Dienstag, 23. Februar 2010

Gelsenkirchen - Stadt aus der Hölle

Ich habe keine Lust auf das Derby am Freitag. Ich hatte noch nie Lust auf das Auswärtsderby. Während das Heimderby jede Saison das Spiel ist auf das ich mich am meisten freue, ist das Auswärtsderby so überflüssig wie ein Loch im Kopf. Wenn ich gezwungen würde auf eines der 34 Spiele der Saison zu verzichten, würde ich sofort dieses Spiel wählen. Ohne mit der Wimper zu zucken. Und das geht nicht nur mir so. Seitdem ich zum Fußball gehe kenne ich Leute, die lieber den Styx befahren würden als die Bahn nach Gelsenkirchen zu nehmen. Und ich kann das sehr gut verstehen. Gelsenkirchen ist eine Stadt direkt in der Hölle.

Mein erstes Auswärtsderby war glaube ich 1984 oder 1985. Damals habe ich noch in Witten-Heven gewohnt und konnte daher mit der Straßenbahn bis zum Packstadion durchfahren. Aber trotzdem war das immer eine schlimme Fahrt. Ich fühle mich in Gelsenkirchen einfach nicht wohl. Mit jeder Minute die man der Stadt näher kommt spürt man förmlich wie einem die Lebensenergie entzogen wird. Gelsenkirchen ist – und da braucht man keine schwarz-gelbe Brille für – zusammen mit Ludwigshafen die hässlichste Stadt Deutschlands. Mich bekommen übelste Beklemmungen, wenn ich die Stadt betrete. Diese völlig abgeranzten Häuser und diese greifbare Hoffungslosigkeit. Das fühlt sich an als würde man nach Beirut oder Somalia fahren. Es übt eine gewisse schreckliche Faszination aus, aber man will einfach nur weg. Weit weg. Irgendwo hin wo es lebenswerter ist. An den Nordpol zum Beispiel.

Das einzige schöne an Gelsenkirchen ist der „Abano As Club“ auf der örtlichen Trabrennbahn. Ich habe in den Jahren 2005 und 2006 sehr viel mit Pferderennen zu tun gehabt und war 2005 jede Woche vier Mal auf den Trabrennbahnen in NRW unterwegs. In Gladbach, Dinslaken, Recklinghausen – und eben Gelsenkirchen. Und glauben Sie mir, es gab nichts über das ich so froh war wie über die Tatsache, dass die Trabrennbahn Gelsenkirchen direkt hinter der Stadtgrenze zu Essen liegt. Zu der Zeit hatte ich - neben der großen Ehre „Atom Rolf“ Dautzenberg kennenzulernen - lustigerweise ab und zu mit Norbert Nigbur zu tun von dem ja der legendäre Satz stammt „Trabrennen und Fußball sind nichts für Frauen“.

Modern waren die in Gelsenkirchen noch nie!

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