als unüberwindliches Hindernis darstellt.

Es ist aber bezeichnend, dass es das einzige, was mich freiwillig das Bett verlassen lässt, der Fußball ist. Das kann ja eigentlich nicht normal sein, dass ich es als Verstoß gegen die Genfer Konvention werte, dass ich am kommenden Montag wegen Terminen um 9 Uhr mit der Arbeit beginnen muss, während ich kein Problem habe, dass ich jetzt schon– wir haben 7 Uhr – im Zug sitze und blogge. Allerdings moderner Telekommunikation sei Dank, musste ich das nicht mehr zu Hause machen. Dann hätte ich es noch früher machen müssen. Oder mal einfach ausfallen lassen. Was die noch abstrusere Variante ist.

Allerdings haben die Schweinepuckel in dem EC in dem ich fahre keine Stromanschlüsse, was meinen Plan nachher noch ein Konzept zu schreiben ein wenig torpediert. Oder anders formuliert: Dafür, dass Sie das hier lesen, muss eines meiner zukünftigen Projekte leiden. Wobei „Zukünftiges Projekt“ auch hoch gegriffen ist. Ich habe einfach eine Idee in Bezug auf Fanarbeit, die ich für sinnvoll erachte. Auch wenn ich nicht weiß, ob es die schon gibt, oder ob die total bescheuert ist. Genau deswegen wollte ich sie nachher in ein Konzept schmeißen, um das mal zu überprüfen, ob das einer der Q`schen Hirnfürze ist oder eine seiner brauchbaren Ideen. Aber jetzt wird mir nachher deutlich Akku-Leistung fehlen, weil Sie ja auch an Spieltagen nicht nur nicht zu Spiel fahren, sondern auch noch von mir unterhalten werden wollen.

Sie sind aber auch egoistisch.

Freitag, 9. April 2010

Podcast Folge 2 vs. Protestaktion in Mainz

Bevor hier Leute hektisch Flecken kriegen: Die zweite Folge des Podcasts richtet sich natürlich nicht gegen die Protestaktion in Mainz. Ich muss nur die beiden Themen hier zusammenbekommen. Denn heute um 15:30 geht der Podcast online. Zumindest auf der Seite. Über die Feeds wird er aber wahrscheinlich früher oder evtl. auch ein wenig später verfügbar sein. Wer einen der Feeds aboniert hat, muss sich darum ja eh nicht sorgen. Wir sind natürlich gespannt wie ein Flitzebogen, wie es Euch gefällt.

Zu Gast ist bzw. war Vorsänger Daniel mit dem wir über das Thema „Stimmung“ bzw. geredet haben. Wobei es da natürlich auch um seinen „Job“ auf dem Zaum ging. Das Schöne daran, wenn man einen Podcast macht ist übrigens definitiv der Umstand, dass man endlich mal dazu kommt Leute Dinge zu fragen, die man eh schon immer wissen wollte. Und gerade bei Daniel hatte ich schon immer einige Dinge auf dem Herzen, die mich interessierten. Interessanterweise war für mich der spannenste Part der private Teil. Das kann aber daran liegen, dass mich Lebensläufe immer brennen interessieren. Bildet Euch einfach selbst eine Meinung. Ich habe die fertige Version aus Zeitmangel selbst noch gar nicht gehört habe. Das werde ich wohl morgen auf der Fahrt nach Mainz machen. Wobei es immer komisch ist sich selber zu hören. Erstens weil ich meine Stimme nicht mag und zweitens weil ich mir ständig denke: „Warum hast Du das nicht gefragt?“, „Wieso hast Du den dummen Spruch gebracht?“. Aber das Leben ist halt kein Ponypuff.

Wir würden uns natürlich freuen, wenn ihr das Erscheinen der 2. Runde des Podcast ebenfalls so reichlich kommuniziert und weiter tragt wie die 1. Ausgabe. Natürlich hat das auch was mit persönlicher Eitelkeit zu tun – wer was anderes behauptet lügt, man ist schließlich stolz auf das was man gemacht hat – aber vor allem würde ich und ich denke den anderen beiden geht es ähnlich, mich halt auch einfach freuen, wenn dieser Podcast Leute erreicht, die nicht so nah am BVB sind oder sein können. Denn das war ja der Ursprungsgedanke hinter „Auslaufen“, dass man Leuten ermöglicht auch aus großer Entfernung nah am BVB-Fanleben zu sein. Wenn ihr irgendwo was veröffentlicht, wäre es super, wenn ihr uns unter info@bvb-podcast.de informieren würdet. Ebenso freuen wir uns da natürlich über Kritik zur zweiten Ausgabe. Denn man kann sich nur verbessern, wenn man Feedback bekommt.

