Freitag, 5. Juni 2009

Die Treue der Berufsfußballer

Dadurch, dass ich im Moment den Workshop „Mein BVB“ im Norden mit organisiere bin ich im Moment sehr stark reflektierend unterwegs und mache mir im Moment extrem viel Gedanken darüber, was der BVB für mich eigentlich bedeutet.

Dabei ist mir aufgefallen, dass wir extrem viel von den Spielern erwarten, was wir selber ihnen nicht zuzugestehen bereit sind. So soll sich der Berufsfußballer bitteschön mit seinem Club identifizieren und den genauso lieben wie wir. Wir verlangen „Treue“. Der Spieler hat bitteschön nicht den Verein zu verlassen. Es sei denn er bringt keine Leistung. Dann soll er bitteschön sofort weg. Verkaufen den Mann! Lasst uns irgendeinen andere Spieler aus Brasilien holen. Der dann aber natürlich den BVB vom ersten Tag an lieben soll.

Dankbarkeit gibt es auch im Nachhinein nicht. Für mich immer wieder ein schönes Beispiel ist Christoph Metzelder. „Metze“ war immer einer meiner Lieblingsspieler beim BVB. Ich hatte sein Trikot und mag den bis heute. Auch in der BVB Community war der sehr beliebt. Bis er sich dann irgendwann – Skandal – entschied zu Real Madrid zu gehen. Seitdem bekommt er von extrem vielen Fans immer dumme Kommentare, weil meistens nicht spielt. Warum? Der Mann ist Berufsfußballer und hatte die Chance zu Real zu gehen. Ích glaube nicht, dass es irgendwen gibt, der diese Chance nicht ergriffen hätte. Das schmälert seine Leistungen bei uns doch nicht. Und ja: Er war lange verletzt bei uns. Aber hat er das mit Absicht gemacht?

Treue ist keine Einbahnstraße. Genauso wenig wie ich von einem Beruffußballer erwarten kann, dass er das ganze Leben bei einem Verein verbringt kann ich von ihm erwarten, dass er seinen Ex-Verein nicht mit Füßen tritt. Und von den Fans, dass sie mit verdienten Spielern fair umgehen.

Es sei denn sie wechseln nach Gelsenhausen.

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