Mittwoch, 19. Januar 2011

Der Benjamin Button den Fußballs

Ich war gestern beruflich in München. So weit, so unspektakulär. Weil ich aber nach 20 Stunden Fahrt saumüde aber total aufgedreht war, kaufte ich mir noch zwei Bier an der Tankstelle . Und habe dabei festgestellt, dass ich inzwischen lieber Dosen- als Flaschenbier trinke, obwohl ich Dosenbier früher immer scheiße fand. Dabei ist das ja eigentlich umgekehrt in der Jugend trinkt man das und dann steigt man auf´s gepflegte Gezapfte um. Aber da ich ja im hohen Alter auch deutlich mehr zum Fußball fahre als früher, habe ich überlegt, ob ich vielleicht in einer Zeitschleife gefangen bin und mich rückwärts entwickel. Der Benjamin Button des Fußballs. Ich werde einfach immer jünger und merke es gar nicht. Wobei dann die Frage erlaubt sein soll, wieso mein Körper im gleichen Maße altert wie mein Geist jünger wird? Kann sich die Scheiß Wampe nicht auch zurückbilden? Die Welt ist einfach ungerecht.

Wahrscheinlich wird man meine Lebensgeschichte bald mit Johny Depp im Kino finden. „Der seltsame Fall des MauriciusQ“, jemand der als unfassbar altes, weises Kind auf die Welt kommt und mit 100 dann den geistigen Stand eines Babys hat. Vielleicht bin ich aber auch eher Protagonist in „Memento Mori“. Bei meinem schlechten Gedächtnis würde mich das nicht wundern. Was ganz praktisch wäre, weil ich dann vergessen würde, dass ich nicht zur Meisterfeier am 34. Spieltag kann.

Solltet ihr mich also demnächst mit Polaroid-Kamera im Stadion sehen wundert Euch nicht.

2 Kommentare:

  1. Das Leben ist ja schön und gut,
    als Mensch aus Fleisch und Blut.
    Nur eins stört mich so sehr daran,
    dass ich den Rest kaum noch genießen kann.
    Am Ende sterben ist so dumm,
    ich wollt es wäre andersrum.
    Das Leben sollte mit dem Tod beginnen.
    Es würd dabei gewinnen.

    Du wachst auf in einem Altersheim
    auf Früchtetee und Haferschleim.
    Die Enkel kommen dich besuchen
    und bringn dir Wein und Kuchen.
    Du liegst nur, musst dich kaum bewegen,
    läßt dich von hübschen Schwestern pflegen.
    Irgendwann ist das leider aus.
    Wenn du zu jung wirst fliegst du raus.

    Doch dank der Rente reicht das Geld.
    Du spielst Golf, fliegst um die Welt
    und ab und zu gehst du in Kur.
    Dann kriegst du deine goldne Uhr
    und steigst als Abteilungsleiter
    ein auf der Karriereleiter.
    Dickes Auto, eignes Haus
    und hängst den großen Macker raus.

    Das machst du ein paar Jahre.
    Davon wachsen deine Haare.
    Wenn das dann leider nicht mehr geht,
    gehst du zur Universität,
    machst einen auf Freak
    und hörst rebellische Musik.
    Nimmst Drogen, vögelst rum,
    halt ein normales Studium.

    Dann Dienst, dann Urlaub, Party pur.
    Dann machst du dein Abitur.
    Die Schule, die dich amüsiert,
    weil alles immer leichter wird.
    Dann die erste große Liebe,
    dann erwachen deine Triebe.
    Dann wird Fußball plötzlich wichtig,
    dann wirst du süßigkeitensüchtig.

    In Mamas Armen ganz Daheim,
    auf Früchtetee und Haferschleim.
    Verschwindest dann in ihrem Schoß
    und läßt dann ganz allmählich los.
    Schmerzloses geistiges Verdumpfen
    in dem Bewußtsein stets zu schrumpfen.
    Ein Leben das als Orgasmus endet
    war auf keinen Fall veschwendet.


    Gruß
    Arno Nühm

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  2. @Arno Dübel

    Sing du lieber am Ballermann 6 deine Arbeitslosensongs

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