So, nach 10 Tagen frei geht es heute wieder in die Firma. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich hoch motiviert bin. Wobei das eher am an der Jahreszeit als am Job als solches liegt. Bei der Kälte und der Dunkelheit will man doch sein Bett gegen keinen anderen Platz auf der Welt tauschen. Vor allem nicht nach dem Urlaub. Aber wenn ich erst mal in der Firma bin werde ich auch wieder Spaß haben. Bestimmt. Irgendwann. Irgendwie. Aber die Hürde dahin scheint mir gerade unüberwindlich. Dann doch lieber Laptop schnappen und eingemummelt was tippen.
Mit meiner Firma ist das was Fußball angeht so eine Sache. Meine damalige Abteilung war lange ausgelagert und ich war da der einzige echte Fußball-Fan. Bis irgendwann ein Prakti anfing, der Bayern-Fan war. Was die Lage auch nicht verbessert um ehrlich zu sein. Bayern-Fans zählen einfach nicht. Der war fußballtechnisch so wie man sich die Fans der Roten aus München vorstellt. Aber für´n Montag-Morgen-Smalltalk hat es dann doch gereicht.
Inzwischen ist unsere Company zentral organisiert. Dadurch und durch personelle Veränderungen wurde die Anzahl der Fußballinteressierten mit denen ich zu tun habe doch deutlich höher. Wir sind eigentlich ganz gut aufgeteilt. Es gibt zwei HSV-Fans, zwei HSV-Sympathisanten, drei Werderaner, zwei Frankfurter, sowie einen Paulianer – ungewühnlich für eine Hamburger Firma am Rande der Schanze, dass das nicht mehr sind - und mich. Da kann man doch mit leben. Man fühlt sich zumindestens weniger wie ein Außerirdischer.
Doch trotzdem war ich bis vor kurzem auf gewisse Weise immer noch der einsame Rufer in der Wüste, denn die anderen Leben ihr Fansein anders aus als ich das aktuell tue. Die eine Kollegin macht z.B. Stadion-Regie bei Werder ist aber allein daher schon etwas weniger fanatisch, weil Werder für sie eben auch ein Job ist. Und die Frankfurter fahren auch eher selten bis nie ins Stadion. Vor allem nicht auswärts. Es ist keine bahnbrechende Erkenntnis, dass die Grenze bei Fußball-Fans zwischen Auswärtsfahrern und nicht Auswärtsfahrern verläuft, aber es ist immer wieder interessant diese Grenze zu beobachten. Heimspiele sind einfach ein anderen Schnack. Wer auswärts fährt ist mehr in irgendwas was man „Szene“ nennen könnte drin. Ob man will oder nicht. Wer auswärts unterwegs ist kommt um einen gewissen Organisationgrad nicht drumrum.
Mit der relativ neuen Kollegen Susan hat sich da jetzt für mich noch eine andere Smalltalk-Option ergeben. Denn die ist HSV-Fan, fährt öfter auswärts und ist gerne mal besoffen im Stadion. Toll. Endlich mal jemand mit dem man sich normal über Fußball unterhalten kann. Weil sie z.B. Werder Bremen abgrundtief hasst und man da ein Gesprächsthema hat, ob der Hass der Hamburger auf die Bremen nun genauso groß ist wie der von uns auf die Blauen. Wobei ich wirklich grinsen musste, als sie fragte, ob sie Dortmunder und die Blauen auch so hassen würden wie Bremen und Hamburg.
Auf jeden Fall genieße ich die Fantalks mit ihr doch sehr. Wobei dadurch, dass sie eine Frau ist, dann wieder ganz neue Aspekte ins Spiel kommen. Wenn sie z.B. anmerkt, dass sie es so mittellecker findet, wenn im Sommer bei schwitzenden nackten Oberkörpern „Einhaken“ heißt und von links und rechts so ein schöner Schweißgeruch unter den Armen hervor kriecht. Frauen sind einfach – je nach Blickwinkel – reinlicher oder empfindlicher. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Also Jungs, im Sommer schön unter den Armen waschen und ein Deo auftragen.
Und bitte kein „Old Spice“
Ich bin definitiv für Schwitzen im Stadion und anschließend schön "OLD SPICE" auftragen um den Gestank ein kleines bisschen zu "verdrängen".
AntwortenLöschenAußerdem solltet ihr euch echt langsam damit abfinden das Old Spice einfach cool ist.
...du lernst das auch noch in deinen "jungen" *hüstel* Jahren lieber Mauricius.
Schöne Grüße =)