Dienstag, 19. April 2011

Hunger, U-Bahn, schlechte Laune

Ich bin gewöhnlicher weise an Spieltagen recht früh in Dortmund. Das hat verschiedene Gründe. z.B. den, dass ich immer Verspätung einrechne. Wer die Bahn kennt, weiß wie seine Schweine pfeiffen. Außerdem bin ich gerne schon am Stadion bevor der absolute Terror losgeht. Ich mag die Atmosphäre, wenn noch nicht überall Massen von Menschen sind und es sich erst langsam füllt. Und vor allem - und das ist ganz ichtig - kann man, wenn man früh genug ist, volle U-Bahnen vermeiden. Es gibt nicht schlimmeres als an Spieltagen in Dortmund U-Bahn zu fahren. Das ist nicht zu ertragen. Grauenhaft hoch 10.

Am Sonntag hatte der Zug massiv Verspätung und ich kam in den Tross von biertrinkenden, Anti-GE-Lieder singenden Vollhonks Trikotträgern. Ich habe jetzt weder was gegen Bier, noch gegen Trikots, aber wer das mal live erlebt hat, weiß was ich meine. Die ganze verschissene Fahrt singen die gegen die Blauen. Nichts anderes. „Scheiße 04“ und „Der Tag als der FC Schalke starb“. Das hält kein Mensch aus. Wobei das so auch nicht stimmt. Der Masse scheint es ja zu gefallen. 90% von denen die in der U-Bahn so irre laut sind, bekommen dann übrigens im Stadion nicht mehr die Schnauze auf. Was ja auch logisch ist, wenn man alle Energie in der Bahn raus lässt. Ich versuche da normalerweise die Ohren auf Durchzug zu stellen, aber am Sonntag ging das leider nicht, weil ich zusätzlich noch richtig schlechte Laune hatte.

Dabei fing der Tag eigentlich so gut an. Ich hatte morgens richtig gute Laune und freute mich auf das Spiel. Dummerweise machte ich dann einen Fehler. Ich hatte kein Bargeld mehr in der Tasche und nichts zu frühstücken zu Hause. Und da die Zeit morgens eh so knapp ist, dachte ich mir, dass ich dann im Bord-Bistro der Bahn frühstücke und mit der Kreditkarte bezahle. Bargeld bekomme ich ja vor Ort, wenn die das Geld für die zweite Dauerkarte bekomme. „Guten Tag, ein großes Frühstück und ein Bier bitte“ lautete der Plan. Soweit so gut. Aber nicht nur, dass die Bahn mal wieder zu doof war einen Zug einzusetzen und mit 40 Minuten Verspätung losfuhr. Nein, die Kreditkartenzahlung war auch defekt und das Frühstück damit so nah und doch so fern. Wer mich gut kennt, weiß, dass ich Hunger habe schlechte Laune bekomme und wer mich noch besser kennt, weiß, dass ich mit schlechter Laune nicht zu ertragen bin. Das ist nicht auszuhalten mit mir. Wirklich. Ich bin dann eine wandelnde Bombe. Mit sehr sehr kurzer Zündschnur.

In dieser ungünstigen Kombination aus Hunger und schlechter Laune bestieg ich also die – auf Grund der Verspätung – schon viel zu volle U-Bahn. „Scheeeeeeeißßeeeee 04“. Ich versuchte bis zum Stadion durchzuhalten, aber auf halber Strecke pöbelte ich dann die vier jungen Trikotträger neben mir an, ob sie denn nicht anderes singen könnten außer Anti-GE Lieder. „Und im Stadion kriegste dann wieder die Fresse nicht auf“. Die Jungs waren sehr verwirrt, dass dieser alte, dicke und schlechtgelaunte Mann sie anpöbelte. Zwar versuchten sie ein wenig contra zu geben, aber für vier Leute war das eine eher schlechte Performance.

Naja, nachdem ich mir von Seb 2€ für ne Bratwurst geliehen hatte ging es dann wieder.

1 Kommentar:

  1. Damit es am Samstag besser läuft, kommste bei meinem Bruder und mir an P6 vorbei und isst ne Wurst vom Grill! Nen kühles Blondes gibbet dann auch dazu.

    AntwortenLöschen