Dienstag, 16. November 2010

Hey Manni Manni

Der Held meiner Jugend und wahrscheinlich der BVB Spieler zu dem ich das emotionalste Verhältnis habe ist Manfred „Manni“ Burgsmüller. Alles an dem ist sympathisch und der war einfach ein Gigant auf dem Platz. Ich glaube, dass kein Stürmer für den BVB prägender war als Manni und auch keiner beliebter. Natürlich mag mir da die Erinnerung auch einen Streich spielen, denn schließlich war Burgsmüller beim BVB als ich als Kind ins Stadion ging. Das prägt natürlich. Aber Burgsmüller riss die Südtribüne einfach mit. Noch Jahre nach seinem Abgang halte der Ruf „Hey Manni Manni uh uh Manni Manni Manni Burgsmüller“ durchs Westfalenstadion, wenn das Spiel mal nicht so lief, wie man sich das vorstellte. Man möge mich korrigieren, aber ich habe das bei keinem anderen Spieler so in Erinnerung.

Ich finde es nach wie vor traurig, dass Burgsmüller kein Titel mit dem BVB vergönnt war. Er hätte ihn definitiv verdient gehabt. Und geradezu dramatisch ist es meiner Meinung nach, dass er beim Pokalfinale 1989 beim Gegner unter Vertrag stand. Wäre der 1989 noch - in seinem hohen Alter - für den Ballspielverein aufgelaufen, wäre er heute eine Legende riesiegen Ausmaßes. So aber läuft er ein wenig unter dem Radar. Der Titellosigkeit ist es wohl auch geschuldet, dass Manni im Rahmen der 100 Jahr-Feierlichkeiten eben nicht die Aufmerksamkeit erhielt, die ihm eigentlich zustand. Man redet bei so einem Anlass eben immer über die großen Momente bzw. Titel. Dabei haben auch die späten 70er und frühen 80er Jahre einen Platz in der Geschichte verdient. Und für die steht nun mal Manni Burgsmüller wie kein anderer. Zumindest wie kein anderer Feldspieler, denn natürlich darf man auch Eike Immel hier nicht vergessen. Dessen Geschichte natürlich noch dramatischer ist, weil man den besten Torwart der je in unserem Gehäuse stand inzwischen nur noch mit Armut und Dschungelcamp gleichsetzt.

Aber zurück zu Burgsmüller: So wenig er in Rückrufen im Vergleich zu anderen Spielern gewürdigt wurde, umso mehr hat es mich gefreut, dass er seinen Platz in der 100 Jahre Choreo gefunden hatte, weil er eben ein unverrückbarer Teil der Dortmunder Geschichte ist. Und ein „Typ“. Den ich auch als Fernsehmensch bewundere, denn „Helden der Kreisklasse“ war für mich eines der besten TV-Formate überhaupt.

Wobei ich zugebe, dass ich da nicht ganz objektiv drauf geschaut habe.

1 Kommentar:

  1. Helden der Kreisklasse war absoluter Schrott. Der SSV Hacheney hat seinen Sportplatz direkt ums Eck meines Elternhauses. Was während der Spiele des SSV abging, ging auf keine Kuhhaut mehr. Ein Festival der Vorort-Asozialität. Dem Verein hat es i. Ü. nichts gebracht, nach Ende der Sendung dauerte es nicht mehr lange, bis der SSV wieder in den gewohnten Niederrungen rumdümpelte.

    Im Endeffekt war dort alles total sinnlos. Und Manni Burgsmüller hat sich meines Erachtens dort auch alles andere als gut präsentiert.

    Aber ich sehe das wieder aus einem anderen Blickwinkel. Zum einen habe ich Manni nie im schwarzgelben Dress spielen sehen und zum anderen fand "Helden der Kreisklasse" quasi direkt vor meiner Haustür statt.

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