Samstag, 28. August 2010

Von der Aussichtslosigkeit über Aserbaidschan zu bloggen

Die Daheimgebliebenen erwarten jetzt von mir bestimmt einen Reisebericht, aber ich muss Euch enttäuschen. So gerne ich euch an dem Erlebten teilnehmen lassen würde, so aussichtslos wäre der Versuch auch. Es ist einfach unmöglich, die vielen Eindrücke, die ich in diesen zwei Tagen gewonnen habe in einen Blog pressen zu wollen. Ich wüsste gar nicht wo ich anfangen sollte und könnte aus allem ein Thema machen. Aus der mehr als rasanten Fahrt des Taxifahrer vom Flughafen weg, der uns in bester James Bond Manier fast über eine Baustelle springen ließ, über seinen Versuch uns zu einem anderen Hotel zu bringen, weil unser Hostel „No good“ sei. Und wie wir dann im Hostel aufschlugen, um entsetzt festzustellen, dass das um einiges schlimmer war, als wir das in den schlimmsten Phantasien gedacht haben. Und wie wir dann fluchtartig doch das vom Taxifahrer empfohlene Hotel nahmen, um dort mit 8 Leuten in zwei Zimmern zu pennen – je zwei auf dem Boden. Man könnte auch über den Ölgeruch in Baku reden und dass die Stadt zwar schön, aber doch relativ langweilig ist. Auch die Blicke der Einheimischen in Richtung der Fußball-Fans wären einen Blogpost wert. Oder wie ein Mob von 200 Dortmunder durch die Stadt und dann am Strand entlang lief – ein surreales Gefühl. Natürlich könnte ich aber auch über die kleinen Dinge berichten, z.B. über gewisse Herren, die einem beschieden, dass man auch immer fetter würde, obwohl deren Bäuchlein auch keine Verniedlichungsform mehr braucht. Die 3000 Polizisten und Soldaten im Stadion wären auch definitiv einen eigenen Blogpost wert. Und wie die ab und zu grinst und wippten, um dann von ihren Chefs dafür zusammengeschissen zu werden. Und dann wäre da noch die Wasserschlacht im Block, oder das hin- und herwerfen des Balles. Und die 100 anderen Punkte, die ich vergessen habe, wie z.B. die ekelhaftesten Klos, die man sich vorstellen kann im Stadion. Oder über den "Qarabag"-Song, der ohne Pause vom dem Spiel und in der Halbzeit lief.

Nein Freunde, der versuch diese zwei Tage Aserbaidschan in einen Blogpost zu pressen, sind absolut aussichtslos. Deswegen versuche ich das gar nicht erst. Es wäre wirklich sinnlos. Vielleicht greife ich im Laufe der Zeit noch mal den einen oder anderen Punkt auf, aber ansonsten bleibt das einfach unbeschreiblich. Ich kann mich nicht erinnern wann ich in 2 Tagen mal so viele Eindrücke aufgenommen habe. Es fühlt sich an als wäre ich zwei Wochen weg gewesen. Mein Kopf ist bis zum bersten gefüllt mit Erinnerungen und ich habe richtig gute Laune. So anstrengend es für mich körperlich auch war – und ich habe wirklich gemerkt, dass ich keine 20 mehr bin – geistig fühle ich mich erholt wie nach vier Wochen Urlaub. So was bietet einen nur der Europapokal. Dafür ist Fußball gemacht, das ist jeden Euro wert und ich hoffe, dass ich noch einige Touren in der Art erleben werde. Wobei Baku glaube ich auf gewisse Weise unerreicht bleiben wird – außer von Rolf und Genua natürlich. Ich muss jetzt mal dringend Geld für die Gruppenphase besorgen. Ich weiß noch nicht wie ich das finanziere, aber ich muss Europa ganz mitnehmen. Sonst gehe ich ein.

Meine Güte ich bin so heiß auf die nächste Partie.

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