Ich bin am Wochenende bei meinem Eltern , so dass ich erst am Montag wieder zum schreiben komme und ihr bis dahin mit dem Rückblick auf meinen Geburtstag Vorlieb nehmen müsst.
Da sage doch noch einer mit 40 würde man nichts Neues mehr erleben. Völliger Unsinn, denn ich habe mit 40 die erste Überraschungsparty meines Lebens organisiert bekommen. Das war der wunderbare Ausklang eines Tages, der mir zwar echt Spaß gemacht hat, sich bis 20 Uhr aber gar nicht nach Geburtstag anfühlte. Wir hatten mit der Firma ein internationales Casting mit drei Moderatoren. Was an sich nicht schlimmes gewesen wäre, wenn der Winter sich nicht entschieden hätte, auch mal wieder an den Jahreszeiten teilzunehmen, denn ein Geburtstag beginnt so semi-entspannt, wenn man um 07:11 Uhr eine englische Nummer im Display hat. Es rufen Dich selten Leute frühmorgens an, um dir zu sagen, dass Du ein netter Typ bist. Was bei mir schon dran scheitern würde, dass ich kein netter Typ bin. Wobei mich die betreffende Moderatorin noch gar nicht persönlich kannte. Beruflich kann ich kurzfristig nett simulieren.
Die betreffende Moderatorin teilte mir mit, dass sie noch nicht wisse, ob ihr Flug ausfallen würde oder nur verspätet sein. Was ein Tagesbeginn am Geburtstag. Mein Englisch ist eh suboptimal und total verpennt wird es wohl auch nicht besser. Also versucht man wenig verpennt zu klingen, während man radebrecht. Der Flug wurde später storniert und sie über Düsseldorf umgeleitet, so dass ich ich musste frei fliegend drei Moderatoren zeitlich neu koordinieren musste. Kann der vielleicht früher da sein, damit wir die später machen können, wie kriegen wir sie von Düsseldorf nach Hamburg, was machen wir in der Mitte und so weiter und so fort. Es wäre alles zwar nicht ganz ohne, aber auch nicht wirklich schlimm gewesen, wenn nicht pausenlos das Telefon geklingelt hätte, weil mir Leute gratulieren wollten. Was ja eigentlich sehr nett ist, in stressigen Situationen aber eher störend. Ich bin manchmal – ich korrigiere: meistens – ein sozialer Autist. Und an Tagen an denen ich viel zu tun habe geht mir mein Privatleben eher auf den Geist. Solche Tage wie mein Geburtstag machen es deutlich. Statt mich zu freuen, stresst es mich, wenn man mich vom arbeiten abhält. Die meisten Leute die ich kenne können mich privat nur in geringen Dosen ertragen. Man kann vielleicht verstehen warum. Also ICH kann es.
Das Thema „Geburtstagsfeier“ hatte ich eigentlich eh ad acta gelegt. Ich feier eigentlich nie meinen Geburtstag seitdem ich mal eine Party gemacht habe an der – ungelogen – bis auf zwei alle Gäste abgesagt habe und ich fast alleine beim Bier saß. Ich habe geheult wie ein Schlosshund und bin seitdem traumatisiert, was Partys angeht.
Nun habe ich ursprünglich aber gedacht, ich feiere dann doch groß, weil man das mit 40 eben so macht. Weil meine Eltern aber am Wochenende ihre Golden Hochzeit nachfeiern wollten, habe ich das mit der großen Party gelassen und dachte, ich mach was im kleinen Kreise. Da aber die meisten meiner persönlichen Freunde entweder nicht in Hamburg wohnen bzw. aktuell im Urlaub weilen oder beruflich außerhalb der Stadt, habe ich das dann auch gelassen und wollte eben gar nicht mehr feiern bzw. einfach einen schönen Abend mit der tollsten Frau von Welt wo gibt verbringen.
Ich wunderte mich dann aber, dass vor meiner Wohnung ein paar Schuhe standen, die ich gar nicht kannte, bzw. die definitiv nicht unsere waren. Noch mehr wunderte ich mich aber, warum die tollste Frau der Welt wo gibt so doof aus der Wäsche schaute,als ich sie begrüßte. Bis ich ins Wohnzimmer schaut, wo eine Abordnung Sailors stand. Wie geil ist das denn bitte? Und im Laufe des Abends kamen dann nach und nach weitere Fanclubmitglieder dazu, die mir wirklich am Herzen liegen. Lieblingslesbe erschien mit Gattin, obwohl die am nächsten Tag einen Milestone bei ihrer Diplomarbeit hatte, Ronny war da, obwohl er gerade relativ frisch Vater geworden ist und selbst der Captain hatte es sich nicht nehmen lassen zu kommen, obwohl der eigentlich der Meinung ist, dass die Stadtgrenze zu Bergedorf ein unüberwindliches Hindernis darstellt, die man – wenn überhaupt – nur in Richtung Dortmund überwinden kann. Aber auch er war da und brachte – ich bin so leicht glücklich zu machen – eine Kasten „Hövels“ mit.
Es wurde ein wirklich bunter Abend, bei dem es sich Lieblingsultra Woddy nicht nehmen ließ mir ein Körbchen mit Bier und Pflegeprodukten mitzubringen. Inkl. Anti-Aging- und Q10-Augencreme. Danke sehr, Hase. Ja ich bin alt. Warte mal ab wie schnell du 30 bist. Dann werde ich lachen. Obwohl ich dann dummerweise selbst schon 50 sein werde. Soweit zu den Nachteílen meiner Theorie.
Irgendwie war es ein Abend der zu meinem Leben passt. Ich wollte schon immer mal eine Überraschungsparty geschenkt bekommen und im Kreise des Fanclubs zu feiern passt irgendwie zu meinem Leben. Danke an die tollste Frau der Welt für diese wunderbare Idee und danke an alle die gekommen sind. Ihr seid einfach das beste Truppe um zu feiern.
40 Jahre Borussia Dortmund, 40 Jahre Bee Vau Bee!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen