Mittwoch, 2. Februar 2011

Die Mittelmäßigkeit die uns alle erwürgt

Ich weiß nicht, ob ich es schon mal gesagt hatte, aber ich hasse Mittelmäßigkeit. Leider herrscht die in Deutschland – und ich denke in der Welt sieht es nicht anders aus – in allen Bereichen vor. Dabei kann man so viel erreichen, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen ist und dazu noch bereit die Ärmel aufzukrempeln. Das Problem ist, dass die meisten Leute ihr Job – oder wahlweise jeder andere Bereich – nicht wirklich interessiert. Man ist lieber damit befasst das nächste Paar Turnschuhe zu kaufen und jede neue Idee in eine bereits bestehende Form zu gießen. Weil es bequem ist und weil man es ja schon immer so gemacht hat. Und bitte auch kein Risiko.

Diese mittelmäßigen Menschen sitzen ihn ihren mittelmäßigen Jobs und übergießen die Welt mit ihrer Anspruchslosigkeit. Das wäre deutlich weniger schlimm, wenn sie nicht mit einem messianischen Ego ausgestattet wären und glauben würden, dass sie die Welt regieren. Damit erwürgen sie alles, was aus der Reihe tanzt. Nur um das klarzustellen: ich habe nichts gegen Leute mit großem Ego. Im Gegenteil: Ich liebe solche Menschen. Und ich bin selbst mit einem Riesenego versorgt worden. Aber man muss sich das auch erlauben können. Eine Wurst mit einem großen Ego ist eine Riesenwurst. Nun mag es Leute geben, die mich für eine Riesenwurst halten. Vielleicht haben sie Recht. Die Zeit wird es zeigen! Das ist das schöne: Blenden kann man nur eine gewisse Zeit.

Man muss die Welt weiterbringen wollen, was zum Besseren zu verändern gedenken und bereit sein dafür was zu tun. Und – ganz wichtig – zuhören. Denn die Welt besteht zum großen Teil aus Menschen, die fachlich was besser können als man selbst. Außerdem sollte man dabei authentisch bleiben und sich nicht verbiegen lassen. Und auch bereit sein dafür auch mal Prügel einzustecken. Wenn Du an was glaubst setzt Dich dafür ein. Es geht auch um das Geld für nächste paar Turnschuh, aber wenn das alles ist was Dich antreibt, dann man den Platz frei für jemanden, der wirklich was bewegen will. Aber dieses geistige Frührentnertum ist nicht zu ertagen.

Dabei ist es gar nicht so schwer was zu erreichen. Nehmen wir als Beispiel Jürgen Klopp. Der hat nicht mehr Geld als seine direkten Vorgänger und arbeitet im Management mit den selben Leuten zusammen wie Doll und Röber. Trotzdem stehen wir jetzt an der Tabellenspitze und spielen schönen Fußball statt uns durch die Liga zu rumpeln. Und natürlich ist Klopp mit einem großen rhetorischen Talent gesegnet, aber das bringt auch keine Mannschaft zum spielen. Der Mann hat einfach einen Plan, will ihn umsetzen und er arbeitet dafür. Und er ist offen für Dinge. Bestes Beispiel: Er hätte nichts dagegen gehabt Nuri Sahin zu verkaufen als er bei uns anfing. Aber er hat seine Meinung eben geändert, weil er gesehen hat, dass er Nuri falsch eingeschätzt hat.

Fehler einzugestehen ist ein wichtiger Charakterzug. Man achte mal drauf, wie viele Leute rumlaufen, die wichtig tun, aber nie mal sagen, dass sie etwas falsch gemacht haben. Mit solchen Leuten kann man nichts anfangen. Seid unbequem, seit engagiert, seid leidenschaftlich, seid messianisch, seid verbissen, seit fleißig, aber denkt nie, dass ihr perfekt seid. Und außer Euch wird er niemand machen! Und wenn ihr einen großen Haufen scheiße seht, dann sagt dass da ein großer Haufen scheiße liegt. Und überlegt nicht, wie ihr Eurem Chef vormachen könnt, dass da ein Rosenbeet ist.

Die Welt ist zu schön um sie den grauen Männern zu überlassen!

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