Dienstag, 6. Oktober 2009

Stalin, Kinski, Didi Hallervorden

Es ist mal wieder einer der Tage an dem ich mich frage, warum zum Teufel ich mir bei meinem Job und der Arbeit für den Fanclub auch noch diesen Blog antue? Ganz im Ernst: Ich habe echt andere Sorgen. Als heute um 7 Uhr der Wecker schelte, fing sich mein Kopf an um das Thema „Moderationen der Game Awards“ zu drehen, was ich auch nicht aus dem Kopf bekommen habe, bis ich um 08:30 endlich aufgestanden bin. Total sinnlos so was. Warum kann man sei Hirn nicht einfach abschalten wie man will?

Wie immer ist das letzte Quartal des Jahres mit extrem viel Arbeit verbunden. Mir ist also echt nicht langweilig im Moment, warum zum Teufel tu ich mir es dann also noch an, dass ich hier den Blog schreibe, anstatt direkt zur Arbeit zu gehen? Oder wenigstens was zu lesen oder sonstwas. Vielleicht, weil das das einzige wirklich Private ist, was ich in meinem Leben habe, in dem ich niemandem Rechenschaft schuldig bin. Ich kann hier tun und lassen was ich will ohne, dass ich mir überlege wie ich das durchsetzte oder wie ich das Thema verkaufe. Ich kann hier 100 Mal „Ich esse meine Suppe nicht“ schreiben und selbst Sie, geneigter Leser, können sich zwar darüber ärgern, aber werden es nicht ändern können.

Vielleicht erklärt sich mein manischer Hang zum bloggen auch aus meiner Psychostruktur. Ich bin - vorsichtig formuliert – „schwierig“. Die tollste Frau von Welt wo gibt meint ich wäre der anstrengendste Mensch, den sie jemals getroffen hat. Und MTV Kollege Christian meinte mal ich sei eine Mischung aus Stalin, Kinski und Didi Hallervorden. Was irgendwie in der Tat seine sehr treffenden Beschreibung meiner Person ist, denn ich bin oft Rücksichtslos (Stalin), launisch und cholerisch wie eine Diva (Kinski) und dabei sehr oft unfreiwillig komisch (Hallervorden). Und da alle drei dieser Menschen einen Hang zur Selbstdarstellung haben, bleibt es nicht aus, dass auch ich gerne im Mittelpunkt stehe. Davon profitieren Sie nun, geneigter Leser. Denn erstaunlicher Weise gibt es eine Menge Leute, die sich meine Innenleben regelmäßig antun und sich davon auch noch unterhalten fühlen. Was mich immer wieder verwundert. Denn es ist nicht schön ich zu sein. Glauben Sie mir. Ich weiß das seit 39 Jahren.

Allerdings frage ich mich, ob Sie sich nicht eigentlich schämen mich auszunutzen. Sich an meinem Seelenleid auch noch zu ergötzen. Sie kennen wohl gar keine Hemmungen was? Schämen Sie sich! Ich weiß inzwischen von Bürogemeinschaften, die gemeinsam meinen Blog lesen! Ungelogen! Kollektives Ergötzen am Leiden eines armen BVB-Fans. Ich bin empört.

Oder gerührt!

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