Donnerstag, 29. Oktober 2009

Das Aus in Osna und die Hypothese

Mit einem Tag Abstand könnte man dem Pokal-Aus in Osnabrück sogar irgendwie was Positives abgewinnen. Nicht, weil der BVB ausgeschieden ist, sondern weil Spiele wie das in Osnabrück Fans erst zu Fans machen. Abends um 20:30 Uhr gemütlich vor der Glotze liegen kann jeder, aber an einem Dienstag durch die Republik zu gurken, dass nimmt nicht jeder auf sich. That what seperates the boys from the men.

Um da jetzt keinen falschen Geschmack rein zu bekommen: Ich gönne das jedem und habe das oft genug in meinem Leben so gemacht. Nur, dass Gefühl was besonderes auf Dich zu nehmen bekommst Du so nicht. Wobei man irgendwie schon eine Menge auf sich nimmt, wenn man Marcel Reif zuhören muss. Aber das steht ja auf einem anderen Blatt und soll hier nicht Thema sein. Der kommentiert ja zum Glück auch nur jedes zweite Spiel und davon sind wieder rum 80% mit Bayern Beteiligung.

Aber nehmen wir den gestrigen Tag mal als Beispiel und nehmen wir weiterhin mal – rein hypothetisch – an, ein Hamburger BVB Fan hat am Montag 16 Stunden gearbeitet und schleicht sich um 15:30 aus dem Haus. Mit einem deutlich schlechten Gewissen. Und dass obwohl er weiß, dass der nächste Tag auch mal so schlappe 14 Stunden bringen dürfte. Womit unser Phantasieprodukt immerhin bis Mittwoch die 35 Stunden voll hat und wenn er ver.di-Mitglied wäre wohl den Hammer fallen lassen würde.

Und nehmen wir an, der komische Typ und sein 4 erfundenen Mitfahrer – nennen wir sie Sabrina, Tobi, Raphi und Woddy – kommen auf den letzten Drücker im Stadion an. Und weil das Spiel so voll ist kommen sie nicht mehr in den Gästeblock, sondern schauen sich das Spiel von unten am Zaun an. Mit so beschissener Sicht, dass sie die fünf Tore eigentlich nicht sehen können. Was in drei Fünftel aller Fälle aber ja auch verschmerzbar ist. Und weil unsere fünf erfundenen Fahrer alle in und um Hamburg verteilt wohnen werden die zwar alle nach Hause gefahren, aber das dauert ewig. Und weil unser erfundener Protagonist aber dummerweise vielleicht zentral wohnen würde, kommt er als Vorletztes nach Hause und ist erst um 04:30 im Bett, nur damit er um 06:30 wieder aufstehen darf.

Der Typ würde sich wohl ziemlich bescheuert vorkommen. Aber irgendwie auch das Gefühl haben zu einer ganz besonderen Elite zu gehören. Wir befürchten aber, dass der sich nicht weniger besonders fühlen würde, wenn sein Verein das Spiel gewonnen hätte.

Zum Glück gibt es den nicht. So dumm kann ja keiner sein.

2 Kommentare:

  1. Stimmt so dumm kann wirklich keiner sein....

    :-)

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  2. Respekt für so eine Tour. Thats what seperates the boy from the men. Schade, dass das alles nur hypothetisch war... :)

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