Freitag, 24. Dezember 2010

Mit Werner Schneyder unter Tannenbaum

Der von mir sehr verehrte Werner Schneyder war und ist für mich einer der besten Sportreporter die jemals in Deutschland tätig waren. Das war zu eine Zeit als man als Sportreporter noch Persönlichkeit haben durfte und nicht - wie in der übrigen Gesellschaft auch - diejenigen nach vorne kamen , die möglichst angepasst sind und nicht anecken. Die Bissigkeit –kombiniert mit großem Respekt und Stil– mit der Schneyder Sportevents – überwiegend Boxkämpfe - kommentierte ist in der Form bis heute unerreicht. Wobei Schneyder ("Der Journalismus erfand das Füllen mit Leere." ) natürlich zu Gute kam, dass er eben nicht nur Sportreporter, sondern auch Kabarettist war. Und früher auch noch Punktrichter bei Amateurboxen, also auch noch Sachverstand hatte.

Mir fehlt die Zeit wirklich sehr als man noch was können musste um sich durchzusetzen. Und nicht einfach jeder Trottel einen Blog über Fußball schreiben konnte. Ich klinge jetzt sehr alt, aber erstens bin ich das auch und zweitens ist Weihnachten das Fest der Besinnlichkeit. Also darf ich hier mal melancholisch werden. Aber ich schweife ab. Denn ich war ja eigentlich bei dem von mir verehrten Sportreporter. Jener Werner Schneyder hatte die Angewohnheit die von ihm kommentierten Boxkämpfe mit der Begrüßungsformel „Herzlich Willkommen, liebe Boxfreunde, Boxskeptiker, Boxgegner“ zu beginnen. Eine Satz, in dem für mich unendlich viel Weisheit steckt, denn das TV Publikum bei solchen Veranstaltungen besteht eben zu nicht unerheblichen Teilen aus Leuten die sich daran erfreuen das gesehene für schlimm zu befinden und sich darüber aufzuregen, so genannter Osttribünismus. Und das einfach mal offen zu thematisieren oder überhaupt zu erkennen schafft auch nicht jeder Kommentator. Lasst mich Euch also in alle Aufrichtigen Wertschätzung zurufen:

Ich wünsche allen MauriciusQ-Freunden, MauriciusQ-Skeptikern und MauriciusQ-Gegnern ein frohes Fest.

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