Montag, 20. September 2010

Slamomstangen in blauen Trikots

Okay, es war anders als sonst. Gestern Morgen und bis zum Spiel fühlte es sich auf Grund der Boykott-Aktion nicht nach Derby an. Ist ja auch reichlich beknackt seine Wohnung zu verlassen in der ein großer TV mit Sky HD steht, um nach Dortmund zu fahren, um da in der Eingangstür den Bürgerkrugs zu schauen. Während des Spieles kam das Gefühl aber dafür umso mehr. Und nach dem Spiel noch mehr. Gestatten, Derbysieger. Derbysieger sein ist – ich erkläre es hier offiziell im Namen der Vereinten Nationen und für alle Zeiten – das schönste Gefühl, dass ein Mensch erleben kann. Mir tun alle nicht Fußball-Fans leid, die diese Gefühl nicht kennen. Und mir tun alle leid, die nicht regelmäßig diese Mutter aller Derbys erleben können. Und selbst die Blauen tun mir fast leid.

Okay, letzteres ist natürlich übertrieben, um nicht zu sagen: Glatt gelogen. Niemand von denen tut mir leid. Das Pack hat endlich bekommen, was es verdient. Wobei man wirklich Mitleid bekommen könnte, wenn man sieht, was da an seelenloser Truppe auf dem Platz agiert. Oder nicht agiert. Und wie unsere junge, hungrige Truppe, die umspielte als wären sie Slalomstangen. Das hatte Trainingsspielniveau. Ich kann mich an kein Derby erinnern bei dem unser Verein SO überlegen war. Es gab bestimmt mal eines in den 80ern. Wobei ich das glaube nicht vergessen hätte. So was schwaches wie gestern habe ich an gegnerischer Mannschaft seit dem Heimspiel gegen Hannover in der letzten Saison nicht mehr gesehen. Ich frage mich, wer der Zweitligist in den blauen Trikots war, der da gestern gegen um im Parkstadion gespielt hat. Wie hätte Konrad Toenz gesagt: Wer sachdienliche Hinweise hat, wende sich an eines unsere Aufnahmestudios oder den nächstgelegenen Gendamerieposten.

Das einzig, was mich ärgert, dass ich nicht zum Empfang der Mannschaft konnte. Meine Jungs waren überwiegend mit dem Auto da, aber ich musste den Zug nach Hamburg bekommen. Das stimmt mich wirklich traurig, denn wer die Fotostrecke beim Westen kann erahnen, WIE groß die Stimmung war. Aber egal. Heute ist kein Tag für Trauerklöße. Wir sind Derbysieger und das ist das einzige was zählt. Ich saß mit zwei Leuten von uns im Bordbistro und wir kamen aus dem Lachen nicht mehr raus. Ich könnte mir dieses Spiel wieder und wieder anschauen und finde es heute sehr schade, dass bei uns in der Firma keine Blauen arbeiten.

Wenn man diese Gefühl konservieren und in Dosen abfüllen könnte, würde man reich werden. Stinkreich

2 Kommentare:

  1. Der Empfang war mit das Beste, was ich je erlebt habe. Wie die Spieler durch die Leute durchgehen, Kagawa gefeiert und dann getragen wird; wie sich Klopp und Co freuen und sich Nuri Sahin bei mir und 'nem Kumpel für den "geilen Empfang" bedankt haben, das war unglaublich gut. Soviele Eindrücke....

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  2. " um da in der Eingangstür den Bürgerkrugs zu schauen. "

    DUU warst das?? :)

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