Ich blogge ja eigentlich nicht über Fußball. Also nicht über Spieler und Spiele. Es gibt so viele Seiten im Internet die sich mit dem Thema "Fußball und Fußballer" befassen und so viel weniger, die sich mit Fans auseinandersetzen, dass ich das Thema „Fußball“ einfach mal weitestgehend ignoriere.
Wenn ich das nicht tun würde, dann würde ich jetzt ins Schwärmen geraten über das Spiel gestern. Ich würde schreiben, dass wir den VW Golfsburg in der ersten Halbzeit nach allen Regeln der Kunst zerlegt haben und dass das eine Demonstration war. Außerdem würde ich noch über Nuri Sahin schwärmen, wie der mit seinen 21 Jahren ein Spiel dirigiert. Und was der für Pässe schlägt. Und ich würde wohl noch über Sven Bender schreiben und die Frage stellen, warum wir den im Tausch gegen einen mittelmäßigen Außenverteidiger bekommen haben. Ich würde über die Stabilität der Abwehr schreiben und über den Killerinstinkt von Lukas Barrios und den genialen Vorbereiter Mo Zidan. Und darüber wie sehr ich glaube, dass diese Mannschaft noch in Europa für Furore sorgen wird. Irgendwann. Aber da ich ja nicht über Fußball schreibe, berichte ich stattdessen vom Herdentrieb des – überwiegend jungen – Fußball-Fans.
Wir waren wegen des Banners wieder direkt zur Stadionöffnung im Block, allerdings im Sitzplatzbereich, weil da die Banner zu befestigen waren. Arne und ich hatten uns noch ein wenig mit der Regionalvertreterin Süd festgequatscht, die ich bisher noch nicht persönlich kannte und gingen erst später in den Stehplatzbereich. Lieblingsmirfälltgeradekeinsubstantivein Seb und Raphi waren von Anfang an im Steher und traten den Beweis an, dass der Fußball-Fan ein Herdentier ist. Der Stehplatzblock in Wolfsburg ist ja arschklein und wird in der Mitte durch eine Toreinfahrt quasi in zwei Teile geteilt. Der rechte Bereich war komplett frei, während links bereits TU und Co standen und es da brechend voll war. Nun dürfen Sie dreimal raten, wo sich unsere beiden Kapeiken hingestellt hatten. Natürlich zu TU, „weil da ist mehr Stimmung“. Logisch Leute. In einem 900er Steherblock ist ja auch sonst nirgendwo was los. Und warum erst noch ein wenig Platz haben, wenn man auch gleich wie eine Ölsardine stehen kann? Da wir eigentlich zusammenstehen wollten haben Arne und ich uns dann zu den beiden durchgekämpft. Zwar habe ich mich gefreut, dass ich so wenigstens noch Stolle getroffen habe, aber trotzdem kam nach fünf Minuten dann doch bei uns beiden die Frage auf: „Wollen wir hier bleiben, soweit unten stehen, dass uns der Zaun die Sicht verdeckt und sowieso nicht sehen, weil vor uns nur Fahnen geschwenkt werden, oder gehen wir dann doch nach links, suchen uns einen schönen Platz mit Sicht und haben auch nicht weniger Stimmung? Die Entscheidung viel zumindest mir persönlich nicht so schwer, weil der Herdentrieb bei mir dann doch nicht so ausgeprägt ist.
Ich bin lieber Schäfer als Schaf.
Ihr hättet bleiben sollen, da sind vorm Anpfiff noch einige Leute auf eure Seite rübergegangen, hatten dann eigentlich genug Platz :)
AntwortenLöschenIch bin gerne Schaf :P