Donnerstag, 7. Oktober 2010

Gestatten: We Are The Dudes

„Was kommt nach den Sailors?“ habe ich vor ca. zwei Wochen gefragt. Damals hatte ich mich entschieden die Sailors zu verlassen, weil ich mich zu sehr von der Philosophie des Fanclubs entfernt hatte. Ich fühlte mich dort nicht mehr zu Hause, war unglücklich und schlecht gelaunt. Gut, dass bin ich eigentlich immer. Wenn ich jedes Mal ein Gruppe verlassen würde, wenn ich schlechte Laune habe, köme ich aus der Austreterei gar nicht mehr raus und müssten jeden Tag 10 Gruppen gründen, die ich dann wieder verlassen könnte. Aber bei den Sailors und mir war es was ernsthaftes, wenn auch nichts böses. Es gab natürlich wie das in so Situationen ist ein bisschen Streit, aber nichts dramatisches. Wir hatten uns nur auseinandergelebt. Ich bin zwar noch bis Ende der Saison Mitglied und kümmere mich im Übergang, um die saubere Abwicklung von Kartenvergabe und einigen anderen Dingen, aber emotional bin ich von der Gruppe weiter weg als der Mond von der Erde. Es war einfach zu unterschiedlich. Während bei den Sailors ja jeder soviel einbringt, wie er möchte, durchdringt Fußball inzwischen mein Leben von vorne bis hinten. Dass ich mal einen Tag gar nichts mit irgendeiner Tätigkeit rund ums runde Leder zu tun habe, ist wirklich lange her und das sollte sich auch in meiner Bezugsgruppe widerspiegeln.

Die Suche nach dem Neuen


Relativ schnell war klar, dass sich mit mir einige andere Mitglieder verabschieden würden, die eine ähnliche Sichtweise auf die Dinge haben. Es war wenig überraschend der Vielfahrer-Teil der Gruppe, der eh schon eine eigene Fraktion gebildet hatte. Hinzu kam eine ungefähr gleich große Anzahl von Leuten vom „Schnellen Reifen“, dem zweiten Hamburg Fanclub, die bei sich genau dasselbe Problem hatten. Zu deren Vielfahrern gab es eh hervorragende Kontakte und denen standen den Sailors-Vielfahrern inzwischen näher als große Teile der eigenen Gruppe. Man tauschte sich also weltanschaulich aus und war sich recht schnell einig, dass man etwas Neues auf die Beine stellen wollte. Ein Gruppe, die dem Anspruch der handelnden Personen genügen würde und die das nachvollzieht, was alle von uns eh fühlen.

Die Suche nach dem Namen

Nachdem also relativ schnell feststand, wer im ersten Schwung dabei ist, hatte man sich auch zügig auf einige interne Regeln bzw. weltanschauliche Gemeinsamkeiten verständigt. Wir schrieben das kurz auf, um wirklich sicherzustellen, dass man sich auch nicht missverstanden hatte und dass man wirklich ähnlich dachte. Und nun begann der bis heute komplizierteste Teil der ganzen Geschichte: Die Suche nach dem Namen. Denn der Name soll natürlich die Idee hinter der Gruppe widerspiegeln und jeder soll sich darin finden können. Was hatten wir nicht alles im Angebot? Himmel hilf, waren da schlechte Dinger bei. "Illiminati" z.B. stand da. Ganz im Ernst. Aber bei einem Brainstorming muss man halt alles rausrotzen. Ich persönlich hatte ja als ersten Favoriten „Pars pro Toto“, was Latein für „Der Teil für das Ganze“ ist, aber das war dann doch zu aufgesetzt und Latein geht als Gruppenname auch nicht. Das ist irgendwie Hoffenheim. Mein persönlicher Favorit war dann „Nordic Stalking“, weil wir ja ein Gruppe aus dem Norden sind und dem Verein überall hin folgen. Das war aber einem nicht unerheblichen Teil der Gruppe ZU witzig. Ganz heißer Favorit war dann „Monkey Business“, was englisch für „Unsinn“ ist. Wir sahen schon Gruppenfotos mit Affenmasken und der Name wäre es vielleicht sogar geworden wären nicht Seb, Karsten und die Zwillinge auf der Fahrt nach Kaiserslautern in eine Vollsperrung geraten und hätten das Spiel verpasst.


Der Name


Ich kann deren gruppendynamische Prozesse im Auto natürlich nicht nachvollziehen, aber irgendwie kamen sie drauf, dass der Dude aus „The Big Lebowski“ eine coole Sau ist und daher „The Dudes“ ein passender Gruppenname. Und sie hatten so was von Recht. Der Dude ist ein schräger Vogel, der sich nicht sonderlich um Konventionen schert, sein Ding durchzieht, für seine Sache streitet und sich dabei aber auch nicht zu ernst nimmt. Einfach ein Typ. Es passte einfach perfekt. Alle Gruppenmitglieder mochten den Namen sofort. Er war es einfach. Und dann war da noch die eine Sache: Es wird mir leider nie einer glauben, dass das bei der Namensfindung keine Rolle gespielt hat, aber es war so. Ich schwöre es. Es war die tollste Frau von Welt wo gibt, der ich von dem Namen erzählt der es auffiel. „Der Dude ist Gott“ meinte sie. „Aber Dir ist schon klar, dass der einen Bademantel trägt?“ Verdammt, sie hatte Recht. Der Typ läuft in einem Bademantel durch die Gegend. Ich habe vor Lachen auf dem Boden gelegen und mir war endgültig klar: Das ist es. Der Name steht. Und damit natürlich auch die Gruppengetränke. White Russian wenn es mit Alk sein soll oder eben Milch, wenn lieber ohne.

