Dienstag, 21. September 2010

Was kommt nach den Sailors?

Nach zwei Jahren ist es soweit, ich verlasse die „Borussen Sailors Hamburg“. Für Außenstehende vielleicht überraschend, aber je näher man dem Nukleus meines mitlerweile Ex-Fanclubs kommt, umso klarer war es doch, dass es über kurz oder lang so kommen musste. Die Vorstellungen darüber wie ein Fanclub zu sein hat, waren einfach zu unterschiedlich. Um zu erklären wie es dazu kommen könnte, müsste ich hier einige Interna ausplaudern und die gehören nicht an die Öffentlichkeit. Fest steht halt, dass es am Ende zwei Fraktionen gab mit unterschiedlichen Vorstellungen davon, wie man einen Fanclub lebt. Und man ist überein gekommen, dass es besser ist, wenn man getrennte Wege geht. Da steckt von meiner Seite auch eine Menge Wehmut drin, aber Dinge ändern sich eben. Einige Leute werden mir fehlen, aber man sieht sich ja weiterhin. Ich bin ja nicht aus der Welt. Um hier mal die Floskelkanone zu bedienen: jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Was da nachher wirklich rauskommt kann man nicht sagen, aber ich weiß zumindest wo ICH hin will. Es gibt erste Überlegungen und es gibt erste Kontakte zu Leuten, die ebenfalls auf der Suche sind und sich nirgends (mehr) heimisch fühlen.

Meine Traumvorstellung ist eine Gruppe, die Fußball ähnlich lebt und erlebt wie ich. Für die Fußball mehr ist als ein Spiel um 15:30 Uhr und für die Fußball eine genauso wichtige Rolle spielt wie ihr Job oder ihre Beziehung. Auch wenn natürlich klar ist, dass du im Konfliktfalle Deinen Job priorisieren musst, wenn du nicht dumm in der Birne bist. Ich träume von einer Gruppe bei der das Wort „Gemeinschaft“ was bedeutet. Bei der sich Menschen zu was finden, scheißegal wie alt sie sind, wie reich oder arm oder wie intelligent sie sind. Menschen, die dieses Gefühl zur Borussia verbindet und die was für den Verein und die Fanszene tun wollen. Menschen, die etwas bewegen wollen und nicht unterhalten werden. Menschen für die der BVB von Montags bis Sonntags stattfindet und denen der Zusammenhang nicht fremd ist, dass man sich nicht für den Erhalt der Fankultur einsetzen kann, wenn man darunter versteht ein Zugabteil möglichst verwüstet zu hinterlassen und sich gegenüber zufällig anwesenden Frau zu benehmen wie ein 14 jähriger nach einer Hormonspritze. Menschen, die zwar Spaß haben wollen, aber auch wissen, dass wenn man etwas hinterlassen will, dass auch mit Schmerzen verbunden ist. Menschen, die morgens aufwachen und Gott danken, dass sie dem tollsten Verein der Welt angehören. Menschen für die Fußball mehr ist als Suff. Menschen, die für diesen Verein etwas schaffen wollen, was aufbauen, sich einbringen, Verantwortung übernehmen, Spaß haben, für einander da sein, mit dem Verein leiden und feiern, eine Gruppe nach vorne bringen, sich für Fanrechte einsetzen, sich streiten, lachen, weinen, feiern.

All diesen ganzen Quatschkram eben für den man nie zu alt wird.

2 Kommentare:

  1. Anhand deiner Vorgaben kann es ja quasi nur ein Ziel für dich geben:
    NamenLoserMob
    ;-)

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  2. Wie kommste jetzt auf den Namenlosen Mob?

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