Mittwoch, 16. September 2009

Mit Freibier ist Wolfsburg ganz erträglich

Ich hatte gestern Championsleague-Karten für Wolfsburg gegen ZSKA Moskau. Ein Unternehmen mit dem wir regelmäßig zusammenarbeiten ist Sponsor der Championsleague und versorgt mich ab und zu mal mit Karten. So bin ich den gestern mit meinem Chef und vier Sailors-Mitgliedern nach Wolfsburg gedüst. Wie es bei so Championsleague-Einladung üblich gab es da drum herum alles, was man so braucht um einen Abend schön zu gestalten.

Schon beim Parken hatte ich meinen Spaß, mit meinem alten schrabeligen Nissan Micra, den mir Schwiegerpapa freundlicherweise im Moment permanent zur Verfügung stellt. Denn es macht schon Laune mit so einem Auto auf den VIP Parkplatz direkt vor dem Stadion zu fahren, wenn Links und Rechts nur VW Phaetons, Audis und ähnliche Kaliber stehen. Ich hatte aber zugegebenermaßen auf ein paar mehr empörte Gesichter gehofft. Der Ablauf im sog. Championsclub in Wolfburg unterscheidet sich nicht großartig von dem in Bremen. Ein schlechter Moderator animiert zu Gewinnspielen, es gibt leckeres Essen und Heineken für lau. Allerding hatten wir Plätze vom allerfeinsten. Direkt auf Höhe der Mittellinie in der sechsten Reihe und direkt hinter Thomas Helmer. Ansonsten lief das ganze aber ab wie immer: Man kommt an, trinkt Bier, futtert, geht fünf Minuten vor Spielbeginn raus, trinkt in der Halbzeit wieder zwei Bier, geht raus und lötet sich nach Spielende fröhlich weiter zu. Es kann einen schlimmer treffen.

Ich war ganz froh mal vier „normale“ Menschen dabei zu haben. Ich werde ja auf Grund meines Jobs relativ oft irgendwo hin eingeladen, wo ich nichts zahlen muss. Und auch, wenn es ie gesagt wdeutlich unangenehmere Abendgestaltungen gibt, man gewöhnt sich recht schnell daran nichts fürs Bier zu bezahlen und sich Zucker in den Arsch blasen lassen. Da ist es wirklich schön zu sehen, dass sich Menschen die man mag über so eine Einladung wirklich freuen. Man merkt dann, dass so was eben nicht normal ist. Ich hoffe das liest sich nicht arrogant, so ist es nämlich nicht gemeint. Eigentlich ist es eh ein Frechheit, dass man Spacken wir mich zu solchen Veranstaltungen einlädt und nicht Leute, die wirklich was leisten für die Gesellschaft. Die VIP-Logen der Stadien müssten voll sein mit Feuerwehrleuten und Krankenschwestern.

Ansonsten ist mir wieder aufgefallen wie leidenschaftslos Wolfburg ist. Du kommst in die Stadt des deutschen Meisters, der zum ersten Mal in seiner Geschichte Championsleague spielt und Du merkst nicht, dass Fußball ist, wenn Du in der Stadt bist. Nirgendwo ist Begeisterung und auch im Stadion besteht der Fanblock der Leute die wirklich dauerhaft supporten aus ca. 1500 Leuten. Die gehen allerdings wirklich ganz gut mit, auch wenn die nur zwei Lieder zu kennen scheinen. Durch die gute Wolfsburger Akustik fällt das aber nicht so auf. Aber mehr als zweite Liga ist das nicht.

Traurig, aber mit Freibier lässt sich das ertragen.

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