Ich mach mich ja im Moment im Schwatzgelb-Forum bei diversen Usern unbeliebt, weil ich äußere, dass ich Lucas Barrios nicht mag. Für einige Leute ist das ja scheinbar ein Kardinalverbrechen. Ist ja auch klar, wer 19 Tore geschossen hat, muss ja ein toller Mensch sein, oder wie darf ich das verstehen? Aber wo steht bitte geschrieben, dass ich einen Spieler mögen muss, nur weil er unser Trikot trägt? Wieso geht man davon aus, dass einer unser Spieler keine Charakterbratze sein kann?
Nun kenne ich Lucas natürlich nicht persönlich, aber immer wenn ich Aussagen von ihm lese, liegt er daneben. Ich habe bei Barrios immer das Gefühl, dass er sich mehr damit beschäftigt bei welchem Verein er demnächst spielt, als mit der kommenden Saison bei uns. Jetzt wird an diesem Punkt gerne eingeworfen, dass wir für die meisten Spieler nur eine Durchgangsstation sind. Das ist auch richtig und darüber hinaus absolut legitim. Ein Fußballprofi muss seine Karriere optimal planen. Falls er mich fragen würde, würde ich ihm aber sagen, dass er dabei nicht nur aus Geld schauen soll, sondern auch hoffen, dass nach seiner Zeit beim Verein was bleibt. Die Kohle hast Du irgendwann ausgegeben, aber mir persönlich wäre es als Fußballprofi wichtig, dass ich auch nach meiner Karriere noch einen Verein habe, bei dem die Fans sich freuen, wenn ich zu ihm zurück komme. Frag nach bei Jan Koller, Manni Burgsmüller oder Murdo McLeod!
Ich finde Loyalität einfach wichtig. Die muss nicht für immer sein, aber für den Moment. Das ist wie im realen Leben: Ich werde mit ziemlicher Sicherheit nicht den Rest meines Lebens für meine jetzige Firma arbeiten. Trotzdem fühl ich mich da sauwohl und setzte mich für den Laden ein ohne jeden Tag zu überlegen, wo ich noch arbeiten könnte oder meinens Chef zu sagen "Du, ich überlege, für welche Firmen ich wohl noch arbeiten könnte". Wenn irgendwann mal eine andere Firma kommt und mir ein Angebot macht, kann ich mich damit auseinander setzen und wenn ich denke, dass es richtig ist das anzunehmen, dann werde ich das machen. Aber trotzdem sollte man sich nicht jeden Tag damit beschäftigen wo man noch arbeiten kann, sondern seine Kraft in den Laden stecken von dem man sein Geld bekommt. Und auch wenn ich woanders mehr Geld verdienen könnte, ist mein Brötchengeber einfach ein Laden wo es menschlich stimmt. Nicht alles im Leben dreht sich um Kohle. Und deshalb würde ich mir bei Barrios einfach mal wünschen, dass der jetzt sagt: Ich will hier mit dem BVB viel erreichen. Und wenn dann irgendwann Manchester United ankommt, dann würde ich es ja verstehen, wenn er wechselt. Aber bis dahin bitte Fokus auf den BVB. Aber ich habe das Gefühl, dass da die Prioritäten falsch gesetzt sind und daher mag ich ihn nicht.
Aber gleiches Recht für alle: Er muss mich ja auch nicht mögen.
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