Eigentlich wäre der nun folgenden Themenschwenk gar nicht so ohne, aber da Daniel ja auch im Vorstand von TU ist passt das dann schon wieder. Denn ich möchte mich noch mal zu der Aktion in Mainz äußern. Und zwar gar nicht zu den Inhalten. Da kann man jede Menge für und wider finden und das macht auch nach der Aktion Sinn das retrospektiv zu beleuchten. Aber jetzt muss man das erst mal – unabhängig von der eigenen Meinung durchziehen – Jürgen Klopp hat das gestern auf der Pressekonferenz schön gesagt, dass er das nicht unkritisch sieht, aber es jetzt auch nur Sinn macht, wenn alle mitziehen. Und dem ist nicht viel hinzuzufügen. Das schlimmste was passieren könnte, wäre wenn der Block sich in Leute spaltet die supporten und welche die nicht supporten. Nach Außen muss man zusammenhalten und Kritik nach Innen äußern. Denn nur gemeinsam kann man Stärke gewinnen. Wie gesagt: Über die Aktion kann man - wie über alles im Leben - diskutieren. Und das muss man auch, sonst kommt man nicht weiter.

Also hoffe ich, dass wir erst schweigen, dann einen Orkan loslassen und danach diskutieren.

Donnerstag, 8. April 2010

Wer braucht schon Schlaf?

Der Abend gestern war lang. Sehr lang. Ich würde Ihnen jetzt gerne wilde Saufgeschichten erzählen, aber die Wahrheit ist viel banaler. Wir haben am gestrigen Abend schlicht und ergreifend Runde 2 von „Auslaufen – Der BVB-Podcast“ aufgezeichnet. Zu Gast war Daniel, seines Zeichens Vorsänger in Dortmund und Vorstandsmitglied von Dortmunds größter Ultra-Gruppe „The Unity“

Unser Plan war ja ursprünglich, dass es „diesmal viel schneller geht“ als beim letzten Mal. (Hier stellen Sie sich bitte nun ein leicht verlegenes Hüsteln vor). Der Plan war soweit super, aber hatte einen Haken: Er funktionierte nicht. Wir haben insgesamt mit Pausen 3.5 Stunden am Podcast selbst gesessen und danach noch so ein halbes Stündchen mit Daniel verquatscht. Skype ist echt eine geile Kommunikationsform. Vor allem hat es wieder wirklich Spaß gemacht. Daniel war ein toller Gast und hat wirklich interessante Sachen erzählt. Am 09., also Übermorgen, wird das dann auch zum Download bereit stehen.

Einziges Problem: Ich musste danach noch ein wenig was arbeiten und darüber hinaus noch ein paar Sachen für die Sailors erledigen, so dass ich erst um 3:00 Uhr im Bett war. Und um 06:15 hat dann wieder der Wecker geschellt. Aber macht nichts, weil ich dafür heute auch bis tief in die Nacht arbeite.

Schlafen wird eindeutig überschätzt

Mittwoch, 7. April 2010

Das Tor - eine emotionale Achterbahn

Wenn im Stadion ein Tor fällt, geht in meinem Kopf vorher und danach eine emotionale Achterbahn allererste Güte abab. Ich weiß nicht, ob Sie das auch kennen, oder ob das nur wieder meinem verqueren Kopf geschuldet ist, aber falls Sie gar nicht ins Stadion gehen - weil Sie z.B. auf dem Mars keine Stadien haben - erkläre ich es Ihnen einfach mal, was ich meine.

So ein Tor ist ja – drei Euro ins Phrasenschwein – das Salz in der Suppe eines Fußballspieles. Aber der Weg dahin ist für mich mit einigen Hochs und Tiefs verbunden. Gehen wir einfach mal von einer Kontersituation aus. Der Gegner bedroht das eigene Tor, wir fangen den Ball ab und starten eben diesen Konter. Zunächst geht es emotional in die Höhe, weil man die Hoffung hat, dass man ein Tor erzielt. Es sei denn der ballführende Spieler heißt Nelson Valdez. Dann weiß man eigentlich, dass der ideale Moment gekommen ist aufs Klo zu gehen ohne was zu verpassen. Aber gehen wir einfach mal davon aus, der ballführende Spieler weiß auch, wo das Tor steht. Je näher dieser dem Tor kommt umso mehr weicht die Freude über den Konter der Angst, dass er das Ding versemmeln könnte. Kurz vor dem Abschluss ist die Hoffnung bei mir dann eigentlich immer auf dem Nullpunkt. Landet der Ball dann aber - wider Erwarten -im Tor, schießt mir sofort das Adrenalin in die Birne. Erst für einen Sekundenbruchteil aus Freude, was dann aber ziemlich sofort von einem hektischen Suchen abgelöst wird, ob irgendwas an diesem Tor irregulär sein könnte.

