Die Polizei in Dortmund plant sich des Themas Alkohol in Zügen anzunehmen. Zwar gibt es in der Presse widersprüchliche Aussagen, ob es ein teilweises Alkoholverbot oder nur ein Glasflaschenverbot geben soll, aber man kann die Uhr danach stellen, wann das Thema mal wieder auf die Tagesordnung kommt. Das regt mich unfassbar auf, weil das wieder eine Einschränkung der Bürgerrechte ist. Es gibt 1000 Gründe gegen Alkohol zu sein. Dann bitte aber auch auf dem Oktoberfest oder anderen Volksfesten. Oder will mir die POlizei erzählen, da gäbe es keine Schlägereien? Wenn man das einseitig beim Fußball einschränkt, dann heißt das wieder nichts anderes als dass man Fans irgendwie als gefährlicher als den Rest der Menschheit ansieht. Das kann und darf nicht sein. Wie gesagt, man kann den übermäßigen Alkoholkonsum auf Veranstaltungen jeglicher Art durchaus kritisieren. Und das ist eine Diskussion, die man auch führen muss. Aber die Entscheidung, ob man was trinkt oder nicht muss letztlich jedem selbst überlassen werden. Sollte jemand dann unter Alkohol zum Straftäter werden, muss man den festnehmen und anzeigen. Und nicht vorab davon ausgehen, dass alles was trinkt potentiell gefährlich sein könnte. Das ist letztlich nicht anders als im normalen Leben. Wer mit dem Auto zur Kneipe fährt, hat wahrscheinlich ein höherer Risiko sich dann doch ins Auto zu setzen, wenn er was trinkt, als jemand der zu Fuß geht. Aber er wird eben erst ab dem Moment zum Regelbrecher, wo er losfahren will. Menschen sind für ihr Handeln verantwortlich. Diese Entscheidung darf ihnen niemand abnehmen, wenn wir nicht in einem autoritären Staat landen wollen.
Wenn man allerdings sagt, dass man keinen Staat will, der alles regelt, dann ist man auf der anderen Seite auch in der Pflicht sich Gedanken machen, wie man mit dem Thema „Suff und Fußball“ umgeht. Wer regelmäßig voll wie eine Eimer ins Stadion geht, muss sich fragen, ob er seinen Spaß nicht über die Sache als solche stellt. Jetzt werden nicht wenige Leute sagen: "Spinnt der" Der ist doch selber so ein Suffkopp" Stimmt auch. Allerdings habe ich meinen Alkoholkonsum in der letzten Zeit schon deutlich verringert. So bescheuert und extrovertiert ich auch bin, ich setze mich doch schon sehr oft kritisch mit mir auseinander. Und ich bin immer mehr der Überzeugung, dass Alkohol und Support nicht zusammenpassen. Man ist im Stadion um was zu bewegen, seinen Mannschaft zu unterstützen und im idealen Falle eben ein bisschen dazu beizutragen, dass man am Ende der Saison sagen kann, Wir haben es ZUSAMMEN geschafft. Es gibt aber recht wenige Dinge, die man mit Alkohol besser macht als ohne. Man fährt nicht besser Auto, man tanzt nicht besser und besser ficken tut man schon gar nicht. Man glaubt nur einfach, dass man besser wird. Oder anders formuliert: Es wird einem egal. Das gleich gilt auch für den Support. Auch der ist unter Alkoholeinfluss nicht besser. Ich will das jetzt alles nicht als bahnbrechende Erkenntnis verkaufen, aber manchmal braucht man halt länger um Sachen für sich klarzukriegen.
Und nach längerem nachdenken bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass sich bei mir final was ändern muss. Wie gesagt: Ich trinke schon deutlich weniger vor Fahrten, aber ich bin ein Fan davon sich selbst zu reglementieren. Deswegen habe ich für mich entschieden ab sofort auf Hinfahrten gänzlich auf Alkohol zu verzichten bis ich am Stadion bin. Ich halte das für zielführender und besser. Das gibt mir einfach Handlungsfreiheit mich am Stadion mit Leuten zu treffen und mit denen zu reden, ohne dass ich Konzentrationsschwierigkeiten habe. Und es gibt mir die Freiheit beim Support zu schnallen worauf es ankommt. Das heißt für mich nicht, dass ich am Stadion kein Bier trinke, denn das gehört für mich direkt vor dem Spiel auch schon dazu. Aber das ist eben was anderes als fünf bis zehn Bier auf dem Hinweg im Zug. Und nein, ich werde mich auch nicht kasteien, falls ich dann doch mal auf dem Hinweg ein Bier trinke, weil es gerade passt. Solange es eben nicht 10 sind und die Ausnahme, nicht die Regel. Auf dem Rückweg wird dann aber auch in Zukunft gefeiert. Nur falls einer glaubt, ich würde jetzt Mönch werden.
Zum Asket tauge ich dann doch nicht.
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