Mittwoch, 6. Januar 2010

Liebe zukünftige Chefin, lieber zukünftiger Chef

Gestern postete in meinem Blog jemand, der den HSV beleidigt sah. Lustigerweise kenne ich den besagten PegasusEagle einigermaßen gut – aus beruflichen Zusammenhängen. Dass der in meinem Blog postet empfinde ich fast schon als Ehre. Trotzdem führt mich das zu der Frage, ob so ein Blog nicht beruflich auch Nachteile bringen kann? Scheinbar nicht. Obwohl inzwischen tatsächlich nicht wenige Leute aus der Medienbranche diesen Kram hier lesen, bekomme ich bekomme ich komischerweise aber eigentlich kein negatives Feedback. Einmal gab es da hausintern eine – berechtigte - Diskussion mit Mitarbeitern, aber von Außen kam da bisher – auch hintenrum – keine Beschwerden. Im Gegenteil, ich kriege sogar eher positives Feedback und habe letztens bei Xing sogar eine Kontaktanfrage eines 1. Aufnahmeleiters einer TV-Produktionsfirma bekommen in der es hieß

„lese immer deine Kommentare bei schwatzgelb oder in deinem Blog.
Und häufig denke ich...schreibt der Typ da über mich ;-)?“

was mich wirklich zu lesen gefreut hat. Es scheint mir beruflich also niemand übel zu nehmen, dass ich meinem Wochenenden nicht immer nüchtern in den Stadien der Republik verbringe. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob doch irgendwo wer rummoppert, aber ich kriege es zumindest nicht mit. Es gibt lustigerweise im Gegenteil mehr Leute aus Fußballzusammenhängen die sich direkt oder hintenrum über mich aufregen. Was mir mal wieder zeigt, wie locker meine Branche im Vergleich doch ist. Wahrscheinlich wäre das aber anders, wenn ich bei einer Bank arbeiten würde. Ich bin in den Medien schon ganz richtig aufgehoben. Nur Bescheuerte hier. Ich sag´s Ihnen! Alle! Ausnahmslos! Wer was anderes sagt lügt!

Berufliche Nachteile muss ich also scheinbar nicht befürchten – und selbst wenn wäre es mir egal. Ich bin schon immer beruflich wie privat – gut damit gefahren die Sachen zu machen die ich für richtig halte und mir nicht zuviel Kopf darüber zu machen, wie das bei anderen ankommt. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin beruflich kein Amokläufer und wir reden hier nicht über den Umgang mit Kunden, aber ich war schon immer der Meinung, dass die Wahrheit auch beruflich weiter hilft. Seinem Chef mal die Wahrheit zu sagen, wenn er auf dem Holzweg ist hilft meist deutlich mehr weiter als sich zu überlegen wie das ankommt. Die Wirtschaft krankt eh schon genug an Leuten, die nicht an das Projekt denken, sondern nur an ihre Karriere.

Was ich natürlich nicht weiß, wie so ein Blog ankommt, wenn ich mal wieder irgendwann auf Jobsuche bin und der entsprechende Mensch in dem Unternehmen auf meine Seite kommt. Bin ich dann am Arsch? Nimmt er oder sie mir das übel? Und interessiert mich das?

Hallo Herr oder Frau zukünftiger Chef/in,

ich weiß nicht, was ich in meiner Bewerbung geschrieben habe, aber was ich eigentlich sagen wollte ist: Ich bin ein komischer Typ und kann mit meiner Freizeit nichts anfangen außer Fußball. Aber dafür bin ich richtig gut im produzieren von TV-Sendungen. Ich reiß mir für Ihre Firma extrem den Arsch auf und so viele Leute mit meinen Skills gibt es nicht in der Branche. Nur am Spieltag kann ich leider nicht.Sie verstehen. Und wenn nicht ist es mir egal.

Mit freundlichen Grüßen

MQ

1 Kommentar:

  1. Viele Blogeinträge sind Rechtfertigungen. Wofür rechtfertigen frage ich?

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