Also Blick zum Linienrichter: Keine Fahne oben. Blick zum Schiedsrichter: Der läuft zum Mittelkreis. Der gibt das Tor wirklich. Das kann doch nicht sein. Wie geil ist das denn bitte. Eine Sekunde Unglaube wird von einem inneren und äußeren Jubel abgelöst. Falls Sie Fußball-Fan sind: Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber diese Sekunden nach dem Tor sind für mich die schönsten Momente der Woche. Keine Besprechungen, keine Kundentermine, keinen Druck. Freude pur. Allerdings wird diese Freunde bei mir relativ schnell von einem Nachdenken darüber abgelöst, ob wir den Vorsprung halten werden können und der Kopf ist wieder voll an und die emotionale Schnappatmung kehrt zurück.

Ich hoffe mal schwer, dass das irgendwem auch so geht. Ich möchte nicht der eizige bescheuerte von 80.000 sein.

Dienstag, 6. April 2010

„Heja BVB“ vs. Disco Boys

Bevor ich zum Thema des heutigen Tages komme übrigens noch mal Respekt an die Bichs für diesen Blogeintrag. Dass ist wirklich ein wunderschöner Diss, der stilistisch sehr gut ist Ehre, wem Ehre gebührt. Ich mag so was.

Kommen wir nun aber zu einem - wie ich finde - unerfreulicheren Thema. Nämlich der Einlaufmusik im Westfalenstadion. Bzw. eher dem Timing der selbigen. Das sieht ja immer so aus, dass das zunächst der Track „I came for you“ von den Disco Boys gespielt wird. Er führt ganz ordentlich zu dem Moment hin in dem die Spieler das Stadion betreten, was für mich eigentlich DER Moment vor dem Spiel ist, um dann von „Heja BVB“ abgelöst zu werden. Letzteres Lied wird vor dem Anpfiff gespielt seitdem ich ins Stadion gehe. Über die Qualität der Disco Boys gibt es hoffentlich keine zwei Meinungen, aber als „Ramp“ funktioniert der Song einwandfrei. Er bereitet die Leute auf das erscheinen der Spieler vor, ohne in die amerikanisch übertriebene Hyperinszenierung, wie z.B. das unsägliche Wolfsgeheul in der VW-Stadt, zu verfallen.

Wir können uns in Dortmund da also nicht beschweren. Es gibt zwar ein paar Traditionalisten, die den Song gerne ganz abschaffen würden und nur „Heja BVB“ würde als Einlaufmusik einfach nicht funktionieren, weil das Lied keine Hinführung hat. Der Moment des Einlaufens muss der Höhepunkt sein und da würde nur „Heja BVB“ nicht funktionieren. Trotzdem läuft sein ein paar Spielen was schief. Bzw. ich dachte erst, dass was schief laufen würde, aber inzwischen glaube ich, dass es Absicht ist. Ich weiß gar nicht, wann es mir das erstemal aufgefallen ist. Es könnte gegen Hannover gewesen sein. Auf jeden Fall verpasste die Regie irgendwann bei Einlauf den Wechsel zu „Heja BVB“. Ich habe berufsbedingt denke ich ein gewisses Gespür für Inszenierungen und so was fällt mir doch meist sofort auf. Allerdings dachte ich , dass man den Einsatz verpasst hat und daher noch mal einen Loop mitnehmen muss. Allerdings wird der Wechsel von den Disco Boys zu „Heja BVB“ seitdem immer weiter rausgeschoben und findet jetzt teilweise erst statt, wenn die Mannschaften kurz vor Anpfiff sind.

Nun heiße ich zum Glück nicht Westfalentobi , sonst würde ich da eine Verschwörung wittern, aber komisch ist das schon. Denn ich frage mich ernsthaft, was das soll? Ist das die Vorbereitung darauf den Song ganz abzuschaffen? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Das würde unfassbar viel böses Blut schaffen und wäre auch einfach Quatsch. Aber es kann auch nicht nur reine Inkompetenz sein. Allerdings funktioniert dadurch im Moment die ganze Einlaufinszenierung nicht mehr. Eben weil „I came for you“ eben auch nicht mehr als eine Hinführung ist. Den im Moment des Einlaufens weiter zu spielen zerstört die Inszenierung. Und zwar mal auch komplett. Das Betreten des Spielfeldes ist ein heiliger Moment und muss auch inszenatorisch so unterstützt werden. Inzwischen wirkt das so feierlich als würden ein paar nette Jungs den Bolzplatz betreten.

Sollten die Leute in der Regie nicht merken, dass das nicht funktioniert müsste man sie dringend austauschen. Aber für so inkompetent halte ich die – ohne, dass ich sie kenne - nicht. Trotzdem kann ich das Einlaufen nicht mehr genießen, weil ich die ganze Zeit drauf achte, wann der Mensch in der Regie endlich den Musikwechsel vornimmt. Um mich dann zu ärgern. Gut, es ist jetzt nicht so, als würde es mir das Spiel kaputt machen, aber es nervt halt. Und ich frage mich vor allem, was da wen antreibt.

