Dienstag, 9. März 2010

Das mit der Verantwortung ist so eine Sache

Die Fanbeauftragten der deutschen Fußballvereine haben sich in Bochum getroffen und u.a. eine Erklärung veröffentlicht, in der Fans zur stärkeren Übernahme von Verantwortung aufgefordert haben. Anlass der Stellungnahme war u.a. die Verletzung mehrere Personen durch die Zündelei der Nürnberger in Bochum, sowie der Überfall auf das Fanprojekt in Karlsruhe durch „Ultras Frankfurt“. Leider häuft sich in letzter Zeit das Fehlverhalten einiger Fans enorm.

Diese dämliche Fahnenzockerei gehört ja inzwischen zum Standartprogramm einiger Gruppen. Vorzugsweise werden da ja Fahnen von Fanclubs gezockt, die bei dem „Spiel“ gar nicht mitspielen wollen, sondern zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Und leider gehören Pyro inzwischen auch zum "must have" in deutschen Kurven. Ich habe zum Thema Pyro ja seit eh und je meine feste Meinung und leider bestätigt die sich wieder durch solche Aktionen wie in Bochum.

Dieses pseudo-rebellische Verhalten von im Alltag angepassten Mittelklasse-Kinder liefert eine Steilvorlage für die Scharfmacher dieser Republik. Man kann den Innenministern fast nichts mehr entgegenhalten, wenn in schöner Regelmäßigkeit Menschen in den Kurven der Republik abgefackelt werden. Und ja, natürlich sieht Pyro geil aus, aber eben nicht so geil, dass es sich lohnt dafür Verletzungen in Kauf zu nehmen. Es sähe ja auch geil aus eine Atombombe über Gelesenkirchen abzuwerfen. Aber auch das ist halt ethisch leider nicht tragbar. So schwer es auch fällt. Es gibt halt Grenzen.

Und natürlich sind die Innenminister über jeden Vorwand froh, den sie bekommen um noch mehr zu regulieren und ebenso natürlich ist die Fanszene auch ungerechtfertigten Repressionen der Staatsapparates ausgeliefert. Alles geschenkt und wahr. Aber man beraubt sich jeder Möglichkeit gegen diese Repressionen Verbündete zu finden, wenn man immer gegen die Regeln verstößt. Manche Fußball-Fans haben das Argumentationsniveau von 13-jährigen. Und leider auch deren Sozialverhalten. Was mich dabei am meisten nervt ist eben, dass viele von denen im Alltag gegenüber Autoritäten die Fresse nicht aufbekommen, aber dann am Wochenende den dicken Max machen müssen. Und dass eine nicht geringen Anzahl von denen in ein paar Jahren gar nicht mehr zum Fußball gehen wird. Ich sage es mal mit den Dead Kennedys: Harder core than thou for a year or two, then it´s time to get a real job.

Ich habe keine Lust als Fußball-Fan für die Verstöße einiger Vollpfosten leiden zu müssen und will keine personalisierte Ticketvergabe, keine schärferen Kontrollen, keine mögliche Aussperrung von Auswärts-Fans und ich habe verdammt noch mal keine Lust mich von irgendeinem Honk anzünden zu lassen, weil es ja "so schön aussieht". Wir haben in der Bundesliga im Moment die schönste Fankultur in Europa und es macht unfassbar viel Spaß zum Fußball zu gehen.

Man sollte sich wirklich überlegen, ob es das wert ist für Pyros und gezockte Fahnen aufs Spiel zu setzen.

2 Kommentare:

  1. Zahnbürstenkiller9. März 2010 um 14:25

    Genau so schaut's aus!

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  2. Den Worten schließe ich mich vollkommen an!!!

    Lasst den Scheiß!!!

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