Dienstag, 18. Mai 2010

Relegation ist die Hölle

Gestern war Relegation. Hansa gegen den FC Ingolstadt; einen Traditionsverein, der immer schon seit 2004 besteht und am Tropf von VW bzw. Audi hängt. Ich finde Hansa Rostock Scheiße bzw. eher das dumme Benehmen von Teilen der Fanszene. Wie man so kurz vor wichtigen Relegationsspielen zündeln kann ist mir ein Rätsel. Ist doch klar, dass man dafür einen Ausschluss kassiert so wie der DFB im Moment drauf ist. Und wie man seinen eigegen Torwart mit Böller bewerfen kann, werden wohl nicht mal die Helden verstehen, die dafür verantwortlich sind. Trotzdem ist mir Hansa Rostock immer noch lieber als der nächste Kunstclub aus Ingolstadt, der ganze 50 Fans zum Auswärtsspiel mitbringt und der im Hinspiele eine Stimmung gemacht hat, die Tus Heven 09 locker toppen würde.

Ich muss bei Relegationsspielen immer natürlich an unsere Spiele gegen Fortuna Köln denken. Und wie eng es damals war, dass wir nicht in die 2. Liga gegangen sind. Eigentlich sind solche Spiele Folter. Vor allem für die Fans. Es geht einfach nur um Deine Existenz. Nur wenig Momente aus Fußballspielen haben sich mir für alle Zeiten so in den Kopf gebrannt. Und dazu gehören diverse Momente aus dem Spiel gegen Köln. Wir hatten ja das Hinspiel 2:0 verloren und als die Kölner dann das 0:1 erzielten ist für mich eine Welt untergegangen. Ich werde es nie vergessen, wie ich auch die Nord geschaut habe und es einfach nicht glauben konnte, dass die da jubeln. Grauenhaft. Die Mitte vom Spiel habe ich vergessen, so wie es halt ist bei einem Spiel, dass 25 Jahre her ist.

Dafür erinnere ich mich sehr lebhaft an die Momente nach dem 2:1 für uns bis zum Abpfiff. Das Westfalenstadion – das damals auch noch offiziell so hieß – tobte. Ich war damals 15 und stand in Block 15. Der Block war auch zu jener Zeit schon kein Stimmungsblock, aber nach dem 2:1 tobte die Süd komplett. Und auch die Haupt- und Osttribüne. Ich kann mich an keine bessere Stimmung zu der Zeit erinnern. Das mit heute zu vergleichen, würde ich mich aber nicht trauen. Wenn die Süd heute bebt wie gegen Leverkusen macht sie natürlich alleine wegen der Menge mehr Lärm als die alte Tribüne. Trotzdem haben damals einfach alle um ihre Existenz geschrieen. Der Moment als das 3:1 für uns fiel war der intensivste meiner Fankarriere. Unfassbar. Pure Freude, aber vor allem pure Erleichterung. Existenzangst fällt von Dir ab. Du lebst wieder. Es ist eigentlich nichts schönes, sondern nur das Abfallen von negativem.

Ich will das nie wieder erleben müssen.

1 Kommentar:

  1. Ich war damals auch im Stadion. Hölle pur und ein scheußliches Wechselbad der Gefühle.

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