Dienstag, 10. Mai 2011

Hirnfick mit Huri Sahin

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So, nun ist es nun also offiziell. Nuri Sahin verlässt den BVB, um zu Real Madrid zu gehen. Entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten wollte ich nicht einfach losschreiben, sondern meine Gedanken dazu aufschreiben und dann später ordentlich ausformulieren. Nun habe ich fast eine Seite mit Stichpunkte voll und muss feststellen: Das Thema sprengt jeden Blog. Es ist einfach sinnlos es in einen Blogpost zu pressen. Ich müsste Romantik, modernen Fußball, türkische Nationalitäten, Dortmunder Befindlichkeiten und die Sehnsucht nach Größe beim Wissen um die eigene Kleinheit unterbringen. Und ich müsste versuchen die Spannung zwischen der eigenen Rationalität, dass Real größer ist als der BVB und dem subjektiven Gefühl, dass nichts an den Ballspielverein ran reicht zu überbrücken. Verstand und Herz spielen Pingpong und ich fühle mich wie der Ball der hin und her geschlagen wird. Ein stark überarbeiteter Ball. Nuri Sahin fickt mein Gehirn.

Was für mich aber feststeht ist, dass die Großmannssucht tief in der Fanbasis des BVB verankert ist. Kaum werden wir einmal deutscher Meister, schon gehen alle davon aus, dass wir eine europäische Spitzenmannschaft sein müssen. Wahrscheinlich bekommt Nuri es deswegen auch so fett ab, weil uns eben brutal klar wird, dass wir eben weder Manchester United noch Real Madrid sind. Wobei so langsam auch alle wieder runterkommen. Traurig aber wahr: Mit Ausnahme ganz weniger Spieler haben Kicker nicht den Kindheitstraum ihren Karrierehöhepunkt beim BVB zu verbringen, auch wenn das für uns emotional nicht nachvollziehbar ist. Aber wir sind eben auch Fans und keine Berufsfußballer. Denn wäre wir welche wäre die Entscheiung nachvollziehbar.

Nuri muss in Dortmund lange suchen, um ein Restaurant zu finden bei dem er bezahlen muss. Sollte er sich in Madrid durchsetzten muss er nirgendwo in Europa mehr bezahlen, wenn ihr versteht was ich meine. Aber im Leben ist nichts umsonst. Er zahlt den Versuch zum Weltstar zu werden mit einem emotionalen Abkühlen an der „Heimatfront“. Denn so sehr ich Nuri glaube, dass er Borusse ist, so innerlich bin ich doch als Fan enttäuscht, dass er jetzt schon zu Real geht. Und hier kommen wir dann gerne zum irrationalen Teil. Ich wollte Nuri in der Championsleague in unserem Trikot sehen. Gerne in Madrid. Aber auf der richtigen Seite. Und dass ich das jetzt nicht sehen werde, nimmt der irrationale Teil in ihm mir übel. Der Verstand weiß, dass es albern ist, wenn das Herz beleidigte Leberwurst spielt, aber der Verstand sagt mir auch, dass es Unsinn ist morgens um 6 Uhr aufzustehen, um für teures Geld durch die Republik zu fahren. Der Verstand ist kein Fußball-Fan.

Ich weiger mich eine klare Haltung zum Thema „Sahin“ einzunehmen. Denn dazu bin ich einfach zu vielschichtig in meiner Meinung bzw. meinem Emotionspogo. Es ist nachvollziehbar, dass es ein Traum von Nuri Sahin ist mit Cristiano Ronaldo in einem Team zu spielen. In einem Team in dem Ferenc Puskás, Günther Netzer, Zidane, Beckham, Alfreo di Stefano, Figo gespielt haben. Ich habe mal jemanden getroffen, der Cristiano Ronaldo kennengelernt hat und der meinte man würde selbst merken, dass er den Raum betritt, wenn er von hinten kommt und man nicht wüsste mehr er ist. Der habe eine nicht in Worten zu beschreibende Aura. Es ist mir auch klar, dass ein Nuri Sahin, wenn er fußballerisch an die Weltspitze aus Dortmund weggehen muss. Da werden wir uns bei Götze auch schon mal dran gewöhnen können. Aber was hat das mit mir uns meinem Fan sein zu tun? Muss ich jede Karriereplanung gut finden? Bin ich der Karriereberater von Nuri Sahin? Ich bin BVB Fan und will mich auch emotional verhalten können. So wie ich das sonst auch jeden Samstag tue. Nein, ich finde es scheiße, dass Nuri geht. Und ich werde mir es erlauben mich von ihm Sympathiemäßig etwas zu distanzieren. Wobei ich mir sicher bin, dass ihm das recht egal ist und dass wir auf der anderen Seite auch diesen Abgang irgendwie kompensieren werden. Vielleicht mit einem Menschen aus der 2. griechischen Liga. Bei diesem Verein ist im Moment alles möglich.Das einzige was uns aber nicht passieren darf ist, dass wir in Wut oder Trauer wegen Nuris Abgang respektlos ihm gegenüber werden. Der Mann hat hier Großes geleistet.

Dafür von ganzem Herzen: Danke Nuri


Edit: AUch wenn mir das jetzt keiner glaubt: Das "Huri" Sahin war ein Tippfehler. Aber ich lass das jetzt mal so stehen :)

5 Kommentare:

  1. warum huri sahin? man muss nicht immer gleich beleidigend werden!

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  2. ich finde nicht dass es beleidigend ist wenn man sich wie eine Hure benimmt, ich wünsche Nuri alles gute auf seinem Weg aber für mich selber weiß ich jedoch:

    Nuri pack deine Sachen ein und raus du bist in meinem Herzen jetzt nicht mehr zu Haus und scheiss auf Freunde bleiben....

    PS. Heja BVB und ......... Barca :-)

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  3. Das ist es eben, es zählt nur der BVB. Ich war sehr enttäuscht, dass er jetzt schon geht, aber ich hoffe trotzdem, dass er am Samstag oder Sonntag nicht ausgepfiffen wird. Er hat die Schale mit geholt.

    Dann habe ich in einem Forum gelesen, dass wir doch stolz sein sollen, dass ein Dortmunder Jung jetzt bei Real spielt. Ich glaube ich muss mich übergeben.

    Es kann sich keiner vorstellen, wie scheißegal mir das ist. Nuri Sahin ist weg und ab Samstag vergessen, denn Real interessiert mich genau so wie wenn in China der berühmte Sack Reis umfällt: Gar nicht. Und Nuri Sahin ist ab Montag ein Teil von diesem Nichts...

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  4. Zu diesem Post gibt es eigentlich nichts zu sagen. Ich glaube, ich kann mit Recht sagen, dass du es nie besser auf den Punkt gebracht hast. Sehr schön geschrieben. Kann ich 100% so unterschreiben.

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  5. Bis ich die Kommentare gelesen habe was ich vollends der Überzeugung, dass dieser Beitrag auch meiner meinung entspricht: Als Fan enttäuscht aber dennoch dankbar und als rationaler Fußballfan verständnissvoll für den Wechsel.

    Dass "Nuri Sahin ab Montag ein Teil vom Nichts" ist, sehe ich aber bedeutend anders! Denn du schreibst selber von Puskas, Netzer, Zidane, etc. und diese Leite werden ihr Leben lang mit Real in verbindung gebracht - so wie auch Nuri Sahin mit Borussia und einer einmaligen Meistermannschaft von 2011 (Ach wie ich mich freue meinen enkeln davon in 50-60 Jahren zu erzählen!)

    In diesem Sinne: Spieler kommen, Spieler gehen - Borussia bleibt bestehen!

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