Die Gründung

Am 25.09. - dem Tag des St. Pauli-Spiels - war es dann so weit. Ein Dutzend Leute traf sich die der Scubar in Hamburg, um die Gruppe zu gründen. Wir legten den Namen final fest, tauschten uns noch mal aus und waren uns sicher: Das ist es. Ich habe noch nie zeitgleich in so viele glückliche Gesichter geschaut wie an dem Morgen. Es war klar: Hier haben sich Leute gefunden, die sich lange gesucht haben. Wir legten noch diverse förmliche Dinge fest und zogen dann zum Stadion. Die Gruppe lebte. Wir beschlossen aber noch diverse Dinge unter dem Deckel zu halten, bis wir einiges geklärt hatten. Aber nun ist es soweit.


We Are The Dudes


Meine Damen und Herren, darf ich vorstellen: „We are the Dudes“. (Wer die Seite nicht sehen kann hat übrigens IE 6 oder 7 und ist eh doof, weil er keinen Firefox benutzt) Wir sind inzwischen 13 Leute und wenn wir 15 sind, werden wir uns offiziell beim BVB anmelden. Aber wir haben da keine Eile. Wir nehmen nur Mitglieder auf, die zu uns passen und bei denen wir das Gefühl haben, dass sie sich auch wirklich engagieren wollen. Leute denen es wichtig ist was zu bewegen, sich für den Club den Arsch aufzureißen und für die Fußball eben mehr ist als ein Spiel. Bloß nicht zu schnell mit Leuten wachsen bei denen es nicht passt. Interessant wurde es nachdem wir unsere Selbstdarstellung geschrieben hatten. Denn da fiel uns auf, dass die auch auf der Seite einer Ultra-Gruppe stehen könnte. Wir haben lange diskutiert, was man nun macht. Schreibt man noch mal dazu, dass man keine Ultra-Gruppe ist? Ist aber irgendwie auch affig zu schreiben was man nicht ist. Auf der anderen Seite, will man aber auch nicht in Gewässer kommen in die man nicht reingehört. Wir spielen halt nicht nach Ultra-Regeln. Wir haben uns dann entscheiden den letzten Absatz weg zu lassen. Es mag sein, dass wir in vielen inhaltlichen Punkten durchaus Schnittmengen zu Ultra-Gruppen haben, aber es wäre Quatsch sich künstlich zu distanzieren, wo man es nicht muss. Wir sind keine Ultra-Gruppe und fertig. Wir hätten bzw. haben kein Problem mit Mitgliedern, die sich als Ultra definieren, aber dass wir keine Ultra-Gruppe sind muss man da aber nicht noch mal auf der Webseite betonen. Wir wollen Mitglieder, die was bewegen, wie die sich nennen ist uns so was von egal. Aber in der Tat haben wir über den Punkt lange nachgedacht.


Einen Idioten muss es ja geben


Ich freu mir so dermaßen einen Keks über unsere neue Gruppe und bin gespannt auf alles was kommt. Wahrscheinlich kommt eh alles anders als man denkt, aber solange es gut wird, soll es mir recht sein. Gestern habe ich noch mit Seb gechattet, der sich auch wie ein Schnitzel freut, dass es jetzt endlich losgeht. Ich dachte ich bereit ihn mal ein wenig drauf vor, dass ja nicht jeder so euphorisch ist, wie man selbst und man immer auch einige böse Kommentare einsteckt. „Geh mal davon aus, dass die normale Reaktion ist: `Name scheiße`, `Logo scheiße`, `Gruppe scheiße`.“ Und was schreibt die dumme Sau zurück: „Sie werden vor allem sagen: `Quambusch scheiße´ “ Ich habe wieder laut gelacht. Mist, er hat Recht. Aber scheiß drauf. Die Gruppe besteht aus 12 tollen Mitglieder, die Lust haben was zu bewegen.

Da kann man doch einen Idioten verkraften.

4 Kommentare:

  1. das logo ist wirklich nicht so doll. erinnert mich an gta...
    aber euch solls gefallen, was andere denken ist latte.

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  2. Was steht auf meinem Rücken? Sweet. Was steht auf meinem Rücken? Dude. Was steht auf meinem Rücken? Sweet. Was steht auf meinem Rücken? Dude.Was steht auf meinem Rücken? Sweet. Was steht auf meinem Rücken? Dude.Was steht auf meinem Rücken? Sweet. Was steht auf meinem Rücken? Dude.Was steht auf meinem Rücken? Sweet. Was steht auf meinem Rücken? Dude.Was steht auf meinem Rücken? Sweet. Was steht auf meinem Rücken? Dude.

    http://www.youtube.com/watch?v=KqKWgEgMrbU

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  3. Gratulation zur Gründung.

    Auf das ihr nun endlich in eurem "Heimathafen" angekommen seid (um mal im Seemannsjargon zu bleiben).

    Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute...

    SGG vom (Sailor) Ronny

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