Warum auch immer: Es ist schlecht.

Montag, 5. April 2010

Paulo Guerrero oder: Willkommen beim HSV Handball

Ich blogge ja eigentlich nicht über nicht BVB-Themen, aber die Nummer mit Paolo Guerrero ist dann doch irgendwie nicht zu ignorieren. Wer die Aktion gestern gesehen hat, der muss eines attestieren: Fußballerisch ist Guerrero vielleicht nicht mehr ganz auf der Höhe, aber wenn er den Rest der Saison für Fußball gesperrt wird, dann kann er bei Piet Krebs ja mal anfragen, wie es mit dem HSV-Handball aussieht. Denn eines muss man ihm lassen: Einen guten Wurf hat er. Doch auch wenn nun inzwischen schon die üblichen lustigen Videos zu dem Thema online sind und dem ganzen Vorgang natürlich eine humoristische Komponente nicht abzusprechen ist, bleibt da aber trotzdem ein sehr ernster Hintergrund.

Erst einmal muss man konstatieren, dass Guerrero Glück hatte, dass er einen so guten Wurf hat. Wenn die Plastikflasche nämlich ihr avisiertes Ziel verfehlt trifft sie einen Menschen, der hinter, vor oder neben dem Pöbler steht. Und dann lieber Paulo, ja dann hast Du ein richtiges Problem. Dann rechtfertigt auch niemand mehr Deinen Ausraster mit „Emotionalität“ nach dem Spiel. Womit wir zum eigentlichen Skandal kommen. Und der wird meiner Meinung nach von Matthias Sammer personalisiert. Wobei der nur die Spitze des Eisberges ist.

Mich regen die Reaktionen von Sammer und Co nämlich deutlich mehr auf, als der Flaschenwurf selbst. Um Missverständnisse vorzubeugen: Natürlich heiße ich den Wurf von Guerrero nicht gut. Das kann zu üblen Verletzungen des Getroffenen führen. Man regt sich – und das völlig zurecht – im Fußballstadion über Leute auf, die Hartplastikbecher teilgefüllt in die Menge schmeißen. Das führt immer wieder zu Verletzungen. Jemand aber einen gefüllte Flasche vorsätzlich ins Gesicht zu werfen ist aber noch mal ein völlig anderes Kaliber und erfüllt – meines geringen juristischen Verständnisses nach – den Tatbestand der (versuchten) gefährlichen Körperverletzung. Vor allem nimmt er ja eben billigend in Kauf, dass jemand anderes außer dem Pöbler verletzt wird. Trotzdem ist das ganze meiner Meinung nach kein Grund in empörtes, alarmistisches Geheule auszubrechen. Natürlich kann man argumentieren, dass ein Fußball-Profi sich im Griff haben muss, weil der schließlich viel Geld bekommt und auch eben durch die Zuschauer im Stadion. Aber Millionen hin oder her, ein Fußballer ist auch nur ein Mensch und wenn Du so schlecht spielst und dann noch über mehr als eine Stunde von den eigenen Fans ausgepfiffen wirst, dann liegen die Nerven halt blank. Das rechtfertigt natürlich nicht den Übergriff, aber macht ihn erklärbar und nimmt ihm meiner Meinung nach das Element der Empörung. Menschen machen Fehler und müssen sich für diese verantworten ohne, dass man sie gleich wie eine Sau durchs Dort treibt. Daher würde ich mir wünschen, dass das Kesseltreiben gegen Guererro unterbleibt. Wohl wissend, dass das natürlich nicht so sein wird. Dass der Pöbler Guererro deutlich beleidigt haben soll, erklärt natürlich den Wurf, rechtfertigt ihn aber natürlich nicht.

Was mich wirklich empört ist eben die Reaktion eines Bernd Hoffmann, Frank Rost, Christian Ziege und Matthias Sammer, also die offizielle Seite des Sports. Wobei man bei Hoffmann sagen muss, dass er als Verantwortlicher erst mal versucht nichts zu sagen, um sich für später alle Optionen offen zu halten. Denn ein Angestellter seines Vereins hat einen Fan seines Vereines beworfen. Unschöne Situation. Da würde ich mich erst einmal auch beraten. Wobei Hoffmann meiner Meinung nach besser beraten gewesen wäre genau dieses Dilemma zu thematisieren und zu sagen, dass er erst einmal alle Fakten braucht. Rosts Reaktion - er meine, dass Guerrero gut beim Baseball anfangen könnte - finde ich deutlich dämlicher, würde dem aber zu Gute halten würde, dass der auch nach den Vorfällen in Berlin und anderswo nicht gleich den Untergang des Abendlandes ausgerufen hat und sehr mäßigend war.

