Der 18. Spieltag steht vor der Tür und damit muss man so langsam alle Mechanismen wieder hoch fahren. Ich bin noch so gar nicht in Stimmung, was aber auch dran liegen könnte, dass ich ein ziemliches Brett auf der Arbeit vor mir habe, das extrem viel mentale Energie verschlingt, weswegen Fußball für mich noch sehr weit weg ist. Ein Umstand, den ich mit Florian Kringe teile für den Profifußball gerade auch sehr weit weg ist. Zumindest ein Einsatz in der ersten Mannschaft. Was für eine Überleitung zum eigentlichen Thema. Ich bin stolz auf mich. Tadaa und Tusch.
Für die jüngeren unter uns: Florian Kringe war einmal einer unser absoluten Leistungsträger und mit Dede zusammen Publikumsliebling. Man möge mir die leichte Ironie meines letzten Satzes verzeihen, aber in der Tat kommt es mir vor als wäre es 10 Jahre her, dass auf der Jahreshauptversammlung die Verlängerung von Kringes Vertrag verkündet wurde und er seitdem Spitzenverdiener im Kader ist. Die Geschichte von Kringe ist ein schönes Beispiel dafür wie schnelllebig unsere heutige Zeit ist. Ein junger talentierter Fu0baller wird Profi, Publikumsliebling, Spitzenverdiener, spielt auf einmal keine Rolle mehr, wird ausgeliehen, verletzt sich und ist weg vom Fenster. Von einem Artikel bei den Ruhrnachrichten abgesehen hat man seit Monaten nichts mehr von ihm gehört. Was soll man auch schreiben?
Ich finde das mehr als schade, denn Florian ist einer der angenehmsten Profis in diesem Geschäft, soweit ich das aus der Ferne beurteilen kannz. Und er hat sich der Borussia gegenüber immer loyal verhalten. Um Jürgen Klopp zu zitieren sagen: „Florian hat 0,0 von einem Stinkstiefel“. Daher tut es mir einfach leid, dass er so böse aus seiner Karriere gerissen wurde. Fußball kann so grausam sein. Ich frage mich, wie oft er wohl mit sich und dem Schicksal hadert. Oder ob er das überhaupt tut.Schaut er nur nach vorne oder liegt er manchmal weinend im Bett und beklagt die Ungerechtigkeit der Welt? Die sich mit 2 Mio. Jahresgehalt auch recht komfortabel beklagen lassen würde. Aber Geld ist auch nicht alles.
Natürlich kann man für Kringe nicht die Welt anhalten. Die Erde dreht sich weiter und Kringe ist nur noch ein Teil der Vergangenheit, auch wenn er noch beim BVB trainiert. Das wird sich auch nicht mehr ändern, da bin ich mir sicher. Ich wünsche mir daher einfach, dass Kringe im Sommer einen neuen Vertrag bei irgendeinem anderen Verein bekommt und noch mal richtig aufdreht. Und ich wünsche uns, dass wir uns in aller Meisterschaftseuphorie nicht die Zeiten vergessen in denen Kringe unser einziger Lichtblick in vielen Spielen war. In meiner idealen Vorstellung würde uns das von den Hoppenheims dieser Welt unterscheiden, dass Fußballer und Verein mehr sind als eine Zweckgemeinschaft.
Ich habe da bei vielen unsere Fans Zweifel, aber das kollektive Gedächtnis wird eh nur von wenigen Menschen geprägt.
Du sprichst mir aus der Seele!
AntwortenLöschenals ich den artikel bei den ruhrnachrichten gelesen habe, hab ich auch über einen post nachgedacht. aber treffender hätte ich es nicht ausdrücken können! wünsch ihm auch alles gute und hoffe aber, dass er zu mindest wieder in den kader schafft und diese saison noch ein paar minuten bekommt um sich zu präsentieren!
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