Donnerstag, 3. September 2009

Willkommen zur Horrorshow: Ein Leben ohne BVB

Im Zuge meiner geplanten Fahrt nach Salzburg und im Zuge meiner Beschäftigung mit dem Thema Austria, habe ich mich mal gefragt, wie es wohl für mich wäre, wenn mein geliebter BVB plötzlich weg wäre. Wenn sich in der Bundesliga die Gesetzgebung ändern würde und irgendein Investor den Verein kauft, ihn in Bohrschleck Dortmund umbenennt und die Vereinsfarben in rot-weiß ändert. Und dann wie Red Bull in Salzburg sagt, dass es den alten Verein einfach nicht mehr gibt und dass der neue ein Club ohne Geschichte und Archiv ist. Wenn alles was mich Zeit meines Lebens begleitet hat auf einmal weg ist. Vom Erdboden verschwunden. Nicht mehr existent. Ausgelöscht. Wenn der BVB Wimpel an der Wand für nichts anders mehr steht als eine Erinnerung an früher. Opa erzählt aus dem Krieg.

Diese Vorstellung ist für mich nicht zu ertragen. Ich bin mit der Borussia groß geworden. Der Verein war immer bei mir. Er ist genauso Teil meines Lebens wie meine Schwester oder meine Eltern. Genauso wie das Verhältnis zu meiner Familie war auch das Verhältnis zum Verein Schwankungen unterworfen. Es gab immer mal Zeiten als der BVB mir nicht SO wichtig war. Aber er war immer da und er war immer ein Teil meines Lebens. Alleine die Vorstellung, dass die Borussia nicht mehr existieren könnte macht mir einen Knoten ins Herz. Es gibt keinen Tag an dem ich nicht an den BVB denke und über ihn rede. Fragen Sie mal meine Gattin. Die Sommerpause sozusagen aufs ganze Jahr auszudehnen wäre ein Zustand der nicht erträglich wäre. Vor allem wäre ich nicht mehr erträglich. Ich fürchte die tollste Frau von Welt wo gibt, würde mich binnen kürzester Zeit erschießen, weil sie es nicht mehr aushalten würde. Diese ganze Annahme ist ein einziger Alptraum. Ein Horrorfilm. Das Grauen pur. Unerträglich! Unsäglich!

Und für die Fans von Austria Salzburg wurde aber genau dieser Alptraum wahr. Der Verein der im Lebensmittelpunkt steht wurde plötzlich durch einen Konzern dausgelöscht. Nur, dass die Austria Fans sich dagegen gewehrt und den eigenen Tod nicht akzeptiert haben. Und aus diesem Grund ist mir die Solidarität mit der Austria und ihren Fans eine Herzensangelegenheit. Fußball-Fans müssen zusammenhalten, denn es findet ein Kulturkampf statt zwischen denjenigen für die Fußball nur Entertainment, Kommerz, Erfolg und eine Freizeitbeschäftigung unter vielen ist und denen für die Fußball eine Lebenseinstellung darstellt. Und letztere müssen zusammenhalten. Egal wo und wie. Ich würde mich sogar mit dem GE-sindel solidarisieren, wenn die aufgekauft und zu GAZPROM Schalke umfunktioniert würden.

Ich habe den letzten Satz übrigens im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte formuliert. Nur fürs Protokoll.

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