Der Fußball ist ein Teufel. Und da der Teufel eine Eichhörnchen ist, ist also auch der Fußball einer dieser possierlichen Nager. Man merkt es daran, dass er einem Stück für Stück was von seiner Freizeit und was von seiner Seele abknabbert. Wie ein gigantische Zombieeichhörnchen. Dabei kommt er erst mal wie ein Freund daher, denn Eer strukturiert das Wochenende und gibt einem in schlechten Tagen halt. Gerade in so Zeiten wie wir sie im Moment erleben dürfen, meint man dann, dass der Fußball was Wunderbares. Dabei merkt man nicht, wie der Teufel einem noch mehr Seele abknabbert und man wie ein Zombie Gefangener des Fußballs wird. Schön in Phasen wie diesen, doch wenn die vorbei ist, wird es böse.
Nehmen wir als Beispiel die Fans des VfB Stuttgart. 2007 noch deutscher Meister und im Himmel müssen sie in der aktuellen Situation sehr viel Glück haben um nächstes Jahr nicht gegen Paderborn, Aue und Fürth zu spielen. In solchen Phasen schwört man dann dem Fußball ab, möchte sich das alles nicht mehr antun, fragt nach dem warum – und geht am Wochenende wie ein Untoter doch automatisch zum Fernseher oder ins Stadion.Freier Wille? Nicht bei uns Fußball-Zombies.
Ob wir wollen oder nicht: Wir müssen tun, was wir tun müssen. Irgendwann hat das Zombieeichhörnchen bei uns zugebissen und seitdem gehen wir wie in Trance zu den Spielen oder schaue es uns im Fernsehen an. Und selbst in finstersten Zeiten in der Hoffnung, dass es diesmal besser wird. Diese Hoffung lässt die Fans glauben, dass der VfB nicht absteigt oder – in unserem Falle – dass die Mannschaft unter Thomas Doll noch mal Fußball spielt. Wer einmal infiziert ist kommt nicht mehr los von dem Virus. Im Gegenteil wir versuchen noch andere zu beißen.
Dann sind wir wenigstens nicht so einsam in unserem Leid.
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