Was aber gar nicht ging, war die Reaktion von Sammer und Ziege. Wobei Sammer noch mal ein Extra-Kategorie ist. Er sagte sinngemäß, dass es eine Regel gibt, dass alles was in den ersten 10 Minuten nach dem Spiel gesagt wird, als nicht gesprochen gilt. Lieber Matthias Sammer, man kann das doch nicht ernsthaft auf den Flaschenwurf gegen einen Menschen anwenden wollen, oder? Auch Ziege stieß in ein ähnliches Horn und beide wiesen auf die „emotionale Situation“ hin. Gut, dass könnte man ja alles noch hinnehmen, wenn Sammer nicht einer derjenigen wäre, der bei Fehlverhalten von Fans immer sofort mit großer Empörung dabei ist, Stadionverbot fordert und jeden Beteiligten das Fantum abspricht. Was hat der sich damals bei der Entlassung von Babbel empört. Aber ist ja auch klar, Herr Sammer. Wer einen Bus blockiert ist natürlich deutlich krimineller als ein Falschenwerfer. Man muss sich schon entscheiden: Wenn Emotionalität eine Entschudldigung ist, dann für alle oder für keinen.

Nun konnte man bei der ersten Reaktion ja noch davon sprechen, dass Sammer mit der Situation überfordert war, aber auch als es später noch mal um das Thema ging, war er nicht dazu zu bewegen die Aktion klar zu verurteilen, sondern redete sich über „mangelnde Zuständigkeit“ raus. Auch auf mehrmaliges Nachfragen des Moderators. Jener Matthias Sammer übrigens, der seine „Vermittlung von Werten“ sonst immer mit größter Monstranz vor sich her trägt. Aber die Werte des Matthias Sammer scheinen nicht für alle zu gelten. Ich mochte Sammer schon zu seiner aktiven Spielerzeit, weil er Sachen klar angesprochen hat und das hat sich danach nicht geändert. Ich mag unangepasste Typen. Aber wer so rumeiert wie er es gestern getan hat, der soll bitte einfach die Klappe halten. Aber beim nächsten „Krawall“ wird er wieder in vorderster Front die Bestrafung der „Kriminellen“ fordern.

Aber wir sind halt alle nur Pharisäer, nicht wahr?

Sonntag, 4. April 2010

Wie geil kann ein einzelner Spieltag sein?

Man geht ja nach einem Sieg ja immer euphorisiert aus dem Stadion, aber was man gestern nach dem Spiel gesehen hat war schon der Hammer. Wie geil kann ein einzelner Spieltag bitte sein? Wildfremde Menschen, die sich glücklich anlächelten und jeden, den man auch nur einigermaßen kennt, musste man zwanghaft in den Arm nehmen. Unfassbar geil das alles. Bremen geputzt, das Pack verliert und Eintracht besiegt auch noch die Pillendreher. Natürlich träumen wir alle – ob wir es zugeben oder nicht – von der Championsleague und haben seit gestern wieder begründete Hoffung, dass das Pack nicht Meister wird.

Was gestern im Stadion abging war schon phänomenal, wenn auch in einigen Punkten zu kritisieren. Der Jubel bei den Toren der Bayern war dabei genauso groß wie bei den eigenen Toren. Im Westfalenstadion sind sozusagen gestern vier Tore für uns gefallen. Der Jubel nach den Toren und die anschließenden Sprechchöre waren auch völlig nachvollziehbar und machten große Freude. Wer da nicht mitjubelt hat kein Herz. Was mich allerdings ein wenig gestört hat, war, dass viele Leute sich gar nicht mehr auf das Spiel konzentriert haben, sondern sich im Anti-GE-Wahn ergingen. Ich gebe zu, dass es mir auch schwer gefallen ist mich wieder zu konzentrieren, aber das wirklich wichtige Spiel fand halt unten auf dem Platz statt und nicht in Gelsenkirchen. Zum Glück kam das Stadion dann wieder auf die Spur und feuerte die Jungs an. Richtig unangenehm fand ich das allerdings einmal nach dem Spiel. Die Jungs haben gekämpft, wollen sich völlig zurecht feiern lassen und die Masse der Süd stimmt „Scheeeeißeeee 04“ an. Sorry, aber das ist daneben. In dem Moment hat die Konzentration dem Team zu gelten, dass uns wieder Hoffnung auf die CL gibt. Das ist den Jungs gegenüber scheiße. Zum Glück fand auch das dann ein Ende und es wurde mit dem Team gefeiert.

