Gestern gab es Kultur. Wobei mein Bekannter Maximilian sich wahrscheinlich im Grab umdrehen würde, wenn ich ihm erzählen würde, dass „Kultur“ bei mir auch was mit Fußball zu tun hat. Wobei Maximilian noch gar nicht tot ist, was das Rotieren im Grab deutlich erschwert. Allerdings würde er wahrscheinlich freiwillig in selbiges springen, wenn er je erfahren würde, dass ich eine Lesung von Ben Redelings unter Kultur fasse, weil Maximilian ein Mensch ist, der z.B. Rilke-Abende organisiert und wahrscheinlich damit dem Begriff „Kultur“ im eigentlichen Sinne auch näher kommt. Wobei eine Lesung von Ben Redelings definitiv eine gute Möglichkeit ist einen fußballfreien Abend nicht fußballfrei zu gestalten und diesem so doch noch einen Sinn zu geben und er im Vergleich zu Rilke auch a) lebendiger und b) unterhalsamer ist.
Falls Sie nicht wissen, wer Ben Redelings ist, ist das zwar kein Grund sich zu schämen, aber ein Grund das zu ändern. Der Mann ist Bochumer, VfL Bochum- Fan und darüber hinaus ein sehr guter Autor von Büchern über Fußball, deren Lektüre ich nur wärmstens empfehlen kann. Wobei ich persönlich „Fußball ist nicht das Wichtigste im Leben - es ist das Einzige“ empfehlen würde, weil da einfach alles drin ist, was man als Fußball-Fan selbst schon mal gedacht hat. Auch wenn ich ein wenig sauer auf den Autor bin, weil er eigentlich das Buch geschrieben hat, was ich mal schreiben wollte .
Wie dem auch sei, Redelings las gestern aus seinem Buch „Dem Fußball sein Zuhause - Pöhlen, Pils und Pokale entlang der B1“ Wobei „Lesung“ irgendwie auch nicht das richtige Wort ist, weil Redelings eigentlich nur vier Texte vorlas und den Rest des Abends mit Anekdoten füllte. Was mir Recht war, weil Redelings vorleserische Fähigkeiten…nun sagen wir… hm … also er schreibt besser als er liest. Aber dafür erzählt er wirklich hervorragend und es macht Spaß ihm zuzuhören. Wenn man mal davon absieht, dass ich einige Startprobleme hatten, weil ich in der Firma ein Abgabe hatte und es da einige Fragen gab, so dass ich die ersten 30 Minuten quasi am Handy verbrachte, meine Mails abrief, SMS schrieb und schaute, ob der Kunde anrief, was es doch ein wenig schwierig macht sich auf den Vortragenden zu konzentrieren. Ich sehne mich manchmal zurück in die Zeit als man seine Firmenmails noch nicht auf das Handy bekam und damit eigentlich im Büro lebt. 30 Minuten, zwei Bier und der Erkenntnis, dass wohl nichts grundsätzliches mehr schief ging in der Firma, kam ich aber runter und konnte mich auf Redelings konzentrieren. Ich hatte im Vorfeld bei den Sailors ein wenig Werbung gemacht, so dass wir dort mit 7 Leuten aufschlugen und sich der Abend wirklich bunt entwickelt. Wobei ich mit zunehmender Dauer immer faszinierter von der Frisur des Autors war, die man auch nur im Pott noch anbieten kann, weil man da im Vergleich zu Peter Neururer immer noch weit vorne ist. Auf der anderen Seite schreibt der Mann auch Fußball- und keine Styling-Bücher und ich sehe deutlich schlechter aus, weswegen hier Arroganz völlig fehl am Platze wäre, sondern statt dessen der dringende Aufruf erfolgt, die Termine http://www.scudettoblog.de/scudetto-de/termine/ubersicht/ für weitere Lesungen zu checken und seinen Arsch da hin zu bewegen.
Weil ein Abend ohne Fußball einfach nichts kann.
Hallo Marc, erst einmal klasse, dass wir uns kennen gelernt haben und Danke für die Bewerbung in HH. Auch für Schwarz-Gelbe bin ich ja immer offen. ;-)
AntwortenLöschenWas den Lesepart angeht, stimme ich mit dir überein. Stefan Kuntz hat mal nach drei Toren gegen den Bayern-Keeper Jean-Marie Pfaff gesagt: "War nicht schwierig. Der Pfaff hatte an diesem Tage irgendwie die Arm falsch eingerenkt". Am Mittwoch war ich leider der Lese-Pfaff.
Was die Frisur angeht: Dann muss ich meinen Haus- und Hoffriseur Harry wohl einfach mal machen lassen. Er will schon seit Jahren was aus den Haaren zaubern! ;-)
Viele Grüße wieder aus dem Pott und auf bald, Ben!