Freitag, 11. Juni 2010

Die WM geht los, oder: Mein erster Job beim Fußball

So, heute geht sie also los, die WM. Mal wieder. Aber dieses mal ist alles anders. Denn die Weltmeisterschaft ist für mich 2010 keine Freizeit sondern Job. Meine Firma produziert nämlich für MTV eine WM-Sendung für die ich mit einem Kollegen das Konzept geschrieben habe und an deren Umsetzung ich auch beteiligt bin. So bin ich dann also an meinen ersten Job mit Fußball gekommen. Eigentlich kann ich mit dem Thema WM ja nicht soviel anfangen. Also mit der Veranstaltung an sich schon. Mannschaften aus aller Welt die Zusammenkommen und sich messen ist, das ist schon durchaus was Geiles. Ich liebe Fußball. Allerdings geht mit der Hype drum rum auf die Nerven. Wenn Leute, die sich für Fußball nicht interessieren plötzlich zu Fans mutieren, kann einem das auf den Nerv gehen. Wobei mein Chef mir jetzt wieder vorwerfen würde, dass ich doch mal aus meinen Elfenbeinturm rauskommen soll. Es wäre geil, wenn sich wirklich alle für so ein Event interessieren. Ein Sichtweise die ich nachvollziehen kann, aber die trotzdem nicht meine ist. Früher mutierten Nicht-Interessierte ab dem Viertelfinale zu Fans und bis dahin war die WM eine Sache für Fußball-Liebhaber. Inzwischen sind die alle von Anfang an dabei. Bei dem Hype muss man aufpassen, dass man das Thema "Fußball" nicht aus dem auge verliert.

Aber völlig egal wie man die WM privat findet, beruflich ist sie der Hammer. Es ist unfassbar geil mit Fußball sein Geld zu verdienen, wenn es auch insgesamt nur 6 Wochen sind. Das ist ungelogen bisher mit Abstand der schönste Job meines Lebens. Das Thema Fußball ist toll und ich knüpfe jede Menge interessanter neuer Kontakte. Hinzu kommt, dass unser kleines Team für die Sendung menschlich extrem gut harmoniert. Wir arbeiten zwar wie die Tiere, aber das ist ja genau meine Welt. Vor allem, wenn es so unfassbar harmonisch ist wie im Moment. Den Produktioner kenne ich seit vielen Jahren, habe ihn aber lange nicht mehr gesehen und der Kollege, den wir für die Redaktion reingeholt haben ist fachlich und menschlich super. Und auch der Praktikant ist eine Bombe. (Übigens: Falls noch wer ein Praktikum machen will, kann der Dienstag anfangen) Ich arbeite ja unter anderem deswegen so gerne bei uns in der Firma, weil wir sehr wenig interne Politik haben, aber unser Projekt ist diesmal sogar absolut politikfrei. Niemand versucht sein Ego durchzusetzen, sondern alle ziehen am selben Strang und inhaltliche Themen werden mittels Argumenten im Sinne des Produktes ausgetragen und gelöst. Bei jedem stressigen Job habe ich – selbst wenn es Spaß macht – Tage an denen ich morgens nicht aufstehen will. Aber im Moment herrscht bei mir wirklich Freude pur. Wenn man mir jetzt einen Vertrag anbieten würde, dass ich diesen Job noch drei Jahre machen kann, würde ich sofort unterschreiben. Das einzige was mich stresst sind meine eigenen Ansprüche. Ich bin ja mit Sachen an denen ich arbeite eigentlich nie zufrieden. Aber ich bin mal vorsichtig optimistisch, dass das gut wird. Es wird sich bald zeigen. Vielleichht bin ich ja dann auch arbeitslos.

Darüber hinaus ist mir aber klar geworden, dass ich niemals einen Job beim BVB machen könnte und sollte. Denn so geil wie die Arbeit auch ist, man verliert den emotionalen inhaltlichen Bezug zum Thema. Man betrachtet alles aus der Meta-Ebene und sucht Themen, Ideen und Umsetzungen. Die persönliche Nähe und die naive Freude geht aber dabei völlig verloren. Ich war privat noch nie so wenig in WM Stimmung wie im Moment. Diesbezüglich habe ich jetzt schon eine Menge aus dem Projekt gelernt. Würde ich beim oder für den BVB arbeiten hätte ich den schönsten Job meines Lebens und würde mein Hobby komplett verlieren.

Der BVB sollte immer privat bleiben, wenn man an ihm hängt.

4 Kommentare:

  1. Hast du noch 'n paar Infos zum Praktikum? Ich hab' Dienstag Zeit. ;-)

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  2. AB Dienstag, bis zum WM Ende :)

    Bei Interesse Mail mal an Marc@Borussen-Sailors.de

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  3. Das war doch 1933 nicht anders. Es gab ein paar Hardliner und einen Kopf der Bewegung. Alle anderen haben sich halt vom Event mitreißen lassen bis am irgendwann fast alle dabei waren. Ein paar wenige waren davon sicherlich nicht begeistert, aber hatten gegen die große Eventwelle einfach keine Chance ;-)

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  4. Und waren zu trotzdem die Verfünftigen unter viel zu vielen Idioten :)

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