Freitag, 14. Mai 2010

Wie mir der Bundesschal Kevin Großkreutz näher gebracht hat

Ich habe gestern das Länderspiel gegen Malt gesehen. Es kommt wirklich selten vor, dass ich ein Freundschaftsspiel schaue. Obwohl ich wirklich eigentlich alles schaue, was nach Fußball aussieht, würde ich mir lieber die 5. englische Liga geben, als so einen laschen Trainingskick der Truppe des Bundesschals. Dass es gestern anders war lag an zwei Namen: Mats Hummels und Kevin Großkreutz. Ich wollte mir einfach mal anschauen, wie es ist, wenn zwei Dortmunder das Nationalmannschaftstrikot tragen. Mit interessanten Ergebnissen.Während mich Mats Hummels im Nationalmannschaftstrikot nämlich emotional gar nicht berührte, machte es mich stolz als ich Kevin am Spielfeldrand sah, wie er auf seine Einwechselung wartete und ich war richtig glücklich, als er das 2:0 vorbereitete. Und ich bin fast vor stolz geplatzt, als Netzer voll des Lobes über Großkreutz redete. Eine Reaktion, die mich sehr überrascht hat.

Dass mich Hummels Einwechselung nicht angesprochen hat, überrascht mich weniger, denn ich habe einfach wenig Bindung an Fußball-Profis. Hummels ist bestimmt ein netter Kerl, aber eben auch ein Berufsfußballer, der jetzt ein paar Jahre bei uns spielt, bevor er wieder zu den Bayern wechselt. Aber dass es mir soviel bedeutet Großkreutz im Nationalmannschaftstrikot zu sehen, hatte ich so vorab nicht auf dem Schirm. Denn ich dachte immer, dass ich mit dem Hype um Großkreutz nichts anfangen kann. Was auch ein bisschen an Kevin liegt. Der Junge ist – nun ja sagen wir es mal so – nicht gerade auf dem intellektuellen Niveau eine Atomphysikers und das machte mir es sehr schwer mich mit ihm zu identifizieren. Deswegen habe ich mich dann auch für Sahin als Aufdruck für das Trikot 2010/2011 entschieden. Nuris Art ist mit meiner einfach kompatibler. Dachte ich zumindest bis gestern.

Aber dabei habe ich total übersehen, dass es scheißegal ist, wie intelligent jemandn ist, wenn es im Herzen stimmt. Regel, die ich im Privatleben eigentlich immer hinbekomme. Wer aus tiefster Überzeugung Borusse ist, ist mir 1000 mal lieber als ein smarter Typ, der dann bei der nächsten Gelegenheit zu den Blauen wechselt. Nicht wahr, Herr Metzelder? Kevin ist einfach Überzeugunstäter, Borusse durch und durch und für ihn bedeutet es etwas das Trikot des BVB zu tragen. Da kann es mir scheißegal sein, ob er in seiner Freizeit mathematische Gleichungen lösen kann oder nicht. Aber um das zu erkennen brauchte ich tatsächlich einen Auftritt in der Nationalmannschaft. Das spricht nicht für mich, aber ich kann meinen Fehler ja noch korrigieren.

Unfassbar, dass der Bundesschal mal für was gut war.

2 Kommentare:

  1. Ich hoffe Du hast recht, befürchte aber das auch Kevin bei den Bayern landen kann! Profifussball halt, ich lege da für keinen die Hand ins Feuer!

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  2. Es stimmt, Profi-fußball ist manchmal sehr ernüchternd. Für Großkreutz freut es mich trotzdem. Irgendwann wird er wahrscheinlich auch ein leidenschaftsloser Berufsfußballer und verdient sein Geld bei Bayern oder was-weiß-ich-wo.

    Momentan ist er aber noch ein Fußballer und Borusse mit Herz. Irgendwann wird sich das zwar ändern. Deswegen halte ich auch nichts davon, Fußballer wie Helden zu verehren. Spieler kommen und gehen...

    Aber so lange ein Kevin Großkreutz noch so ist wie er ist, freut es mich für ihn. Diese Saison ist für Großkreutz optimal gelaufen. Das Länderspiel war das Sahnehäubchen. Weiter so. :-)

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