Aber das klingt jetzt hier auch meckriger als ich es eigentlich meine. Insgesamt war es ein hervorragender Tag. Die Mannschaft hat zwar in der zweiten Halbzeit nicht mehr blendend gespielt, aber leidenschaftlich gekämpft. Und auch der Support war gut. Es kam zwar nicht an das Leverkusen-Spiel ran, aber in den entscheiden Momenten war das Stadion zu Stelle. Und so hatten wir alle kollektiv einen wunderschönen Tag. Diese Euphorie die in den Gesichter der Menschen zu sehen war, müsste man konservieren können. Wobei ich auch heute noch mit dem breitesten Grinsen rumlaufe, dass man sich vorstellen kann.

Natürlich wird erst am 34. Spieltag abgerechnet, aber den Tag gestern kann uns niemand mehr nehmen.

Edit: Wenn das stimmt, was Seb unten schreibt, ist das natürlich anders zu bewerten. Konnte ich aus der Ecke nicht sehen

Samstag, 3. April 2010

Immer locker durch die Hose atmen

Heute geht es gegen die Bremer. Ich finde die Bremer an sich stinklangweilig, weil man die nicht mal richtig scheiße finden kann. Jeder „mag“ die irgendwie, weil man ziemlich sicher sein kann, dass man gute internationale Spiele von denen sieht, aber die sind einfach so kantenlos, dass ich nichts damit anfangen kann. Aber natürlich haben die sportlich gesehen allerhöchsten Respekt verdient. Es ist alles andere als selbstverständlich über Jahre zu Spitze der Liga zu gehören. Deswegen sollten wir heute auch ganz locker durch die Hose atmen und und das Team nicht mit Erwartungen überladen.

Was hört man nicht alles: Spitzenspiel, Finale, Vorentscheidung um die Euroleague, Dranbleiben an den CL Plätzen. Man könnte meinen heute ging es um alles oder nichts. Wir spielen eine Supersaison und heute geht es gegen ein Team, dass auf Sicht noch deutlich stärker ist als wir. Sollten wir heute verlieren sind wir nach wie vor auf Platz 5 und haben alles in der Hand. Wir können das Spiel heute also locker angehen. Es ist ein Geschenk.

Trotzdem dürfen wir heute gerne gewinnen.

Freitag, 2. April 2010

Denk ich an Bremen bin ich in Berlin

Vor jedem Spiel gegen Bremen muss ich unweigerlich ans Pokalfinale 1989 denken. Und das sind immer schöner Erinnerungen. Um ehrlich zu sein glaube ich sogar die schönste Erinnerung meines Lebens in Bezug auf Fußball. Und weil wir morgen wieder gegen Bremen spielen ist es natürlich wieder sehr präsent. Und da wir heute Karfreitag haben, Sie also eh nichts zu tun haben und sich langweilen mache ich heute mal den Rolf und langweile Sie mit Geschichten von früher.

Wahrscheinlich gibt es zwei Zeichen die unzweideutig darauf hindeuten, dass ich alt werde. Erstens: Ich war bei Ereignissen dabei bei denen viele der heutigen BVB-Fans noch gar nicht geboren waren und zweitens: Ich erzähle gerne darüber. Und um ehrlich zu sein könnte ich über das Spiel gegen Bremen immer und immer wieder reden. Das gerade das Spiel für mich – und ich denke auch alle anderen Leute meiner Generation – so prägend war hängt damit zusammen, dass einem in dem Moment klar wurde, dass der BVB ja auch Titel gewinnen kann. Ein Umstand, der einem vorher fremd war.

Ich gehe ins Stadion seitdem ich sechs Jahre alt bin. Oder besser gesagt: Ich wurde ins Stadion mitgenommen. Zwingen musste man mich da aber nie. Schon als Kind war der Besuch im Westfalenstadion das Highlight meiner Woche. Mein Vater hatte eine Dauerkarte im alte Block E auf der Hauptribüne. Das ist ungefähr da gewesen wo heute die Pressetribüne ist. Wie gut die Übersicht über das ganze Stadion war kann man daran erkennen, dass direkt neben uns die TV Kameras standen, die damals noch auf der „Haupttribüne“ standen. Zu der Zeit saß der Reporter bei den Spielen noch neben der Kamera und machte sich Notizen. Alles sehr improvisiert und aus heuten Gesichtspunkten beinahe schon absurd einfach.

Mein erster großer Erfolg war der Wiederaufstieg gegen Nürnberg an den ich mich allerdings nicht mehr erinnern kann. Trotzdem finde ich es irgendwie schön zu wissen, dass ich dabei war. In der Folge war ich Jahr um Jahr beim BVB und der größte Erfolg war nicht abzusteigen. Ich war es gewohnt, dass der BVB Nichts reißt und quasi die fleischgewordene Mittelmäßigkeit ist. Wenn ich mir überlege was für unfassbar schlimme Zeiten ich erlebt habe. Z.B. das 0:2 zu Hause gegen Karlsruhe bei dem die BVB- Fans in der zweiten Halbzeit des KSC anfeuerten und „Trainer, Vorstand , Tippi raus “ skandierten, um anschließend hinter die Trainerbank zu stürmen. Was das Ende für die angesprochenen bedeutete. Als wir unter Branco Zebec die Qualifikation für den UEFA Cup feierten, war das für mich wie der Gewinn der deutschen Meisterschaft.

