Dienstag, 16. Juni 2009

Rückfahrten, oder: Bremen - Die Stadt auf Rollen

Jeder von Euch, der mal ins Sachen Fußball unterwegs war weiß: Rückfahrten nerven. Und zwar total. Hinfahrten sind immer spannend. Man hat die Vorfreude, die Erwartung, die Spekulation. Was wird wohl kommen? Wie werden wir heute spielen? Werden wir drei Punkte mitnehmen? Wie wird die Stimmung sein? Das ist immer geil, egal wie weit man fährt. Ich habe mich noch nie auch nur ansatzweise gelangweilt auf einer Hinfahrt.

Rückfahrten dagegen sind aus der Hölle. Und zwar immer und überall. Den da geht es nur noch darum wieder nach Hause zu kommen. Da ist nichts mehr mit Vorfreude oder anderen stimmungsaufmunternden Dingen. Rückfahrten sind vor allem eines: laaaaaaaaaaaaaaaannnng.

Dabei ist es übrigens absolut unerheblich, ob man das Spiel gewonnen oder verloren hat. Das ist in der ersten Stunde vielleicht noch relevant, aber nach zwei Stunden Rückfahrt kommt Dir der aktuelle Spieltag weiter weg vor als das Pokalfinale 1989. Die Wahl des Verkehrsmittels ist dabei übrigens unerheblich. Fliegen geht gefühlt auch nicht schneller als Auto oder Bahn.

Es kommt dabei immer wieder zu interessanten Phänomenen. Denn meiner Meinung nach liegt Hamburg mindestens 500 KM von Bremen entfernt. Allerdings hat irgendwer das auf den Karten falsch eingezeichnet. Ich merke es doch regelmäßig. Wenn Bremen in der Nähe wäre, dann müsste man ja sehr schnell auch in Hamburg sein. Aber nix da. Das zieht sich doch ewig. Sie könnten jetzt einwenden dass der Umstand, dass Hamburg – Bremen auf der Hinfahrt nicht mal ansatzweise so lang wirkt meine These verwirft. Aber vielleicht ist Bremen eine Stadt auf Rollen! Schon mal darüber nachgedacht, Schlauberger? Ich bin was ganz Großem auf der Spur.

Okay, okay. Keine Weltverschwörung, keine Stadt auf Rollen, einfach nur Langeweile. Da hilft auch nicht mal Alkohol. Weil man auf der Rückfahrt immer schon in dem Suffstadium ist, das keinen Spaß mehr macht. Vielleicht sollte ich irgendwelche tibetanischen Meditationsrituale lernen. Wobei jeder der mich auf der Rückfahrt von Hannover gesehen hat, eh gedacht hat, dass ich in Trance war. http://mauriciusq.blogspot.com/2009/04/martin-kind-ruined-my-life.html

Für jeden Hinweis wie man Rückfahrten verkürzt wenden Sie sich bitte an die nächstgelegene Polizeidienststelle oder an eines unserer Aufnahmestudios.

1 Kommentar:

  1. Der Pferd Horst16. Juni 2009 um 13:08

    Seh ich komplett anders. Rückwege sind eine ganz feine Sache und im Wege-Ranking weit vor Hinwegen anzusiedeln.
    Fährt man von einem Spiel wieder zurück, ist man meist locker, da man gerade die 90-Minütige Droge konsumiert hat, die Anspannung "wie geht das Spiel aus?" ist nicht mehr da und man kann sich mit den Freunden richtig einen reinjagen, was ich auf Hinfahrten, wegen des noch anstehenden Spiels eigentlich nie mache.

    Aber das mag natürlich auch daran liegen, dass ich zu den meisten Spielen auch eine kürzere Anreise habe als du.

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