Freitag, 11. März 2011

Entspannt nach Hoppelhausen

Ich fahre zum ersten Mal entspannt zu einem Match gegen Hoppelheim. Bisher waren unsere Spiele gegen die für mich mit einer großen emotionalen Anstrengung verbunden, weil eine Niederlage irgendwie auch eine Niederlage im Kampf um den Fußball ist. OKay, bisschen viel Pathos, aber ihr wisst schon. Dietmar und seine Brut stehen bei mir auf der persönlichen Shitlist auf einer Stufe mit den Blauen. Wobei der Vergleich so eigentlich nicht stimmt, die Sinsheimer Schmackos stehen auf einer komplett anderen Liste. Denn so sehr ich die Blauen hasse, so sehr muss ich einsehen, dass das Menschen (wobei Menschen….?) sind, die genau wir den Fußball lieben, während die Plastikvereine den Fußball zersetzen.

Das Problem an den Plastikclubs ist, dass sie sich wie Monde in einem Sonnensystem verhalten. Sie leuchten nicht, sondern glänzen im Licht der Sonnen. Dadurch werden sie eben auch wahrgenommen, aber wenn es zuviele Monde gibt ist das Sonnensystem finster. Hoppenheim und Wolfsburg verhalten sich parasitär zum Fußball und wenn man ihnen keinen Widerstand entgegen bringt zerstören sie den Sport den wir so lieben. Das ist der Grund, warum ich diese schlimmen Menschen so verachte. Die machen Fußball für Herrn Bende und seine Freunde. Plastiksport für Plastikmenschen.

Dass ich trotzdem recht entspannt nach Sinsheim fahre liegt an zwei Umständen. Erstens natürlich an der Tatsache, dass wir auf einem guten Weg zur Meisterschaft sind und zweitens, dass Dietmar Hopp seinen Spaß am Spielzeug verloren hat. Im Rahmen des „Financial Fairplay“ hat Hopp angekündigt sein Engagement immer mehr zurück zu fahren. Ich werde immer mehr ein Fan dieser „Financial Fairplay“-Nummer, wobei ich nicht glaube, dass das der einzige Grund für Dietmars Rückzug ist. Ich vermute vielmehr, dass er den Gegenwind auf Dauer nicht verkraftet. Hopp ist meiner Meinung nach in der Tiefe seines Herzens ein Weichei, was man ja auch an der Mimosenhaften Reaktion auf die Angriffe gegen ihn sehen konnte. Und auch das Fußball-Establishment hat ihn wohl nie als einen der ihren akzeptiert. Er hat halt gedacht er kann den großen Macker machen. Er ist aber nur der Kasper.

Lustigerweise berichten nun auch die Medien vermehrt kritisch über das „Projekt“ Hoffenheim und verkaufen dabei Erkenntnis als neu, die jeder halbwegs gebildete Pavian nach 10 Minuten Nachdenken hätte sehen können. Z.B., dass der Widerstand gegen Hoppenheim nichts mit Neid zu tun hatte. Auf was soll man da auch neidisch sein? Die nicht vorhandene Stimmung? Oder eine Stadion-Show wie aus Euro-Disney? Lustig sind auch die Reaktionen der Kunden in Hoppenheim, die sich doch sehr enttäuscht von Didi zeigen. Sie haben sich doch schon mit Barcelona auf einer stufe gesehen. Stattdessen droht nun graues Mittelmaß und wenn in ein paar Jahren das Geld nicht mehr fließt der Rückfall in die zweite Liga. Nicht mehr lange und wir sehen die nie mehr wieder.

Fahren wir einfach in dem Gefühl da hin, dass wir was Besseres sind.

2 Kommentare:

  1. Der Vergleich mit dem Mondsystem ist klasse!

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  2. Ich denke der Hopp ist eher ein Geschäftsmann, der feststellen musste, dass man im Fußball nicht so leicht Geld verdienen kann. Und einen Club als Briefmarkensammlung des großen Mannes konnte er sich dann doch nicht leisten.

    Ich hoffe, dass sie ihre Fußballschule behalten und wir (=Fußballdeutschland) auch in der Region Talente entdecken und fördern können.

    Ansonsten finde ich den Vergleich mit Mond und Sonne sehr treffend!

    SGG Asumkha.

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