Montag, 23. November 2009

Ich bin der personifizierte Rock´n Roll - oder so ähnlich

Das ganze Wochenende stand unter einem Fußballstern. Als wollte es mit mir feiern, dass ich die beruflich anstrengendste Zeit des Jahres überstanden habe. Und es fühlte sich genau richtig an. So und nicht anders sollte ein Wochenende sein. Von Suff bis Arbeit war alles dabei. Außer Schlaf. Aber da komme ich später zu.

Der Freitag begann relativ unspektakulär. Ich bin bei meinen Eltern aufgeschlagen, habe mit meinem Vater ein Bier getrunken und Ende. Meine Eltern wohnen direkt auf der Wittener Stadtgrenze zu Dortmund. Ein Meter des Gartens liegt sogar in Dortmund. Was mir als gebürtigem Dortmunder das Gefühl gibt in Dortmund zu nächtigen. Auch wenn´n erschummelt ist, ist das ein gutes Gefühl.

Das Gefühl vor Ort war – wie erwartet - wirklich anders. Denn es gab diesmal eben kein Vorglühbier im Schwimmbad, sondern ich war ab 16:00 Uhr mit Marcel von der Treuen 13 , Schummi von den Kamener Jungs und Dennis von uns in einem Kabuff unter Block 11 und habe Tickets für die Fanparty verkauft. Zum Glück war der Ansturm beherrschbar und die 1000 Tickets verkauften sich relativ gleichmäßig bis kurz vor Spielbeginn. Danach hätten wir aber noch locker mehr verkaufen können. Ich habe jetzt die relativ exklusive Einsicht in die Besucherstruktur der Fanparty und muss sagen: Ich freu mich da sehr drauf. Da waren wirklich keine Leute dabei, die ich als unangenehm empfand. Der 19.12. wird ein bunter Abend werden. Da bin ich mir ziemlich sicher. Zumindest für Westfalenhalle 3. Bei Halle 1 würde ich da meine Hand nicht für ins Feuer legen. Wobei Udo Jürgens es schon richten wird. Naja, die Generation 80+ hat auch ein Recht auf Party.

Ebenfalls neu für mich war das Gefühl, die ersten 15 Minuten des Spiels zu verpassen. Denn während auf der Süd schon der Mob tobte habe ich Geld gezählt. Was tut man nicht alles für seinen Verein. Das gibt einem lustigerweise das Gefühl was Besonderes zu sein. „Schreit ihr nur, ich arbeite hier“ Aber allzu oft möchte ich dann bitte auch nicht besonders sein. Manchmal ist normal sein selbst für mich ein angenehmer Zustand.

Nach dem Spiel bin ich dann mit Lieblings-Ultra Woddy und ein paar seiner auf den Weihnachtsmarkt, bevor ich die Jungs da sitzen ließ und mich in die „Lenz Stube“ aufmachte. Wenn Sie der lange nicht mehr zitierte Marschmensch sind: Die „Stube“ ist eine von Dortmunds größter Ultra-Gruppierung „The Unity“ selbstbetriebene Kneipe in Dortmund. Ich war bisher noch nie da gewesen, weil ich ja meistens direkt nach Hamburg zurückfahre und hatte dementsprechend auch keine Erwartungen. Neben Schummi traf ich noch ein SG-Redaktionsmitglied, dass mir bisher auch nur virtuell vertraut war. Was soll ich sagen: Es wurde ein exzessiver Abend. Schummi ist nicht unbedingt jemand, bei dem das Bier Gefahr läuft zu verdunsten. Und der andere Kollege ist auch ein Großer an der Tasse. Wenn ich am Sonntag Abend immer noch verkatert bin – nur von Bier – dann lässt das tief blicken. Ich bin der personifizierte Rock´n Roll. Oder sowas in der Art.

Während des Feierns hatte ich nicht auf die Uhr geschaut. Ich wollte am Sonntag um 8 Uhr aufstehen, weil um 11 Uhr die Mitgliederversammlung des BVB e.V. war. Und ich glaube ich habe wirklich dumm aus der Wäsche geschaut, als ich vor einschlafen auf die Uhr gesehen habe und es 5 Uhr war. Und das lag nicht nur an meinem zerstörten Zustand. Wenn man noch einen Indikator braucht braucht WIE bescheuert ich bin, dann kann man das wohl an dem Umstand erkennen, dass ich mich unfassbar verkatert an einem Sonntag früh aus dem Bett bewege, um mir eine schnarchlangweilige Jahreshauptversammlung anzuschauen. Was ja nicht jeder schafft, der bis fünf Uhr saufen war.

Fragen Sie nach beim Lieblingsultra.

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