Mittwoch, 7. April 2010

Das Tor - eine emotionale Achterbahn

Wenn im Stadion ein Tor fällt, geht in meinem Kopf vorher und danach eine emotionale Achterbahn allererste Güte abab. Ich weiß nicht, ob Sie das auch kennen, oder ob das nur wieder meinem verqueren Kopf geschuldet ist, aber falls Sie gar nicht ins Stadion gehen - weil Sie z.B. auf dem Mars keine Stadien haben - erkläre ich es Ihnen einfach mal, was ich meine.

So ein Tor ist ja – drei Euro ins Phrasenschwein – das Salz in der Suppe eines Fußballspieles. Aber der Weg dahin ist für mich mit einigen Hochs und Tiefs verbunden. Gehen wir einfach mal von einer Kontersituation aus. Der Gegner bedroht das eigene Tor, wir fangen den Ball ab und starten eben diesen Konter. Zunächst geht es emotional in die Höhe, weil man die Hoffung hat, dass man ein Tor erzielt. Es sei denn der ballführende Spieler heißt Nelson Valdez. Dann weiß man eigentlich, dass der ideale Moment gekommen ist aufs Klo zu gehen ohne was zu verpassen. Aber gehen wir einfach mal davon aus, der ballführende Spieler weiß auch, wo das Tor steht. Je näher dieser dem Tor kommt umso mehr weicht die Freude über den Konter der Angst, dass er das Ding versemmeln könnte. Kurz vor dem Abschluss ist die Hoffnung bei mir dann eigentlich immer auf dem Nullpunkt. Landet der Ball dann aber - wider Erwarten -im Tor, schießt mir sofort das Adrenalin in die Birne. Erst für einen Sekundenbruchteil aus Freude, was dann aber ziemlich sofort von einem hektischen Suchen abgelöst wird, ob irgendwas an diesem Tor irregulär sein könnte.

Also Blick zum Linienrichter: Keine Fahne oben. Blick zum Schiedsrichter: Der läuft zum Mittelkreis. Der gibt das Tor wirklich. Das kann doch nicht sein. Wie geil ist das denn bitte. Eine Sekunde Unglaube wird von einem inneren und äußeren Jubel abgelöst. Falls Sie Fußball-Fan sind: Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber diese Sekunden nach dem Tor sind für mich die schönsten Momente der Woche. Keine Besprechungen, keine Kundentermine, keinen Druck. Freude pur. Allerdings wird diese Freunde bei mir relativ schnell von einem Nachdenken darüber abgelöst, ob wir den Vorsprung halten werden können und der Kopf ist wieder voll an und die emotionale Schnappatmung kehrt zurück.

Ich hoffe mal schwer, dass das irgendwem auch so geht. Ich möchte nicht der eizige bescheuerte von 80.000 sein.

1 Kommentar:

  1. Viele, die ich kenne würden jetzt empört rufen: "Aber der Valdez der ackert doch immer und rennt sich einen ab für die Mannschaft" :D

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