Montag, 14. Juni 2010

15 Minuten meines Lebens

Ich würde Euch ja die Sendung heute um 20:00 Uhr auf MTV empfehlen,(wobei MTV manchmal auch früher als angekündigt ausstrahlt, also ruhig um 10 vor schauen) die mich im Moment so stark einbindet, aber das wäre irgendwie auch käsig. Weil wenn man was empfiehlt erwartet man ja immer was ganz Großes. Aber es ist halt nur Fernsehunterhaltung. Kein Mittel gegen den Atomkrieg. Das braucht die Welt eigentlich nicht, aber wenn man nicht gleich schreiend den Fernseher abschaltet, dann war´s halt gar nicht so schlecht.

Aber trotzdem: Kann man da guten Gewissen empfehlen einzuschalten? Seine eigene Arbeit zu empfehlen ist ja auch ekelhaft selbstrefereziell. Gut, das würde sich jetzt auch nicht groß von meiner sonstigen Art unterscheiden, aber trotzdem ist das unfein. Und wer im Blog liest weiß halt wie ich bin, aber jemandem was zu schauen empfehlen ist dann ja doch eine Verantwortung. Aber worüber soll ich sonst bloggen? Die Sendung ist im Moment mein Leben. Verdichten auf 15 Minuten. Ach was weiß ich. Sagen wir mal so: Ich glaube, wer sich im weitesten Sinne für Fußball interessiert, wird heute um 20:00 Uhr rum auf MTV zumindest auch nicht schlechter unterhalten als im öffentlich-rechtlichen TV. Und wenn doch hat er halt 15 Minuten seines Lebens verschwendet für die ich offiziell die MItverantwortung übernehme. Länger ist die Show nicht. Und wir haben soviel Arbeit und Freude in die Sendung gesteckt, dass ich lügen würde, wenn ich sage, dass es mir egal ist, ob sich das Leute anschauen oder nicht. Auch wenn ich negative Reaktionen auf sowas immer gut ausblenden kann, interessiert mich natürlich, ob die Menschen einschalten. Ist halt kein Blog sondern immer noch ein Massenprodukt. Und ich hoffe daher natürlich, dass wir 15 Minuten TV Unterhaltung schaffen, die den Leuten Spaß macht.

Ich finde das übrigens nach wie vor komisch, wie viel Energie und Zeit man in Sendungen steckt, die dann am Ende an einem vorbeifliegen. Ist wahrscheinlich bei anderen Berufen genauso. Was weiß ich z.B. über die Arbeit von Bäckern, deren Brötchen ich so nebenbei in mich reinschlinge? Ich werde heute beim Brötchenessen mal an den Bäcker denken, der das erstellt hat. Naja, heute habe ich genug um die Ohren, ich denke lieber morgen an den.

Ansonsten finde ich es unfassbar lustig, wie sich nach einem Sieg gegen Australien die Stimmung in Deutschland dreht. Da haut das deutsche Team – zugegeben sehr souverän – einen Außenseiter weg und schon pendelt die Stimmung in diesem Lande von „Wir scheiden in der Vorrunde aus“ zu „Wir werden Weltmeister“. Woher kenne ich das nur? Ach ja von den Spielen des geliebten Ballspielvereins. Da gibt es ja auch nur Abstieg oder Championsleague. Wir Deutschen sind einfach ein komisches Volk. Egal, wer da Trainer ist und wer spielt. Es ist immer falsch. War 2006 genauso.

Man darf uns vor eine Weltmeisterschaft nicht mehr ernst nehmen.

1 Kommentar:

  1. Das ist ja schön und gut, aber ohne das Skype Feature im Podcast ist das alles ein Muster ohne Wert.

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