Und dann kam 1989. Wir standen in einem Finale und konnten etwas gewinnen. Ich konnte es kaum fassen. Da mein Vater sehr gute Kontakte zur Westfalischen Rundschau hatte, kam ich auch recht stressfrei an eine Karte. Allerdings hätte ich das Spiel fast nicht gesehen. Denn ich war mit einer Freundin vorher im Italienurlaub. Der war an sich schon wirklich schlimm und mit der Freundin habe ich danach nie wieder ein Wort gesprochen. Noch viel schlimmer war aber, dass deren VW Käfer auf dem Rückweg den Geist aufgab und wir uns eine andere Rückreisemöglichkeit suchen mussten. Als erstes fiel die Wahl auf den Zug. Allerdings mussten wir am Bahnhof feststellen, dass die Bahner streikten. Es sah so aus, als würde es nichts werden mit dem Pokalfinale. Ich war damals noch ein deutlich cholerischer als ich es heute bin und habe vor Wut und Verzweifelung dann erst irgendein Schild umgetreten und bin dann auf einen Bahnangestellten los. Dass sie mich nicht eingesperrt haben grenzt an ein Wunder. In meiner Frustration haben mir meine Eltern dann von Deutschland aus einen Flug gebucht, so dass ich rechtzeitig wieder in Deutschland war. Ich sollte ihnen dafür die Tage noch mal danken. Ohne sie hätte ich das Pokalfinale nie gesehen.

An meine Mitfahrgelegenheit kam ich dann über drei Ecken. Wie genau weiß ich nicht mehr. Allerdings kannte ich keinen persönlich. Los ging es an der Pilsbörse in Witten-Annen, aber dummerweise hatten sich der Organisator verrechnet und wir waren nicht 9 Reisende sondern 10. Die passten zwar in den Bus, hätten aber vom Fahrer eigentlich einen Busführerschein erfordert, so dass der Fahrer uns eigentlich nicht mitnehmen wollte. Ein guter Freund desjenigen, der sich als letzter angemeldet hatte, droht mir erst mal an, mir was auf Maul zu hauen. So beginnt doch eine gute Reise. 9 Leute, die ich nicht kenne, 2 die mir was auf die Mappe hauen wollen und ich. Der Fahrer erklärte sich dann aber bereit loszufahren,wenn klar wäre, dass einer an der Grenze raus müsse, wenn es Ärger gebe. Die Mitreisenden waren eigentlich ganz nett, aber leider – wie zu der Zeit irgendwie üblich – alle rechts. Jedes Auto mit polnischem Kennzeichen wurde ausführlich bepöbelt. Das war schon eine bunte Mischung. Auf der einen Seite ich, linksextrem, Antifa-Aktivist und langhaarig und 9 Leute, die sich bei jeder Raststätte darüber beschweren, dass „hier jetzt auch Kanacken arbeiten“ oder „Adolf mein Freund, komm zurück“ zum Besten geben. Allerdings war ich es aus Fußball-Zusammenhängen gewohnt mich mit Rechten zu arrangieren. Man hatte auch gar keine Chance anders.

Der Grenzübertritt auf die Transitstrecke war das erste Highlight der Fahrt. Die Grenze war voller Schwarzgelber und die Passübergabe durch die Grenzer war Comedy wie sie Loriot nicht besser machen könnte. Man muss sich das so vorstellen: Am Anfang der Grenze kommt so ein Typ in einer unfassbar hässlichen Uniform in den Bus und nimmt einem die Ausweise ab. Dann steht man eine Stunde oder so im Stau und langweilt sich zu Tode. Am Ende der Abfertigung kommt wieder so ein Typ in den Bus und die Show beginnt. Der Grenzer schaut in den Ausweis, schaut nach oben zu den Reisenden um dann wieder auf das Dokument zu schauen. Das ganze Spiel geht so vier oder fünf mal bis der Grenzer dann „Herr Schmidt?“ sagt. Worauf Herr Schmidt dann „hier“ antwortet und seinen Ausweis bekommt. Unfassbar komisch.

