Nachdem ich mich gestern ja schon ein wenig über den Bestellvorgang beim BVB in Bezug auf die Europaleague-Karten ausgeheult habe, kann ich da ja eigentlich weitermachen. Man ist schließlich alt und damit wird man immer mehr wie Walldorf und Stattler und ist nur noch am meckern, meckern, meckern. Wo wir also gerade auf dem Kreuzzug sind, wird es mal Zeit die Europacup-Lutscher ins Visier zu nehmen. Also diejenigen, die immer extrem viel reden, ankündigen zu fahren und bei denen man dann weiß, dass sie doch niemals handeln. Um jetzt keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn Leute nicht fahren können, weil sie entweder kein Geld oder keine Zeit haben. Das ist das normalste von der Welt und es ist eher die Ausnahme, dass man das alles schafft. Denjenigen, die nach der Auslosung bereits beim Umsteigen in London buchen konnten, weil sie sowohl Zeit als auch Geld haben und sicher sein können, dass sie eine Karte bekommen, haben meinen vollsten (positiven) Neid.
Was dagegen nervt sind diejenigen, die lautstark ankündigen, dass sie fahren wollen, wenn denn alles klappt. Man würde ja sofort buchen, wenn man sicher wüsste, dass man ein Ticket bekommt. Und mit dem Chef muss man auch noch mal reden. Und man will erst mal abwarten, weil man ja mit anderen zusammen reisen will. „Wie fahrt ihr denn?“ Und dann stellt man im Laufe der Zeit fest, dass die Preise gestiegen sind und das auf einmal doch zu teuer ist. Aber man hätte ja gebucht, wenn die Umstände nicht wären. Böse Welt. So ist das Leben eben. Ich habe auch noch nicht alles gebucht, weil ich gerade nicht das Geld habe alles durchzubuchen und eben auch noch nicht mit meinem Arbeitgeber reden konnte. Das mit meinem Arbeitgeber ist eh nicht planbar. Der ist extrem tolerant, aber es kann mir auch kurzfristig passieren, dass ein Projekt reinkommt, dass mir die Fahrt zu nichts macht. Ich arbeite halt nicht bei der Post. Dann müsste ich halt Kohle in den Wind schreiben. Und ich sitze gerade auch nicht auf einem Sack mit Gold. Aber irgendein Risiko hat man halt immer, wenn man nicht gerade reicher Privatier ist.
Auch wenn es sich dabei nur um eine Gruppe handelt (Gruß von Magath): Mich nervt diese Vollkasko-Mentalität. Man will alles auf dem Silbertablett serviert bekommen und bloß kein Risiko eingehen. Auf keinen Fall buchen und dann feststellen, dass man doch keine Zeit hat. Ich ziehe den Ausdruck Vollkaskomentlität zurück. Das würde ja heißen, dass man sich gegen Risiken absichert. Man geht aber stattdessen keine Risiken ein.
Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
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