Seit gestern Abend ist die 06. Folge von „Auslaufen – der BVB Podcast“ online. Ich habe mir die Folge gestern noch mal angehört und finde sie deutlich stärker als die letzen beiden. Natürlich hat die auch Schwächen, aber insgesamt ist es meiner Meinung nach wieder einen deutlicher Schritt nach oben. Wir haben gestern gleich mal Feedback per Mail von einem „szenekundigen“ Hörer bekommen, den wir – zumindest ich und Johannes, bei Jens weiß ich es nicht – noch nicht kannten. Der schrieb uns sehr ausführlich und dem Podcast gegenüber positiv, aber dann eben auch Kritik an der Folge. So würde ich mir das viel mehr wünschen. Denn der Podcast soll ja idealerweise auch an und mit den Hörern wachsen. Auch wenn ich durch meine vordergründig doch sehr bollige Art nicht immer so wirke, geht es mir da um die Sache. Ich (jetzt kann ich nur für mich sprechen, gehe aber bei Jens und Johannes von ähnlichem aus) möchte kein Produkt was mal so nebenbei konsumiert wird, sondern möchte auch einige Leute zum Nachdenken anregen. Was dabei rauskommt ist mir egal. Ich bin nicht so arrogant meine Meinung für die einzig wahre zu halten. Aber ich finde es gut, wenn Leute sich reflektieren und ihnen dafür ein Instrument zu liefern ist das eigentliche Ziel.
Was Kritik angeht bin ich aber eh speziell, denn die meiste ignoriere ich einfach. Ignoranz ist ein sehr wichtiges Kriterium, wenn man viel erriechen will. Ich bin ja jemand, der gerne neue Dinge macht, sich ausprobiert, Grenzen überschreitet, sich nicht an Konventionen hält, und versucht Dinge vorran zu treiben. Leider fehlt mir dafür aber die Aura des absoluten Leitwolfes. Ich ordne mich in Strukturen – auch wenn ich da neu bin - meistens zwar schon recht schnell oben ein, aber eben nicht, weil ich der „geborene Führer“ bin. Mir fehlt diese Aura von Leuten einfach die irgendwo reinkommen und jeder weiß „Das ist der Chef“. Wer Jürgen Klopp mal live gesehen hat, weiß was ich meine. Ich muss mir meinen Platz immer erst erarbeiten und habe da als größtes Pfund eine ziemliche Härte gegen mich und andere ins Rennen zu werfen. Wenn ich von einer Sache überzeugt bin arbeite ich, wenn es sein muss, bis zum Umfallen und verlange das auch von anderen. Allerdings darf man sich da nicht immer drüber Gedanken machen, ob man vielleicht einen Fehler macht oder was andere davon halten. Daher ist eine große Ignoranz gegenüber Kritik nicht nur wichtig, sondern unabdingbar. Wenn Du planst durch den Ärmelkanal zu schwimmen, dann darfst Du Dich ja auch nicht von Leuten abhängig machen die sagen, dass das nicht geht, weil der zu groß sei. Oder die Wellen zu hoch. Oder das sei eh ein schwachsinniges Projekt. Oder gefährlich. Genau so ist das ja im realen Leben. Deswegen finden sich in Führungspositionen in der Wirtschaft auch so oft Leute mit sozialen Defiziten. Du musst ein wenig gestört sein, wenn Du es zu was bringen willst. Sei es im realen Leben oder in Bezug auf den Verein. Und eben ignorant. Wenn Du was Neues anfängst finden das erst viele Leute schlecht. Ich bin da gar keine Ausnahme. Auch ich bin oft viel zu negativ gegenüber anderen. Man darf nur nicht auf diese Leute hören, wenn man an was glaubt. Daher sind mir irgendwelchen anonymem Pöbler im Blog auch komplett egal. Das interessiert mich null. Wenn ich eine gute Idee zu haben glaube ziehe ich das meistens durch.
Soweit so gut. Mein Problem ist, dass ich ganz oft auch echte Scheißideen habe. Ich meine jetzt keine schlechten Ideen, sondern wirklich richtige Scheißideen. Und da ich so ignorant bin besteht halt immer die Gefahr, dass ich die auch durchziehe. Auf das Ärmelkanal-Projekt bezogen, würde das heißen, dass man sich vielleicht überlegen sollte vom Durchschwimmen abzusehen, wenn ein Sturm aufkommt. Ich habe in meinem Unfeld daher einen Kreis Leute denen ich vertraue, die mich kennen und – ganz wichtig – mein dummes Rumgepose richtig einordnen können. Da gibt es für jede Projektgröße was. Ich check da dann einfach mal vor, wie die dieses oder jenes finden. Mit dem Feedback kann ich dann leben und modifizere die Ideen. Oder begrabe sie still und leise.
Feedback von Außen ist mir wie gesagt erst mal egal, wenn mir jemand nur sagt, dass er etwas gut oder schlecht findet. Bei Leuten die ich nicht kenne geht mir da Kritik links rein, rechts raus. Und Pöbeleien interessieren mich eh nicht. WObei ich es schon immer sehr lustig finde, wenn mir Leute vorwerfen ich wer ein egomanischer Mensch, der sich nur um sich selbst dreht. Als würde ich das nicht selbst wissen. Ich schreibe es ja oft genug. Wie man das als Vorwurf formulieren kann, der mich treffen soll ist mir ein ein Rästel. Aber wie gesagt: Ich gebe eh nichts auf die Meinung von anderen Leuten. Anders sieht das natürlich bei Menschen aus bei denen ich weiß, dass sie selber etwas machen. Würde mir Arne, Sascha, Wolle, Daniel oder was weiß ich wer, sagen, dass der Podcast unerträglich geworden ist, würde ich mir das natürlich anhören. Denn auch wenn ich zu denen kein persönliches Verhältnis zu denen habe, sind das halt Leute die selber was machen und damit natürlich von einer anderen Grundlage kommen. Zwar haben auch die Wahrheit natürlich nicht gepachtet, aber wenn Du da nicht nachhaken würdest, bist Du nicht mehr ignorant sondern einfach nur dumm.
Auf Kritik von Leuten die ich gar nicht kenne höre ich nur im Nachhinein und auch nur, wenn sie so gut vorgetragen ist, wie die vom den Hörer gestern. Der hat analysiert, strukturiert, war positiv, konnte sein Punkte sehr gut darlegen und hatte Verbesserungsvorschläge. Und er hatte in vielen Punkten meiner Meinung nach Recht. Mir macht es extrem Spaß solches Feedback zu lesen. Wer so ausführlich schreibt, begründet und analysiert gibt dem Projekt den höchsten Respekt, den er zollen kann: Seine Zeit. Und wer was investiert hat das Recht, dass man seine Meinung hört und ernst nimmt. Denn schließlich geht es eben darum das Produkt zu verbessern. Was ich eigentlich sagen wollte, bevor ich mal wieder nur über mich geredet habe:
Ich würde mich über mehr konstruktive Mails zum Podcast freuen.
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