Samstag, 4. Juni 2011

Das Ding mit der Gesundheit

Ich wollte ja eigentlich gesünder leben. Weil mir die Knochen weh tun, weil ich mich langsam alt fühle, weil ich keine Lust habe jung zu sterben. Es klingt wie ein schlechter Witz, aber es waren schlimme anderthalb Wochen. Ich fühlte mich irgendwie nutzlos und schlecht. Vor allem: Ich konnte nicht schlafen, weil ich ständig über dieses und jenes gegrübelt habe. Echt, ich lag immer locker zwei Stunden wach. So macht gesund leben doch keinen Spaß. Dabei habe ich alles versucht. Und kaum aß ich Montag zur Mittagszeit einen Salat – lest es noch mal genau: Ich aß einen Salat – kam in Hamburg die EHEC Nummer ans Tageslicht. Es hätte mich nicht gewundert, wenn mich der erste Salat den ich 2011 esse ins Jenseits befördert. Wie wir ja seit dem 34. Spieltag wissen hat das Schicksal bei mir einen feinen Humor.

Aber ich lebe noch. Immerhin etwas. Allerdings hat sich mein Versuch gesund zu leben doch arg relativiert. Tobi W. aus M. war es, mit dem ich mich in der Woche in Hamburg zum Biertrinken getroffen habe. Da Biertrinken ohne Bier irgendwie langweilig ist, ging ich dann halt mit Hopfenkalschalen im Kopf nach Haus und was soll ich sagen: Ich habe super geschlafen. Morgens brauchte ich ein bisschen um in die Gänge zu kommen, aber das kenne ich inzwischen. Und tut mir auch so schlecht nicht. Denn sonst fang ich morgens auch immer gleich an mir einen Kopf zu machen und sofort an die Arbeit zu denken. Es mag für den einen oder anderen komisch klingen, aber wenn ich den Laptop aufmache schau ich erst mal nach Firmenmail und habe Dinge im Kopf, die damit zu tun haben. Wenn ich nach vorabendlichem Alkoholkonsum noch ein wenig drömelig bin, kann ich z.B. deutlich besser Blog schreiben. Das liest sich jetzt als wäre ch Vollalki, was aber gar nicht so ist, was aber nicht stimmt.

Wie dem auch sei: Ich habe das mit dem gesund leben wieder gelassen. Das ist zu ungesund für mich. Ich versuche immer noch ein bisschen was zu machen - und gehe wieder zu Kieser - aber so der ganz große Elan ist weg und seitdem geht es mir besser. Mir ist klar, dass ich das bereuen werde, wenn mich mit 48 mein erster Herzinfarkt trifft, aber wie ich aus meiner Zeit als Krankenpfleger weiß ist sterben mit 80 auch nicht schöner.

In diesem Sinne genieße ich die letzten Jahre meines Lebens.

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