Sonntag, 17. Mai 2009

Ich bin uncool

Dies ist der erste Eintrag nach dem Spieltag gegen Bielefeld. Und von einem Fußball-Blog kann man ja wohl bitte harte Fakten erwarten. Fassen wir den Spieltag also zusammen: Sieben Jungs in Hamburg, gemeinsame Busfahrt, Bier, Ankunft in Dortmund, Treffpunkt am Schwimmbad, Bier, ab ins Stadion, Bier, 1:0, Jubel, Halbzeit, Bier, 2:0, Jubel, 3:0, Jubel, 4:0, Jubel, 5:0, Jubel, Abpfiff, Traum von Europa, Hurra, Hurra, Schwimmbad, Bier, Bus, Bier, Ankunft Hamburg, ab nach Hause, Bier, Bett.

Kommen wir also nun zum weichen Teil des Tages. Ein Leser dieses Blogs hatte mir eine lange Mail geschrieben und gemeint man könne sich ja mal im Schwimmbad treffen, weil er da auch oft vor dem Spiel wäre. Beim Treffen stellte sich raus, dass der Mensch nicht nur ausgesprochen angenehm war, sondern auch noch Teil der „alten Garde“ von TU. Das ist mir persönlich zwar egal führte aber zu einer amüsanten Situation. Denn zu uns gesellte sich ein weiteres, junges Mitglied der „Sailors“. Dieses bezieht zwar über uns Karten fährt aber meistens mit meistens mit dem norddeutschen Ultra-Umfeld zu den Spielen. Dieser fand den Umstand, dass ich da scheinbar mit einem TU-ler stehe höchst interessant. Was mich nun wiederum amüsierte, weil er vier Tage zuvor in Wolfsburg bei der Kartenübergabe gar nicht schnell genug von mir wegkommen konnte. Da war er nämlich mit zwei jungen Schwarzkitteln unterwegs. Welche von der Sorte die sich bemühen extrem böse und cool zu schauen, aber zu jung sind zu schnallen, dass es nicht uncooleres gibt als cool zu tun.

Die „Borussen Sailors“ sind oder waren bei Teilen des „aktiven Nordens“ recht unbeliebt. Es gab da vor meiner Zeit mal Auseinandersetzungen zwischen einigen Schwarzkitteln und den „Sailors“ und bis heute werden regelmäßig Mitglieder von uns bei WET-Touren als „Kutten“ beschimpft. Aber sehr wahrscheinlich hätte ich uns früher auch uncool gefunden. Ein Fanclub in dem normale Menschen von 15 bis 50 Mitglied sind und jeder sich soweit einbringt, wie er es mit seiner Lebenswelt vereinbaren kann, ist nicht gerade das, was man extrem attraktiv findet, wenn man 20 ist und sich noch für den Mittelpunkt der Welt hält. Und ich erwarte wirklich nicht, dass 18-jährige mich toll finden. Auf der anderen Seite ist es mir aber auch Banane, ob sie das tun oder nicht. Ich bin uncool und ich bin es gerne.

Ich liebe das hier von mir beschriebene Mitglied und verzeih ihm fast alles. Er fährt zu jedem Spiel und fast immer auch zu den Amateuren. Durch ihn habe ich extrem viel über die Art erfahren wie jüngere Ultra-nahe Leute heute denken. Ich würde mich für ihn freuen, wenn er irgendwann mal bei TU landet. Denn das würde perfekt passen. Für beide Seiten.

Und in 15 Jahren ist der dann auch wirklich „cool“, weil er dann verstanden hat, dass es egal ist wer wo Mitglied ist oder wer was an hat.

4 Kommentare:

  1. PS: Das oben beschriebene TU Mitglied wies mich übrigens süffisant drauf hin, dass wir als Fan-Club schwarze Kapuzenpullis anbieten. 1:0 für ihn

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  2. :-)

    Also ich muss sagen ich bin immer mehr begeistert von deinem Tagebuch
    Schwarze Kapuzenpullis bietet denk ich sogar jeder Fanklub an

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  3. Der Pferd Horst19. Mai 2009 um 00:19

    "Sieben Jungs in Hamburg, gemeinsame Busfahrt, Bier, Ankunft in Dortmund, Treffpunkt am Schwimmbad, Bier, ab ins Stadion, Bier, 1:0, Jubel, Halbzeit, Bier, 2:0, Jubel, 3:0, Jubel, 4:0, Jubel, 5:0, Jubel, Abpfiff,..."

    Vielleicht ein Bier zuviel... Das 6:0 ist auch noch gefallen ;-)

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