Das nächste an was ich mich dann bewusst erinnere ist Charlottenburg. Ich habe ja aktuell noch eine Wohnung in Berlin und wenn es sich irgendwie vermeiden lässt meide ich Charlottenburg. Aber damals war der Stadtteil quasi das Zentrum von Berlin. Die BVB Fans trafen sich an der Gedächtniskirche und es waren wirklich unfassbar viele. Zeitgleich mit den BVB –Fans zog die Parade des Berliner CSDs vorbei. Das war wirklich ein abstruses Bild. In der Mitte Schwule und Lesben auf den Wagen und aufgedresst im Zug und drum rum Abertausende BVB-Fans, die den Mund nicht mehr zubekamen. Ende der 80er waren Schwule und Lesben in der Gesellschaft so beliebt und integriert wie Marsmenschen. Das war für die Fans ein Schock. „Ich weiß noch genau, wie einer mein Mitfahrer sagte „Ich hab ja schon viel gesehen, aber so was habe ich noch nicht erlebt“. Wie anders die Zeiten damals waren kann man damals erkennen, dass in unserer Vereinszeitung am ersten Spieltag nach dem Pokalfinale sinngemäß stand „Es zeigte sich, dass die Berliner Schwuchteln keine Ahnung von Fußball haben. Sonst hätten sie ihre Parade verlegt“ Da stand wirklich „Schwuchteln“. Das muss man sich heute mal vorstellen. Klar passen Fußball und Homosexualität leider immer noch nicht so richtig zusammen, aber trotzdem würde keiner offiziell „Schwuchteln“ schreiben.

Das Stadion selbst war fest in schwarz-gelber Hand. Also so richtig fest. Zu den Dingen, die ich ebenfalls nie vergessen werde ist der staunenden Blick eines neutralen Zuschauers, der zu seiner Freundin sagte „Das hätte ich nicht gedacht, dass das so viele sind. Das ist ja wie die Holländer bei der EM“. Es war aber wirklich auch beeindruckend, was wir da aufgefahren hatten. Wer damals dabei war, wird es nie wieder vergessen. Der Rest ist Geschichte. Der 0:1 Rückstand und dann das Tor von Norbert Dickel das dem legendären Jubelbild vorausging Dieser Tag war die Geburtsstunde des „neuen“ BVB, der plötzlich Erfolge feierte und 8 Jahre später in München die Championsleague gewann.

Es wird wieder Zeit nach Europa zu kommen und wieder würde uns ein Sieg gegen Bremen eine Menge bringen. Wobei es auch gut ist zu wissen, dass man nach einer Niederlage nach wie vor im Rennen ist. Trotzdem bin ich heiß wie sau auf das Spiel und hoffe, dass wir sie morgen weg schießen. Wobei ich schon auch ein deutliches Grummeln im Bauch habe. Gegen Bremen halte ich alles für möglich: Einen hohen Sieg, aber auch eine hohe Niederlage. Gebt einfach mal alles Jungs.

Lasst mich nochmal ein wenig wie 1989 fühlen.

Donnerstag, 1. April 2010

Komm mich holen, Morpheus!





Es ist Nachts. Oder Morgens. Oder irgendwas dazwischen. Wir schreiben auf jeden Fall 3:18 Uhr. Ich habe knapp 19 Stunden Arbeit auf der Uhr und bin echt im Arsch. Da ich morgen wieder im 10:00 Uhr in der Firma sein muss, weiß ich genau, dass ich nicht zum bloggen komme. Ich werde mich echt aus dem Bett quälen müssen. Ich bin zwar stücknüchtern, aber fühle mich als hätte ich 10 Bier getrunken. Das schreiben geht auch nicht so schnell. Aber wenn ich heute nichts schreiben, dass eben erst Karfreitag. Und das finde ich doof. Ich hasse es, wenn hier einen Tag nichts steht. Das macht mich unglücklich. Egal wie viel ich gearbeitet habe. Ich fühle mich dann als wäre ich gescheitert.

Daher schreibe ich Euch hier was in die Tasten und würde mich freuen, wenn ihr Euch mit mir freut. Denn – Tada und Tusch – „Hamburg schwarz-gelb“ hat ein neues Monatshoch aufgestellt. Über 6.000 Leser im Monat hatte ich noch nie und im März wurde diese Marke mit über 6500 deutlich geknackt. Und ich gebe zu, dass mich das sehr glücklich macht. Und zwar zur Abwechslung nicht wegen meiner Eitelkeit, sondern weil ich es einfach wunderschön finde, dass es scheinbar Leute gibt, denen dieser Blog was bedeutet. Entweder, weil sie sich verstanden fühlen, oder unterhalten, oder dass sie mich so doof finden, dass sie mich nicht ignorieren können. Egal, was Euch auf diese Seite treibt, ich freu mich wirklich darüber. Über jeden einzelnen. Das gibt mir in Momenten wie diesen den Antrieb noch was in die Tasten zu hacken, bevor ich in Morpheus Arme sinke. Aber ich hoffe, dass er mich jetzt holt.

Danke, dass ihr mich ertragt.